FN Leidiger

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  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5640

    FN Leidiger

    Familienname: Leidiger
    Zeit/Jahr der Nennung + Ort/Region der Nennung:
    1624 Enslingen
    1693 Heilbronn
    1702 Petershagen
    1788 Rockenhausen
    1788 Würzweiler
    1798 Bislich
    1881 Finsterwalde

    PN von dorsch an Laurin vom17.04.2013 (auszugsw. mit Zustimmung von dorsch)
    ... etwas zu dem Namen "Leidiger" ...?
    Ich komme nur bis 1765 zurück; von da bis heute existiert meine Sippe (ev.) in Thüringen.
    Es gibt auch eine Leidiger-Sippe (kath.) um Coesfeld herum, aber die sind nicht verwandt.
    Es gibt in der Familie eine Theorie zur Namensetymologie, aber ich bezweifele, dass die stimmt ...
    LG Dorothee
    Hallo Dorothee,

    der FN Leidiger könnte ein Herkunftsname (gekennzeichnet durch das Suffix -er) zu einem Ort Leidig(en) sein -
    den scheint es aber nicht zu geben bzw. gegeben zu haben.
    Sowohl in der histor. als auch in der akt. geograf. / topograph. Lit. einschl. Kartenwerken finden sich nur Leiding und Leidingen
    (Auszug aus Rudolph, Ortslex. Dt.Land anbei).

    Aus Bahlow Dt.Namenlex.:
    Leiding(er): oberdt.-bair. Herkunftsname, auch Leidiger. --> das wäre evtl. noch ein Ansatzpunkt.

    Gottschald Dt. Namenkunde und Naumann, Das gr. Buch der FN haben weder Leidiger noch Leidinger.

    DUDEN LexFN hat den FN Leidig und erklärt: Übername zu mhd. leidec, leidic "betrübt, böse, unlieb, widerwärtig";
    zu mhd. līdec, līdic "leidend, geduldig"; zu frühneuhochdt. leidig "betrübend, leidvoll, ängstlich"

    M.E. nach die sinnfälligsten Deutungen finden sich bei Heintze, Die dt. FN (1908); Auszüge anbei:
    1. Ausgehend von LEUDI, ahd. / mhd. liut "Volk" (Leute) aus dem Rufnamen Liudiger (ahd. liut + ahd. gēr "Speer") entstandene Form eines FN
    2. Ausgehend von LAITHA, ahd. leid "leid" (i.S. von feindlich) bzw. von ahd. leitjan "leiten"
    Betrachtet man die Deutungen nach Heintze, ist das Vorkommen des FN Leidiger sowohl an voneinander entfernten Orten
    als auch unterschiedlicher Konfession nachvollziehbar.

    Eine mögliche Verschleifung des FN Leidiger aus dem (rhein.) Berufs-Übernamen Leyendecker / Leiendecker - wie anderenorts im www. erwähnt -
    kann insoweit stark bezweifelt werden, da die daraus entstandene Kurzform Leidecker und nicht Leidiger lautet.
    Siehe auch hierzu einen Auszug aus Heintze.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt ge?ndert von Laurin; 20.04.2013, 15:33. Grund: Ergänzung zum RN Liudiger eingefügt
    Freundliche Grüße
    Laurin
  • dorsch
    Erfahrener Benutzer
    • 24.12.2011
    • 295

    #2
    Herzlichen Dank für die ausführliche Recherche, Laurin!
    Das muss ich mir erstmal alles in Ruhe durch den Kopf gehen lassen .... Bei den Erklärungen nach Heinze, müsste der Name da nicht häufiger sein? Er ist lt. Namensverbreitungskarte ja eher selten.
    LG
    Dorothee
    „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

    Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

    Kommentar

    • Laurin
      Moderator
      • 30.07.2007
      • 5640

      #3
      Zitat von dorsch Beitrag anzeigen
      Bei den Erklärungen nach Heinze, müsste der Name da nicht häufiger sein? Er ist lt. Namensverbreitungskarte ja eher selten.
      Das ist insofern nicht verwunderlich - bildete doch das Wort liut "Volk" die Grundlage für sehr viele darauf fußende Rufnamen
      und davon ausgehend hunderte verschiedener Familiennamen, diese wiederum entstanden durch verschiedene "onomastische Mechanismen",
      wie z.B. ein- und mehrstufige Kürzungen, Verkleinerungen etc.
      Siehe dazu neben Heintze auch das noch frühere onomastische Werk von Förstemann "Altdeutsches Namenbuch".
      Zuletzt ge?ndert von Laurin; 19.04.2013, 22:13.
      Freundliche Grüße
      Laurin

      Kommentar

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