Generationenkette - Ahnenerforschung - Herkunftsvergessenheit - Nachkommen

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  • Johwil
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2017
    • 136

    Generationenkette - Ahnenerforschung - Herkunftsvergessenheit - Nachkommen

    An alle Interessierte:
    Wenn man mich fragt, was ich denn jetzt so mache und ich freimütig erkläre, dass ich mich mit meiner fernen Familie bzw. Vorfahren beschäftige, sehe ich wohl – nicht immer – aber öfter – im Gesicht des Gegenüber ein mildes mitleidiges Lächeln…. Dann erinnere ich mich an einen Beitrag aus der NZZ von 2005. Ich habe ihn hier noch als Link gefunden:
    Wir wollen uns unbedingt selber erfinden. Eine neue Kritik der Moderne diagnostiziert unsere zunehmende Herkunftsvergessenheit. Von Manfred Schneider, Literaturwissenschafter

    Da ich bei Euch und auch sonst noch relativ frisch in der Ahnenerforschung bin, einige von Euch den Beitrag vielleicht kennen, möchte ich ihn doch so ein bisschen in Richtung „was mich antreibt“ schieben und verstanden wissen.
    Was treibt Euch beim "forschen" an?
    Schöne Grüße
    Johwil
  • alphabet
    Erfahrener Benutzer
    • 12.05.2012
    • 371

    #2
    Was mich antreibt: Mich hat schon früh interessiert, wo meine Wurzeln liegen und ich habe hohen Respekt vor dem 'Leben der kleinen Leute' (Meine Vorfahren waren allesamt Bauern, Tagelöhner, Handwerker). Ich hab da auch ein hohes sozialgeschichtliches Interesse, das war ja ein Leben, dass bis auf den Kern reduziert war, Geburt, Hochzeit und der Tod waren bei den meisten die Eckpfeiler, dazwischen lag der Kampf ums Überleben. Finde die Rekonstruktion dieser Biographien sehr spannend und ich mag es, Schicht um Schicht wieder freizulegen und mit detektivischem Spürsinn die familiären Zusammenhänge zu rekonstruieren.

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    • marclari
      Erfahrener Benutzer
      • 19.08.2012
      • 505

      #3
      Generaionenkette-Ahnenerforschung -Herkunfsvergessenheit -Nachkommen

      Hallo Johwil!

      Die alten Geschichten aus der Familie haben mich schon als Kind fasziniert, daraus ist vielleicht das Interesse an der Forschung entstanden.
      Je mehr ich über einen Ahn herausfinde: sein Äußeres wenn möglich, der Beruf, die Ortschaft mit Strasse und Hausnummer, die Ehen und Kinder, kleine extra Details und Erinnerungen, um so wirklicher und interessanter wird es für mich. Es zählt nicht nur ein Name mit Geburts-und Sterbedatum.
      Ich notiere so viel ich finden kann, um es meinen Kindern zu hinterlassen, damit sie erkennen wo sie herkommen und wer ihre Ahnen waren. Etwas Neugierde zeigen sie schon...

      Das treibt mich an und bringt mir Spaß an der Ahnenforschung und große Freude.

      Viele Grüße
      Marclari

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      • SearchingHeart
        Benutzer
        • 10.03.2017
        • 46

        #4
        Hallo Johwil,

        bei mir hat das Interesse für die Ahnenforschung mit dem zufälligen Fund eines alten Portraitbildes im Keller meiner Großmutter angefangen.
        Ich konnte den jungen Mann in der Uniform aus dem 2. WK nicht zuordnen und habe mich dann zunächst einmal eingehender mit seiner Geschichte beschäftigt und nach und nach herausgefunden, dass er der ältere Bruder meiner Großmutter war, der 1944 mit gerade einmal 19 Jahren gefallen ist.

        Ich fand es irgendwie wahnsinnig traurig, dass ich erst lange Nachforschungen anstellen musste, um herauszufinden, wer er war und das, obwohl er noch nicht sooo lange tot war und beispielsweise meine Großmutter und etliche andere, die ihn noch kannten, noch gelebt haben.

        Da habe ich angefangen, mich für die Familienforschung zu interessieren, weil ich es sehr schade finde, nichts von seiner eigentlichen Herkunft und den Vorfahren zu wissen.

        Viele Grüße
        Nadine

        Kommentar

        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2158

          #5
          Hallo Johwil,

          auf diese Frage wirst du von jedem, der hier antwortet, wohl eine unterschiedliche Geschichte hören.

          Das Interesse an meinen Vorfahren war schon lange vorhanden, ehe ich einen "Anstupser" bekam, mich doch einmal ernsthafter mit diesem Thema zu beschäftigen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, welche Möglichkeiten online bestehen - und die Beschäftigung mit der Familienforschung hat mich nicht mehr losgelassen.

          Ich finde es ungemein spannend, in die Vergangenheit der eigenen Abstammung zurückblicken zu können, und es erfüllt mich jedesmal mit Wehmut, wenn infolge der Vernichtung von alten Unterlagen (Kirchenbücher, Standesamtsdokumente und anderer) ein Suchstrang endet.
          Ich finde es aber mindestens ebenso spannend, wenn ich erforschen kann, wohin die verwandten Stränge sich entwickelt haben, also die Nachkommenslinien der Vorfahrensgeschwister. All das sind Möglichkeiten, die sich parallel zu der Linie entwickelt haben, die zu meiner eigenen Existenz führten - und die oft völlig anders verliefen.
          Dass mich meine Spürarbeiten hinsichtlich meiner Ahnen quer durch halb Europa geführt haben, davon hatte ich vorher keine Ahnung. Dabei gab es keineswegs irgendwelche Adels-Einsprengsel - alle meine Altvorderen waren Landleute, Handwerker, Tagelöhner, nur in einer Linie geht es ins Bürgertum des Mittelalters.

          Und sonderbar: immer, wenn ich denke, jetzt kann kaum noch etwas kommen, findet sich doch noch etwas Ungeahntes. Auch das fasziniert mich immer wieder.

          Dass wir mit unseren Genealogien einen Beitrag leisten, für die nächsten Generationen das Vergangene vor dem Verschwinden zu bewahren, ist ja auch kein so schlechter Effekt, oder?
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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          • Andrea1984
            Erfahrener Benutzer
            • 29.03.2017
            • 2547

            #6
            Neugier und die Tatsache, dass das Wissen sonst verloren ginge, würde ich es nicht suchen, sortieren und in Datenbanken eintragen.

            Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann einmal Nachfahren, die froh darüber sein werden, was die Tante/die Großtante (je nach Generation) so alles angehäuft hat.

            Ja, die Chance besteht, dass ich eines Tages einmal Tante werden könnte, weil ich eine jüngere Schwester habe. Mehr dazu darf ich nicht schreiben, weder den Namen, noch den Beruf etc. Wegen des Datenschutzes. Nur soviel dazu: An der Ahnenforschung hat sie kein Interesse.
            Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
            Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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