Aufnahmelager Marienfelde / Gibt es Zugang zum Archiv?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Jürgen Hintz
    Benutzer
    • 31.12.2016
    • 34

    Aufnahmelager Marienfelde / Gibt es Zugang zum Archiv?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1948 - 1954
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: West-Berlin
    Konfession der gesuchten Person(en): ev
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): ancestry / myHeritage
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): keine


    Hallo,
    hat jemand Erfahrungen / Tipps für den Zugang zu Flüchtlingsdaten aus 48-54?
    Meine Oma Adelheid Niklaus, *29.10.1907 in Reckow, Lauenburg ist gemeinsam mit Ihrer Tochter Astrid Niklaus *1940 (lebend, Daten bekannt) im genannten Zeitraum aus der DDR geflohen (Taxi über die Grenze;-). Begonnen hat die Flucht wohl in Neubrandenburg, zuletzt wohnhaft waren sie in Schwerin. Vermutlich sind Sie unter anderem in Marienfelde gewesen. Meine Mutter erinnert sich an ein Lager mit Sicht auf die Rückseite vom Brandenburger Tor, einen Flug von oder nach Tempelhof, Stukenbrock und Unna Massen.

    Daten zur Flucht und Flug sind von grossem Interesse.

    Im voraus Danke für jeden Tipp!

    Gruss,
    Jürgen
  • DaveMaestro
    Erfahrener Benutzer
    • 11.03.2012
    • 1593

    #2
    Ausstelung

    Hallo Jürgen,

    ich konnte mich daran erinnern schon einmal von dem Lager gehört zu haben (es wurde schon einmal danach gefragt):


    Desweiteren solltest Du Dich mal an die Leiterin der Forschungsstelle wenden:


    Gruß Dave


    Kommentar

    • Sittichkatze
      Erfahrener Benutzer
      • 10.10.2013
      • 217

      #3
      Hallo Jürgen,
      eine Anfrage ans Landesarchiv Berlin würde ich auch noch stellen. Ich kann mich gaaanz dunkel erinnern, dass ich vor Jahren in Marienfelde Unterlagen en mass eingepackt habe. Ich weiß heute allerdings nicht mehr, ob es das Notaufnahmelager war.
      LG Sittichkatze

      Mein Job im Landesarchiv Berlin ist meine zweite Heimat.

      Kommentar

      • Jürgen Hintz
        Benutzer
        • 31.12.2016
        • 34

        #4
        Hallo Dave, hallo "Sittichkatze",
        vielen Dank Euch beiden für die Infos, ich werde in den nächsten Tagen mein Glück versuchen und hier berichten.
        Gruß
        Jürgen

        Kommentar

        • gustl
          Erfahrener Benutzer
          • 25.08.2010
          • 676

          #5
          Hallo Jürgen,



          Unter diesem Link findest Du einiges über die geschichtlichen Hintergründe zum Notaufnahmelager Marienfelde und vor allem die Zeit davor. Da werden auch die Erinnerungsfetzen (Flug Tempelhof) ein wenig klarer. Ein Lager mit "Blick auf die Rückseite des Brandenburger Tors" ist für mich schwer vorstellbar. Du musst wissen, dass hier der Tiergarten beginnt. Das gesamte Tor lag in Ost-Berlin (mit den beiden Plätzen davor und dahinter). Die Straße des 17. Juni durchquert den Tiergarten. Ob es dort direkt nach dem Krieg irgendwelche lagerähnlichen Baracken gab, weiß ich nicht, kann es mir aber nicht vorstellen. Das nächstgrößere Gebäude ist der Reichstag, auf West-Berliner Seite. Alle anderen Gebäude lagen auf Ost-Berliner Seite, also mit Blick auf die Vorderseite. Wie es zu dieser Erinnerung kommt, kann ich mir nicht erklärten.

