Orte, Länder, Staaten .. was nehmt ihr?

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    Orte, Länder, Staaten .. was nehmt ihr?

    Hallo!

    Ich stamme mütterlicherseits aus einer Glasmacherfamilie, deren Mitglieder durch Mitteleuropa von Glashütte zu Glashütte gegondelt sein, hauptsächlich durch die alten Länder Östereich-Ungarns ..

    Ich bin unsicher, wie ich solche Orte genau bezeichnen soll, die ja heute oft in anderen Staaten liegen.

    Daher würde mich interessieren, ob ihr immer die heute aktuelle Lage (Ort, Land, Staat) nehmt oder ob ihr immer den zu dem eingetragenen Datum passenden Namen dafür nehmt.

    Beispiel Pinkafeld http://de.wikipedia.org/wiki/Pinkafeld
    früher: Pinkafő, Comitat Vas vármegye (Eisenburg), Ungarn
    heute: Pinkafeld, Bundesland Burgenland, Österreich

    Ich bin neugierig auf eure Antworten, bitte möglichst auch mit Begründung zu eurer Vorgangsweise. Vielleicht finde ich dann zu einer für mich sinnvollen Lösung
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4842

    #2
    Hallo,

    das Problem hat wohl jeder Forscher.

    Ich hab es für mich so gelöst, daß ich nur den Ortsnamen verwende und die Pfarre (wobei auch das nicht völlig eindeutig ist, da sich die Zuordnung manchmal änderte).
    Mein Forschungsgebiet ist allerdings auch eher klein.

    Außerdem füge ich - wenn ich die Zeit finde - die GPS-Koordinaten hinzu. Die sollten sich nicht ändern.
    Gruß
    gki

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    • Silke Schieske
      Erfahrener Benutzer
      • 02.11.2009
      • 4400

      #3
      Hallo,

      Auch ich mache es wie gki, allerdings schreibe ich den Landkreis dazu da es viele Orte mehrfach gibt. Es sei denn, mir wird beim eingeben des Ortes schon die genaue Region/Kreis... mit angegeben, dann erübrigt sich das ganze natürlich.

      LG Silke
      Wir haben alle was gemeinsam.
      Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        ich schreibe: Pinkafeld, AT
        und sonst nichts, wozu auch mehr schreiben?, verwirrt nur

        wenn der ausländische Ort mal deutschen Namen besaß, kommt der hinzu wenn das Ereignis zurückliegt, z.B.:
        Košice/Kaschau/Kassa
        in dem Beispiel würde ich mir den Zusatz SK sparen, (Kassa kommt hinzu wenn das Ereignis in die ungarische Zeit fällt)

        dementsprechend kann man auch schreiben: Pinkafő/Pinkafeld oder Pinkafeld/Pinkafő, wenn das Ereignis in die ungarische Zeit fällt, und das AT weglassen.

        ich berücksichtige auch die historischen Ursrünge eines Ortes;
        z.B. Pinkafeld: da es sich nicht um das ungarische Kernland handelt, und anzunehmen ist, dass es keine ungarische Ortsgründung ist, sondern eine keltisch/römisch/fränkisch/bayrische, würde ich auch eher schreiben "Pinkafeld/Pinkafő" anstatt "Pinkafő/Pinkafeld", wenn das Ereignis in die ungarische Zeit fällt
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 10.12.2013, 18:10.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Mats
          Erfahrener Benutzer
          • 03.01.2009
          • 3390

          #5
          Hallo emma,

          hier hatten wir schon einmal das Thema.
          Meine wichtigste Begründung für meine Vorgehensweise ist eigentlich die Nachvollziehbarkeit für andere. Sowohl für Familienangehörige, die sich für meine Ergebnisse interessieren, als auch für andere Forscher, mit denen ich evtl. Daten tausche sollten meine Ergebnisse jederzeit nachprüfbar sein.

          Das geht meiner Meinung nach am Besten, wenn man den jetzt bekannten Ortsnamen verwendet.

          Grüße aus OWL
          Anja
          Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
          der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
          also ist heute der richtige Tag
          um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
          Dalai Lama

          Kommentar

          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4842

            #6
            Hallo Anja!

