Welche Auszeichnung bei schwerer Verwundung?

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  • jens12
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2009
    • 110

    Welche Auszeichnung bei schwerer Verwundung?

    Laut Wast war mein Großvater insgesamt 6x in Lazaretten. 1943 erlitt er eine schwere Bombensplitterverletzung am Kopf, an der er dann nach dem Krieg auch verstorben ist.

    Leider weiß ich nicht, ob die Kopfverletzung irgendwie mit "Tapferkeit" zusammenhängt oder ob sie evtl. nur ein Unfall war.

    Ich habe hierzu auch schon an das Militärarchiv in Freiburg geschrieben und prüfen lassen, ob dort etwas zum Großvater in Bezug auf Auszeichnungen vorhanden ist. Leider ohne Erfolg.

    Meine Fragen:
    -Hat man bei einer schweren Verletzung automatisch eine Auszeichnung bekommen? Bzw. ab wann erhielt man denn so etwas wie ein Verwundetenabzeichen oder ein eisernes Kreuz kleiner Klasse?

    -Wenn man so etwas erhalten hat, gab es eine Urkunde und ein Foto dazu?

    Grüße!
  • Jürgen P.
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2010
    • 1008

    #2
    Hallo,

    schau mal hier



    Gruß!
    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

    Kommentar

    • jens12
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2009
      • 110

      #3
      aha, danke für den Hinweis.

      Der Großvater wird also (mindestens) das schwarze Abzeichen bekommen haben.

      Das Besitzzeugnis sagt ja leider nichts über die Umstände der Verletzung aus, diese hätten mich am meisten interessiert.

      Siehst du noch einen Weg, mehr darüber zu erfahren?

      Kommentar

      • Jürgen P.
        Erfahrener Benutzer
        • 07.03.2010
        • 1008

        #4
        Hallo,

        wohl kaum. Wenn in der Auskunft der WASt keine Angaben gemacht werden, konnte man bis vor ein paar Jahren noch beim Krankenbuchlager in Berlin (Beiträge dazu hier im Forum) nachfragen.
        Geben aber bei privaten Anfragen keine Auskünfte mehr.

        Steht in der Auskunft der WASt bei den Lazarettaufenthalten nichts über die Art der Verwundung?
        Die Umstände, ich verstehe Ort und Art des Gefechtes, wird nur über eine aufwändige Detailsuche möglich sein.

        Stell die WASt Auskunft doch hier mal ein.
        "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

        Kommentar

        • jens12
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2009
          • 110

          #5
          Bei allen 6 Lazarettaufenthalten steht:

          -Datum des Zugangs, Datum des Abgangs, evtl. Grund des Aufenthalts, Ort des Lazaretts

          Der Grund des Aufenthalts ist aber nur bei 3 von 6 Aufenthalten angegeben:

          bei 2.: "wegen Erkrankung (Nephritis)"

          bei 5.: "Bombensplitterverletzung am Kopf"

          bei 6.: "wegen Malaria Tropica"

          Zitat von Jürgen P. Beitrag anzeigen
          Die Umstände, ich verstehe Ort und Art des Gefechtes, wird nur über eine aufwändige Detailsuche möglich sein.
          Meinst du damit eine Suche innerhalb der Unterlagen bei der Wast?

          Kommentar

          • Jürgen P.
            Erfahrener Benutzer
            • 07.03.2010
            • 1008

            #6
            ...nein, dazu müsste man in die Geschichte der Formation, der Einheit gehen. Über: Lexikon der Wehrmacht, Bücher oder googeln
            "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

            Kommentar

            • jens12
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2009
              • 110

              #7
              Eine Nachfrage von mir:

              Unter welchen Bedingungen erlitt denn ein Soldat an der Ostfront eine Nephritis, d.h. Nierenentzündung?

              Malaria kann ich für den Sommer gut nachvollziehen. Oder abgefrorene Körperteile im Winter. Eine Nierenentzündung stammt ja wohl weniger aus einer Verletzung aus Kampfhandlungen.

              Das einzige was mir einfällt ist der Nierengurt eines Kraftradfahrers. Die Person, um die es geht, ist aber nie Motorradfahrer gewesen. Oder war es ein schlechter Zugang zu Trinkwasser, da ja die Nieren alle Schadstoffe ausdem Blut herausfiltern?

              Was ist die gewöhnliche Ursache für eine Nierenentzündung im Zweiten Weltkrieg?

              Kommentar

              • Jürgen P.
                Erfahrener Benutzer
                • 07.03.2010
                • 1008

                #8
                Hallo Jens12,

                stelle die Dokumente deiner Quellen ein!

                Je nach Einheit, Einsatzort haben Soldaten Tage, Wochen, Monate in Zelten, auf und in ihren Fahrzeugen verbracht.

                Damit erklärt sich je nach dem gefragten Zeitraum auch wie man eine Nierenentzündung bekommen kann.

