Ortsnamen damals und heute

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  • Daniel_D
    • Heute

    Ortsnamen damals und heute

    Hallo,

    wie geht Ihr vor, wenn sich der Name der Stadt "geändert" hat? Ich habe z.B. eine Stadt in Lettland - nach heutiger, lettischer Bezeichnung Jelgava. So findet man sie auch heute im Atlas. Die Stadt wurde aber in den Unterlagen, die ich habe mit der alten deutschen Bezeichnung - Mitau - angegeben.

    Vorab schon mal danke
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11326

    #2
    Moin Daniel,

    ich würde auf jeden Fall die Bezeichnung wählen, die zur Zeit Deiner dort lebenden Vorfahren üblich war. In Klammern kann man immer noch die heutige Bezeichnung dazusetzen.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Mats
      Erfahrener Benutzer
      • 03.01.2009
      • 3391

      #3
      Hallo Daniel,

      ich mach es genau anders als Friedrich. Ich verwende die heute gebräuchliche Bezeichnung und vermerke den alten Namen in den Notizen.

      Viele der damals genannten Orte gibt es heute schlichtweg nicht mehr. Ich finde es für mich selbst einfach übersichtlicher, z.B. in den kombinierten Namens-Ortslisten, wenn dort eben Porta Westfalica und Bückeburg und nicht Vössen und Witzen steht.

      Außerdem denke ich, macht es das für andere Ahnenforscher im Falle eines Datenaustausches besser nachvollziehbar. Und natürlich hoffe ich, daß mein Neffe oder eines seiner Kinder oder meine Cousins und Cousinen oder deren Kinder doch irgendwann Interesse an meinen Ergebnissen haben. Ich denke es würde ihnen den Einstieg erleichtern, wenn sie die Ortsbezeichnungen lesen, die sie kennen.

      Grüße vom Wiehengebirge
      Anja
      Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
      der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
      also ist heute der richtige Tag
      um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
      Dalai Lama

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      • Brigitte Bernstein
        Erfahrener Benutzer
        • 02.08.2010
        • 590

        #4
        Hallo.
        Ich mache es unterschiedlich. Für meine eigenen Unterlagen und in der Familienchronik benutze ich die deutschen Ortsnamen. Das Sudetenland war nun mal deutsch bezw. böhmisch und schon durch die Erzählungen meiner Eltern sind mir ihre Heimatorte so lieb und vertraut. In den Archiven brauch ich natürlich die tschechischen Namen. In Genea Net wo ich meinen Stammbaum veröffentlicht habe, sind beide Namen angegeben.
        Grüße Brigitte
        Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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        • Frank K.
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2009
          • 1318

          #5
          Hallo Daniel,
          im ähnlich gelagerten Fällen verwende ich grundsätzlich die Ortsbezeichnung der damaligen Zeit, also zB. "Mitau", die auch in unserem Sprachgebrauch bekannt ist.
          es würde mir in diesem Fall auch nicht einfallen, etwa Moskau mit "Mosqua" zu benennen, wie es in der Russischen Sprache usus ist.
          In der Literautur und auch in Geschichtsbüchern werden auch immer die alten Namensbezeichnungen verwendet.
          In diesem Zusammenhang kann ich den ehemaligen Estnischen Staatspräsidenten Lenart Meri anführen, der einmal in einem Vortrag und auch später einmal in einem Interview mit Journalisten dafür eintrat, die in der deutschen Sprache gebräuchlichen Ortsnamen auch weiterhin zu verwenden. Auch er gebrauchte die Deutschen Namen der Orte in Vorträgen, wenn er diese in der deutschen Sprache hielt (vergesst eure Namen nicht!).
          Es ist aber wichtig, auch die heutigen Ortsbezeichnungen zu kennen, um die Orte auf aktuellen Karten, oder in aktueller Literatur, zuordnen zu können.
          Das ist meine Ansicht der Sache.
          Viele Grüße
          Frank
          Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1500

            #6
            Ich verwende ebenfalls den in der jeweiligen Zeit gebräuchlichen Namen und setze den (oder die, manche Orte wechselten ja mehr als einmal den Namen) späteren/heutigen Namen in Klammern dazu.
            Schließlich steht bei meinem in Pommern geborenen Vater auch heute der deutsche Name seines Geburtsortes im Ausweis, nicht der heutige polnische.

