Seid wann gibt es Meisterbriefe ?

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  • anika
    Erfahrener Benutzer
    • 08.09.2008
    • 2631

    Seid wann gibt es Meisterbriefe ?

    HaLLo,
    ich las die Frage "Meister = eigener Herr".

    Seid wann gibt es eigentlich Meisterprüfungen im heutigen Sinne?

    Die Ahnen meines Vaters waren Schmiedemeister mit einer eigenen Schmiede das geht bis um 1800 zurück. Wie wurde man zu der Zeit Meister?

    anika
    Ahnenforschung bildet
  • beckenweber
    Benutzer
    • 17.11.2008
    • 85

    #2
    Meine direkten Vorfahren waren über Generationen zurück Gärtnermeister - und das geht bis ca. 1750 zurück.

    Soweit ich weiß, gab es Handwerksmeister schon im Mittelalter.

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    • Jensus
      Erfahrener Benutzer
      • 24.11.2006
      • 2464

      #3
      Hallo zusammen,
      gute Frage; würde mich auch interessieren. Viele meiner Vorfahren waren (ab 1480) Bäcker-Meister.
      Leider ist von den Bäckern nichts mehr an Dokumenten/Urkunden in der Familie erhalten geblieben.
      Das einzig ist ein (Schuhmacher) Gesellenbrief von 1790, unterschrieben von den örtlichen Meistern.
      Gruss Jens

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo Anika,

        Meister wurde man seit der Zeit der Zünfte, also ab dem 12. Jh., immer auf die gleiche Art und Weise.

        Man fing als Lehrbub bei einem Meister an. Meister heißt ja eigentlich Lehrer. Der bildete den Gesellen über eine bestimmte Zeit aus. Wie lange und welche Fertigkeiten er dann nachweisen musste, legte die Zunft fest. Irgendwann gab es dann eine schallende Ohrfeige und den Gesellenbrief und er war frei .

        Der Geselle musste dann auf Gesellenwanderung gehen. Wie lange das dauerte, legte ebenfalls die Zunft fest.

        Kehrte er mit vielen Erfahrungen zurück, fertigte er ein Meisterstück an und wenn es zur Zufriedenheit der Zunft ausfiel, erhielt er seinen Meisterbrief.

        Daran hat sich bis ins 19. Jh. nichts geändert, außer, dass es keine Zünfte mehr, sondern Innungen gab. Heute ist das im Grunde auch nicht anders, außer, dass es weder die Ohrfeige noch die Gesellenwanderung gibt, statt dessen die Meisterschule.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Naresiak
          Erfahrener Benutzer
          • 04.12.2007
          • 168

          #5
          Hallo ihrs ;-)

          mich interessiert dieses Thema auch sehr. Gibt es denn eine Möglichkeit an die Meisterbriefe zu gelangen? Wurden diese abgelegt oder waren die ausschließlich in Familienbesitz?

          Ich habe Gerber- und Webermeister unter meinen Ahnen.

          Liebe Grüße
          Nadine

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #6
            Hallo Nadine,

            die oftmals sehr schön gestalteten Meisterbriefe wurden den Meistern ausgehändigt und sind meist in Familienbesitz. Die Handwerkerinnung führte nur ein Register, die Handwerksrolle, wo die Meister eingetragen waren.
            Aber vielleicht kannst Du Dich mal mit der örtlichen Handwerkskammer in Verbindung setzen. Möglicherweise haben die ja ein Archiv.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • Chatterhand
              Erfahrener Benutzer
              • 02.04.2009
              • 953

              #7

              Heute ist das im Grunde auch nicht anders, außer, dass es weder die Ohrfeige noch die Gesellenwanderung gibt, statt dessen die Meisterschule.

              Viele Grüße
              Hina

              Heute gibt es zwar keine Ohrfeige mehr, aber man geht nach bestandener Gesellenprüfung zu einer Feier der Handwerks- handelskammer die sich Lossprechung nennt. Dort bekommt man seinen Gesellenbrief ausgehändigt. Zimmerleute gehen auch heute noch auf die Walz...


              Viele Grüße
              Wilfried
              Umsonst ist nur der Tod und selbst der kostet das Leben

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              • anika
                Erfahrener Benutzer
                • 08.09.2008
                • 2631

                #8
                Sei wann gibt es Meisterbriefe

                Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                Hallo Nadin,

                die oftmals sehr schön gestalteten Meisterbriefe wurden den Meistern ausgehändigt und sind meist in Familienbesitz. Die Handwerkerinnung führte nur ein Register, die Handwerksrolle, wo die Meister eingetragen waren.
                Aber vielleicht kannst Du Dich mal mit der örtlichen Handwerkskammer in Verbindung setzen. Möglicherweise haben die ja ein Archiv.

                Viele Grüße
                Hina
                Hall Hina
                Der Meisterbrief meines Opas ist auch sehr schön gestaltet.
                anika
                Ahnenforschung bildet

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                • Jensus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.11.2006
                  • 2464

                  #9
                  Tach zusammen,
                  die Gesellenzeit um 1790 dauerte anscheint (bei den Schuhmachern) 3 Jahre. Habe mal die Urkunde angefügt, da das Thema anscheint interessiert.
                  Die Urkunde finde ich sehr schön, wie toll und aufwendig dagegen erst ein Meisterbrief ausgesehen haben muss!
                  Danke & Gruss Jens
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                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    Hier gibt es auch noch was hübsches zu sehen - eine Handwerkskundschaft, eine Zunftbescheinigung. Das war eine Art Empfehlungsschreiben oder Zeugnis für einen Gesellen, der auf Gesellenwanderung ging.
                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                    • Jensus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.11.2006
                      • 2464

                      #11
                      Hallo Hina, super - vielen Dank für's Zeigen! Ein wirklich tolle Dokument! http://www.landschaftsmuseum.de/Bild...ung_1806-2.jpg
                      Etwas erstaunlich das für ein halbes Jahr ein solch aufwendige Urkunde ausgestellt wurde.
                      Anscheint hat man sich damals wirklich noch keiner Mühe und Aufwand gescheut!
                      Danke und Gruss Jens

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                      • Hina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2007
                        • 4661

                        #12
                        Hallo Jensus,
                        naja, die Druckpresse war schon erfunden und das Handwerk hat eigentlich immer was auf sich gehalten - zurecht .
                        Aber es ist wirklich toll, denn man hat gleich einen Eindruck, wie Kulmbach damals aussah.
                        Viele Grüße
                        Hina
                        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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