Schlesische Provinzialblätter

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  • GunterN
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    • 01.05.2008
    • 7960

    Schlesische Provinzialblätter

    1786, October

    Verbrechen:

    Des Grosknechts auf dem Herrschaftlichen Hofe zu Jordansmühle im Nimptschischen, Daniel Schillge, Ehefrau, Anna Rosina, holte am 23. September vor ihren Mann und Bruder das Gesindebrot. Wie sie es empfangen hatte, beklagte sie sich gegen den herrschaftlichen Wächter, Gottfried Trispel, der es austheilte, daß sie ein Brod zu wenig erhalten habe. Wenn es so ist, antwortete der Wächter, so nehmet indessen eines, das fehlende wird sich wohl finden. Wie der Trispel alle Brodte aus dem Backofen genommen hatte, fehlte ihm eins. Er gieng also zur Schillgin und beschuldigte sie, daß sie, wie sie schon mehrmalen gethan hätte, ein Brot zuviel genommen haben müßte. Sie läugnete es. Darüber geriethen beide in einen Wortwechsel, un d da die etc. Schillgin, die eben so fertig mit Hand als mit der Zunge war, ausschlug, ins Handgemenge. Das Weib sprang zu ihrem Manne, der im Stall beschäftigt war und rief ihn zu Hülfe; er ließ sie aber allein zurückgehen, weil er ihrer starken Faust zutraute, daß sie des kleinen Gegners mächtig werden würde. Auf der Treppe zu ihrer Kammer begegnete ihr Trispel. Voll Wuth ergriff sie eine Zuberstange und schlug ihn damit so heftig an den Kopf, daß ihm das Blut über das Gesicht herunterlief. Eine solche Mishandlung jagte den sonst stillen, aus Phlegma friedlichen Trispel in Harnisch. Er faßte die von der Schillgin weggeworfene Zuberstange, und gab ihr damit von obenherunter einen so unglücklichen Schlag, daß sie nur noch bis vor die Hausthür wankte, dann hinsank, und wie todt in die Stube getragen werden mußte. Die öffnung einer Ader brachte sie ins Leben zurück, gab ihr aber das Bewußtseyn nicht wieder, und sie starb 7 Stunden nachher. Sie ist 30 Jahr alt, Mutter eines Säuglings, und zweyer noch unerzogenen Kinder; sie war eines der stärksten und gesündesten Weiber und hätte noch Mutter einer zahlreichen Familie werden können. Am Tage ihrer Beerdigung hielt der würdige Herr Pastor Mauersberger an dem Altar, vor welchem er ihr erst den Tag vor ihrem unseligen Zank das Abendmahl gereichet hatte, eine auf diese Gelegenheit passende Rede, zur Rührung der zahlreichen Versammlung. Trispel, ein Vater von 3 unerzogenen Kindern, ward bald nach der That in Verhaft genommen. Sobald ihn der Wahn verließ, die Schillgin verstelle sich nur,, sank er in die quälendste Unruh. Jedermann bedauert diesen gereitzten und sonst ehrlichen und guten Mann.

    Fortsetzung folgt.
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    • GunterN
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      Schlesische Provinzialblätter

      1786, October

      Verbrechen:

      Bickoff, Soldat des zu Brieg stehenden v. Kalcksteinischen Regiments, tödtete am 2. September bey Rathau einen verwaisten 7jährigen Knaben, ohne alle Veranlaßung, durch verschiedene Hiebe.

      Selbstmorde:

      Gres Wengczick von Leschzitz bey Rybnick, knüpfte sich am 24. August, während einem schweren Donnerwetter, an einer Fichte mit einem birkenen Zweige auf; wahrschenlich aus Verdruß, daß seine beyden ältesten Söhne, davon der eine ein Gerber, der andere ein Schuster ist, ihren Verdienst einstriechen und aus seiner Schüßel aßen. Darüber brummte der nicht unbemittelte, aber wirthschaftliche Alte oft. Ehe er sich hieng, zog er den Pelz aus und wickelte ihn ein.

      Hunger, ein Bauerssohn zu Klein-Herzogswalde bey Jauer, legte sich am 23. Septmbr. zu Bette, unter dem Vorgeben, daß er krank sey, und ließ seine Braut rufen. Wie sie kam, sagte er ihr, sie würden kein Paar werden, denn er würde bald sterben, nahm förmlich Abschied von ihr, und hieß sie gehen. Die Anwesenden begleiteten sie. Diese Gelegenheit nutzte er, lief auf den Boden und erhieng sich.

