Liebe Forengemeinde,
mich interessiert ein Eintrag des Werler Bürgerbuchs, an dem einer meiner Ahnen beteiligt war. Das Werler Bürgerbuch liegt heute in gedruckter Form vor (Hrsg. Heinrich Josef Deisting).
1805 (Urk. Nr. 1197) ist dort das Aufnahmegesuch eines Andreas Joseph Constart/Constant du Quenoy in die Werler Bürgerschaft verzeichnet. Er sei Handelsmann von Beruf und weise das erforderliche Vermögen von 1.000 Florin auf. Es bürge mein Vorfahr Franz Anton Joseph von Heese für ihn. Du Quenoy stamme laut Geburtsbrief aus Bettun in Frankreich und sei 1767 geboren.
Mich interessiert, der familiäre und soziale Background dieses Mannes und vielleicht kann mir jemand mit folgenden Anliegen weiterhelfen:
1. Stammt Constart du Quenoy u.U. aus der adeligen Familie du Que(s)noy? Der Name du Que(s)noy ist wohl ein Toponym, sodass es auch bürgerliche Familien mit diesem Namen gab. Weiß jemand etwas über die Verbreitung der Familie und evtl. ihren Stammsitz? Ich finde zurzeit „nur“ diesen Eintrag aus dem Dictionnaire universel de la noblesse de France.
2. Weiß jemand, welcher Ort mit „Bettun“ gemeint sein könnte? Da in diesem Fall der Geburtsbrief vorlag, vermute ich stark, dass der Schreiber den Namen aus dem Geburtsbrief abschrieb und nicht nach dem Gehör niederschrieb.
3. Weiß jemand etwas darüber, wie sich nach der französischen Revolution, die am 19. Juni 1790 alle Privilegien des alten Adels in Frankreich abschaffte, der geflohene Adel wirtschaftlich verdingte?
4. Gab es von Seiten des „deutschen“ Adels auch Hilfe für die geflohenen Standesgenossen aus Frankreich? Damit meine ich nicht die Möglichkeiten des hohen Adels, sondern mehr die Möglichkeiten des niederen Adels, der von seinen Gütern wirtschaftlich abhängig war und nach der Revolution wahrscheinlich kein standesgemäßes Leben mehr führen konnte. Wie ist in diesem Zusammenhang das Vermögen von 1.000 Florin (Handelt es sich dabei um eine Silbermünze?) zu bewerten? Für 15 Rthlr. Erhielt man in Werl das Bürgerrecht zzgl. Feuereimer etc. Im 1804 erscheint ein Eintrag im Bürgerbuch, in dem jemand ein Vermögen von 20 Rthlr. mitbringt und 70 Rthlr. erheiratet.
Ich bedanke mich vorab für die Beiträge und freue mich auf eine spannende Diskussion.
Viele Grüße!
Paul von Heese
mich interessiert ein Eintrag des Werler Bürgerbuchs, an dem einer meiner Ahnen beteiligt war. Das Werler Bürgerbuch liegt heute in gedruckter Form vor (Hrsg. Heinrich Josef Deisting).
1805 (Urk. Nr. 1197) ist dort das Aufnahmegesuch eines Andreas Joseph Constart/Constant du Quenoy in die Werler Bürgerschaft verzeichnet. Er sei Handelsmann von Beruf und weise das erforderliche Vermögen von 1.000 Florin auf. Es bürge mein Vorfahr Franz Anton Joseph von Heese für ihn. Du Quenoy stamme laut Geburtsbrief aus Bettun in Frankreich und sei 1767 geboren.
Mich interessiert, der familiäre und soziale Background dieses Mannes und vielleicht kann mir jemand mit folgenden Anliegen weiterhelfen:
1. Stammt Constart du Quenoy u.U. aus der adeligen Familie du Que(s)noy? Der Name du Que(s)noy ist wohl ein Toponym, sodass es auch bürgerliche Familien mit diesem Namen gab. Weiß jemand etwas über die Verbreitung der Familie und evtl. ihren Stammsitz? Ich finde zurzeit „nur“ diesen Eintrag aus dem Dictionnaire universel de la noblesse de France.
2. Weiß jemand, welcher Ort mit „Bettun“ gemeint sein könnte? Da in diesem Fall der Geburtsbrief vorlag, vermute ich stark, dass der Schreiber den Namen aus dem Geburtsbrief abschrieb und nicht nach dem Gehör niederschrieb.
3. Weiß jemand etwas darüber, wie sich nach der französischen Revolution, die am 19. Juni 1790 alle Privilegien des alten Adels in Frankreich abschaffte, der geflohene Adel wirtschaftlich verdingte?
4. Gab es von Seiten des „deutschen“ Adels auch Hilfe für die geflohenen Standesgenossen aus Frankreich? Damit meine ich nicht die Möglichkeiten des hohen Adels, sondern mehr die Möglichkeiten des niederen Adels, der von seinen Gütern wirtschaftlich abhängig war und nach der Revolution wahrscheinlich kein standesgemäßes Leben mehr führen konnte. Wie ist in diesem Zusammenhang das Vermögen von 1.000 Florin (Handelt es sich dabei um eine Silbermünze?) zu bewerten? Für 15 Rthlr. Erhielt man in Werl das Bürgerrecht zzgl. Feuereimer etc. Im 1804 erscheint ein Eintrag im Bürgerbuch, in dem jemand ein Vermögen von 20 Rthlr. mitbringt und 70 Rthlr. erheiratet.
Ich bedanke mich vorab für die Beiträge und freue mich auf eine spannende Diskussion.
Viele Grüße!
Paul von Heese
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