Echtheit Familienwappen "de Marné"

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  • Terenor
    Neuer Benutzer
    • 19.10.2014
    • 3

    Echtheit Familienwappen "de Marné"

    Hallo alle zusammen,

    in unserer Familie "geistert" schon seit ich mich erinnern kann ein Familienwappen herum. Bis heute ist aber nicht klar ob dieses echt ist oder auf einen dieser Wappenschwindler zurückgeht.

    Unser Wappen findet sich auf Sigelringen, einem Stück Stoff im Rahmen (das einzige Vollfaribge soweit mir bekannt) einem Kupferstück und einem Glas im Bleirahmen. Sowohl Siegelringe als auch die Kupferarbeit sind soweit mir bekannt jüngeren Datums.

    Meine Großvater (jahrgang 1921) und soweit mir bekannt auch sein Vater stammen aus dem Raum Berlin. Die Familie hat angeblich eine Hugenotten Abstammung. In einer Ausgabe der Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde von 1973 wird ein Claude de Marne (in dieser Schreibweise) in Frankfurt am Main um das Jahr 1583 genannt (eingebürgert nicht geboren, kam wohl aus Paris). Eine direkte Abstammung ist nicht nachweisbar.

    Ich würde mich über eine erste Einschätzung freuen ob dieses Wappen überhaupt echt sein kann.

    Ein Abbild des Wappens sollte anhängen. Die Farbe des Schildes ist blau.

    Ich danke für jeden Hinweis.

    Beste Grüße
    Angehängte Dateien
  • Lenz
    Erfahrener Benutzer
    • 08.07.2007
    • 421

    #2
    Ich bin mir fast sicher, dass es sich hier um eine Wappenfälschung handelt. Es gibt im Rietstap ein ähnliches Wappen "Malavois". Bei diesem Wappen ist lediglich unten keine Rose, sondern ebenfalls eine Lilie. (also ein Kreuzchen und drei Lilien). Selbstverständlich besteht auch noch die Möglichkeit, dass die "de Marne" eine Nebenlinie der "Malavois" aus der Champagne sind, und deshalb die untere Lilie gegen eine Rose getauscht haben.

    Aber dies wäre nur durch Ahnenforschung zu klären.

    Gruß Lenz

    P.S. Welche Farbe haben die Schwerter, die Lilien und das Kreuzchen Ihres Wappens?

    Kommentar

    • Lenz
      Erfahrener Benutzer
      • 08.07.2007
      • 421

      #3
      Ich habe zwischenzeitlich eruiert, dass die "de Malavois" aus dem Department "Marne in der Champagne" stamm(t)en.

      Deshalb wurde von den Wappenfälschern nach einem Wappen eines Wappenträgers aus dem Department "Marne" im Rietstap gesucht, dann leicht abgeändert und den "de Marne" dann als ihres verkauft. Damit erhärtet sich für mich die Annahme, dass es sich hier um eine Wappenfälschung handelt.

      Gruß Lenz

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      • Terenor
        Neuer Benutzer
        • 19.10.2014
        • 3

        #4
        Schon mal vielen Dank für die Recherche.
        Hätte denn eine Nebenlinie eine Ortsbezeichnung im Namen?

        Die restlichen Farben muss ich bei meiner Schwester nachfragen, bei ihr hängt das farbliche Exemplar.

        Es gibt ansonsten noch einen de Marné Zweig in Lichtenstein (Claude und Helga de Marné, produzieren glaube ich Champagner). Diese haben wohl ein gänzlich anderes Wappen sind aber wenn ich mich recht entsinne zumindet weitläufig verwandt. Ich habe leider kein Bild dieses Wappens.

        Grüße

        Kommentar

        • Lenz
          Erfahrener Benutzer
          • 08.07.2007
          • 421

          #5
          Zitat von Terenor Beitrag anzeigen
          Hätte denn eine Nebenlinie eine Ortsbezeichnung im Namen?
          Eher nicht.

          Die "de Malavois" haben auch keine Ortsbezeichnung im Namen. Ich habe nur herausgefunden, dass diese im Department "Marne" beheimatet sind.

          Gruß Lenz

          Kommentar

          • rekem
            Erfahrener Benutzer
            • 09.10.2009
            • 244

            #6
            schließe mich Lenz an, nirgends zu finden.
            Jedenfalls kein Adel.
            Sicher auch keine Beziehung zum Fluß Marne.
            Malavois ist auch Falschadel von 1953 (Verrue de Malavois), sonst nicht zu finden.