      In der Nacht vom 10. zum 11. Sept. erhieng sich zu Breslau der Schleifer Günther in seiner Wohnstube in dem Beckenschen Hause vor dem Oderthore. Er war ein Söfling, und kam auch den Abend um 10 Uhr betrunken nach Hause.

      Fortsetzung folgt.
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      • GunterN
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        Schlesische Provinzialblätter

        1786, October

        Todesfälle:

        Den 15. August Hr. Baron v. Glaubitz zu Bielitz im Freystädtischen an einem hitzigen Brustfieber, 66 Jahr 8 Monate alt.

        Im September, Hr. v. Riemberg wurde gebohren den 3. Sept. 1741 zu Schmellwitz. Im Jahr 1753 bezog er die Schule zu Schweidnitz, und 1758 die Universität Halle. Er vertauschte diese 1760 mit dem Königlichen Militärdienst. In diesem Avancirte er bis zum Premierlieutenant bey der Königl Garde. Wegen Kränklichkeit nahm er 1780 seinen Abschied, bezog sein Gut Brockotschine im Trebnitzischen, und heyratete die älteste Fräulein des Hrn. v. Scheliha, auf Kampern und Jentschdorf, Johanna Christiana. Er zeugte mit ihr 3 Kinder. Eine langwierige Krankheit zog ihm am 7. Sept. den Tod zu.

        Den 20. Hr. Benj. Gottlob v. Seydel, Königl. Preußl. Major von der Armee, Erbherr der Güter Tschelesen, Brenowitz, Kutscheborwitz, Waldvorwerk und Kadlewe im Herrnstädtischen. Er wurde den 17. May 1739 zu Gurckau bey Herrnstadt von bürgerlichen Eltern gebohren, im Jahr 1950 bezog er das Gymnasium zu Brieg, und 1755 die Universität zu Frankfurt an der Oder. So vielen Geschmack er an den Wißenschaften, die er eiftrig trieb fand; so erweckten doch die merkwürdigen Auftritte des siebenjährigen Krieges in ihm ein solches Gefallen an dem Soldatenstande, daß er im Jahr 1759 aus eigener Wahl sich als Volontär bey dem damaligen v. Kleistischen, jetzt v. Czettritzischen Husaren-Regiment engagirte. Duch seinen klugen und unermüdeten Diensteifer erwarb er sich bald die volle Liebe seines großen Chefs. Vier Wochen nach seiner Anstellung avancirte er zum Cornet. Im Jahr 1760 mußte er beym Marsch der Armee nach Dresden, die Escadron des Herrn Obersten v. Alchard führen. Er gerieth mit einer Menge feindlicher Croaten ins Handgemenge, und sein Sieg über sie., brachte dem Generalmajor v. Kleist eine so günstige Idee von seiner Einsicht und seinen militärischen Eigenschaften bey, daß er ihn zum Adjudanten ernannte. Im Jahr 1761 wurde er Lieutenant. Das JAhr darauf nahm ihn der G. M. v. Kleist als Generaladjudant zu sich. Als solcher hat er alle Befehle seines Chefs mit der größten Pünktlichkeit und Verschwiegenheit erfüllet. Wie sehr er deßen Zufriedenheit besaß, beweiset, daß ihn dieser bey seiner letzten Expedition im Reich nach Regenspurg schickte, um mit dem dasigen Königl. Preußl. Minister v. Plotho geheime Abrede zu nehmen. Außer vieln, zum Theil wichtigen Actionen, wohnte er der Belagerung von Dresden, und den Schlachten bey Torgau und Freyberg mit Muth bey. Im Mai 1763 wurde er nach Hamburg auf Werbung commandirt. Wie er im August 1764 von da zurück kam, erhielt er das Commando über die durch den Tod des G.M. v. Kleist erledigte Escadron, und wie dieselbe vergeben wurde, nahm ihn der Hr. Generallieutenant v. Czettritz zu den seinigen.