          Das Notaufnahmelager Marienfelde liegt ganz im Süden des ehemaligen West-Berlin, man kann das Brandenburger Tor auch bei bestem Wetter von dort aus nicht sehen . Auch die berühmte Plattform, von der aus man von der Westseite nach Osten über die Mauer gucken konnte, wurde erst nach dem Mauerbau errichtet. Ich werde weitersuchen, vielleicht finde ich noch irgendwas, was diese Erinnerung erklären könnte.

          Beste Grüße
          Cornelia

          Kommentar

          • DaveMaestro
            Erfahrener Benutzer
            • 11.03.2012
            • 1593

            #6
            Brandenburger Tor

            Hallo Jürgen,

            darf ich noch anmerken, dass es auch das "klein" Brandenburger Tor in Potsdam gibt?

            Bzw. gibt es sicherlich auch noch ein paar mehr Bauten, welche dem Brandenburger Tor ähnlich sehen.

            Der Beitrag stellt die Gedenkstätten im Notaufnahmelager Marienfelde, Grenzdurchgangslager Friedland und Lager Sandbostel vor.


            Gruß Dave


            Kommentar

            • DaveMaestro
              Erfahrener Benutzer
              • 11.03.2012
              • 1593

              #7
              Charlottenburger Tor

              Hallo Jürgen,

              noch eine Anmerkung, ich habe früher als Kind auch gerne das Charlottenburger Tor mit dem Brandenburger Tor verwechselt .

              Gruß Dave


              Kommentar

              • DaveMaestro
                Erfahrener Benutzer
                • 11.03.2012
                • 1593

                #8
                Anhalter Bahnhof

                Hallo Jürgen,

                schau Dir mal bei Google noch am Anhalter Bahnhof die Überreste vom Bahnhofstor an.



                Gruß Dave


                Kommentar

                • DaveMaestro
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.03.2012
                  • 1593

                  #9
                  Marienfelder Tor

                  Hallo Jürgen,

                  meine Urgroßeltern stammten aus Marienfelde, ich erinnere mich zwar nur an die Kirche wo auch meine Mutter getauft wurde.
                  Ich kann mich aber auch an den Namen Marienfelder Tor erinnern.

                  Heute steht dort ein neuer Wohnpark, aber der Name kommt bestimmt nicht von irgendwoher.

                  Berliner Zeitung - Nachrichten aus Berlin, Berliner Bezirken und Brandenburg sowie aus Deutschland und der Welt. Berichte, Kommentare und Analysen zu Politik, Kultur, Sport.


                  Gruß Dave


                  Kommentar

                  • DaveMaestro
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.03.2012
                    • 1593

                    #10
                    Hallo Cornelia,

                    Unter diesem Link findest Du einiges über die geschichtlichen Hintergründe zum Notaufnahmelager Marienfelde und vor allem die Zeit davor. Da werden auch die Erinnerungsfetzen (Flug Tempelhof) ein wenig klarer. Ein Lager mit "Blick auf die Rückseite des Brandenburger Tors" ist für mich schwer vorstellbar. Du musst wissen, dass hier der Tiergarten beginnt. Das gesamte Tor lag in Ost-Berlin (mit den beiden Plätzen davor und dahinter). Die Straße des 17. Juni durchquert den Tiergarten. Ob es dort direkt nach dem Krieg irgendwelche lagerähnlichen Baracken gab, weiß ich nicht, kann es mir aber nicht vorstellen. Das nächstgrößere Gebäude ist der Reichstag, auf West-Berliner Seite. Alle anderen Gebäude lagen auf Ost-Berliner Seite, also mit Blick auf die Vorderseite. Wie es zu dieser Erinnerung kommt, kann ich mir nicht erklärten.
                    Im Jahr 1953 gab es noch keine Berliner Mauer, ich habe zu Hause noch ein Foto des Brandenburger Tors aus dem Jahr 1953, weil davor mein Großonkel geheiratet hat, das werde ich nachher mal heraussuchen und für Jürgen hochladen.

