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  #1  
Alt 17.02.2017, 15:34
iehu iehu ist offline männlich
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Registriert seit: 06.10.2009
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Beiträge: 619
Standard Kranz und "Pommesgabel" im Eheeintrag

Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1612
Region, aus der der Begriff stammt: Michelfeld / Hohelohe

Hallo Zusammen,

ich bin bei meiner Recherche auf Eheeinträge gestoßen, die mit einem Kranz und einer bzw. zwei "Pommesgabel(n)" versehen sind. Weiß jemand, welche Bedeutung dahintersteckt?

Schönen Gruß

Uwe
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Geändert von iehu (17.02.2017 um 15:36 Uhr)
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  #2  
Alt 17.02.2017, 16:07
Benutzerbild von Friedrich
Friedrich Friedrich ist offline männlich
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Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 11.305
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Moin Uwe,

ich kann Dir zwar nicht sagen, was die Zeichen im konkreten Fall bedeuten, aber die "Pommesgabel" ist meiner Meinung nach eine Hand mit ausgestreckten Zeige- und Ringfinger. Kommt mir irgendwie, aber aus anderem Zusammenhang, bekannt vor.

Friedrich
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"Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

(Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
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  #3  
Alt 19.02.2017, 13:39
Verano Verano ist offline
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Beiträge: 7.819
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Zitat:
Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
Moin Uwe,

ich kann Dir zwar nicht sagen, was die Zeichen im konkreten Fall bedeuten, aber die "Pommesgabel" ist meiner Meinung nach eine Hand mit ausgestreckten Zeige- und Ringfinger. Kommt mir irgendwie, aber aus anderem Zusammenhang, bekannt vor.

Friedrich
Das ist der sogenannte Teufelsgruß. (Metal-Musik, Wacken on Air) Mit ausgestrecktem Zeige- und kleinem Finger. Auch gut auf der Zeichnung zu erkennen.

Die Freimaurer hatten doch viel Symbolik. Vielleicht da mal schauen.
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Viele Grüße August

Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

Geändert von Verano (19.02.2017 um 13:43 Uhr)
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  #4  
Alt 19.02.2017, 14:05
rigrü rigrü ist offline männlich
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Beiträge: 2.559
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Mano cornuta (so findet es sich bei Wikipedia) ... Vom gehörnten Ehemann zum Verstoß gegen das 6. Gebot im Sinne von vorehelichem Beischlaf ist es nicht weit. Vielleicht einfach ein Hinweis auf letzteren? Der Kranz wird ja auch immer mal wieder im Zusammenhang mit Hochzeiten genannt. Ergäbe also ein stimmiges Bild. Wie sehen denn die anderen Traueinträge aus?
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rigrü
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  #5  
Alt 19.02.2017, 17:34
assi.d assi.d ist offline weiblich
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Hallo zusammen. Das läßt sich doch sicher anhand des Geburtenregister 1613 nachprüfen :-)))

Gruss
Astrid
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  #6  
Alt 19.02.2017, 19:00
Gerald27 Gerald27 ist offline männlich
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Beiträge: 356
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Hallo

der Kranz wird sicher für die Heirat stehen (Ehrenzeichen der Braut - die Krone der Jungfräulichkeit).

Die Corna (mano cornuta) findet man schon auf Grabsteinen der Etrusker.
Sie soll Übel abwenden.

LG
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Es gibt nur eine falsche Sicht: Die Überzeugung, meine Sicht ist die einzig Richtige.
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  #7  
Alt 21.02.2017, 18:00
iehu iehu ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
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Registriert seit: 06.10.2009
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Zitat:
Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
ich kann Dir zwar nicht sagen, was die Zeichen im konkreten Fall bedeuten, aber die "Pommesgabel" ist meiner Meinung nach eine Hand mit ausgestreckten Zeige- und Ringfinger. Kommt mir irgendwie, aber aus anderem Zusammenhang, bekannt vor.
Es sind klar zwei eingeknickte Finger zwischen zwei ausgestreckten Fingern zu erkennen, letztere also Zeig- und kleiner Finger. Das wird - wie von rigrü bereits gesagt - als "Mano cornuta" oder - siehe Beitrag von Verano - als "Teufelsgruß" oder eben scherzhaft als "Pommesgabel" bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Mano_cornuta)

Anbei die ganze Seite aus dem Eheregister und eine weitere. Es scheint unterschiedliche Varianten - mal eine Gabel, mal zwei, mal nach unten, mal nach oben, mal ohne Kranz (oder gehört das zum nächsten Eintrag?) zu geben und die Eigenart eines einzelnen Pfarrers gewesen zu sein.

Im Taufregister sind keine unehelichen Kinder oder sonstige Auffälligkeiten zu finden.

Gruß

Uwe
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Geändert von iehu (21.02.2017 um 18:02 Uhr)
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  #8  
Alt 21.02.2017, 19:51
Verano Verano ist offline
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Registriert seit: 22.06.2016
Beiträge: 7.819
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Guten Abend

Da ist ja noch ein Symbol dazu gekommen. Im zweiten Scan zweimal eine Sonne.

Hier ist der "Teufelsgruß" ein Unglück abwehrendes Zeichen:

https://books.google.de/books?id=4_U...6w4ChDoAQg2MAU
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Viele Grüße August

Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

Geändert von Verano (21.02.2017 um 20:03 Uhr)
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  #9  
Alt 21.02.2017, 20:03
holsteinforscher holsteinforscher ist offline
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Registriert seit: 05.04.2013
Beiträge: 2.491
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Moinsen Uwe,
hast du mal verglichen, ob die gekennzeichneten Einträge irgendeine
Gemeinsamkeit aufweisen. Was mir jetzt z.B. so einfällt: Die Traudaten; fallen diese z.B. auf/nach/vor/zwischen einen kirchlichen Feiertag, dann 1612 befinden wir uns noch in der Reformationsbewegung, hier fällt mir z.B. Coronatus (Oronatus), Bischof von Ikonium, Märtyrer, Gedenktag 12.09., war gegen die Götzendienste usw., passt gut in die Reformationsbewegung, somit könnte sich auch erklären, warum mal nur eine Hand, mal zwei Hände (mal für den Mann, mal für die Frau)

Sind halt so meine Gedankengänge, halt auch nur „Glaskugelbefragung“ von mir.


Beste Grüsse von der Kieler-Förde
Roland
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Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
Roland...


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  #10  
Alt 21.02.2017, 21:00
Verano Verano ist offline
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Registriert seit: 22.06.2016
Beiträge: 7.819
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Oder die Brautleute haben einen Obolus gegeben, und damit einen „Schutzeintrag“ für ihre Ehe erhalten.

Auch ein Glaskugelbefragungsbeitrag von mir.
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Viele Grüße August

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