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Familienname Denzer
Hallo liebe Forumsmitglieder,
bei meinen Recherchen zur Bedeutung des Familiennamens Denzer, bin ich bisher auf zwei Versionen gestoßen. 1: der Name kommt von Tänzer ( Tanz, Tanzen). 2: der Name geht auf die frühere Grafschaft Veldenz zurück, was auch die Namenshäufigkeit in Rheinland-Pfalz erklären würde. Meine Frage an Euch wäre, welche der beiden Versionen ist zutreffender oder gibt es vielleicht noch andere Deutungen? mit freundlichen Grüßen Reiner Geändert von Boreas1902 (20.09.2011 um 11:17 Uhr) |
#2
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FN Denzer, Dan(t)zer
Hallo Reiner,
weitere Hinweise; nach der Herkunft: Hafenstadt Gdansk(Polen) = dt. Danzig, danske,-r = dt. dänisch, Däne, (Neu)Tenze: Gemeindeteil,-e Warnkenhagen/Mecklenbg.: http://de.wikipedia.org/wiki/Warnkenhagen -------------------- Danzker: http://de.wikipedia.org/wiki/Dansker Kurzform von Degenhardt Geändert von franklim (20.09.2011 um 20:28 Uhr) |
#3
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Hallo,
so wird das aber nichts. In der Onomastik bringt es nicht weiter, wenn man zusammenhanglos Begriffe zusammen trägt, die irgendwie etwas Ähnlichkeit haben könnten . Damit könnte man zu jedem Namen im Grunde riesige Abhandlungen zusammentragen, ohne auf des Pudels Kern zu kommen. Vor allem muss ein Name auch in irgendeinem Zusammenhang mit einer Person stehen. Eine Toilette einer Burg bringt keinen Sinn für einen Namen, ebenso wie Ofentür oder Rinnstein nicht. Es gibt nur ganz selten Ausnahmen und das sind dann meist Verschleifungen aus anderen Namen. Menschen wurden vor allem nach ihren Merkmalen, Eigenschaften, Berufen, Wohnstätten, Herkunftsorten oder -gebieten beknannt oder der Personenname in Lang- oder Kurzform wurde zum Familienname. Dann muss man auch berücksichtigen, dass Famliennamen etwa im 15./16. Jh. Im Süden etwas früher, im Norden später oder auch sehr viel später, wie z.B. in Ostfriesland erst im 18. Jh. So heißt dann jemand aus dem heutigen Gdansks Danziger. Mit Dänemark hat der Name gar nichts zu tun. Danske = dänische ist der Pluralis. Und ein Däne heißt zwar dansker aber kein Däne heißt so, die führten in der Zeit der Entstehung der Familiennamen in Deutschland wechselnde Patronyme und in Deutschland würde so eine Familie einfach Däne heißen. Aus all den Formen wäre die Ableitung von Denzer auch sehr weit hergeholt. Dagegen ist es möglich, dass einige Familien mit dem Namen Denzer durchaus von Orts- oder Flurnamen wie Tenze abgeleitet sein können. Ich weiß allerdings nicht, seit wann der genannte Ort/Ortsteil so heißt. Auch eine dialektische Kurzform des Personennamens Degenhardt könnte möglich sein, dazu müsste man aber die Dialekte in den entsprechenden Gebieten unter die Lupe nehmen. Die meisten Personen mit dem Namen dürften aber tatsächlich auf den Tänzer/Eintänzer/Reigentänzer zurückzuführen sein. Dass es bei der o.g. Schreibweise eine Häufung im pfälzer Raum gibt, muss dabei aber nicht auf Valdenz zurückzuführen sein. Auch das wäre etwas ungewöhnlich, dass bei so vielen Menschen einfach der Anfang des Stadtnamens verschwunden ist. In diesem Gebiet gibt es auch noch die Namensvarianten Denser und Dinser, wobei letztere Form eher selten ist. Nach Brechenmacher leitet sich der Familienname Dinser von mittelhochdeutsch dinsen = ziehen, schwer schleppen ab, also jemand, der Lasten transportierte, ab. Viele Grüße Hina |
#4
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Danzig, Danziger, Dantzen, Danzer...
