Familienwappen Stephanus

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  • Basil
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2015
    • 2418

    Familienwappen Stephanus

    Hallo,

    ich hätte gern eure Meinung zu einem Wappen. Die Abbildung des Wappens befand sich im Besitz meines Urgroßvaters. Er hatte dazu notiert, dass dieses Wappen von seinem Urgroßvater mütterlicherseits Moritz Stephanus geführt wurde. Dieser lebte 1806-1864 und war Kgl. Sächs. und Herzogl. Sachsen-Altenburgischer Postmeister in Altenburg. Er benutzte sogar einen Petschaft zum Siegeln.

    Mein Urgroßvater, der sich für Ahnenforschung und Heraldik interessierte, hielt dieses Wappen für unschön, mit Heroldstücken überladen und offensichtlich aus einer Wappenfabrik stammend.

    Was haltet ihr von dem Wappen? Ist es echt? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und bedanke mich schon im Voraus.

    Gruß aus Hamburg
    Basil
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    Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
    Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
    Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
    Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


  • Johannes v.W.
    Erfahrener Benutzer
    • 02.05.2008
    • 1150

    #2
    Hallo Basil

    Ich kenne das Wappen nicht und daß es leicht überladen wirkt, stimmt vielleicht. Aber deshalb muß es noch keine Fälschung (aus einer "Wappenfabrik") sein.
    Mir sieht es nach einem typischen Wappenentwurf aus der Mitte des 19. Jh. aus, deshalb könnte es mit dem gen. Vorfahren schon zusammenpassen.

    Viele Grüße
    Johannes
    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

    Kommentar

    • Basil
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2015
      • 2418

      #3
      Hallo Johannes,

      vielen Dank für die Einschätzung. Wenn ich nicht wüsste aus welcher Zeit das Wappen stammt, hätte ich eher auf das späte 20. Jhdt. getippt.
      Wenn es tatsächlich echt sein könnte, müsste es in einer Wappenrolle eingetragen sein. Also werde ich wohl mal bei nächster Gelegenheit ein wenig nachforschen.

      Grüße
      Basil
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      • Johannes v.W.
        Erfahrener Benutzer
        • 02.05.2008
        • 1150

        #4
        Hallo Basil

        Zitat von Basil Beitrag anzeigen
        ...hätte ich eher auf das späte 20. Jhdt. getippt.
        Das hielte ich aus heraldisch-kunsthistorischen Überlegungen für wenig wahrscheinlich (siehe z.B. das Motiv des "Siegerkranzes"). Das Wappen dürfte der Spätzeit der sog. Papierheraldik zuzuordnen sein, also noch bevor sich Mitte bis Ende des 19 Jh. größere Interessengruppen und Vereine mit der ursprünglichen mittelalterlichen Heraldik und deren bestechender Einfachheit beschäftigten.

        Zitat von Basil Beitrag anzeigen
        Wenn es tatsächlich echt sein könnte, müsste es in einer Wappenrolle eingetragen sein...l
        Zu dieser Zeit- sollte ich richtig liegen- hat man noch nicht allgemein in Wappenrollen, die überhaupt erst im Entstehen waren, eintragen lassen.

        Viele Grüße
        Johannes

        Nachtrag: Tatsächlich gibt es in dem Wappen Farbregelverstöße, wie die zwei verschiedenen Blautöne oder im unteren Teil der r. Sparren im bl. Feld. Das mag aber noch zeittypisch sein. Die Heroldstücke erscheinen zumindest ausgesprochen individuell gestaltet und viel zu originell für eine Fälscherwerkstatt: der Siegerkranz (besonders ab den Freiheitskriegen en vogue), die 3 Fliegen, der Zirkel (= freimaurerische Anspielung?).
        Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 26.07.2015, 19:38.
        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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        • Johannes v.W.
          Erfahrener Benutzer
          • 02.05.2008
          • 1150

          #5
          Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
          ... gibt es in dem Wappen Farbregelverstöße, wie die zwei verschiedenen Blautöne ...
          Nachtrag 2: Was ich als "dunkelblau" identifizierte, kann natürlich auch ein künstlerisches Dunkelgrau, d.h. heraldisches Schwarz sein, was in Verbindung mit dem Gold auch gut zu den sächsischen Diensten passen würde...
          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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          • Basil
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2015
            • 2418

            #6
            Hallo Johannes,

            vielen Dank für die interessante Analyse. Den Zirkel hatte ich noch gar nicht bemerkt. Ich weiß, dass der Sohn Mitglied der Freimaurerloge in Zittau war. Und ja, das ist ein Grau-Schwarz zum Gold und steht auch meiner Meinung nach für die Verbindung zu Sachsen. Ich glaube, die drei Fliegen könnten auch Bienen sein. Bienen zählen zu den Wappentieren und es gibt einen Bezug zu Napoleon Bonaparte. Aber dann müssten die Bienen wohl alle nach oben zeigen. So stehen sie vielleicht einfach nur für Fleiß, Arbeitseifer und Ordnung.

            Meine unprofessionelle Einschätzung, das Wappen könne ein moderner Entwurf sein, kam daher, dass mir bei der Suche nach meinem eigenen Familienwappen viele in den letzten Jahrzenten neu angenommenen Wappen aufgefallen waren. Diese Wappen sind auch oft überladen, als wenn die Stifter die Absicht gehabt hätten, Namensdeutung, Herkunft und Beruf im Wappen unterzubringen. Das gipfelt dann in Werkzeuge haltende Menschen in der Helmzier. Aber anscheinend ist das doch nicht so modern wie ich dachte. Mir persönlich gefällt der klassische Flug als Helmzier noch am besten.

            Die Frage nach einer Wappenrolle in diesem Zeitraum habe ich mir auch gestellt, aber vielleicht gibt es ein regionales Wappenbuch oder -register oder etwas ähnliches. Das werde ich mal bei Gelegenheit recherchieren.

            Gruß
            Basil
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