        Fortsetzung folgt.
        Zuletzt geändert von GunterN; 19.05.2010, 20:21. Grund: "Druck"fehler.
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          Schlesische Provinzialblätter

          1786, October

          Todesfälle:

          weiter zum Tod von Hrn. Benj. Gottlob v. Seydel

          Im Jahr 1773 wurde er Stabsrittmeister. In der Campgane von 1778 bis 1779 befand er sich bey dem Commando von 300 Pferden, welches der Hr. Oberste v. Goltz nach Sachsen führte, um den feindlcihen Streifereien Einhalt zu thun, und hatte Antheil an der glücklichen Abwehrung der weit überlegenen Feindes, der dies Commando bey Marienberg angrif. Im Jahr 1781 avancirte er zur Escadron. Sein König erhob ihn seiner Verdienste wegen in den Adelstand. Als er im Jahr 1784 nach Malitsch bey Jauer in die zweite Cantonirung zu stehen kam, lernte er des dortigen Gutsbesitzers, Hrn. Baron v. Richthofen Fräulein Tochter, Christiana Wilhelmina, kennen, und verband sich, durch ihre vortrefliche Eigenschaften, ihren aufgeklärten Geist, ihren edlen Geist, ihren edlen Karakter und ihre Schönheit an sie gefeßelt, am 3. November 1784 mit ihr, nachem er vorher seinen Abschied gesuchet hatte. Der König bewilligte ihn, und ertheilte ihm zugleich, als einen Beweis seiner Zufriedenheit, den Charakter als Major von der Armee. Er bezog sein väterliches Gut Tschelesen. Am 4. Sept. d. J. wurde ihm ein Sohn, Gustav Moritz Willhelm gebohren. Unvermuthet rührte ihn am 17. dieses M. der Schlag, und am 20. Nachmittags um 4 Uhr entschlief dieser Edle, geschätzt wegen seiner Kenntniße, seines Geistes und Charakters.

          Den 21. Frau Kaufmännin Roppan geb. Sommer, zu Jauer, an ihrem Geburtstage, an der Abzehrung, 33 Jahr alt.

          Den 25. Hr. Pater Matthäus Klambt, Prior des Klosters ad S. Crucem Ordin. S. Dominici zu Franckenstein, im 49. Jahr an der Abzehrung.

          Fortsetzung folgt.
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            1786, October

            Todesfälle:

            Den 26. zu Namslau, der emeritirte Cämmerer und Rathmann, Hr. Christian Jädicke, 75 Jahr und 9 Monate alt. Er war 1710, den 20. Decbr. in Proseckel im Netzedistrict gebohren, diente 10 jahr bey dem Feld-Artilleriecorps, und 35 Jahr als Rathmann, Cämmerer, und Forstinspector. Er war der ertse Königl. Preußische Officiant zu Namslau, und auch der erste städtische Officiant in Schlesien, welcher Friedrich dem Einzigen in das Grab folgte.

            Der würdige Stadt-Cämmerer Frommer zu Steinau am 28., 64 1/2 Jahr alt, am Schlage, der ihn unvermuthet auf der Straße befiel, so daß er auf der Stelle todt blieb.

            Den 30. Frau Majorin v. Keßel, zu Raacke im Oelsnischen.

            Am 2. Oct. vollendete Herr Heinrich Wilhelm v. Haugwitz, gewesener Königl. Justizrath des Herrnstädtschen und Rützner Creises, Erbherr auf Klein-Wangeren, seine zeitliche Laufbahn. Er erblickte das Licht der Welt den 15. Sept. 1711 zu Cadleve bey Herrnstadt, seinem väterlichen Stammhause. Sein Vater war Herr Wolffram Leopold v. Haugwitz, Churfürstlich Sächsicher Rittmeister, und wohlbestellter Czauden-Richter im Hernstädtschen Creise, und seine Mutter war Frau Henriette Eleonore v. Haugwitz, aus dem Hause Barsche, Erbfrau auf Gorkau. Theils im Hause seines, der Haugwitzischen Familie unvergeßlich bleibenden Oncels, und Fideicommiß-Stifters^, des Sächsischen Generalmajors, Graf v. Haugwitz auf Brauchitschdorf, theils im Hallischen Pädagogio, legte er den Grundstof zu reichhaltigen Wißenschaften und Sprachkenntnißen, und ohngeachtet er durch den nach dem Willen seines Vaters ergriffenen Soldatenstand, von Fortsetzung der Studien abgezogen wurde, so bewieß er doch in seinem nachherigen Lebensverhältnißen, das er sich seine jugendlich erworbenen Kenntniße, nicht blos nach der Oberfläche, sondern gründlich eigen gemacht habe. Er wurde dem Churfürstlich Sächsischen Militäre, in den damaligenepochenmachenden Wirkungscreiße des berühmten Churfürsten von Sachsen, und nachherigen König von Pohlen August II. gewidmet.