            Und ich las von Peter Ustinov, dass seine Mutter bei der Emigration nach England die Behörden ärgerte, als sie auf die Frage, wo sie geboren sei, mit Sankt Petersburg antwortete, auf die Frage, wo sie geheiratet habe, mit Petrograd und ihren letzten Wohnort als Leningrad angab.
            Gruß Asphaltblume

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            • Schettek-Fieback
              Erfahrener Benutzer
              • 24.07.2011
              • 373

              #7
              Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
              [...]Staatspräsidenten Lenart Meri anführen, der einmal in einem Vortrag und auch später einmal in einem Interview mit Journalisten dafür eintrat, die in der deutschen Sprache gebräuchlichen Ortsnamen auch weiterhin zu verwenden. Auch er gebrauchte die Deutschen Namen der Orte in Vorträgen, wenn er diese in der deutschen Sprache hielt (vergesst eure Namen nicht!).
              Frank
              das ist sehr verständlich einige russische Freunde von mir sind überrascht von der Deutschen Haltung am besten alle Städte und Orte der Welt immer in der Lokalsprache auszusprechen. In den Ost-euroäischen Sprachen ist es viel gängiger eigene Ortsnamen für ausländische Orte zu haben:

              Beispiele: selbst die Spanier sagen auch Nuevo York und nicht New York, Helsinki ist Helsingfors auf Schwedisch, Frankfurt ist in Französisch Francfort
              usw.


              deshalb würde ich auch die zur der jeweiligen Zeit gebräuchlichen Variante wählen. Manchmal sind die Ortsnamen ja auch nur übersetzt.
              Zuletzt geändert von Schettek-Fieback; 01.12.2012, 14:17.
              SACHSEN: Schubert, Z i m m e r, R e h n e r t (Dresden), Kunze, Uhlmann, Großmann, Zill, Eichhorn
              BÖHMEN/MÄHREN: Schettek, Weber, Fischer, Hess(e), Křemen, N e r u d a, Schuster, Čeyka / Kowaržik, Axmann, H o r s k y, Ohnmacht, Wiche, Smekal, Wysondil
              SCHLESIEN: T i t z m a n n, Ludwig, Kilian, S c h a u b e, Ziebehl, F i e b a c k, Fröhlich, Münch, Cuchy, Muras

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              • #8
                Auch ich nehme generell die Ortsnamen, die zur Zeit der verschiedenen Handlungen üblich waren.

                Da kann es schon sein, wie bereits erwähnt, dass man für eine Stadt drei verschiedene Varianten hat. Zusätzlich spielen natürlich Kreise, Bezirke und Länder eine Rolle. Und auch diese haben sich im Laufe der Jahre verändert. Und verändern sich auch heute noch durch Eingemeidungen usw. Da kann man doch nicht ewig seinen Stammbaum/seine Ahnentafel ändern!

                Und im Sprachgebrauch nutze ich auch, soweit es diese gab, die Deutschen Namen (allerdings nie die Namen, die nur für die Zeit von 1939 - 1945 Deutsche Namen erhielten). Ich sage ja auch nicht Milano, Merano oder Praha/praɦa. Wenn ich allerdings in dem jeweiligen Land bin, ist es selbstverständlich, dort den korrekten Namen zu verwenden.

                Die Leute aus den USA machen sich darüber keine Gedanken. Ihnen ist es egal, wie eine Stadt im Ausland heißt, sie nehmen generell den englischen Namen für diese Stadt.

                Gruß Joanna

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                • Asphaltblume
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.09.2012
                  • 1500

                  #9
                  Bei der Deutschen Bahn gilt wohl die Regelung, dass bei Orten bis 20.000 Einwohnern der Ortsname in der Landessprache verwendet wird, und bei größeren Orten der deutsche Name (sofern es einen gibt).
                  Deshalb fahren Züge von Berlin nach Kostrzyn (deutsch Küstrin) und nach Warschau (polnisch Warszawa).
                  Gruß Asphaltblume

                  Kommentar

                  • Mats
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.01.2009
                    • 3391

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    ich weiß, das Thema ist schon älter,
                    bei mir ist es aber wieder ganz aktuell.

