KI-generierte Stammbäume bei FamilySearch

[Quern0]

Bauchschmerzen bei KI

Hallo allerseits,

irgendwie kriege ich bei dem Thema KI Bauchschmerzen. Allein der Gedanke, daß am anderen Ende kein Mensch mehr sitzt, sondern ein gefühlskalter Roboter, ist scheußlich. Auch die Bezeichnung PEBCAK bekommt eine neue Bedeutung. Es wird von der Forenleitung in den Nettiquetten daran erinnert, daß am anderen Ende immer ein Mensch sitzt... und jetzt? Stimmt diese Annahme noch oder etwa nicht mehr? Was für eine Kälte. Bah! Und dann hat man einen Stammbaum gefunden, der von einer KI entwickelt wurde, kontaktiert diese nichtsahnend...

Wir sind noch am Anfang, aber in 10, 20 Jahren?

Umheimlich. Im Astrotreff Forum kann man die KI noch erkennen und seine Späße damit machen. Was ist, wenn man das dann nicht merkt, daß es sich um einen Androiden handelt? Und irgendwann trifft man draußen Wesen, die Maschinen sind und wie Menschen aussehen. Man stelle sich vor, man/frau ist allein und sucht nach einem Lebenspartner (Ehe, Kinder, ...) und alles was einem gegenübersitzt ist eine Maschine! Keine Liebe, keine Gefühle. Blanker Horror! Da ist mir sogar der dümmste Mensch lieber.

Und so auch in der Ahnenforschung. Mir ist ein fehlerhafter Stammbaum, der von einem Menschen erstellt wurde, lieber als ein perfekter von einer KI.

[fps]

Und so auch in der Ahnenforschung. Mir ist ein fehlerhafter Stammbaum, der von einem Menschen erstellt wurde, lieber als ein perfekter von einer KI.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Lieber ein menschlicher Fehler als eine logisch korrekte Zuordnung? Da wäre meine Präferenz genau anders gelagert - zumindest, solange ich die KI nicht herzen und knutschen muss.

[Andre_J]

Das kann ich nicht nachvollziehen. Lieber ein menschlicher Fehler als eine logisch korrekte Zuordnung? Da wäre meine Präferenz genau anders gelagert - zumindest, solange ich die KI nicht herzen und knutschen muss.

Es werden Zeiten kommen, wo dein KI-Pflegeroboter beim Amtsgericht eine KI-gesteuerte Betreuung für dich beantragt. Und dann wirst du froh sein, wenn du noch irgendjemand Menschliches herzen und knutschen kannst/darfst.

[OlliL]

Jo mag sein. Aber da können KI generierte Stammbäume ja nichts für... Das wird sich nicht aufhalten lassen. Daher wird es eher darum gehen wie man damit am besten umgeht als den Kopf in den Sand zu stecken.... Die Büchse der Pandora ist auf... und bleibt es auch.

[fps]

Es werden Zeiten kommen, wo dein KI-Pflegeroboter beim Amtsgericht eine KI-gesteuerte Betreuung für dich beantragt. Und dann wirst du froh sein, wenn du noch irgendjemand Menschliches herzen und knutschen kannst/darfst.

Was hat das nun mit der Stammbaumerstellung zu tun??? Meinst du, dass er meinen Stammbaum pflegt?

[hmw]

Guten Abend,

sehe es wie fps - mir wäre bei der Ahnenforschung eine korrekte, logische Zuordnung auch lieber, als ein menschlicher Fehler. Verstehe durchaus die Skepsis in der Frage, wohin uns KI generell noch führt. Aber aus genealogischer Forschersicht ist es doch so: Hier hat jede/r schon mal von genealogischen Suchmaschinen profitiert, ohne dass er/sie sich dabei wie ein Cyborg fühlen musste - so kann es bei KIs doch auch laufen. Heißt ja nicht, dass man nicht noch mal alles mit dem eigenen Verstand gegenprüfen kann.

Was ich spanned finde, ist die Frage, inwiefern KI und DNA-Genealogie künftig zusammenspielen könnten. Bei myheritage kann man sich bislang die AutoClusters anzeigen lassen, die Gruppen zeigen, mit denen man wahrscheinlich gemeinsame Vorfahren teilt. Vermutlich versteht man dieses Verfahren schon als KI. Wie ergiebig könnte das Ganze sein, wenn die Gruppen nicht nur DNA-basiert wären, sondern zugleich auch Faktoren wie gemeinsame Orte in derselben Zeit oder gemeinsame Namen einbeziehen und benennen würden? Habe z.B. viele Matches aus dem Dreikaisereck, die ich überhaupt nicht zuordnen kann und viele Russlanddeutsche, obwohl mir nur wenige Auswanderer aus der Sippschaft bekannt sind. Wäre doch super, wenn das Verfahren so "intelligent" wäre, dass es sagen kann: Hey, die Gemeinsamkeit dieser Gruppe ist (neben der DNA), dass alle den Adam Krause aus dem Dorf XY bei Kattowitz im Stammbaum haben. Oder in dieser Gruppe haben alle Vorfahren, die aus dem Westerwald in das Dorf XY an der Wolga ausgewandert sind. Dasselbe könnte auch mit seltenen Familiennamen (nicht Meier und Müller) funktionieren, die z.B. anhand ihres Vorkommens unter den Matches im Verhältnis zum Vorkommen bei allen Nutzern ermittelt werden könnten. Oder diese Gruppe hat gemeinsam, dass alle mindestens die Anzahl X von Familiennamen im Stammbaum haben, die typisch für die Lüneburger Heide sind.

Angesichts der Tatsache, dass die Anbieter noch an einem funktionierend Ortssystem scheitern und die Suche nach verschiedenen Schreibweisen eine Qual ist, ist das wohl noch Zukunftsmusik. Und selbst wenn das irgendwann käme, wäre das Ergebnis wegen Systemfehlern, fehlerhaften Stammbäumen und falscher Freunde keineswegs wasserdicht. Aber es könnte die eine heiße Spur dabei sein und das ermöglicht Erkenntnisse, für die man als Mensch Hunderte von Jahren an Arbeit investieren müsste. Und falls die Mormonen mitlesen sollten: Beteiligt mich doch gern am damit erzielten Gewinn Da wird uns sicher noch einiges erwarten.

Gruß
Martin

[robotriot]

Richtig spannend wäre sicher, wenn KI das Lesen lernt. Daran wird ja schon gearbeitet. Das würde natürlich ganz neue Möglichkeiten bieten, wenn es automatische Indizes gäbe für alle Bücher.

Bei ChatGPT kann man mittlerweile Bilder hochladen und analysieren lassen. Schrifterkennung bei Handschriften funktioniert da auch schon, wobei mir die gezeigten Beispiele sehr einfach erscheinen: https://twitter.com/qamarunshadow/st...126366/photo/2

Ist aber in der EU noch nicht verfügbar.