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              Schlesische Provinzilablätter

              1786, October

              Todesfälle:

              ..weiter mit dem Tod von Heinrich Wilhelm v. Haugwitz

              Zuerst kam er unter das Sächsische Cadetten-Corps nach Dresden, und wurde sodann bey dem neu errichteten v. Naßauischen Cüraßier-Regiment angestellt. Als Cadett wohnte er dem in der Geschichte bekannten prächtigen Campement bey Mühlberg bey, und bey dem nachherigen Einmarsch der Sächsischen Truppen nach Pohlen, bekleidete er die Ajudantenstelle, und erhielt hierauf 1735 seine Dimißion. Im Jahr 1736 starb sein Vater, und er übernahm hierauf sein väterliches Gut Cadleve. Nächst der Landwirthschaft, bildete er seine angebohrne Talente, in der Kenntniß der Recht so gut aus, daß er ein sehr brauchbarer und nützlicher Mann wurde, der nicht allein seinem öffentlichen Amte mit Beyfall vorstund, sondern auch bey obgehabten Vormundschaften, bey seinem geführten Herrnstädtischen Kirchen-Inspectorat, und bey Privatrathgebungen, treu, ehrlich und rechtschaffen zu Werke ging. Bey dem glorreichen Regierungsantritt der Preußischen Landeshoheit, führte er als Marschcommißarius im Creise, Preußische Truppen. Er war mit einer von denen neu angestellten Commissariis perpetuis, oder Justizräthen, und erhielt seine diesfällige Bestellung unmittelbar unter eigenhändiger Unterschrift des Hochsel. Königs Friedrich II. Majestät. Er erwarb sich hierbey, durch seine unermüdete Arbeitsamkeit und Thätigkeit, das Zutrauen seiner vorgesetzten Instanz, daß er nicht allein außer seinem Bezirk, durch Specialauftrag einer Höchlöbl. Glogauischen Oberamtsregierung, in denen verwickeltsten Sachen gebraucht wurde, sondern auch im Breslauischen Oberamts-Departement verschiedene Commißiones ausführte, und nachher sich die Gnade der erlauchten Chefs der Breslauischen Oberamtsregierung eigen machte, auch in spätern Jahren 1769 das süße Vatervergnügen genoß, seinen einzigen geliebten Sohn persönlich zu empfehlen, und selbst hierauf als Mitglied dieses hohen Collegii versorgt zu wißen.

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                Schlesische Provinzialblätter

                1786, October

                Todesfälle:

                ..weiter mit dem Tod von Heinrich Wilhelm v. Haugwitz

                Er stand seinem justizräthlichen Amte von 1740 bis 1781 vor, wo er endlich seiner Augenschwäche halber, solches selbst niederlegte. In seinem Privatleben trafen ihn durch die unglückliche Epoche des 7jährigenb Krieges, die härtesten Schicksale; sein Gut Cadleve wurde verschiedene Jahre hintereinander geplündert, ausfouragiret, alles Vieh weggenommen, und er mußte jenseit der Oder mit seiner Familie Zufluchtsörter suchen. Nach dem Hubertusburger Frieden, verkaufte er sein Gut Cadleve, und an die Landwirthschaft gewohnt, kaufte er wiederum 1765 das Gut Klein-Wangeren im Einziger Creise. In der ersten Ehe lebte er mit Fräulein, Ursula Catharina v. Kreckwitz aus dem Hause Talbendorf im Lübenschen Creise vom Jahr 1738 bis 1760. Er zeugte einen Sohn, und 4 Töchter, 2 Töchter sind ihm aber schon in die Ewigkeit voangegangen. Die Wahl seiner zweyten Gattin fiel auf die Mutter Schwester seiner unerzognen Kinder, Fräulein Barbara Elisabeth Albertin v. Kreckwitz, die mit ihm in einer 24jährigen Ehe gelebt, und den 27. Januar 1784 ihm durch einen Schlagfluß entrißen wurde. Die beyden letzten Lebensjahre entledigte sich der Wohlselige noch mancher seiner Geschäfte, trat die gänzliche Verwaltung seines Gutes Klein-Wangern seinem Hrn. Sohne ab. Endlich fiel er in eine abzehrende Krankheit, die mit den ersten Tages des Augusts anfing, und in verschiedenen Abwechselungen, bisd zum äußersten Grad der Entkräftung fortschritt. An oben erwähnten Tage Vormittags um 11 Uhr nahte sich der entscheidende Augenblick seines Abschiedes. Er behielt Verstand und Sprache, und athmete unter Gebet und geistlichen Gesängen seinen letzten Hauch sanft und selig dahin.