                    Ich hatte weiter oben geschrieben, daß ich die heute gebräuchliche Ortsbezeichnung eingebe. Bei der Datenerfassung ist aber nicht immer Zeit, gleich noch die Koordinaten rauszusuchen und zu welcher Stadt es nun gehört etc., also hatte ich manchmal auch die Ortsbezeichnung eingegeben, die im Dokument vermerkt ist. Jetzt habe ich 3 Tage meine Datenbank bearbeitet und die Ortsliste auf einen einheitlichen Stand gebracht - und bin nicht mehr zufrieden

                    Gerade um Bielefeld herum oder im lippischen ist es verzwickt. Da gab es reichlich Bauerschaften und kleine Wohnplätze, die heute fast vergessen und nur noch auf historischen Karten zu finden sind.

                    Ich hab z.B. Vorfahren aus Bauerschaften und Wohnplätze wie Lippe, Senne (später Senne II) - die findet man noch mit viel Mühe im GOV und auf alten Karten, spätestens bei Brodhagen und Sandhagen wird es schwieriger. Ich hab also nun herausgefunden, daß Lippe heute zu Bielefeld Stieghorst gehört und Senne II jetzt der Stadtbezirk Sennestadt ist (Bielefeld Senne gab es schon), Sandhagen gehört jetzt glaub ich zu Bielefeld Ubbedissen, nur die Brodhäger Arrode hab ich noch nicht gefunden.

                    Jetzt steht also z.B. * 1795 Bielefeld Sennestadt im Programm und fühlt sich irgendwie nicht richtig an wenn ich im KB lese, daß sie in der Bauerschaft Lippe geboren ist.

                    Nun krempel ich wieder alles um und trage die Orte ein, wie sie in den KB-Einträgen angegeben sind, in den Notizen zum Ort schreibe ich dann, zu welcher Stadt oder gemeinde es heute gehört.

                    Wer nichts zu tun hat ...

                    Grüße aus OWL
                    Anja
                    Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                    der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                    also ist heute der richtige Tag
                    um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                    Dalai Lama

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11326

                      #11
                      Moin Anja,

                      Zitat von XJS Beitrag anzeigen
                      Wer nichts zu tun hat ...
                      na ja, Du mußt ja Deine Hand wieder auf Vordermann bringen...

                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • sk270278
                        Erfahrener Benutzer
                        • 06.09.2013
                        • 345

                        #12
                        Hallo Anja,

                        ich habe ebenfalls einige sehr kleine Nester die es heute nicht mehr gibt oder andere Namen haben - verteilt über D, HUN, PL, CZ, SVK und andere Länder. Deshalb habe ich mir (gottseidank) eine separate Excel-Datei gschrieben und immer aktualisiert, in der die Orte mit ihren genauen Koordinaten verzeichnet sind. Es kommen darin ALLE Orte die meine Ahnen betreffen darin vor. Für mich reicht das erstmal, da die ermittelnden Koordinaten eigentlich unabhängig von der Zugehörigkeit Bestand haben. Im Baum stehen dann nur die groben Daten: Dorf x, Landkreis y, Bezirk z, Bundesland/Provinz a, Staat b
                        Willst du alles komplett im Baum haben?

                        Gruß Stefan
                        Zuletzt geändert von sk270278; 27.08.2017, 20:49.
                        Schön daß es euch alle gibt - DANKE an sämtliche Helferinnen und Helfer!


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                        • Mats
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.01.2009
                          • 3391

                          #13
                          Hallo Stefan,

                          ich kann die Koordinaten und auch Links ins Internet (z.B. zum GOV, Wikipedia Artikeln und Karten), Bilder, Notizen etc. zu jedem Ort im Programm eingeben, das hab ich auch gemacht. Länder, Bezirke und Kreise erfasse ich nicht. Die Liste aller erfassten Orte kann ich drucken und bearbeiten. Wenn ich also einen Ortsnamen ändere, muß ich den nur in der Ortsliste ändern und bei allen verknüpften Personen steht dann der neue Ortsname drin.

