FN Hankam(m)er

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4823

    FN Hankam(m)er

    Familienname: Hankam(m)er
    Zeit/Jahr der Nennung: 19. Jahrhundert
    Ort/Region der Nennung: Niederrhein, Hessen-Nassau


    Hallo beisammen,

    ich interessiere mich für die Bedeutung des angegebenen FN.

    Ich interpretiere den Namen als Herkunftsnamen, ich habe aber auch schon eine Ableitung "Hankaimer, Hankamer von Hahnenkamm" gelesen, die ich nicht ganz passend finde (lasse mich da aber gerne korrigieren).

    Wenn der Name ein Herkunftsname ist, dann muß es einen Ort mit dem Namen Hankam o.ä. geben.

    Für Rheinberg am Niederrhein habe ich eine "Hankamer Bauernschaft" gefunden. Für Hessen-Nassau (genauer: Diez an der Lahn) fehlt mir so ein Ort noch.

    Ideen und Meinungen?

    Besten Dank vorab!
    Gruß
    gki
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    gegoogelt gibt es noch 1832 in Reesbach Amt Limburg einen Johann Philipp H und einen Johann Wilhem H.

    Auch noch gefunden als FN: Handkammer .

    Frdl. Grüße

    Thomas
    Zuletzt ge?ndert von Kasstor; 05.10.2013, 23:41.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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    • Laurin
      Moderator
      • 30.07.2007
      • 5639

      #3
      Hallo gki,

      sollte die im Anhang zitierte Literaturquelle nicht evtl. NS-onomastisch (1939!) "angehaucht" sein, wäre eine Herleitung von Handkramer denkbar.

      Ergänzend Zitate aus Krünitz, Oekonom. Enzyklopädie:
      Von den ordentlichen Krämern, sind auch die kramenden Handwerker, Kram= oder Krämer=Handwerker zu unterscheiden, worunter man diejenigen Handwerker versteht, welche das Recht haben, ihre Arbeit in Vorrath zum Verkauf zu machen, und solchen hernach auch wirklich, entweder nur im Hause, oder auf den Wochen=Märkten, ja so gar auf den Jahr=Märkten und Messen, die sie bauen helfen, theils im Ganzen, theils im Einzelnen verkaufen; daher der Handel, welchen diese kramende Handwerker mit ihrer zum Verkauf verfertigten Arbeit treiben, der <46, 711> Handwerks=Kram genannt wird.
      Endlich werden die Handwerke in Lohnhandwerke, und in kramende, Kram= oder Kramerhandwerke eingetheilt. Es haben nähmlich nicht alle Handwerke das Recht, Handwerkskram zu halten, sondern müssen sich mit demjenigen, was bey ihnen bestellt wird, begnügen; da hingegen andere, z. B. Buchbinder, Hutmacher, Schuster, Strumpfstricker etc. dieses Recht haben, sich auch wirklich dessen bedienen und den Markt bauen helfen.
      Weiterhin ist eine Zuordnung zu Handkammer = Haus- / Küchen-Vorratskammer möglich.

      Bezügl. Hk-. / WSt.-Name konnte ich einen Ort oder topograph. Begriff - noch - nicht ermitteln.
      Angehängte Dateien
      Freundliche Grüße
      Laurin

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4823

        #4
        Hallo Thomas!

        Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
        gegoogelt gibt es noch 1832 in Reesbach Amt Limburg einen Johann Philipp H und einen Johann Wilhem H.
        Namensträger zu finden ist zB bei rootsweb kein Problem.

        Auch noch gefunden als FN: Handkammer .

        Ja, gut möglich, daß der auch dazugehört. Bin gespannt.
        Gruß
        gki

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          Hallo,

          ich finde den Begriff Hangkamer ( was das genau auf Deutsch heißt ?: ist wohl ein Zimmer besonderer Lage sh hier: http://books.google.de/books?id=yEGa...gkamer&f=false ) in einigen niederländischen Internetbeiträgen; da der hier gesuchte Name in Rheinnähe auftaucht, ist es ja vielleicht auch möglich, dass wenige Namensträger den Rhein hoch gezogen sind und das g dabei verlorengegangen ist.
          Hier ist auch noch was: http://books.google.de/books?id=nrrZ...=0CEkQ6AEwAzgU .

          Frdl. Grüße

          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4823

            #6
            Hallo Laurin!

            Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
            sollte die im Anhang zitierte Literaturquelle nicht evtl. NS-onomastisch (1939!) "angehaucht" sein, wäre eine Herleitung von Handkramer denkbar.
            Vielen Dank! Ich bin nun kein Linguist, aber ist ein weggefallenes "r" möglich und wahrscheinlich? Auch heißt heute offenbar niemand Handkramer.