                Den 9. Frau Christiana Eleonora Elisabeth, verwittwete v. Diebitsch und Liebenau, geb. Freyin v. Nostitz, 56 J, 11 M. alt, an einem abzehrenden Fieber und Schwäche. Nach dem Tode ihres Gemahls, Hrn. Carl Siegismund v. Diebisch und Liebenau auf Machnitz, miot dem sie 31 Jahre verbunden war, begab sie sich nach Breslau. Von 7 Kindern wurden ihr 6 früh entrißen, und lebet nur noch ein Sohn. Sie ist zu Hochkirch im Trebnitzischen in der Erbgruft des Hauses v. Diebitsch beygesetzt worden.

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                  1786, October

                  Todesfälle:

                  Den 10. zu Hirschberg, Frau Johann Eleonore Martens, geb. Glogner, an der Waßersucht und Enträftung.

                  Den 11. Frau Rittmeisterin Sophie Charl. Leop. v. Samoggy geb. v. Seydlitz zu Pitschen, uin den Wochen.

                  Den 14. früh um 3 Uhr an einer langwierigen Entkräftung zu Grünberg, Hr. Inspector und Pastor primarius Frisch, alt 72 Jahr.

                  Hr. Caplan Fergs zu Fürstenau, im 25. Jahre an der Abzehrung.

                  Den 14. in Frauenhain nach einer langwierigen Niederlage an der Waßersucht, Hr. Niclas Friedrich Graf v. Zedlitz und Wilckau, Königl.
                  Cammerherr, Herr auf Frauenhain, Rungendorf, und der Commungüter Zobten, in einem Alter von 64 Jahren, weniger 12 Tage.

                  Den 16. Hr. Graf v. Howerden und Plencken zu Hünern im Briegischen.

                  Den 17. die verwittw. Frau Kaufm. Jentsch zu Schweidnitz am Schlagfluß. Die Characteristik dieser treflichen Frau demnächst.

                  Hr. v. Reisewitz, Herzoglich Curländischer Amtsrath, zu Mechau bey Wartenberg an Schwäche, gegen 80 Jahr alt.

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                    1786, October

                    Geburten:

                    Im August. Den 11. Frau Oberförsterin Heller in Neudorf bey Oppeln, einen Sohn.

                    Den 13. Frau Schulcollegin Mannigel zu Freystadt, eine Tochter.

                    Den 15. Fr. Baroneße v. Kottwitz, auf Parchau bey Polckwitz, eine Tochter.

                    Im September. Frau v. Königsdorf auf Oßig etc. eine Tochter, Friederika Wilhelmine Betty Polixena.

                    Den 4. Frau Majorin v. Seidel zu Tschelesenim Herrnstädtischen, einen Sohn, Gustav Moritz Wilhelm.

                    Den 9. Frau Oberforst-Aßistentin v. Dechamps zu Breslau, eine Tochter.

                    Den 11. Frau Rittmeisterin v. Samoggy zu Pitschen, einen Sohn, Carl Leopold Ludwig.

                    Den 12. Frau Cämmerer v. Schmurr zu Münsterberg, eine Tochter.

                    Den 19. Frau Senatorin Müller zu Liegnitz, eine Tochter.

                    Den 29. Frau Kaufmännin Vogt zu Grünberg, einen Sohn.

                    Den 30. Frau Kaufmännin Libich d. j. zu Hirschberg, einen Sohn.

                    Zu Breslau, Frau Hof- und Aßistenzräthin Nising;
                    Frau Salzinspectorin Moritz;
                    Frau Kaufmännin Nautz, sämmtlich Söhne.

