Matriken Gorizia (Venetien) - Feuerbücher?

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  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1696

    Matriken Gorizia (Venetien) - Feuerbücher?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1839
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Gorizia/Görz
    Konfession der gesuchten Person(en): katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): online
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

    Liebe Italienkenner,

    bei meiner österreichischen Linie habe ich eine gesicherte Herkunft aus Görz, Friaul-Julisch Venetien.

    Jetzt bin ich auf der Suche nach Matriken.
    Soweit ich richtig lese, gibt es keine Online-Matriken:

    Ob sie wohl verloren gegangen sind?

    Jedenfalls wird auf die sog. Libri dei fuochi verwiesen, Feuerbücher.

    Über das Archiv der Stadt Gorizia kann man diese tatsächlich aufrufen. Und so wie es aussieht, könnte eine der hier gelisteten Familien Battistig tatsächlich die von mir gesuchte sein (allerdings ist die Ahnin 1839 geboren als Maria Aloisia und hier nicht aufgeführt) - S. 47
    Das angehängte Bild ist nur ein Beispiel, in den anderen Büchern gibt es auch zahlreiche Battistig.


    Wer kann erklären, was diese sog. Feuerbücher sind - Einwohnerverzeichnisse?
    Und hat jemand schon einmal erfolgreich für die Gegend Matriken gesucht und gefunden?
    PS: Jetzt habe ich doch noch einen Treffer zu den Feuerbüchern, also tatsächlich eine Art Einwohnerverzeichnis:


    Weitere Anmerkung:
    Ich habe jetzt eine Marianna mit Geburt 1839 gefunden, ist am nächsten an Maria dran. Wenn ich mir da die Adresse anschaue:
    4590 82 Battistig Marianna qm Giovanni e vivente, Anna, 1839 Gorizia cattolica Rosenthal 16
    => Rosenthal ist heute in Nova Gorica, also slowenischer Teil. Macht das einen Unterschied bei der Suche?

    Vielen Dank!
    Bienenkönigin
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 27.12.2021, 13:49.
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich
  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1696

    #2
    Hallo,

    ich habe eine neue Spur:
    Zu meinen Vorfahren habe ich eine Heirat gefunden (10 Jahre nach Geburt meines Ahnen!), und darin wird der Name der Battistig aus Gorizia erwähnt.

    Es sind Michael Battistig und Anna geb. Gerbitz

    Eventuell ist der Michele Battistig, der hier als 1812 geboren erwähnt wird, ja mein Vorfahr?


    Leider steht nichts zu seiner Frau, und den genauen Geburtszeitraum der Tochter Maria Aloisia habe ich immer noch nicht.
    Eventuell haben die deutsch-stämmingen Einwohner ja in einem anderen Stadtviertel gewohnt?

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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    • Garfield
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2006
      • 2143

      #3
      Hallo

      Ich verstehe das auch so, dass die "Libri dei fuochi" eine Art Einwohnerverzeichnis sind, vergleichbar mit den früheren Census in den USA. Aus dem Namen erschliesst sich die Bedeutung heute nicht mehr so ganz: im Mittelalter waren es die Verzeichnisse, wer vom selben Feuer (Herd, Küche) versorgt wurde und damit zum selben Haushalt gehörte.

      Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
      => Rosenthal ist heute in Nova Gorica, also slowenischer Teil. Macht das einen Unterschied bei der Suche?
      Ich kenne mich mit dieser Gegend nicht aus, würde es aber für möglich halten.

      Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
      Jetzt bin ich auf der Suche nach Matriken.
      Soweit ich richtig lese, gibt es keine Online-Matriken:

      Ob sie wohl verloren gegangen sind?
      Möglich. Soweit ich weiss, gingen in Italien zwar im 2. Weltkrieg auch Register verloren, aber bei weitem nicht so viele wie in Deutschland oder anderen Ländern. Es kann aber natürlich immer sein, dass irgendwo Kirchenbücher mitsamt Kirche verbrannten.
      Für Antenati muss man wissen:
      - Enthalten fast nur standesamtliche Register, üblicherweise ab 1809 bis 1900, wobei es in wenigen Orten auch noch spätere Jahre gibt.
      - Nicht in allen Regionen wurde 1809 mit den Registern begonnen und manche begannen 1809 und hörten aber 1865 rum wieder auf oder umgekehrt. Da kenne ich mich zu wenig aus, aber wenn man sich über Geschichte und über das Zivilstandswesen informiert oder einfach auf Englisch nach der Antenati-Seite googelt, sollte man das irgendwie raus finden. Ich habe das Glück, dass im Ort meiner Vorfahren wirklich die Register 1809-1900 online sind, daher kenne ich die anderen Begebenheite zu wenig.
      - die standesamtlichen Register auf Antenati basieren auf den Mikrofilmen von FamilySearch, die Register sind jene von den Staatsarchiven in den Provinzhauptstädten. Antenati hinkt wegen Corona und vermutlich auch sonst einiges hinter ihrem Publikationsplan hinterher, daher finden sich bei FamilySearch bereits mehr Digitalisate als auf Antenati. Die kann man aber nur bei den FamilySearch Research Centers (oder wie die heissen) einsehen. Vielleicht kannst du mal bei FamilySearch schauen, ob du mehr Register für diesen Ort findest? Zumindest aufgeführt wären sie dort dann, einfach mit dem Hinweis, dass die Register nicht öffenlich einsehbar sind.
      - Kirchenbücher befinden sich üblicherweise noch in den jeweiligen Kirchen, wenige Ausnahmen im jeweiligen Diözese-Archiv. Die werden also nicht so wirklich zentral aufbewahrt und üblicherweise auch nicht digitalisiert.

      Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter.
      Viele Grüsse von Garfield

      Suche nach:
      Caruso in Larino/Molise/Italien
      D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
      Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
      Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
      Wyss von Arni BE/Schweiz
      Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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      • sternap
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2011
        • 4072

        #4
        Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
        Hallo

        Ich verstehe das auch so, dass die "Libri dei fuochi" eine Art Einwohnerverzeichnis sind, vergleichbar mit den früheren Census in den USA.



        fangen wir rückwärts an.
        heiraten durfte nur, wer eine eigene herdstelle hatte, alle anderen waren z.b. knechte oder mägde, söhne und töchter und ähnliche.


        das sprichwort, wer die füße unter meinen tisch gibt, hat zu tun, was ich sage, gibt das binnenverhältnis wieder.
        nachdem die schollengebundenheit der menschen aufgehoben war, sollen allein nach wien 1,5 millionen menschen geströmt sein.


        das herdstellenverzeichnis ist wohl vergleichbar mit einem verzeichnis der hausbesitzer und haushhaltsvorstände, eventuell ihrer namentlich genannten söhne und wahrscheinlich namenlosen ehefrau, wobei gesinde und hausgehülfinnen nicht angeführt wurden.
        manchmal nach verwitwung konnte die frau vorübergehend als z.b. haas-in angeführt sein, bis sie wieder heiratete und zur bloßen ehegattin des böhm wurde.
        freundliche grüße
        sternap
        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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        • Bienenkönigin
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2019
          • 1696

          #5
          Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
          - die standesamtlichen Register auf Antenati basieren auf den Mikrofilmen von FamilySearch, die Register sind jene von den Staatsarchiven in den Provinzhauptstädten. Antenati hinkt wegen Corona und vermutlich auch sonst einiges hinter ihrem Publikationsplan hinterher, daher finden sich bei FamilySearch bereits mehr Digitalisate als auf Antenati. Die kann man aber nur bei den FamilySearch Research Centers (oder wie die heissen) einsehen. Vielleicht kannst du mal bei FamilySearch schauen, ob du mehr Register für diesen Ort findest? Zumindest aufgeführt wären sie dort dann, einfach mit dem Hinweis, dass die Register nicht öffenlich einsehbar sind.
          - Kirchenbücher befinden sich üblicherweise noch in den jeweiligen Kirchen, wenige Ausnahmen im jeweiligen Diözese-Archiv. Die werden also nicht so wirklich zentral aufbewahrt und üblicherweise auch nicht digitalisiert.
          Ja, danke, das hilft mir weiter.
          Leider sind bei FamilySearch nur 8 Aufzeichnungen aufgelistet, alle nicht online, und genau die Jahre 1839-41 fehlen außerdem.

          Ich gucke mal, ob ich mehr Kinder von ihr finde, vielleicht ist ja einer der Taufeinträge dann auskunftsfreudiger.

          Viele Grüße und dank einstweilen dir und sternap.
          Bienenkönigin
          Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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          • Svenja
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2007
            • 4354

            #6
            Hallo

            Ich hatte vor einigen Jahren mal in einem anderen Thread folgende Informationen bezüglich der Einführung der Standesämter in Italien eingestellt:

            Standesämter wurden in Italien erstmals eingeführt von Napoleon ab dem Jahr 1806. An einigen Orten wurden sie auch nach der napoleonischen Epoche weitergeführt, an anderen jedoch nicht.

            1864 wurde ein Dekret erlassen, wonach alle demografischen Veränderungen in den Gemeinden festgehalten werden sollten, jedoch war es nicht obligatorisch und so hielten sich nicht alle Gemeinden daran.

            Erst 1871 wurde ein Gesetz erlassen, wonach Geburts-, Heirats- und Sterberegister der Einwohner einer Gemeinde geführt werden müssen.

            Wenn man Daten vor dieser Zeit sucht, sollte man sich an die jeweilige Pfarrei wenden.
            Die Pfarreien waren quasi seit dem Konzil von Trient dazu verpflichtet, Taufen, Heiraten und Todesfälle zu registrieren.

            Kirchenbücher aus Slowenien sind übrigens bei Matricula online einsehbar. Nova Gorica scheint allerdings nicht dabei zu sein, es sei denn es gehört zu einer anderen Pfarrei.



            Gruss
            Svenja
            Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
            https://iten-genealogie.jimdofree.com/

            Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

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