            Zitat von XJS Beitrag anzeigen
            Meine wichtigste Begründung für meine Vorgehensweise ist eigentlich die Nachvollziehbarkeit für andere. Sowohl für Familienangehörige, die sich für meine Ergebnisse interessieren, als auch für andere Forscher, mit denen ich evtl. Daten tausche sollten meine Ergebnisse jederzeit nachprüfbar sein.

            Das geht meiner Meinung nach am Besten, wenn man den jetzt bekannten Ortsnamen verwendet.
            Die Ortsnamen bereiten mir in meiner Forschung weniger Probleme, bis auf die Schreibweise haben die sich wenig geändert. Aber die Zuordnung zur nächstgrößeren Einheit, die hat sich öfter geändert. Also von Bayern nach Österreich oder umgekehrt. Dann die div. Kleinstaaten, die es heute nicht mehr gibt, Hochstift Passau zum Beispiel.
            Gruß
            gki

            Kommentar

            • franz ferdinand
              Erfahrener Benutzer
              • 15.01.2013
              • 345

              #7
              Hallo Emma!

              Ich verwende in Böhmen, Mähren und Schlesien ganz bewusst die deutschen Ortsnamen, und dazu die Bezeichnung eben "Böhmen", "Mähren" oder "Schlesien".

              1. Aus meiner Sicht sind das nicht die "damaligen Namen", sondern die bis heute gültigen Ortsbezeichnungen, aber eben in deutscher Sprache. Da ich deutsch spreche, gibt es für mich keinen Grund, für einen Ort eine fremdsprachige Ortsbezeichnung zu verwenden, obwohl es einen deutschen Namen dafür gibt. Es käme mir komisch vor, wenn ich statt Prag Praha schriebe, statt Budweis Ceske Budejovice oder statt Mailand Milano. Ebenso wie ich es seltsam fände, würde ein tschechischer Ahnenforscher Wien statt Viden schreiben oder ein slowenischer Ahnenforscher Graz statt Gradec. Und was für große Städte korrekt ist, kann für kleine Orte nicht falsch sein, drum heißt es bei mir auch Bergen statt Pernà und Neubistritz statt Nová Bystřice. Nicht jede Verwendung des deutschen Namens ist gleich Ausdruck großdeutscher Sehnsüchte.

              2. Ein Deutschsprachiger merkt sich deutsche Namen besser, das gilt für den Forschenden ebenso wie für den Leser der Ergebnisse.

              3. Gerade im ehemaligen deutschen Siedlungsgebiet irritiert eine tschechischsprachige Ortsbezeichnung, da sie - vor allem dem historisch weniger bewanderten Leser - suggeriert, es habe sich um eine tschechische Siedlung gehandelt - und deren Bewohner seien auch Tschechen gewesen. Das waren aber meine Ahnen eben nicht, zumindest bis zum heutigen Tag meiner Forschung (ich hätte auch nichts dagegen). Daher finde ich es auch historischer nachvollziehbarer, den Ortsnamen zu verwenden, den auch sie verwendet haben. Damit erspare ich mir Nachfragen aus der Familie wie etwa: "Hö, wir waren leicht einmal Tschechen?!". Nicht, dass mich das stören würde, aber es war eben nun einmal nicht so und das sollte auch in einer Forschung zum Ausdruck kommen.

              4. Zu Nachverfolgbarkeit der deutschen Namen zum tschechischen, polnischen etc. Ortsnamen reicht es mir, wenn ich bei der ersten Person aus diesem Ort unter Anmerkungen die genaue Bezeichnung von Ortschaft, Gemeinde, Pfarre, Kreis und Kronland in beiden Sprachen eingebe. Dann tue ich mir späte auf actapublica, google-maps und Co. leichter und muss nicht jedesmal neu auf genteam.at nachsehen, wie der Ort auf tschechisch geheißen hat.

              5. "Böhmen", "Mähren" oder "Schlesien" passte damals wie heute - damals eben als Kronland der ö-u Monarchie, heute als Teil der tschech. Republik. Und bei meinert schwäbischen Linie steht "Oberschwaben, damals Vorderösterreich" dabei.

