Pionierstraße in Königsberg

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  • AngelikaCharlotte
    Benutzer
    • 18.03.2013
    • 69

    Pionierstraße in Königsberg

    Hallo und guten Tag.

    Ich habe eine Frage: mittlerweile ist mir bekannt, dass meine Urgroßeltern väterlicherseits wohl jüdischer Abstammung sein sollten. Ganz belegen kann ich das nicht, es beruht auf "Hören/Sagen". In der Heiratsurkunde meiner Großmutter, ihrer Tochter, steht, dass diese bei der Eheschließung evangelisch war. Doch fand ich dort die Namen meiner Urgroßeltern. Leider ohne weitere Angaben. Meine beiden Tanten, die Töchter meiner Großmutter, erzählen jedoch, dass die Urgroßeltern jüdisch waren.

    Sie wohnten in Königsberg. Ich habe schon alles versucht, Informationen zu erhalten. Das gelang mir nicht.

    Ein Mitforscher konnte mir zumindest mitteilen, dass die Urgroßeltern in Königsberg auf der Pionierstraße gewohnt haben sollen, der Urgroßvater eine Wäscherei hatte. Diese Pionierstraße soll in der Nähe des jüdischen Friedhofes gewesen sein.

    Wie kann ich herausfinden, ob diese Straße tatsächlich am jüdischen Friedhof Königsberg (den es ja wohl nicht mehr gibt) lag bzw. im jüdischen Gemeindebezirk? Gibtt es da wohl alte Karten?

    Ich bin grad recht ratlos, wie ich das herausfinden könnte. Natürlich googelte ich, aber irgendwie finde ich nichts.

    Vielen Dank im voraus.
  • jacq
    Super-Moderator

    • 15.01.2012
    • 9719

    #2
    Hallo AngelikaCharlotte,

    fangen wir doch mal so an.
    Welche Namen und Daten kannst du uns denn zu deiner Suche mitteilen?
    Viele Grüße,
    jacq

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    • AngelikaCharlotte
      Benutzer
      • 18.03.2013
      • 69

      #3
      Hallo, jacq,

      meine Großmutter Charlotte ist eine geborene Lewald. Sie wohnte mit meinem Großvater in Königsberg-Haberberg.

      Die Urgroßeltern, ihre Eltern, die auf der Pionierstraße wohnten, hießen Louis Lewald und Elisabeth, geborene Lange. Leider habe ich keinerlei Daten, Geburtsdaten oder weiteres, um weiter zu kommen.

      LG
      Angelika

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      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hallo,

        also 1901 habe ich einen Handelsmann Louis L. im Adressbuch Königsberg in der Mittelgrabenstr. 4a I.

        Frdl. Grüße

        Thomas
        Angehängte Dateien
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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        • jacq
          Super-Moderator

          • 15.01.2012
          • 9719

          #5
          Moin,

          aber Daten zu deiner Großmutter hast du sicher?
          Wann und wo wurde sie denn geboren.
          Viele Grüße,
          jacq

          Kommentar

          • AngelikaCharlotte
            Benutzer
            • 18.03.2013
            • 69

            #6
            Ja, mittlerweile verfüge ich auch darüber.

            Charlotte Kiehl geborene Lewald.
            Verheiratet mit Paul Kiehl, Königsberg.

            Charlotte ist geboren am 27.12.1898 in Königsberg.

            Ein Mitforscher fand einen Louis Lewald auf der Pionierstraße, doch ist da ein "Handelsmann" eingetragen. Ist der Besitzer einer Wäscherei ein Handelsmann? Und halt, dass die Pionierstraße am jüdischen Friedhof lag. Also muss sich ja auch da die jüdische Gemeinde umsiedelt haben?

            @Thomas, danke auch für diesen Hinweis, ich will gleich mal schauen, wo diese Mittelgrabenstraße genau lag.