                    Des Hrn. Kaufmanns Samuel Gottlieb Schreiber Gattin, und
                    Frau Criminalaßeßorin Pauli, Töchter.

                    Im October. Frau Gräfin v. Reichenbach auf Bodland im Creuzburgischen, einen Sohn.

                    Den 3. Frau Burgermeisterin Honigschmidt zu Trebnitz, eine Tochter.

                    Den 4. Frau Oberamts-Regierungsräthin v. Böhmer, eine Tochter, Juliana Ernestine, welche den 19. wieder starb.

                    Den 6. Frau Wasserbau-Conducteurin Giesberg zu Neumarkt, eine Tochter.

                    Den 8. Frau Prorectorin Bischoff zu Schweidnitz, eine Tochter.

                    Den 9. die regierende Standesfrau von Goschütz, Frau Gräfin v. Reichenbach, eine Tochter, Ernestine Christiane.

                    Frau Krieges- und Domänenräthin v. Zitzwitz zu Breslau, eine Tochter, Amalia.

                    Frau Kaufmännin Rausch zu Jauer, eine Tochter.

                    Den 11. Frau Doctorin Rupprecht zu Breslau, eine Tochter.

                    Den 23. Faru Archidiaconus Kirchner zu Strehlen, eine Tochter.

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                      Heyraten:

                      Den 11. Jul. Hr. Senator etc. Wilde, zu Oppeln, mit Demois. Georgi.

                      Den 13. Sept. Hr. Mag. Weißig zu Eisenberg, mit des Senior des Strehlenschen Creises und Pastor, Hrn. Melchor zu Ruppersdorf, ältesten Demois. Tochter Sophia Christiana.

                      Den 19. zu Schweidnitz, der gewesene Premierlieutenant, Hr. v. Petersen, mit der verwitweten Vorwerksbesitzerin, Frau Seibtin.

                      Den 5. Octbr. Hr. Doctor etc. Fabri zu Namslau, mit Dem. Caroline Timme aus Bernstadt.

                      Den 11. zu Liegnitz, Hr. Einnehmer Kielmann, mit des ehemaligen Hrn. Prediger Machnitzky zu Waldau Dem. Tochter.

                      Fortsetzung folgt.
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                        Schlesische Provinzialblätter

                        1786, October

                        Unglücksfälle:

                        Am 15. October, an diesem für Schlesien so freudigen Tag, brach Abends nach 10 Uhr zu Neubielau im Reichenbachischen, hinter einer Scheune beym Scholzen, wahrscheinlich durch Anlegung, Feuer aus; die ganze Scholtisey, 2 Nebenhäuser, 5 Bauergüter und 8 Häuslerstellen liegen in Asche; außerdem haben noch 18 Innliger all das Ihrige verlohren.. Die Noth der Abgebrannten ist groß; sie sind fremder Unterstützung äußerst bedürftig. Wer ihr Elend fühlt, und es durch seine Gabe erleichtern will, sende sie an den Hrn. Rentmeister Rutthard zu Bielau, der sie gewißenhaft anwenden wird.

                        Das Hausweib Cieplo von Przegendza bey Rybnick, suchte am 24. August unter einem Baum Schutz für ein eben tobendes Gewitter. Der Blitz traf den Baum und tödtete sie.

                        Am 2. Septbr. ruderte der 14jährige Sohn des Schiffers Köte auf der Dominsel zu Glogau mit einem kleinen Kahn auf eine Brücke los, die über die kleine Oder führet, und versuchte ein Stück Holz, das sich an einem Eisbock stemmte, loszumachen. Das Fahrzeug wurde von den Wellen an den Eisbock geworfen. Der junge Köte fiel heraus und verschwand. Vierzehn Tage darauf fand man ihn 2 Meilen von Glogau bey Trevel und überlieferte ihn seinen Eltern. Einer Gewohnheit nach sollten ihn die Fischerknechte zu Grabe tragen; allein kurz vor dem Begräbniß weigerten sie sich deßen, weil der junge Köte sich wohl absichtlich ins Waßer gestürzt haben könnte, und es mußten die gewöhnlichen Träger geholet werden. Es ist doch traurig, daß Vorurtheile soche Macht über den Menschen haben, und selbst die Menscheit unterdrücken.