                          Was ich meine ist die Erfassung im Personenfenster. Z.B. meine Vorfahrin Anna Maria Althof. getauft 1795 in Oerlinghausen. Im Taufeintrag steht als Geburtsort die Bauerschaft Lippe. Die gibt es aber seit langem nicht mehr. Also habe ich als Geburtsort Bielefeld Stieghorst eingegeben. Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Also ändere ich es wieder, gebe als Geburtsort Lippe an, dazu einen Link zum historischen Messtischblatt, zum GOV und die Koordinaten und in die Notizen schreibe ich, daß die ehemalige Bauerschaft Lippe jetzt zu Bielefeld Stadtteil Stieghorst gehört.

                          @ Friedrich

                          da sagste was. Hab den Gips Donnerstag schon abgemacht weil ich es nicht mehr ausgehalten hab. Das Pfötchen war geschwollen und steif, da hab ich die Watte und Mullbinde zu einem Ball gewickelt, den knete ich seit Donnerstag ständig durch. Dazu sortiere ich trockene Erbsen von einer Schale in die andere. Braucht noch ein paar Tage und etwas Gymnastik ...

                          Grüße aus OWL
                          Anja
                          Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                          der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                          also ist heute der richtige Tag
                          um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                          Dalai Lama

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                          • sk270278
                            Erfahrener Benutzer
                            • 06.09.2013
                            • 345

                            #14
                            Hallo Anja,

                            das kommt ja bei mir fast auf das gleiche raus. Ich würde in deinem Beispiel auf jeden Fall die 'Bauerschaft Lippe' und dahinter in Klammern 'Bielefeld-Stieghorst' zur Orientierung eingeben. Den Rest erledigen die Koordinaten. Ich sehe daran nichts falsches bzw. daß es sich falsch anfühlt. In Verbindung mit dem Geburtsjahr ist es m.M. die bestmögliche Variante!?
                            Mit dem Verlinken muß ich mich mal in Ruhe befassen.
                            Nimmst du für ehemals deutschsprachige Gebiete (sofern du dort Ahnen hast/hättest) die historischen deutschen Namen oder die aktuellen nichtdeutschen Namen der Städte/Dörfer/Weiler/Stauden ...

                            Gruß Stefan

                            PS: Gute Besserung - und fleißig trainieren ;-)
                            Zuletzt geändert von sk270278; 27.08.2017, 22:12. Grund: Schreibfehler
                            Schön daß es euch alle gibt - DANKE an sämtliche Helferinnen und Helfer!


                            Kommentar

                            • Mats
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.01.2009
                              • 3391

                              #15
                              Hallo Stefan,

                              so mach ich es jetzt auch, das ist ok. Richtig oder falsch gibt es eh nicht in dem Fall. Wie schon mal jemand schrieb bei diesem Thema: es muß sich für mich gut anfühlen.

                              Ich hab keine Ahnen in ehemaligen deutschen Gebieten. Mein Forschungsgebiet ist überschaubar zwischen Hannover und der Ruhr.
                              2 Brüder meiner Oma sind allerdings im Krieg gefallen, der eine liegt in Lettland auf dem Soldatenfriedhof Saldus (Frauenburg), der andere in Russland. Die Orte hab ich so angegeben, wie ich sie als Kriegsgräberstätte beim Volksbund gefunden habe und habe auf die Seite verlinkt.

                              Ich denke, wenn ich Ahnen dort hätte, würde ich die deutschen Namen bevorzugen, liegt aber wohl daran, daß ich mit den fremdsprachigen Namen Probleme habe. Ich hab es eher mit Zahlen, bin nicht so das Sprachgenie und würd mir die Zunge und die Finger brechen bei den fremdsprachigen Namen.

                              Danke für die Genesungswünsche, das Kneten hilft enorm.
                              Den Rest erledigt die Zeit.

                              Grüße aus OWL
                              Anja
                              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                              also ist heute der richtige Tag
                              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                              Dalai Lama

                              Kommentar

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