              LG Martin
              Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

              Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

              Kommentar

              • Sir Michael
                Benutzer
                • 25.02.2013
                • 83

                #8
                Böhmische Dörfer

                Hallo Martin,
                Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
                Ich verwende in Böhmen, Mähren und Schlesien ganz bewusst die deutschen Ortsnamen, und dazu die Bezeichnung eben "Böhmen", "Mähren" oder "Schlesien".
                das mache ich ähnlich, es kommt ganz am Ende noch der Staat dazu, dann sieht's erstmal so aus:
                Schossendorf, Böhmen, Österreich-Ungarn
                Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
                1. Aus meiner Sicht sind das nicht die "damaligen Namen", sondern die bis heute gültigen Ortsbezeichnungen, aber eben in deutscher Sprache.
                Naja, gültig sind die heute nicht mehr, ist aber wie beim Ausweis: Geburtsort in der am Geburtstag gültigen Form, d.h. als 1985 geborener läuft man z.B. auch heute noch mit "Karl-Marx-Stadt" im Paß herum, daran ist nichts mehr zu ändern. Daher ist die Verwendung der "damaligen Namen" auch heute korrekt.

                Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
                3. Gerade im ehemaligen deutschen Siedlungsgebiet irritiert eine tschechischsprachige Ortsbezeichnung, da sie - vor allem dem historisch weniger bewanderten Leser - suggeriert, es habe sich um eine tschechische Siedlung gehandelt - und deren Bewohner seien auch Tschechen gewesen. Das waren aber meine Ahnen eben nicht, zumindest bis zum heutigen Tag meiner Forschung (ich hätte auch nichts dagegen). Daher finde ich es auch historischer nachvollziehbarer, den Ortsnamen zu verwenden, den auch sie verwendet haben. Damit erspare ich mir Nachfragen aus der Familie wie etwa: "Hö, wir waren leicht einmal Tschechen?!". Nicht, dass mich das stören würde, aber es war eben nun einmal nicht so und das sollte auch in einer Forschung zum Ausdruck kommen.
                Mich persönlich würden ein oder zwei Tschechen nicht stören, aber meine Oma hängt eine solche Ahnentafel dann nicht mehr an die Wand, die pflegt seit 1945 eine verständliche Abneigung gegen dieses Volk. Nur gut, daß bisher nur Bio-Deutsche dabei waren...

                Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
                4. Zu Nachverfolgbarkeit der deutschen Namen zum tschechischen, polnischen etc. Ortsnamen reicht es mir, wenn ich bei der ersten Person aus diesem Ort unter Anmerkungen die genaue Bezeichnung von Ortschaft, Gemeinde, Pfarre, Kreis und Kronland in beiden Sprachen eingebe. Dann tue ich mir späte auf actapublica, google-maps und Co. leichter und muss nicht jedesmal neu auf genteam.at nachsehen, wie der Ort auf tschechisch geheißen hat.
                Das wäre jetzt aber kein brauchbares System für mich. Wie soll ich denn später mal wissen, bei welchem meiner 20 Leute aus Kuhdörfl die Anmerkung mit den weiterführenden Daten liegt. "Heute Kuhdorvsk, Pfarre Büffelgrund/Buvlansk" Das finde schon ich nicht wieder, geschweige denn Andere wie z.B. meine Nachkommen.
                In Ermangelung einer besseren Methode hänge ich den heutigen Namen (ebenso ausführlich wie den damaligen) hinten an:
                Schossendorf, Böhmen, Österreich-Ungarn; heute: Radeč (47106), Tschechien
                OK, mein Genealogieprogramm macht es mir einfach: Ich kann alle Vorkommen eines Ortes simultan ändern, zu diesem in der Ortsverwaltung noch Quellen, Koordinaten und Notizen hinterlegen, z.B. den GOV-Eintrag bei gov.genealogy.net u.s.w. Vor allem muß ich bei neuen Einträgen fortan nur noch "Schos" eintippen, und der Rest füllt sich selbst aus. Ist also kein Mehraufwand für faule Menschen wie mich.

                Gruß, Michael
                Suche nach Familien Tödt aus Hohenaspe / SH und Quolfinger von Steinsberg aus Böhmen, Österreich, Deutschland

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                • Brigitte Bernstein
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.08.2010
                  • 590

                  #9
                  Hallo!
                  Meine Familie kommt ja auch aus Böhmen, Ich schreibe immer den deutschen Namen und in Klammer den tschechischen dahinter. Das hat sich auch im Archiv bewährt. Die brauchen so gar beide Namen. um suchen zu können.
                  Schöne Grüße Brigitte
                  Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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