                        Fortsetzung folgt.

                        Nachtrag:
                        Das Musquetier-Regiment Sr. Durchl. des Erbprinzen zu Hohenlohe wird von Neiße nach Breslau verleget, und erhält neue Uniform, paille Aufschläge und Unterkleider. Das Füselier-Regim. Marggraf Heinrich gehet an deßen Stelle von Breslau nach Neiße.
                        Zuletzt geändert von GunterN; 02.06.2010, 13:28.
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                          Schlesische Provinzialblätter

                          1786, November (Pockenepidemie 1785 bis 1786 in Schlesien)

                          Am 22. October feierliche Einweihung der ersten evangelischen Kirche in Grottkau.

                          Gutsveränderungen:

                          Hr. Ant. v. Montbach, das Gut Mosurau im Coselschen, an den Hrn. Marschcommissarius Rattiborschen Creises, Leopold v. Adlersfeld, auf Rudnick für 31000 Fl. reinisch und 100 Duc. Schlüßelgeld.

                          Hr. Ignatius v. Hoverden hat durch einen mit den Freyherrlich v. Hoverd Plenckischen Miterben getroffenen Vergleich, die im Ohlauischen belegenen Rittergüter Hünern und Haydau für 14000 und 29000 Rthlr. acquiriret.

                          Frau Maria Christiana verehl. v. Hoverden, geb. v. Hoverden Plencken, hat das Gut Mangschütz im Briegischen von ihrem Bruder, dem verstorbenen Hrn. Baron v. Hoverden Plencken ererbet.

                          Der Marschcommissarius Beuthner Creises, Hr. Joseph v. Mikusch, hat sein Gut Maczeikowitz seinem einzigen Herrn Sohne überlaßen.

                          Hr. Ernst Sigismund Gotthard v. Czettritz, hat von seinem verstorbenen Vater, Hrn. Hans Sigismund v. Czettritz, das Gut Seitendorf im Schweidnitzischen ererbet.

                          Hr. v. Johnston hat sein Gut Klein-Peterwitz im Herrnstädtschen der verw. Freyin v. Haugwitz, geb. Freyin v. Saß, und diese dagegen ihr Gut Pannwitz im Trebnitzischen, dem Hrn. v. Johnston überlaßen.

                          Durch das Absterben des Hrn. Baron v. Haugwitz auf Peucke, sind die v. Haugwitzischen Majoratsgüter seinem Hrn. Sohne, Christian Heinrich Baron v. Haugwitz, zugefallen.

                          Der verstorbene Marschcommissarius Terbnitzischen Cr., Hr. Christoph Johann v. Schulz, hat das Rittergut Mahlen seiner Mutter, der verw. Frau Generallieutenantin, Anna Elisabeth v. Schulze für 19300 Rthlr. vermachet.

                          Hr. Ludwig Scheffler hat von seinem Vater, Hrn. Ant. Scheffler, die rittermäßige Scholtisey zu Rathmannsdorf Reißischen Cr. für 10500 Fl. ererbet.

                          Fortsetzung folgt.
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                            Schlesische Provinzialblätter

                            1786, November

                            Gutsveränderungen:

                            Hr. Florian Scheffler hat die rittermäßige Scholtisey zu Borckendorf im Neißischen dem väterlichen Testament zufolge an seinen minorennen Halbbruder, Anton Scheffler für 33000 Fl. gegen die Güter Tarnau und Gauers, abgetreten.

                            DFer Landrath Bunzlau-Löwenbergschen Creises, Hr. Graf v. Redern, hat die Kemnitzer Güter, Spiller, Reibnitz, Hindorf, Johnsdorf, und Märzdorf von der Ritter-Academie zu Liegnitz, für 1,70700 Rthlr. gekaufet.

                            Hr. Kammerherr v. Larisch auf Alt-Tarnowitz, sein nahe bey Rosenberg gelegenes Gut Schönwald, an Frau Anna Gottliebe v. Jordan geb. v. Paczensky zu Bischdorf, für 35000 Rthlr. in Pfandbriefen.

                            Hr. v. Bomsdorf auf Klinke, sein Gut Kuchendorf im Reichenbachischen für 20700 Rthlr., an Hrn. Christian Wilh. v. Prittwitz, ehemaligger Landrath des Franckensteinischen Creises.