            Zu Name und Herkunft sollte geprüft werden bei
            Deutsches Hugenotten-Museum Bad Karlshafen - Ausstellung von Exponaten auf drei Etagen: Leben, Flucht, Aufnahme und Integration in Deutschland, museumspädagogische Projekte, Hugenottenfeste, Lesungen, Vorträge, Museumsrallye, Museumspfad, Hilfe bei genealogischen Fragen

            Kommentar

            • Kasstor
              Erfahrener Benutzer
              • 09.11.2009
              • 13440

              #7
              Hallo,

              mit diesen hat das Wappen ja nichts zu tun. Aus
              Nobiliaire ou armorial general de la Lorraine et du Barrois en forme

              Der Name taucht ja um 1800 in Neustrelitz auf. zB Georg Paul Friedrich 9.5.1801 Neustrelitz-15.10.1832 ebenda, Medizinalrat. Verheiratet mit Sophie Auguste Wilhelmine Reinicke, To. des Hofrathes Reinicke in Neustrelitz; 3 Söhne, alle früh verstorben. Vater N.N. starb, als er kleines Kind war.


              Christian de Marné ist Mit-Reeder eines Schiffes auf dem Schweriner See um 1865.


              Viel früher: In Altona gab es um 1660 einen Prediger Jan de Marné: http://books.google.de/books?id=1-cB...%A9%22&f=false



              Freundliche Grüße


              Thomas
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Kasstor; 20.10.2014, 17:33.
              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13440

                #8
                Und dann gab es noch einen A.W. de Marne, der 1752 bei einer Dissertation eines Hantwig in Rostock auftaucht.

                Und einen Ludwig de Marne, der im Pränumerantenverzeichnis der Gedichte Gottlieb Hillers 1805 erscheint.

                Beim Bau der Stadtkirche zu Ludwigslust 1765-1770 gab es Rechnungen eines Drechslers de Marne.

                Johann Hermann de Marne aus Schwerin wurde 1768 Bürgermeister zu Grevesmühlen.

                Thomas
                Zuletzt geändert von Kasstor; 20.10.2014, 17:39.
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Hallo,
                  dank Kasstor wissen wir:
                  1661 erschien in Amsterdam von P.H.Deen ein kleines Buch über den protestantischen Prediger Jan de Marne, der damals Gottesdienste in einer Kirche in der Rosenstraße in Altona (heute Hamburg) hielt.

                  Das klingt durchaus nach einem hugenottischen Glaubensflüchtling, und könnte also Ahne des Themenerstellers sein.
                  (z.B. über später erwähnte "de Marné" in Süd-Mecklenburg könnte die Familie sich dann nach Berlin verbreitet haben)

                  Dank Kasstor wissen wir auch, dass in Frankreich eine Adelsfamilie "de Marne" existierte.
                  Gruss
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Kasstor
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2009
                    • 13440

                    #10
                    Hallo,

                    das mit Mecklenburg und viele Personen sind aber wohl nicht neu, denn der Aufsatz in der Zeitschrift 1973 hieß: Die Hugenotten-Abkömmlinge de Marne in Mecklenburg und anderwärts.

                    Thomas
                    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                      ...
                      1661 erschien in Amsterdam von P.H.Deen ein kleines Buch über den protestantischen Prediger Jan de Marne, der damals Gottesdienste in einer Kirche in der Rosenstraße in Altona (heute Hamburg) hielt..
                      Hallo
                      wer das Buch von 1662 (auf holländisch) durchlesen möchte, hier bitteschön:
                      nach Anmeldung bei google-store gibt es den Buch-scan (12 Seiten) offenbar kostenlos


                      Gruss
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 20.10.2014, 19:01.
                      Viele Grüße

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                      • Terenor
                        Neuer Benutzer
                        • 19.10.2014
                        • 3

                        #13
                        Hallo beisammen und erneut vielen Dank für eure Beiträge.

                        Anbei sollte ein Photo des farbigen Wappens zu finden sein. Nur mit dem Handy geschossen aber für die Farben sollte das reichen.

                        Ich bin mir ansonsten nicht sicher wie ich die restlichen Infos zu bewerten habe. Weiss jemand wie es sonst du dem Namen de Marné kommen kann wenn es sich nicht um eine Ortsbezeichnung handelt? Ich ging zumindest immmer davon aus das egal ob bürgerliche oder adelige Herkunft sich der Name auf den Fluss bezieht.

                        Nochmals besten Dank an alle
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                        • Lenz
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.07.2007
                          • 421

                          #14
                          Hier die vergrößerte Abbildung des Wappens "Malavois" aus dem Rietstap zum Vergleich:



                          Hier ist die Schildfläche ebenfalls blau, die Schwerter silbern mit goldenen Griffen, die Lilien silbern, und das Kreuz golden.

                          Gruß Lenz

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