            Grüße,
            Angelika

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            • Lacki
              Erfahrener Benutzer
              • 11.05.2009
              • 222

              #7
              Hallo Angelika,

              die Pionierstraße befand sich in Königsberg Ratshof mit 11 Häusern unmittelbar an der Kaserne. Eine Wäscherei gab es nicht.
              Übrigens hatten wir 2013 in gleicher suche schon mal Kontakt.
              (Louis Lewald gefunden, Plantage 20,
              dass er Maurer war, paßt zum Familienbild)

              Viele Grüße
              Lacki

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              • jacq
                Super-Moderator

                • 15.01.2012
                • 9719

                #8
                Moin zusammen,

                sehe jetzt erst auf Lackis Hinweis hin, dass es hier um die Straße geht und nicht um die Ahnen und Konfession.
                Das gab es nämlich z.B. schon an dieser Stelle: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=88195

                Somit sei meine Nachfrage gestrichen, sorry.
                Viele Grüße,
                jacq

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                • AngelikaCharlotte
                  Benutzer
                  • 18.03.2013
                  • 69

                  #9
                  Es geht im Prinzip schon um die Konfession, denn da steht ein großes Fragezeichen im Raum.

                  Durch die diversen Hinweise versuche ich nun die Möglichkeiten einzugrenzen, ob meine Urgroßeltern tatsächlich im jüdischen Viertel gewohnt haben könnten. Ich will die Punkte miteinander verbinden.

                  Ja, Lacki, ich erinnere mich gut. Ich habe jedoch über FB auch weitergeforscht und weitere Angaben erhalten.

                  Sicherlich würde der Maurerberuf gut zu der Familie passen, aber meine Tante besteht darauf, dass ihr Großvater, mein Urgroßvater Louis, eine Wäscherei hatte (oder vielleicht arbeitete er auch nur dort?). Er ist der Vater meiner Großmutter, die Maurer waren eher in der Linie ihres Ehemannes, meine Großvaters. Er und seine Söhne, so auch mein Vater, waren Maurer von Beruf.

                  Es sind so viele Informationen, deren Wahrheitsgehalt ich nicht wirklich überprüfen kann, weil ich auch keine Geburtsdaten habe. Ich weiß ja noch nicht mal, ob die genannten Namen "Louis Lewald" wirklich meiner Familie entspringen.

                  Ich kann mich auch an unsere Korrespondenz erinnern, überprüfte das jedoch hier nicht bei meinem neuen Thread.

                  Mir wäre es wichtig zu wissen:

                  1) ob die hier genannten Straßen, Pionierstraße (und ich bekam hier den Hinweis und auch eine Karte, dass sie in der Nähe des jüdischen Friedhofs lag), Mittelgrabenstraße und Plantage Straßenzüge der jüdischen Gemeinde waren.

                  2) ob ich eine weitere Chance habe, irgendwo Informationen her zu bekommen über jüdische Einwohner aus Königsberg.

                  Von daher wäre ich über jegliche Hilfe sehr, sehr dankbar.

                  Freundliche Grüße

                  Angelika

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                  • Kasstor
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2009
                    • 13440

                    #10
                    Hallo,

                    der link wurde hier gerade frisch im Forum publiziert: http://tracingthepast.org/minority-c...ensus-database Da finde ich einen Johann L aus Königsberg * 1901, allerdings ohne weitere Verknüpfung, der 1939 dann in Hamburg wohnte.

                    Frdl. Grüße

                    Thomas
                    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                    • Billet
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.01.2007
                      • 1985

                      #11
                      Herr v. Roy teilt freundlicherweise hierzu mit :

                      Einen „jüdischen Gemeindebezirk“ hat es in Königsberg nie gegeben. Normalerweise fand man die jüdischen Mitbürger – abhängig von ihrem sozialen Status – verteilt im gesamten Stadtgebiet. So wurde zum Beispiel der bedeutende, aus einer jüdischen Familie stammende Reichstags- bzw. Reichsgerichtspräsident Prof. Dr. EDUARD SIMSON (1888 geadelt) im Jahre 1810 als Sohn eines Kaufmanns im Hause Brodbänkenstraße 25 geboren (also in der Nähe des Domes). Ich würde allerdings vermuten, daß sich die jüdischen Familien bevorzugt in der Nähe der Alten Synagoge (Planquadrat C 5) bzw. der Neuen Synagoge (E 4) niederließen. Ihren alten Friedhof hatten die jüdischen Mitbürger im Norden der Stadt (E 1), ihren neuen Friedhof außerhalb der Festungswerke (H 1). Nordöstlich des neuen Friedhofs befand sich in dem - im Stadtteil Kalthof gelegenen - umfangreichen Kasernengelände die oben genannte Pionierstraße.
                      Als ich die Genealogie der ostpreußischen Familie v. Lehwald(t) im Genealogischen Handbuch des Adels (Bd. 142) publizierte, stellte ich fest, daß es in Ostpreußen (auch in Polen) sowohl christliche als auch jüdische Familien namens „Lewald“ gab. Die bekannteste jüdische Namensträgerin dürfte FANNY LEWALD gewesen sein, die 1811 in Königsberg geboren wurde (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Fanny_Lewald ).

