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#1
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Leben als unverheiratete Frau ohne Beruf, aber mit x Kindern
Ihr Lieben,
durch das Thema "Kinder, Heirat erst später" bin ich wieder auf meine Ahnen-Verhältnisse gekommen .... Ich brauche Eure Hilfe, denn mir ist es unerklärlich, wie man um 1820/1840 als unverheiratete Frau 5 Kinder "durchbringen" kann. Dass es "staatliche Hilfe" gab, kann ich mir nicht vorstellen, irre ich mich? "Meine" unehelichen Kinder kommen so im Abstand von 1-2 Jahren zur Welt und überleben fast alle. Die Mütter sind ohne Stand und Gewerbe (also auch wohl keine Tagelöhnerinnen), sie leben mit den Kindern im Haushalt ihrer Mütter. Diese Mütter (= Großmütter) sind ebenfalls ohne Stand und Gewerbe und verwitwet. - Die verstorbenen Großväter waren allesamt Schiffer (mit eigenen Schiffen), fuhren also "auf eigene Rechnung". Für mich heißt das, kein Gewerbe, kein Geld. Wenn jene Mütter irgendwo "in Dienst" gewesen wären, könnte ich mir noch vorstellen, dass "der Herr" eventuell Vater eines Kindes bzw. mehrerer Kinder war, dem ist aber nicht so. - Wie sieht das um diese Zeit mit "Alimenten" aus? Ich habe bei Tante Google keine passende Erklärung für jene Zeit finden können. Kinder müssen ernährt werden (laut Einwohnerliste hielt man keine Kuh und auch kein Schwein), sie müssen gekleidet werden (da hat man vielleicht selbst genäht, Stoff muss man dennoch kaufen). Die männlichen Kinder haben später einen Beruf erlernt (meistens ein Handwerk), also konnten sie lesen und schreiben, also haben sie eine Schule besucht; auch die kostete Geld. - War man da jeweils auf "Spenden" der Verwandtschaft bzw. der Paten angewiesen? Mir wird ganz "anders", wenn ich an 5 Kinder denke, die ich ohne gesichertes Einkommen großziehen sollte ........... Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen bzw. mich beruhigen? DANK im Voraus! P.S.: so ganz übel kann dieses Leben nicht gewesen sein, denn die unehelichen Mädchen haben später wieder uneheliche Kinder; auch sie sind als Mütter ohne Stand und Gewerbe |
#2
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Der Verkauf eines Schiffes brachte sicherlich erhebliches Kapital
Wer sagt denn, daß der Schiffer, der mit eigenem Schiff fuhr, nicht genügend Geld verdient hat, um davon den Unterhalt der Familie zu finanzieren (besonders nach dem möglicherweise stattgefundenem Verkauf des Schiffs)?
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#3
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Zitat:
Die Herren sind meistens nicht alt geworden, hatten aber zahlreiche Kinder, die beim Tod des Vaters noch recht jung waren. - Von einem eventuellen Verkauf des Schiffes konnte man nicht ewig leben mit so vielen Personen. Weiteres Eigentum (z.B. ein Haus) scheinen sie nicht gehabt zu haben; sie lebten zum Teil auch auf den Schiffen (solange die Kinder kleiner waren). Du meinst also, die jeweiligen Witwen kamen für den Lebensunterhalt der gesamten Sippe auf? Sei bedankt! |
#4
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Hallo Scheuck,
ich kann dir zwar nicht helfen, aber ich finde deine Frage sehr interessant. Ich habe einen unehelich geborenen Vorfahren, geboren 1806 in Eiderstedt. Für ihn gab es Geld aus der Armenkasse. Festgelegt war in den "Conditionen beym Verding der Armen" , dass dafür zu sorgen war, dass der Arme (hier also das uneheliche Kind) ein eigenes Bett und Kleidung hatte und zum Schulbesuch angehalten wurde. Das war in Oldenswort in Eiderstedt. Wo waren "deine" unehelichen Kinder? Vielleicht gab es da auch Unterstützung der Kirche? Aber leicht war das Leben bestimmt nicht. LG marscha |
#5
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Hallo, marscha!
DANK auch Dir! Ja, die Sippe hat dort gewohnt/gelebt, wo "Du jetzt auch lebst", nämlich im Rheinland , genauer gesagt, in Wesel. Solange der Vater/Großvater gelebt hat, sehe ich keine Probleme, da kann es ihnen nicht schlecht gegangen sein. Als die ganzen unehelichen Enkel zur Welt kamen, war er aber ganz sicher schon verstorben. Armenkasse, ja, das macht durchaus "Sinn". Da musste man sicherlich eine Art "Antrag" stellen. In den Amtsblättern für den Bezirk Düsseldorf habe ich alles mögliche gefunden, aber nichts der Art. Ich werde das aber alles nochmal durchforsten ... "Kirche" ist auch eine gute Idee, denn meine Haasters waren allesamt evangelisch-reformiert und hatten einen "Drang" zur reformierten Gemeinde in Ruhrort, die dort wohl recht groß und "wichtig" gewesen sein muss. Ich hab's bis heute nicht verstanden, Fakt ist aber, dass viele Haasters (alle Ehepartner aus Wesel stammend) zunächst mal in Wesel geheiratet haben und einige Tage später in Ruhrort "nochmal" (beide KB-Einträge habe ich), das muss ja auch einen Grund gehabt haben. Nein, leicht kann das nicht gewesen sein; ich persönlich würde es schon als "unschön" empfinden, wenn man von jemandem abhängig ist, sei es nun Familie, Kirche oder "Staat". |
#6
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Zitat:
die haben doch wahrscheinlich ordentlich Gewinn gemacht. Bedenke: damals mussten Unternehmer nicht so hohe Steuern u. Personalkosten zahlen wie heutzutage. Gruss |
#7
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Sicherlich hatte auch damals keiner was zu verschenken bzgl. "ordentlich Gewinn gemacht".
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#8
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Zitat:
dass sie "ordentlich Gewinn" gemacht haben, bezweifele ich (wie OlliL). Zudem musste auch Geld in die Kasse kommen bei 10 Kindern! Dass damals weniger "Steuern" zu zahlen waren, ist sicherlich richtig. Dass sie "Personalkosten" hatten, glaube ich nicht; für meinen Geschmack waren sie "Alleinunterhalter". Das Geld lag auch damals "nicht auf der Straße", es wird auch nicht sooo einfach gewesen sein, jeweils die entsprechende Fracht für eine "Rück-Tour" zu finden. Solange der Vater bzw. Großvater gelebt hat bzw. arbeiten konnte, ist das sicherlich alles kein Problem gewesen, aber dann ... DANK Euch beiden! |
#9
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Hallo scheuck,
ich habe auch uneheliche Kinder in meiner Ahnenliste. Dazu konnte ich im Archiv der Stadt, in der die Mutter zur Zeit der Geburt gewohnt hat, alte Unterlagen zur Vormundschaftsregelung finden. Vielleicht kannst Du so etwas auch finden? Evtl. sind in solchen Akten Angaben zu den Vermögensverhältnissen zu finden? Für "arme" Vorfahren konnte ich bei der Recherche auch Armutsurkunden finden. LG Roxane121 |
#10
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Hallo, Roxane!
DANK auch Dir! Ja, wenn ich das nächste Mal in Wesel im Archiv bin, werde ich da mal nachfragen; vielleicht habe ich Glück. |
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