Gefangenentransport nach Frankfurt/Oder 1945

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  • Arlett
    Benutzer
    • 01.03.2011
    • 67

    Gefangenentransport nach Frankfurt/Oder 1945

    Hallo,

    ich recherchiere zu meinem Onkel,
    der am 11.05.1945 in russische Kriegsgefangenschaft kam und am 13.07.1945 im Lager Nummer 102/Lagerabteilung Nr. 22, in Magnitogorsk, Gebiet Tscheljabinsk, registriert wurde.
    Die Gefangenenakte enthält den Vermerk, dass G.Conrad am 09.10.1945
    mit Transport Nr.98165 zur Entlassung in die Heimat verlegt wurde.
    Leider kam er nie zu Hause an.

    Eine Anfrage bei der WAST/dem Kirchlichen Suchdienst (nichts gefunden)/dem Bund Sächsischer Gedenkstätten (Hinweis auf die Akte beim DRK), dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, sowie direkt in Frankfurt/Oder (keine Unterlagen) im Stadtarchiv habe ich gestellt.

    Es gibt eine Sterbeurkunde vom 16.10.1945,basierend auf einer eidesstattlichen Erklärung aus einem Berliner Krankenhaus (Städtisches Krankenhaus Prenzlauer Berg/Abt. Christburger Str.) von einem Kameraden.
    Dieser hat auch später der Ehefrau des "Vermissten"geschrieben, wie G.Conrad verstorben ist, leider ist nirgends erwähnt wo genau DAS passiert ist und ob es vielleicht doch noch ein Grab gibt?
    Was passierte mit den Erkennungsmarken, wenn die Kriegsgefangenen entlassen wurden?
    Durch die Ausstellung des Totenscheines zählte mein Onkel auch nie als vermisst.
    Wie kann ich noch mehr über das Schicksal von G.erfahren?
    Im Forum "Vermisst-Gefallen habe ich auch diese Anfrage gestellt.
    VG Arlett
    Zuletzt geändert von Arlett; 23.02.2013, 15:24.
  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4806

    #2
    Hallo Arlett,

    wenn Sie schreiben:
    'Es gibt eine Sterbeurkunde vom 16.10.1945,basierend auf einer eidesstattlichen Erklärung aus einem Berliner Krankenhaus (Städtisches Krankenhaus Prenzlauer Berg/Abt. Christburger Str.) von einem Kameraden.',
    haben Sie dann auch den dazugehörigen 'Antrag auf Todeserklärung' ?

    Für ein bißchen Hintergrundwissen:
    Die von Ihnen erwartete Seite ist an dieser Stelle leider nicht mehr zu finden, denn wir haben unsere Homepage umgestellt. Wir hoffen, mit dem Umbau dieser Seite sowohl unsere eigenen als auch die Aktivitäten unserer Partner besser als bisher präsentieren zu können und möchten Sie herzlich dazu einladen, in diesem Angebot zu stöbern oder gezielt nach Inhalten zu suchen.zur Startseite »zur Suche »
    Zuletzt geändert von Saure; 21.02.2013, 12:31.
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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    • Arlett
      Benutzer
      • 01.03.2011
      • 67

      #3
      Hallo Herr Saure,
      wie sieht so ein Antrag aus? Wird er von der Ehefrau gestellt?
      Ich werde danach fragen.
      Gruß Arlett

      Kommentar

      • Andi1912
        Erfahrener Benutzer
        • 02.12.2009
        • 4493

        #4
        Beiakte noch existent?

        Hallo zusammen,

        es wäre m. E. sinnvoll beim (für die Sterbeurkunde) zuständigen Standesamt in Berlin abzuklären, ob es eine Beiakte gibt, in der evtl. die Todeserklärung und/oder die eidesstattliche Versicherung des Kameraden hierzu noch existieren.

        Viele Grüße, Andreas

        Kommentar

        • Saure
          Erfahrener Benutzer
          • 27.03.2008
          • 4806

          #5
          Guten Morgen Arlett,

          um Ihnen vielleicht unnötige Schreibereien zu ersparen, schicken Sie mir doch bitte diese Sterbeurkunde zu: DieterSaureBS(at)aol.com oder stellen Sie diese hier im Forum ein.
          Dann sehen wir weiter.
          Zuletzt geändert von Saure; 24.02.2013, 12:55.
          Viele Grüße
          Dieter Saure

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          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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          Kommentar

          • Arlett
            Benutzer
            • 01.03.2011
            • 67

            #6
            Hallo Andreas und Herr Saure,
            danke für die Antwort. Die eidesstattliche Erklärung habe ich. Sie ist mit der Sterbeurkunde "unterwegs" zu Herrn Saures Emailadresse.
            Gruß Arlett

            Kommentar

            • Saure
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2008
              • 4806

              #7
              Hallo Arlett,

              vielen Dank für die beiden Kopien, vielen Dank für Ihr Vertrauen.

              Das eine Schreiben ist von der WASt vom 15.01.1947.
              Darin steht u.a.:
              Todesort: Tscherlabinsk http://de.wikipedia.org/wiki/Tscheljabinsk
              Grablage: unbekannt
              Sterbefallanzeige an das Standesamt II Nürnberg geschickt.

              Das andere Schreiben ist die Sterbeurkunde vom Standesamt II Nürnberg.
              Darin steht u.a.:
              ... ist am 16.Okober 1945 auf dem Transport von Westsibirien nach Frankfurt / Oder verstorben. ...


              Das heißt also: Ihr Onkel ist nach 6 tägiger Zugfahrt und ca. 470 km in Celjabinsk gestorben.
              Vielleicht sogar in dem Kriegsgefangenen-Hospital 5882 Celjabinsk.

