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#21
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Nachtrag; ich schrieb ja, dass die o.g. Gnoss aus Ostpreußen stammten. Der dortige Pfarrer (um 1750) gab sich bei der Pflege des Krichenbuches sehr große Mühe.
Von ihm stammte der Traueintrag: "Christoph Gnoss, 27 (…) mit seiner Hure Dorothea Schmidtkin, 21" - ich gehe mal davon aus, dass die beiden sich schon vor der Hochzeit näher kannten... |
#22
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Zitat:
....wenn das die Pfarrer heute noch so schreiben würden |
#23
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"et scortum eius" liest sich doch gleich viel vornehmer...
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#24
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Hallo gki
Zitat:
Das scheint ein Unterschied zwischen katholischer und evangelischer Kirche zu sein. In den evangelischen Gebieten wurden solche Eheangelegenheiten (wozu auch der voreheliche Geschlechtsverkehr) gehörte vor dem Konsistorium, einem Kirchengericht verhandelt. Während in katholischen Gebieten wie Niederbayern wohl weltliche Gerichte zuständig waren. https://de.wikipedia.org/wiki/Konsistorium https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchengericht Gruß Dunkelgraf |
#25
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Da darf doch auch mal die Frage erlaubt sein, wieviel illegitime Kinder von kirchlichen Vertretern des katholischen Glaubens seit dem Mittelalter in die Welt gesetzt wurden, die dann hinter Klostermauern verschwanden. oder ein Fall wie den Borgias in Rom?
Gruß Matthias |
#26
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Zitat:
Ich habe unter vielen tausend Tauf- und Hochzeitseinträgen zwei Taufeinträge gefunden bei denen als Vater ein Geistlicher angegeben wurde und eine Trauung einer illeg. Tochter eines Geistlichen. Generell dürfte die Zahl - wie auch die Zahl der Kuckuckskinder - iA zu hoch geschätzt werden. |
#27
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Ich wollte auch nichts moralisch bewerten und ich glaube es ist auch so angekommen.
Ich sehe, dass ihr auch viele Beispiele gefunden habt, aber weshalb "väterlose" Kinder oder unverheiratete Mütter trotzdem so schändlich dargestellt wurden - teilweise sogar noch heute - ist und bleibt mir ein Rätsel. Wenn es so oft vorgekommen ist, weswegen ist das dann so schändlich? Heute sagt man, weil es früher nicht so war...ist ja auch gelogen. Aber heute spielt die Religion auch keine so große Rolle mehr. Also warum war es früher so "peinlich"? |
#28
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Ich kenne mich als eingefleischter Atheist nicht wirklich gut aus mit der Materie, aber lag es vielleicht daran, dass die Kirche vorehelichen bzw. außerehelichen Geschlechtsverkehr als Sünde betrachtet hat? Daran dürfte auch das relativ häufige Vorkommen nichts geändert haben.
Ich habe sogar einen Fall, wo der Pfarrer monierte, dass das Kind schon nach 8! Monaten nach der Hochzeit zur Welt kam!!! Ihm kam gar nicht der Gedanke, dass das Kind zu früh dran sein könnte. |
#29
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Neben dem Aspekt "Sünde" gilt auch zu beachten, daß die unehelichen Kinder iA nicht erbberechtigt waren, falls die Eltern nicht doch noch heiraten konnten. Ferner waren sie, wie schon gesagt, evtl. von Ausbildung etc. ausgeschlossen und dürften Schwierigkeiten gehabt haben, selber einen Ehepartner zu finden, da sie eben weniger Geld hatten.
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#30
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Hallo Zusammen
Ich möchte mal noch einige Anmerkungen machen. Unehelich geborene Kinder sind relativ häufig, unehelich gezeugte noch häufiger. Bestes Beispiel Mutter (*1937) und Großmutter (* 1915) und meiner Selbst. Die Heiraten waren immer noch vor der Geburt. Dann sind zwischen ca 1700 und 1850 die örtlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten wohl von Bedeutung. Fall 1: Garnisonsstandorte da sind uneheliche Kinder gehäuft. Und auch alle Varianten mehrere Väter, später geheiratet, verschiedene Mütter, Vater gefallen, kein Vater angegeben Fall 2: Großes Landgut (Besitzer die Grafen von Schwerin) etwas einzeln gelegen. Da waren die unehelichen Kinder die Regel. Die Angaben im KB lauten meist "nach Aussage der Mutter ist der Knecht sowieso der Vater" oder " Der XY hat nach freiwilliger Angabe die Vaterschaft anerkannt. keine Angaben zum Vater sind hier selten. So nebenbei, der Schäferknecht war sehr "aktiv" 7 Kinder mit 5 Frauen und einmal durfte er innerhalb von 2 Monaten dreimal zur Taufe antreten. Seltener sind uneheliche Kinder bei, na ich sage mal besser gestellten Familien, bekannt oder Aktenkundig. (Handwerker, Staatsdiener, Ärzte und ähnliche). Da spielte wohl der sogenannte "Ruf" eine entscheidende Rolle) v.G. Gerhard |
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