            Bezügl. Hk-. / WSt.-Name konnte ich einen Ort oder topograph. Begriff - noch - nicht ermitteln.
            Ich habe da nur für Rheinberg ein Zitat aus den Annalen des Historische Vereins für den Niederrhein, Bd. 39, Köln 1883, S. 32:

            In den mit dem Namen Vierquatieren bezeichneten Bauerschaften Lintfort, Camperbruch, Rossenrath, und Saalhof 1) war es von Alters Brauch, [...]

            1) Diese vier Bauerschaften werden bereits 1636 mit dem Namen "die vier Viertels-Quatiere" bezeichnet. Sie bildeten zusammen den Gerichtsbezirk Buchholz (vgl. S. 18 Note 1), und wurden einzeln damals Lintforter, Hankamer, Rossenrader und Hörster Bauerschaft genannt. [...]

            Gruß
            gki

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            • Kasstor
              Erfahrener Benutzer
              • 09.11.2009
              • 13440

              #7
              Hallo,

              die Straße in oder bei Kamp-Lintfort heißt Hangkamer Str.

              Frdl. Grüße

              Thomas
              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4823

                #8
                Hallo Thomas!

                Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                ich finde den Begriff Hangkamer ( was das genau auf Deutsch heißt ?: ist wohl ein Zimmer besonderer Lage sh hier: http://books.google.de/books?id=yEGa...gkamer&f=false ) in einigen niederländischen Internetbeiträgen; da der hier gesuchte Name in Rheinnähe auftaucht, ist es ja vielleicht auch möglich, dass wenige Namensträger den Rhein hoch gezogen sind und das g dabei verlorengegangen ist.
                Hier ist auch noch was: http://books.google.de/books?id=nrrZ...=0CEkQ6AEwAzgU .
                Interessanter Fund! Unter Hangcamer findet man noch mehr. Migration wird es am Rhein reichlich gegeben haben, aber warum sollte jemand nach einem speziellen Zimmer innerhalb eines Hauses heißen? Das wäre zumindest ungewöhnlich.
                Gruß
                gki

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                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4823

                  #9
                  Hallo Thomas!

                  Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                  die Straße in oder bei Kamp-Lintfort heißt Hangkamer Str.
                  Vielen Dank! Dort irgendwo lag also vermutlich die Bauerschaft aus dem 17ten Jahrhundert.
                  Gruß
                  gki

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                  • Kasstor
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2009
                    • 13440

                    #10
                    Hallo,

                    hier noch etwas aus der Frankfurter Handelsgeschichte: http://archive.org/stream/frankfurte...ge/76/mode/2up

                    Ja das mit dem Zimmer gefällt mir auch nicht so, denn die Nachnamen Schlafzimmer Wohnzimmer sind im Ggs zu Zimmer ja auch nicht so geläufig.

                    Frdl. Grüße

                    Thomas
                    Angehängte Dateien
                    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

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                    • Laurin
                      Moderator
                      • 30.07.2007
                      • 5639

                      #11
                      Hallo gki,

                      die Literaturstelle zur evtl. mögl. Herleitung des FN Hankamer habe ich ja mit gewissen Bedenken wg. evtl. ideologisch geprägter Etymologie
                      eingestellt und darauf aufgebaut.
                      Hier würde ich erst einmal nicht weiter zu Verschleifungen u.Ä. mutmaßen.

                      Vielleicht befinden wir uns mit einem Herkunfts- / Wohnstättennamen auch nicht in der richtigen Spur.

                      Ich habe mal den FN Hankamer "zerpflückt":
                      mnd. hān "hängen, aufhängen"
                      mnd. kāmer, kāmere, kammer "besonders geschützter Raum im Haus, Privatzimmer, Raum für den ausschließlichen Gebrauch der Familie oder der Hausinsassen, Schlafraum, Altenteilsraum, eheliches Schlafzimmer, Hochzeitskammer, Kammer zur Aufbewahrung wertvoller Gegenstände, Raum für den inneren Dienst, Gerichtszimmer, Hebungszimmer, Raum welcher der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, ..."
                      Mittelhochdeutsch kommt man zu Ähnlichem.

                      Somit könnte ich mir einen Raum, in dem etwas hängend aufbewahrt wurde, vorstellen und den FN Hankam(m)er z.B. als Berufs-Übernamen für jemanden
                      in einem / für einen solchen Raum Tätigen.
                      Zuletzt ge?ndert von Laurin; 06.10.2013, 14:50.
                      Freundliche Grüße
                      Laurin

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