              Fordern Sie jetzt bitte von der WASt, unter Beifügung des o.a. Schreibens, eine Kopie der Kriegssterbefallanzeige an.

              Fordern Sie jetzt bitte beim Volksbund, unter Beifügung der o.a. Schreiben, einen Grablageplan an.

              Jetzt habe ich auch Ihr Ursprungsthema wiedergefunden:
              Hallo, o.g. FPN stammt vom 07.11.1944 für "Soldat Georg Conrad" Zu welcher Einheit gehörte diese FPN? Gruß Arlett

              Zuletzt geändert von Saure; 24.02.2013, 14:57.
              Viele Grüße
              Dieter Saure

              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
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              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4806

                #8
                Guten Morgen Arlett,

                vielen Dank für die Kopie der eidesstattlichen Erklärung eines Kriegsheimkehrers.

                Darin lese ich u.a.:
                'Hiermit versichere ich an Eidesstatt, daß der ehemalige Schütze ... , zuletzt wohnhaft in Nürnberg W., ...str., auf dem Transport von West-Sibirien (etwa Nähe Tscherlabinsk) nach Frankfurt a.O. verstorben ist. Als Todesursache ist Dystrophie anzunehmen.'

                Aus dem Buch:
                Die deutschen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand
                Eine Bilanz



                Natürlich kann das auch eine Gefälligkeits eidestattliche Erklärung sein, wie es früher öfter vorgekommen ist.
                Ich habe von meinem Vater 3 verschiedene eidestattliche Erklärungen, eine Kriegssterbefallanzeige und eine Sterbeurkunde. Bis auf den Namen und die Geburtsdaten ist darauf alles falsch, wie sich nach meiner langjährigen Suche nach dem Grab meines Vaters herausstellte.

                Daher lassen Sie bitte nicht locker, bei der WASt und dem DRK-Suchdienst nach weiteren Heimkehrer-Erklärungen und Heimkehrer-Aussagen zu fragen.

                Sie haben ja selbst geschrieben:
                'Ich gebe erst auf, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind.'
                Zuletzt geändert von Saure; 24.02.2013, 14:57.
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                Kommentar

                • Arlett
                  Benutzer
                  • 01.03.2011
                  • 67

                  #9
                  Hallo und danke,

                  das DRK hatte ich vergessen zu erwähnen. Sorry.
                  Da hatte ich bereits eine Anfrage gestellt und Antwort/Russische Akte bekommen. Da G.Conrad nicht als Vermisster gemeldet war, gibt es zu seiner Person auch keine Heimkehreraussagen.
                  Sollte es wirklich keinen Heimkehrer geben, der Informationen über diesen Transport weiter gegeben hat?

                  Gruß Arlett
                  Zuletzt geändert von Arlett; 24.02.2013, 20:37.

                  Kommentar

                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Guten Morgen Arlett,

                    bei Ihrem Satz:
                    'Sollte es wirklich keinen Heimkehrer geben, der Informationen über diesen Transport weiter gegeben hat?',
                    mußte ich ein bißchen schmunzeln.

                    Natürlich hat es Heimkehrer gegeben, die über diesen Transport berichtet haben.
                    Diese Angaben werden beim DRK-Suchdienst verwahrt.

                    Vielleicht fragen Sie beim DRK-Suchdienst in München gezielt mit dieser Frage nach.

                    Wann und wo ein zurückgekehrter Heimkehrer in Kriegsgefangenschaft war, wurde vom DRK-Suchdienst auf den Karten über diese Kriegsgefangenen dokumentiert.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                    Kommentar

                    • Arlett
                      Benutzer
                      • 01.03.2011
                      • 67

                      #11
                      Hallo Herr Saure,

                      danke für die langen Nachrichten und die Tipps.
                      Der Volksbund ist über die Antwort des DRK informiert
                      und an das DRK werde ich genau diese Anfrage nach den Aussagen der Kriegsheimkehrer stellen.
                      Über die Ergebnisse werde ich berichten.

                      Gruß Arlett
                      Zuletzt geändert von Arlett; 26.02.2013, 21:25.

                      Kommentar

                      • Matthias Möser
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.08.2011
                        • 2264

                        #12
                        Zitat von Arlett Beitrag anzeigen
                        Hallo Herr Saure,

                        danke für die langen Nachrichten und die Tipps.
                        Der Volksbund ist über die Antwort des DRK informiert
                        und an das DRK werde ich genau diese Anfrage nach den Aussagen der Kriegsheimkehrer stellen.
                        Über die Ergebnisse werde ich berichten.

                        Gruß Arlett

                        Hallo, Arlett!

                        Drücke Dir die Daumen, daß die Aussagen der Kriegsheimkehrer in Deinem konkretenFall stimmen, denn viele deutsche Soldaten, die in russische Kriegsgefangenschaft kamen und diese überlebten, waren doch stark traumatisiert.
                        Mein Großvater hat als kriegsheimkehrender Oberst aus russischer Gefangenschaft 1949 bis zu seinem Tod 1971 nie ein Wort über den ganzen militärischen Wahnsinn verlauten lassen. Aber in den Auffanglagern wie z.B in Friedland wurden doch Aussagen von den Heimkehrern protokolliert.

                        Gruß
                        Matthias
                        Suche nach:
                        Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
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                        Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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                        • Arlett
                          Benutzer
                          • 01.03.2011
                          • 67

                          #13
                          Guten Abend Matthias,

                          danke fürs Daumen-Drücken.
                          Ich kenne DAS von meinem Schwiegervater. Wir wissen alle nur, dass er in Kriegsgefangenschaft war. Darüber sprechen wollte er nie.
                          VG Arlett

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