Registrieren | Hilfe | Chat | Benutzerliste | Team | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
#1
|
|||
|
|||
"fränkische Ritterschafts Compag."
Hallo in die Runde,
bei einem Heiratseintrag aus dem Jahr 1685 im Bayreuther KB ist zu lesen, dass der Bräutigam als "Reutter" der fränkischen Ritterschafts Compag. (Companie?) angehört. Wie ich herausgefunden habe, gehörten damals 130 Reiter zu dieser Gruppe. Ich wüsste gerne, welches Ansehen diese Reiter hatten und zu welchen Einsätzen sie verwendet wurden. Matthäus Stecker/Stocker stammt ja offensichtlich aus einem angesehenen Elternhaus. Wo waren diese Reiter stationiert und wo hat dann seine Frau gelebt? In Bayreuh habe ich bisher keine weiteren Spuren dieser Familie gefunden. Vielen Dank fürs Mitdenken von Jettchen |
#2
|
|||
|
|||
Hallo,
ein Militärstandort im 17.Jht war Kulmbach, dort waren mehrere Compagnien stantioiniert. Siehe: https://books.google.de/books?id=nc0...pagnie&f=false Allerdings waren dies vermutlich keine Ritterschafts-Compagnien. Hier sind dagegen Musterungs-Orte der Ritterschafts-Compagnie genannt: Schnaitach (Schnaittach) und Odensoos (Ottensoos): https://books.google.de/books?id=vWY...pagnie&f=false Gruss Geändert von Anna Sara Weingart (07.04.2017 um 17:11 Uhr) |
#3
|
|||
|
|||
Guten Abend,
auch Bayreuth war schon lange ein Garnisonsstandort. http://www.bayreuther-infanterie.de/node/8 Schöne Grüße aus Wien Laus |
#4
|
|||
|
|||
Danke für eure Antworten! Ihr habt euch ganz viel Mühe gemacht!!!
So ganz treffen sie jedoch nicht meine Anfrage. Ich interessiere mich ganz speziell dafür, ob die Reiter ein besonderes Ansehen unter den Soldaten besaßen. Und bei mir geht es um die Zeit nachdem 30-jährigen Krieg. Ich könnte mir vorstellen, dass da doch manches anders war als zu Kriegszeiten. Allerdings habe ich vom Militärwesen keinerlei Ahnung! Ein schönes Wochenende wünscht euch Jettchen |
#5
|
|||
|
|||
Hallo Jettchen,
das waren Ritter, früher auch "Reutter" geschrieben. https://books.google.de/books?id=pax...Ritter&f=false Daher auch der Name Ritterschafts-Compagnie, also 130 gepanzerte Ritter Dass diese etwas Besonderes waren ist hinlänglich bekannt: "Im späteren Mittelalter war die Ritterbürtigkeit, also die Abstammung von (nieder-)adligen Vorfahren meist die Voraussetzung für eine Aufnahme in den Ritterstand." https://de.wikipedia.org/wiki/Ritter Zitat daraus: "Auch gelang es vielen der alten Dienstmannenfamilien, sich endgültig aus der Abhängigkeit von Hochadel, Klöstern und Hochstiften zu lösen. Diese Niederadelsschicht stieg zur Reichsritterschaft auf, die sich zur Wahrung ihrer Rechte im 16. Jahrhundert zu „Ritterorten“ und „Ritterkantonen“ organisierte und nur den Kaiser als Oberherrn anerkannte." Gruss Ich gehe davon aus, dass Dein Matthäus Stecker/Stocker kein "Berufssoldat" war. Er lebte vermutlich von Einkünften aus seinen Ländereien bzw. Grundherrschaften. Dort wäre sein Lebensmittelpunkt zu vermuten. Nur im Kriegsfall wäre er als Reutter für den Kriegsdienst aktiviert worden. Gruss |
#6
|
|||
|
|||
N'Abend!
Ich bin mir, den gelegentlichen Einträgen in niederbayrischen KB nach, recht sicher daß ein "Reutter" im ausgehenden 17ten Jhd. kein "Ritter" und auch kein Adliger war. |
#7
|
|||
|
|||
Hallo,
zur Ritterschaft sh hier: https://books.google.de/books?id=F74...aft%22&f=false S. 744 Bei Auflösung des Reiches 1803 sh hier: https://books.google.de/books?id=peF...aft%22&f=false zu Truppen § 15 Es hat sich also vermutlich um eine ganz normal aufgestellte Einheit aus "Untertanen" gehandelt zu haben. Frdl. Grüße Thomas Geändert von Kasstor (08.04.2017 um 09:46 Uhr) |
#8
|
|||
|
|||
Zitat:
"Gepanzerte Reiter" waren das wohl auch nur noch im übertragenen Sinne. Es gab wohl hauptsächlich Kürassiere, die eben den Küraß trugen, der aber nur den Brustkorb schützte. https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCrassiere vom Bild oben rechts sollte man sich nicht täuschen lassen, die Rüstung ist älter. Dort steht auch: "Vor allem Männer gehobenen Standes bemühten sich um die Aufnahme in eine Kürassier-Einheit, wodurch sie an die ritterlichen Ideale des Mittelalters anknüpfen wollten." Leider ohne Quellenangabe. Dort steht auch "Die Besoldung, für einen Reiter 10 Gulden, ab 1542 12 Gulden, und für einen Fußknecht 4 Gulden," Demnach wäre ein Berittener sicher höher angesehen gewesen. Einer meiner Ahnen war Kürassier im bayr. Weickl-Regiment. Der war später Maurer, der Stand seiner Eltern ist leider unbekannt. Ich rechne aber nicht damit, daß er ritterbürtig war. "Ritter Lehmann" hört sich auch doof an. Geändert von gki (08.04.2017 um 11:16 Uhr) Grund: ergänzt. |
#9
|
|||
|
|||
O.K., ich habe mich wohl vom Begriff Ritterschafts-Compagnie irritieren lassen.
Also war der Reutter der Ritterschafts-Compagnie vermutlich eher ein berittener Soldat, der im Auftrag der Ritterschaft (Vereinigung von reichshörigen Niederadligen) agierte, selber aber kein Adliger war. Entschuldigung für meine obige Fehleinschätzung auf Grundlage der Quelle von 1570, worin Reutter mit adligem Ritter gleich gesetzt wurde. Aber 1685 gilt dies wohl nicht mehr. Gruss Geändert von Anna Sara Weingart (08.04.2017 um 11:54 Uhr) |
#10
|
|||
|
|||
Entschuldigung, dass ich euch so spät für alle eure Antworten danke! Ich war ein paar Tage nicht mit den Ahnen sondern den Nachkommen beschäftigt.
Es ist ja toll, wie viele Gedanken ihr euch Alle für meine Anfrage gemacht habt. Die Links muss ich in Ruhe erst noch gründlich durcharbeiten. Aber auch jetzt schon ist mir Einiges mehr zu dieser Reiter-Abteilung klar geworden. Nochmals ganz vielen Dank von Jettchen |
Lesezeichen |
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
Ansicht | |
|
|