Hallo Hina,
vielleicht noch ein Hinweis: (Moderation - editiert) |
#5
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Hallo Franklim,
ich nehme den Link mal bei Dir raus, damit keiner auf die Idee kommt, da noch etwas zu bestellen oder zu übernehmen. Das ist nämlich eine ganz unseriöse Seite. Der Vertrieb der Produkte ist bereits in Deutschland verboten aber über Internet geht leider alles. Viele Grüße Hina |
#6
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Hallo Franklim, Hallo Hina,
Vielen Dank erstmals für Eure Ausführungen. Leider bin ich mit meinen Ahnenforschungen noch ziehmlich am Anfang, daher kann ich noch nicht viel zu früheren Wohnorten oder Tätigkeiten meiner Vorfahren sagen. Einzig die Aussage meines Vaters, daß einige unserer Ahnen den Beruf des Zimmermanns hatten, was aber in diesem Zusammenhang nichts aussagt. mit freundlichen Grüßen Reiner |
#7
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Hallo,
ich bin auch eine "Denzer". Von der Veldenz-Version habe ich noch nie gehört, was natürlich nicht heißen muss, dass es falsch ist.... ebenso wenig kenne ich die Danske oder Tenze-Version. Die Erklärung mit dem Tänzer fand ich bisher immer ganz einleuchtend, vor allem, wenn man den Tänzer in Dialekte umsetzt (wie bspw. Bayrisch). Meine Denzer-Vorfahren kommen ursprünglich aus dem Kreis Schwertberg (Schwebheim und Gochsheim) in Bayern und waren weitestgehend Bauern. Ich konnte hier weder Verbindungen nach Rheinland-Pfalz, noch Hinweise auf irgendwelche "Tänzer" oder Namensabwandlungen finden, die darauf hindeuten. Allerdings bin ich auch noch nicht weiter als 1780/1800. Ich schätze, der Name ist mindestens 150 Jahre früher entstanden... Wenn noch jemand etwas herausfindet, freue ich mich über eine kurze Info :-)!! Viele Grüße, L. Denzer |
#8
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Zitat:
falls - wie wohl in den meisten Fällen - der Name Denzer ein Übername zu mnd.1) tanzer, tenzer "Tänzer" ist, liegt dessen Entstehung zwischen dem 13. und 16. Jhd. Jedoch schon zur Zeit der Herausbildung von Familiennamen, ca. ab dem Jahre 1000 n. Chr., gab es das mhd.2) Wort tanz "Tanz, Gesang, Spiel zu dem Tanz" - somit bereits ein "Vorform" zu Tänzer / Denzer. Eine weitere Möglichkeit zur Entstehung des FN Denzer ließe sich aus Heintze, Die dt. FN (1908) herleiten, Auszug anbei: Von ahd.3) danch, mhd.2) dank "Denken, Gedanke" Zitate aus Wikipedia (z.T. modif.) 1) Die mittelniederdeutsche Sprache war in der Hansezeit von etwa 1300 bis ca. 1600 n. Chr. die führende Schriftsprache im Norden Mitteleuropas 2) Mittelhochdeutsch bezeichnet ... eine ältere Stufe der deutschen Sprache, nämlich sämtliche hochdeutschen Varietäten etwa zwischen 1050 und 1350. 3) Althochdeutsch - die älteste schriftlich bezeugte Form der hochdeutschen Sprache in der Zeit etwa von 750 bis 1050. |
#9
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Guten Tag,
ich habe auch eine Frage, komme aus Tschechien und heisse Dencer, ich habe gemerkt, dass ihr von dem ähnlichen Nachname reden, also woher kommt mein Nachname? danke Geändert von geheim (04.05.2013 um 19:43 Uhr) |
#10
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Zitat:
Keine Info zum namen, aber zum Ort der Vorfahren: Schwebheim und Gochsheim liegen im Landkreis Schweinfurt (in Unterfranken als byerischer Region) Ein Schwertberg gibt es weit und breit nicht. liebe Grüße aus der oberfränkischen nachbarschaft von dort Cornelia |
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