Vereinsausschluss im Dritten Reich

[corinna]

Hallo liebe Mitforschende,

ich brauche eine geschichtsbewanderte Person.
Damals, 1933, durften Juden keinem Verein beitreten, bzw. wurden den Vereinen verwiesen.
War das überall so? Wo kann ich etwas darüber finden? Gab es einen offiziellen Erlass, dass dies überall so zu geschehen hatte? Wenn ja, wann?
Vielen Dank,
Corinna

[Kasstor]

Hallo,

sh zB https://www.bisp-surf.de/Record/PU200608002031 einige Hinweise unten unter abstract

Grüße

Thomas

[Pommerellen]

Hallo,

nach der Machtübernahme 1933 wurden sukzessive die Rechte eingeschränkt. Besonders der Ariernachweis für das Berufsbeamtentum vom 7. April 1933 definiert in Paragraph 3 die "nicht arischer Abstammung" sind. Am 11. April wird dieser Nichtarier näher im Gesetz definiert. Aufgrund dessen wurden dann die jüdischen Beamten aus dem Dienst entfernt. Diese Prinzip wurde in Folge weiter ausgedehnt. Viele Vereine schrieben diesen Arierparagrafen dann in ihre Satzungen. Oder bedingt durch die Gleichschaltung auch der Vereine, zum Sommer und Herbst 1933, wurden dann jüdische Vereinsmitglieder aus dem Verein verwiesen. Das ist aber nicht unbedingt allgemeingültig. Ich kenne einen Fall, wo ein jüdisches Vereinsmitglied eines Schützenvereins erst 1937, weit nach den Nürnberger Rassengesetzen von 1935 den Verein verlassen musste. Evt. mal tiefer in der Chronik oder Hinterlassenschaften, z.B. Mitgliederlisten der Vereine schauen. Kassenbücher sind da eine Fundgrube.

Viele Grüße

[corinna]

Vielen lieben Dank!
Also hatte das keine Allgemeingültigkeit und man muss von Verein zu Verein nachschauen.
Schade, Mitgliederlisten gibts nicht mehr...
Viele Grüße
Corinna