                Gruß Jürgen
                "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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                • Acanthurus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.06.2013
                  • 1657

                  #9
                  Hallo Jens,

                  Was ist die gewöhnliche Ursache für eine Nierenentzündung im Zweiten Weltkrieg?
                  in Kriegszeiten erkranken Zivilisten und Soldaten auch an "normalen" Erkrankungen. Eine bakterielle Nierenentzündung als Infektion der Harnwege kann durch Abflusshindernisse (Nierensteine, Blasenverletzungen, …) begünstigt werden. Nicht-bakterielle Nierenentzündungen können etwa durch Medikamente, Giftstoffe oder Viren entstehen.

                  Siechtum jeder Art ist der Preis des Krieges und daran ändert auch etwaiges Lametta nichts.

                  A.

                  Kommentar

                  • Karle
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.08.2009
                    • 144

                    #10
                    Hallo Jens,

                    feuchter Rücken nach Anstrengung, das Hinhocken beim "Geschäft", mangelnde Flüssigkeitszufuhr, das alles bei evtl. Schneesturm und immer -45 Grad in Skandinaviens herrlichen Winterlandschaften. Das gab in unseren wochenlangen Winter-Natoübungen etliche Ausfälle wegen Nierenentzündungen. Den Ratschlag in den eigenen windgeschützten Kampfstand zu... also aus verständlichen Gründen haben wir das nicht praktiziert.

                    "So so die Herren frieren wohl. Bis Minus 11 Grad ist das nur leicht kühl. Sie
                    werden Kälte noch erleben"
                    "Hat jemand Winterbekleidung befohlen? Ziehen sie den verdammten Parka aus. Arbeitsanzug war befohlen."
                    Erinnerungen aus dem vorbereitendem Wintertraining Stetten am kalten Markt (im Durchschnitt -25 Grad). 2 Wochen im 2-Mann Zelt. Seltsamer Weise hatte viele nur Schnupfen aber nie was an den Nieren...

                    Haach waren das herrliche Zeiten... (Sarkasmusmodus aus)

                    Es grüßt aus dem Schwarzwald

                    Karle
                    (der zum Grausen der Nachbarn und Kollegen 365 Tage im Jahr T-Shirt und ärmellose Weste trägt.)

                    Kommentar

                    • Jürgen P.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.03.2010
                      • 1008

                      #11
                      Hallo Karle,

                      zu deinem Nachsatz: Ich habe einen solchen Nachbarn.
                      Kleidungstechnisch nur für 2 Jahreszeiten gerüstet. Läuft ~ ab Mitte März mit kurzer Hose und Kurzarm T-Shirt rum, in der anderen Jahreszeit trägt er allerdings Langarm T-Shirt, lange Hose, leichte Mütze und gelegentlich eine Windjacke!

                      Gruß Jürgen
                      Zuletzt geändert von Jürgen P.; 18.04.2015, 06:32.
                      "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

                      Kommentar

                      • Karle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.08.2009
                        • 144

                        #12
                        Zitat von Jürgen P. Beitrag anzeigen
                        Ich habe einen solchen Nachbarn.
                        Hallo Jürgen,

                        ich bin nicht allein, Gottseidank.

                        Wir wurden die Bongotruppe genannt. Auf meiner Stube war ein Querschnitt von allem was der Erdball so hergibt. Ein Halbvietnamese, ein Zigeuner, ein Neger... Ich war der einzige "Reinweisse" - Spitzname: Albino. Und das in den Siebzigern.
                        Was eine herrliche Zeit. Wenn wir es schaffen (Dauer mindestens 3/4 Jahr) uns zum Treffen verabreden gehts ab wie Sau

                        Und weil jeder mal was am Wetter zu maulen hatte (dem einen zu warm, dem anderen zu kalt) oder am Essen...gab es nur noch eine Parole: Es gibt nur eine Jahreszeit: Beschissen.
                        Es gibt nur ein Essen: Kipps weg.

                        Und wer sich an den pösen Wörtern reibt: Wie immer: Ihr könnt uns mal...kennenlernen.
                        Ich bin Pate einer Milchkaffeeschönheit die mittlerweile nicht Fallschirmjägerin wurde, sondern doch lieber erfolgreiche Ärztin, deren Sohn meinen Vornamen trägt. Keines unserer Kinder ging zum Militär,
                        auf Lohnsteuerkarte muß man nicht in Kundus arbeiten.

                        Und heute nachmittag gehe ich Zigeunermusik live hören, Sintimusik,
                        darauf wird energisch wert gelegt. Und es gibt vietnamesisches Essen.
                        Hop das Schlitzauge und seine alte Mutter kocht. Ich habe Küchenverbot sonst vergisst sie wieder ein Gewürz, was sie mir heute noch erzählt.
                        Und traditionell sitzen wir oben ohne im Garten, denn es gibt eh nur wieder beschissenes Wetter...und morgen wieder Husten.

                        Mahlzeit oder besser Kipps weg

                        Karle, der sich freut wie Bolle

                        Achja zum Thema: Wir hatten alle mal was mit den Nieren, nicht schön.
                        Und das ist auch Tradition: Die Nieren mache nämlich immer ich.

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