                            Fortsetzung folgt.
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                              Schlesische Provinzialblätter

                              1786, November

                              Geburten:

                              (Korrekturen)
                              1. Die Frau Gräfin v. Reichenbach auf Bodland hat nicht im October, sondern am 11. Julius einen Sohn gebohren, der die Namen Carl Heinrich erhalten hat.

                              2. Die Comtesse, womit die regierende Standesfrau von Goschütz den 9. Oct. entbunden worden ist, heißt Ernestine Henriette und nicht Christiane.
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                              Im August, den 5. Frau v. Eberhard auf Ober-Langenölse im Löwenbergischen, einen Sohn.

                              Den 25. Frau Senator Törpin zu Sprottkau einen Sohn.

                              Im Sept. d. 4. Frau Hauptmännin v. Pannewitz zu Sprottau einen Sohn, Julius, starb den 20.

                              Den 13. Frau Provinzialinspector Chauvier zu Medzibor einen Sohn.

                              Den 13. Frau Ritmeisterin v. Hautcharmoi zu Allerheiligen, im Oelsnischen einen Sohn, Heinrich Wilhelm Leopold.

                              Den 22. Frau Justizcommißionsräthin Hartmann zu Neiße einen Sohn.

                              Im October, den 1. Fr. M. Weißig in Nieder-Wiesa bey Greiffenberg, einen Sohn.

                              Den 9. Frau Oberamtmännin Bruske zu Oels bey Striegau einen Sohn.

                              Frau Sentor Krause zu Glatz einen Sohn.

                              Den 11. Frau Auditeur Teusner zu Rattibort einen Sohn.

                              Den 14. Frau Kaufmännin Zimmer in Greiffenberg einen Sohn.

                              Den 15. Frau Kaufmännin Ansorge in Waldenburg eine Tochter.

                              Fortsetzung folgt.
                              Zuletzt geändert von GunterN; 29.06.2010, 15:47.
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                                1786, November

                                Geburten:

                                Den 18. Frau Pastorin Müller zu Grünharthau im Strehlenschen eine Tochter.

                                Den 21. Frau Pastorin Weitzmann zu Paschwitz bey Jauer;

                                den 22. Frau Kaufmännin Morgenbesser zu Hirschberg;

                                den 23. Frau D. Sutorius in Löwenberg und Frau Kaufmännin Tralles in Hirschberg;

                                den 26. Frau Kaufmännin Linck zu Hirschberg; und

                                Frau Pastorin Schreiner zu Klein-Ellguth im Oelsnischen, sämmtlich Söhne.

                                Den 28. Frau Regierungs-Räthin von Ende zu Oels einen Sohn.

                                Den 30. Frau Probstin Hermes zu Breslau einen Sohn.

                                Frau Canzlerin und Justizcommißions-Räthin Sedlaczek zu Breslau eine Tochter.

                                Frau Pastorin Marche in Schlesisch Thiemendorf bey Lauban eine Tochter.

                                Im Nov., den 2. Frau Teichinspectorin Fischer zu Steinau einen Sohn.

                                Den 3. zu Breslau, Frau v. Gellhorn auf Neudorf einen Sohn, Hans Gottlob.

                                Daselbst Frau Ober-Postsecretärin Pins eine Tochter.

                                Den 4. Frau Kaufmännin Gotsch zu Hirschberg einen Sohn.

                                Den 5. Frau Regimentsfeldscheer Säger zu Creuzburg

                                und Frau Kaufmännin Reiß zu zu Waldenburg, Töchter.

                                Den 6. Frau Creis-Steuereinnehmerin v. Elsner zu Goldberg einen Sohn,
                                Friedrich Gottlieb.

                                Den 18. Frau D. und Creisphisik. Hoehl zu Falckenberg eine Tochter.

                                Den 12. Frau Hofräthin Martens zu Hirschberg, und

                                Frau Kaufmännin Emrich d. j. zu Pohln. Wartenberg Söhne.

                                Den 15. Frau Majorin v. Falckenberg zu Brieg einen Sohn.

                                Die Frau Kaufmännin Hennig zu Liegniutz eine Tochter.

                                Den 21. zu Breslau, Frau Kaufmännin Wiener eine Tochter.

                                Fortsetzung folgt.
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