                      Vgl. Königsberg 1 9 0 5 : http://upload.wikimedia.org/wikipedi...Karte_1905.jpg - Zur Lage der Mittelgrabenstraße vgl. C 3, zur Plantage vgl. E-F4.
                      Wappen-Billet.de
                      M.d.WL.
                      M.d.MWH.

                      Kommentar

                      • Lacki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.05.2009
                        • 222

                        #12
                        Hallo Angelika,

                        Die Pionierstr. ist im Stadtteil Kalthof die Plantage auf der Lomse, über den alten Pregel und
                        die Mittelgrabenstr. in der Nähe vom Hauptzollamt.
                        Die Straßen liegen alle sehr weit voneinander entfernt!

                        In Kalthof gab es den alten israelischen Friedhof, doch derist auch nicht so ganz in der Nähe der Pionierstr.

                        Der neue israelische Friedhof befand sich entgegengesetzt am anderen Ende der
                        Stadt – in Friedrichswalde.

                        Bei den beiden anderen Straßen überhaupt keiner!
                        Belegbar durch div. Stadtpläne von Königsberg.

                        In der Nähe der Plantage auf der Lomse befand sich die

                        wunderschöne jüdische Synagoge.

                        Ein jüdische Viertel gab es nicht, es lebten in der Stadt verteilt, teilweise

                        in wunderschönen Villen, etliche jüdische Kaufleute, Fabrikbesitzer u. a.


                        Ich möchte hier auf Ruth Leiserowitz hinweisen, stellvertretende Direktorin am Deutschen Historischen Institut Warschau

                        Deutsches Historisches Institut Warschau
                        Palac Karnickich
                        Aleje Ujazdowskie 39
                        PL 00-540 Warszawa


                        E-Mail: leiserowitz@dhi.waw.pl


                        Ruth Leiserowitz ist eine deutsche Historikerin. Sie betreibt vornehmlich Forschungen im litauisch-russischen Raum, dem früheren Ostpreußen, zum Thema Juden und Wolfskinder.

                        Gruß
                        Lacki
                        Zuletzt geändert von Lacki; 21.02.2015, 23:45. Grund: Ergänzung

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                        • AngelikaCharlotte
                          Benutzer
                          • 18.03.2013
                          • 69

                          #13
                          Ich möchte hier auf Ruth Leiserowitz hinweisen, stellvertretende Direktorin am Deutschen Historischen Institut Warschau

                          Deutsches Historisches Institut Warschau
                          Palac Karnickich
                          Aleje Ujazdowskie 39
                          PL 00-540 Warszawa


                          E-Mail: leiserowitz@dhi.waw.pl


                          Ruth Leiserowitz ist eine deutsche Historikerin. Sie betreibt vornehmlich Forschungen im litauisch-russischen Raum, dem früheren Ostpreußen, zum Thema Juden und Wolfskinder.





                          Lieber Lacki, ich habe es bisher immer vergessen, das Leben kam dazwischen .

                          Dein Hinweis auf Ruth Leiserowitz brachte mir den Erfolg, die Nadel im Heuhaufen wart gefunden.

                          Sie übersandte mir auch Geburts- und Heiratsurkunden meiner Großmutter, die NICHT jüdisch war. Lewald ist zwar ursprünglich ein jüdischer Name, jedoch mein Zweig der Familie L. ist wohl ausschließlich ev./kath. Konfession. Auf einmal waren viele Fragen, auch zu weiteren Familienangehörigen, nach denen ich suchte, beantwortet. Alles in allem brauchte das jetzt drei Jahre.

                          Vielen, vielen Dank. Seitdem läuft es mit der Ahnenforschung um meine "geheimnisvolle" Familie nicht mehr ganz so schleppend.

                          Liebe Grüße Angelika
                          Zuletzt geändert von AngelikaCharlotte; 20.02.2017, 15:15.

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                          • Lacki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 11.05.2009
                            • 222

                            #14
                            Liebe Angelika,

                            das ist ja wunderbar, das freut mich für dich, meinen Glückwunsch!

                            Gruß
                            Lacki

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