Freigestellt

[Renate7]

Hallo, grüß Euch,

eigentlich ist es keine spezifische militärische Frage sondern eher eine allgemeine, aber ich weiß nicht, wo ich sie sonst stellen sollte. Meine Frage wäre: Welcher Personenkreis war eigentlich vom Militärdienst freigestellt? Mein Urgroßvater ist 1888 geboren, war Lokomotivführer und meines Wissens hat er nie gedient. Ein anderer war Lehrer, auch keine Hinweise auf eine Dienstzeit. War das so oder hab ich nur mal wieder nicht an der richtigen Stelle gesucht? Nachdenkliche Grüße Renate

[Saure]

Hallo Renate,

versuchen Sie es doch einfach mal bei der WASt, Angaben über diese Personen zu erhalten?
Wo haben Sie denn bisher nach diesen beiden Personen geforscht?

[Renate7]

Hallo, grüß Dich,
geforscht habe ich über diese beiden benannten Personen bezüglich einer militärischen Laufbahn noch nicht. Das steht erst noch an. Es war einfach nur der Gedanke, ob es Personengruppen gab, die nicht zum Militär mußten. Jeder der sich mit Familienforschung beschäftigt, will ja nicht nur die Daten aufschreiben, sondern das Wissen um den Hintergrund, das Zeitgeschehen u.s.w. Habe z.Z. sehr viele Militärgeschichten und Laufbahnen gelesen, aber nur 1x wurde von jemandem berichtet, der unabkömmlich war, und daher das großes Glück hatte und nicht an die Front mußte. Auch wurde ja die Militärzeit bis zum 45 Lebensjahr eingefordert, aber ich habe viele ältere Soldatengräber gesehen und das man erst mit 18 Jahren (freiwillig ab 17 Jahren) eingezogen werden konnte, das widerlegt ja schon der Volkssturm. Deswegen, ich wollte nur wissen, ob es welche gab, die "davon gekommen" sind.
Liebe Grüße Renate

[AlAvo]

AW: Freigestellt

Hallo Renate,

hier findest Du das Wehrgesetz von 1935 sowie alle spätere Gesetzesänderungen.

Darin dürfte das Thema Rück- oder Freistellungen auch abgehandelt werden.


Viele Grüße
AlAvo

[Renate7]

Hallo Renate,

hier findest Du das Wehrgesetz von 1935 sowie alle spätere Gesetzesänderungen.

Viele Grüße AlAvo

Hallo,grüß Alavo
Danke für den Link. Wie enttäuschend, bei der Gesetzeslage zog man besser in den Krieg, sonst wurde man eh verhaftet und später dann deportiert. Ich hatte die Hoffung es hätten welche Glück gehabt. Gruss und Danke Renate

[Saure]

Hallo Renate,

jetzt stellt sich mir die Frage, ob die beiden von Ihnen genannten Personen wirklich 'Glück gehabt' haben.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis Ihrer weiteren Recherchen.

[Henry Jones]

Hallo Renate,

ich gehe davon aus, dass sich deine deine Frage auf den Militärdienst im Ersten Weltkrieg bezieht, oder? Auf Grund des Alters ist eine Verwendung während des Zweiten Weltkrieges und auch eine Ausbildung davor nahezu ausgeschlossen (Ausnahme: Volkssturm)

Aber ich gehe stark davon aus, dass deine Urgroßväter wenigstens ihren Pflichtwehrdienst vor dem Ersten Weltkrieg ableisten mussten. Unabkömmlich Stellungen gab es da glaube ich relativ selten, da man ja sehr früh geholt wurde.

Vielleicht findet sich auf den alten Einwohnermeldekarteikarten ein Eintrag zum Wehrdienst? Oftmals finden sich auch in den Ortsarchiven Musterungslisten/Einberufungslisten.

Gruß Alex

[AnGr]

Guten Tag Renate,

während des 1.Weltkrieges wurden viele Eisenbahner in die besetzten Ost,-Süd-Ost -und Westgebiete abgeordnet um in den eroberten Gebieten den Eisenbahndienst zu leiten und zu betreiben. So wurden von sämtlichen Eisenbahndirektionen aus dem Reichsgebiet Lokomotiven, Wagen usw. ebenso wie Personal an die MEDen ( Militäreisenbahndirektionen) abgegeben. Dadurch war das Personal vom Militärdienst befreit. Ebenso verhielt es sich im 2.WK. Bis Anfang 1943 war erhebliches Eisenbahnpersonal UK ( Unabkömmlich) gestellt, dies wurde mit Führererlass vom 13.Januar 1943 aufgehoben. Auch hier mußten tausende Eisenbahner in den besetzten Gebiete Dienst tun. Im Reichsgebiet waren sie Kriegswichtig.

Schönen Gruß Andreas

[Asphaltblume]

Mein Urgroßvater war Ingenieur bei Siemens und wurde im ersten Weltkrieg auf Antrag der Firma freigestellt. Später meldete er sich allerdings freiwillig, um sich nicht als Drückeberger zu fühlen. Er hat's überlebt, allerdings mit gesundheitlichen Schäden.
Im 2. Weltkrieg war mein Großonkel als Ingenieur beim Heereswaffenamt in der Waffenentwicklung beschäftigt und auch unabkömmlich. Er galt dabei wohl als Soldat, arbeitete aber in Zivil, um Hierarchieprobleme zu umgehen. Dieser Komplex interessiert mich, aber noch weiß ich nichts Konkretes, nur was meine Mutter aus der Erinnerung dazu erzählen kann.

[gki]

Hallo Renate,

Du schreibst leider nicht wo die betreffenden lebten.

Von Bayern vor 1918 weiß ich, daß vor der Musterung zunächst einmal gelost wurde, da man meist zuviele Wehrpflichtige hatte.

Es konnte also durchaus passieren, daß einzelne nie Militärdienst geleistet hatten.

Mit dem Krieg änderte sich das natürlich, aber auch da waren einzeln Gruppen vermutlich in ihren eigentlichen Berufen beschäftigt.