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  #1  
Alt 23.05.2017, 13:18
Jettchen Jettchen ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 16.10.2011
Beiträge: 1.352
Standard War ist Thurngelt/Thumgelt...?

Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1732
Region, aus der der Begriff stammt: Dokument


Hallo in die Runde,

der Schreiber dieses "Dokuments" war leider der Rechtschreibung nicht sehr mächtig. Deshalb weiß ich auch nicht ganz genau, wie mein gesuchter Begriff heißt: Thurngelt/Thumgelt...
Ich denke, die Erben für eine Ziegelhütte müssen Steuern nachzahlen.
Aber wofür?
Hat jemand von euch eine Idee hierzu?

Danke für euer Mitdenken. Ich freu mich über jeden Hinweis!

Viele Grüße
von Jettchen
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Thungelt.jpg (205,8 KB, 30x aufgerufen)
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  #2  
Alt 23.05.2017, 13:56
henrywilh henrywilh ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2009
Ort: Weserbergland
Beiträge: 11.784
Standard

Das ist mir fast ein bisschen unangenehm, aber: Das lässt sich doch ergooglen.

https://books.google.es/books?id=MR5...rngelt&f=false

Von allen Fundstellen ist dies die deutlichste. "Turn" = "Thurm", und der Turm war das gängige Gefängnis. Wer dort eingekerkert war, musste die Unkosten seines Aufenthaltes, d.h. vor allem die Entlohnung der Wärter, selbst bezahlen. Das war das "Turn(m)geld".
__________________
Schöne Grüße
hnrywilhelm

Geändert von henrywilh (23.05.2017 um 13:58 Uhr)
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  #3  
Alt 23.05.2017, 14:11
Jettchen Jettchen ist offline
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 16.10.2011
Beiträge: 1.352
Standard

Danke, Henrywilhelm, für die rasche Antwort.
Allerdings hatte ich schon gegoogelt - und diese Stelle nicht gefunden! Hast du eine andere Tante Gugl? Klar, ich hätte vielleicht bei google.books nachsehen sollen. So clever war ich leider nicht.

Dennoch bleibt mir bei dieser Lösung eine Frage: Der gute Mann war zwar eingekerkert - wegen Ehebruch! - aber nur zu Beginn des Jahres 1728, evtl. bereits Ende 1727. Weshalb sollten dann Kosten erhoben werden für die Jahre 1721-1732? Für die Jahre nach seiner Haft könnte ich nachvollziehen, da wegen Nichtzahlung Zinsen erhoben würden. Aber weshalb ab 1721? Diese Zahl ist eigentlich eindeutig zu lesen, weil ja ein Punkt über der 1 steht.
Oder könnte man dies auch als Schreibfehler ansehen, dass es statt 1721 1727 heißen sollte? Das könnte dann schon passen.

Viele Grüße
von Jettchen
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  #4  
Alt 23.05.2017, 14:36
Kasstor Kasstor ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: bei Hamburg
Beiträge: 13.440
Standard

Hallo,

das mit dem Gefängnisaufenthalt ist wohl nicht die Erklärung.

Hiernach: https://books.google.de/books?id=V9w...yreuth&f=false
konnten sich Witwen durch die Zahlung von Thurmgeld von persönlichen Diensten (?) befreien.
Das passt wohl auch eher zum Zeitraum (1721-32).

Frdl. Grüße

Thomas
__________________
FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam
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  #5  
Alt 23.05.2017, 17:55
Jettchen Jettchen ist offline
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 16.10.2011
Beiträge: 1.352
Standard

Danke, Thomas!
Das scheint ja zu meinem Dokument aus Bayreuth zu passen!
Er war Hausbesitzer und in dieser Zeit auch zu alt für militärische Dienste.
Schon interessant, wie unterschiedlich dasselbe Wort verwendet werden kann.

Einen guten Abend wünscht dir
Jettchen
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  #6  
Alt 23.05.2017, 20:55
Anna Sara Weingart Anna Sara Weingart ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 23.10.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 15.071
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Hallo,
Turmgeld könnte man wohl mit "Geld für Wachdienst" übersetzen.
Bürger, die nicht selber Wachdienst (Stadttorwache, Nachtwache) leisten konnten oder wollten, mussten statt dessen bezahlen.
Genauso musste der Gefangene seine eigene Bewachung bezahlen; also hier auch wieder "Geld für Wachdienst".
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  #7  
Alt 25.05.2017, 08:12
Jettchen Jettchen ist offline
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 16.10.2011
Beiträge: 1.352
Standard

Hallo Anna Sara,
deine Formulierung passt perfekt zu meinem Sachverhalt.
Ich habe nämlich herausgefunden, dass die Menschen aus diesem Stadtteil aufwändige Wachdienste leisten mussten, die sehr belastend für sie waren. Tagsüber schwere Arbeit - nachts Wachdienste; das ist nicht verwunderlich. Alte konnten sich demnach gegen Gebühr davon befreien.

Einen guten Feiertag wünscht dir
Jettchen
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