Nicht beurkundeter Sterbefall - Nachträglich beurkunden lassen?

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  • Sahanya
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2013
    • 236

    Nicht beurkundeter Sterbefall - Nachträglich beurkunden lassen?

    Hallo ihr Lieben,

    wollte mal eure Einschätzung zu folgendem hören bzw. lesen:

    Meine Urgroßmutter kam bei dem großen Luftangriff der Alliierten in Dresden ums Leben. Dies ist durch einen Eintrag im Baltischen Totenbuch und die familiere Überlieferung belegt. Zweifel an der Richtigkeit habe ich keine.
    Im Archiv in Dresden ist keine Urkunde vorhanden und man sagte mir dort, die logische Erklärung sei, dass sie an einem anderen Ort ums Leben kam. Was ich aber - wie gesagt - ausschließe.

    Die Frage ist, sollte man zur Vervollständigung der Unterlagen nachträglich eine Beurkundung des Sterbefalles beantragen? Und geht das überhaupt? Fallen dabei zusätzliche Kosten an (also über die "normalen" Kosten einer Urkunde hinaus)?

    Viele Grüße,

    Sahanya
  • Henry Jones
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2008
    • 1417

    #2
    Hallo Sahany,

    eine nachträgliche Beuurkundung dürfte mit Sicherheit möglich sein. Die Frage ist aber wohl eher, ab die dir vorligenden "Beweise" ausreichen eine Sterbeurkunde auszustellen oder ob ggf. nur ein Todeserklärungsverfahren möglich ist.

    Die Frage müsstest du aber ggf. an das Standesamt in Dresden herantragen. Aber wie gesagt es kommt sicherlich darauf, an wie sicher die Tatsache ist, dass deine Urgroßmutter bei dem Bombenangriff ums Leben gekommen ist. Ob es Sinn macht dass nachträglich noch machen zu lassen, muss natürlich jeder für sich wissen. Für meinen im Krieg gefallenen Großonkel wurde auch erst 2007 eine Sterbeurkunde ausgestellt (allerdings ging dass über die WASt), da der Sterbefall nicht in der Heimatgemeinde beurkundet sondern nur im Familienbuch eingetragen wurde. Die Sache hat aber einen schönen Rattenschwanz mit Erbschaft, Notariat etc. nach sich gezogen.

    Gruß Alex
    Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
    www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
    www.vksvg.de (Forum)

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    • Sahanya
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2013
      • 236

      #3
      Hallo Alex,

      danke erstmal für deine Rückmeldung.
      Oh je...da meine ganze arme Familie derzeit noch den Erbschaftsintrigen einer Verwandten ausgesetzt ist, nachdem meine Oma letztes Jahr verstorben ist, wäre eine neue Erbschaftsproblematik das allerletze, was ich brauchen kann.
      Du hast mich mit wenigen Sätzen absolut davon überzeugt, dass eine Urkunde nur ein nutzloses Stück Papier ist, das ich überhaupt nicht brauche...

      Viele Grüße,

      Sahanya

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      • Michel85
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 312

        #4
        Einer meiner Urgroßonkel (-> Avatar) starb 1916 im WK1 in Russland. Seine Sterbeurkunde wurde erst 1937 ausgestellt. Nach langen überlegen wieso dies so spät gemacht worden ist, kam ich zum Entschluss, dass seine Mutter kurz vorher starb und somit wären er und seine fünf Geschwister die Erben. Vermutlich also eine Formsache wegen der Erbschaft.
        Suche:
        SAUERWEIN vor 1660 (z.B. Eltern und Geschwister von Christoph Sauerwein,*1649 evtl. Kleestadt, +1728 Schlierbach) /
        KREBS (Eltern von Johann Nikolaus Krebs *1736 Kleestadt, +1813 Kleestadt)

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        • Jürgen P.
          Erfahrener Benutzer
          • 07.03.2010
          • 1008

          #5
          Hallo,
          ja das Erbe, Erbschaft oder möglicherweise Wiederverheiratung und daraus folgend Adoption der Kinder, waren Gründe für ein späteres Todeserklärungsverfahren.
          Als Schüler Mitte der 1960iger Jahr war ich immer wieder erstaunt und betroffen über die vielen Aushänge zu Anträgen über Todeserklärungen im Amtskasten des Rathauses meiner Heimatstadt.

          Die Zahl der Toten von den Angriffen auf Dresden im Februar 1945 ist bis heute nicht geklärt. Die Stadt, die Elbwiesen und Elbauen waren überfüllt mit Flüchtlingen.

          Frage, hast du bereits eine Anfrage an den DRK Suchdienst gerichtet. Weiter in der HOK [HeimatOrtsKartei] geforscht?

          Wenn nicht, würde ich das als erstes tun!

          Gruß Jürgen
          "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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          • Sahanya
            Erfahrener Benutzer
            • 12.09.2013
            • 236

            #6
            Hallo Jürgen,

            da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Beim DRK hab ich bisher nur meinen Großvater (ihren Sohn) angefragt, um die russische Kriegsgefangenschaft zu beleuchten.
            Bei ihr dache ich nicht, dass es was bringt, zumal sie ja im Grunde nicht vermisst war, sondern wohl durchaus klar ist, dass sie dort und eben auch aus geklärten Gründen ums Leben kam.
            Besteht denn die Chance, dass das DRK da über eine Zivilistin wirklich deutlich mehr herausfinden kann? Z.B. von wo sie gekommen ist? Sie gehörte nämlich ziemlich sicher zu den Flüchtlingen und hat nicht im eigentlichen Sinn in Dresden gewohnt.

            Viele Grüße,

            Sahanya

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            • Sahanya
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2013
              • 236

              #7
              Achso, diese HeimatOrtsKartei sagt mir überhaupt nichts. Was ist das denn?

              Sahanya

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              • Henry Jones
                Erfahrener Benutzer
                • 31.12.2008
                • 1417

                #8
                Zitat von Sahanya Beitrag anzeigen
                Achso, diese HeimatOrtsKartei sagt mir überhaupt nichts. Was ist das denn?

                Sahanya
                Schau mal hier http://kirchlicher-suchdienst.de/fra...e/30pwir_a.php ganz unten.

                Dort kannst du auch gleich eine Anfrage nach deiner Urgroßmutter stellen. Dort werden Unmengen an Unterlagen über Vertriebene aufbewahrt.

                Ansonsten würde ich wie Jürgen vorgeschlagen hat beim DRK-Suchdienst nach Unterlagen fragen. Früher gab es ja in Hamburg auch den Suchdienst für die Zivilverschollenen. Die Unterlagen dürften jetzt in München sein.

                Gruß Alex
                Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
                www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
                www.vksvg.de (Forum)

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                • Sahanya
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.09.2013
                  • 236

                  #9
                  Hallo Alex,

                  vielen, lieben Dank. Werde das gleich mal in Anspruch nehmen. Ich hatte sowieso gehofft, irgendwie in Erfahrung zu bringen, wo in den Ostgebieten sie die Jahre (oder Monate?) vor ihrem Tod verbracht hat.

                  Viele Grüße,

                  Sahanya

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