                    Gruß Dave


                    Kommentar

                    • gustl
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.08.2010
                      • 676

                      #11
                      Hallo,

                      Potsdam war DDR. Wenn man dort vor dem Brandenburger Tor steht, heute wie damals, ist es schwer, vorne und hinten zu unterscheiden. Das Berliner Brandenburger Tor hat ein "Vorne und Hinten", weil oben drauf die Quadriga steht. Da, die Siegesgöttin hinguckt, war Ost-Berlin und damit DDR. Die Rückseite konnte man nur von West-Berlin aus sehen, mit oder ohne Mauer. Wir sprechen hier von ca. 1953, die Mauer wurde 1961 gebaut.

                      Es gibt viele Orte in Berlin, die "Tor" genannt werden, zu denen aber schon lange kein Tor mehr vorhanden ist, Hallesches Tor z.B. oder Schlesisches Tor; es gibt auch ein Lichtenrader Tor, auch nicht weit weg von dem Ortsnamen Marienfelder Tor - nur eben alle ohne Tor! Das Charlottenburger Tor, ein wirklich imposantes Bauwerk ist auch kein "echtes" Tor, denn zwischen seinen beiden Teilen verläuft die Straße des 17. Juni.
                      Um die Zeit einzuschränken: Der Flughafen Tempelhof wurde 1951 wieder eröffnet (für den zivilen Flugverkehr), das Notaufnahmelager Marienfelde 1953. Für die Zeit davor habe ich bisher nur ein größeres Lager gefunden, in Charlottenburg am Lietzensee in der Kuno-Fischer-Straße. Ich werde aber noch weiter suchen, es sollen ja viele "Lager" gewesen sein. Wie in dem von mir verlinkten Beitrag erwähnt, wurden, als der Druck auf West-Berlin zu groß wurde, Menschen in die Bundesrepublik ausgeflogen. Das ging nicht anders, weil alle Transitwege von West-Berlin durch die DDR streng kontrolliert wurden, auch schon vor dem Mauerbau. Als Schlupfloch blieb fast nur noch der Fluchtweg über West-Berlin übrig. Bis zum Mauerbau war es möglich, in einem Teil der Stadt zu wohnen und im anderen zu arbeiten.

                      Um es noch ein bißchen komplizierter zu machen: Zwischen 1953 und 1958 stand die Quadriga gar nicht auf dem Brandenburger Tor, sie war zu beschädigt und wurde (in West-Berlin) neu gegossen. Also, ich schätze, dass die von Jürgen genannten, nach 1951 (wegen des Flughafens) und 1953 in West-Berlin waren. Aber: wie gesagt, das Notaufnahmelager Marienfelde wurde im August 1953 eröffnet.

                      Vielleicht könnten Einschulungsjahr und -ort der Frau Mama weiterhelfen?

                      Beste Grüße
                      Cornelia

                      Kommentar

                      • DaveMaestro
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.03.2012
                        • 1593

                        #12
                        Bilder

                        Hallo,

                        hier das versprochene Bild, allerdings muss ich es auf das Jahr 1952 korrigieren!

                        Es gibt auch Bilder aus Potdam Sansaucci als Hochzeitsreise.

                        Gruß Dave
                        Angehängte Dateien


                        Kommentar

                        • gustl
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.08.2010
                          • 676

                          #13
                          Hallo Dave,

                          Dein Onkel lebte in Ost-Berlin, da konnte er dann auch seine Hochzeitsreise nach Potsdam machen.

                          Guck Dir die Quadriga an, wohin zeigen die Pferde? Im Hintergrund, also hinter dem Brandenburger Tor, siehst Du die Siegessäule, die stand im Westen. Und die Straße ist eindeutig Unter den Linden.

                          Du musst Dir West-Berlin als ein - später dann vollkommen ummauertes - Stück Stadt vorstellen, dass komplett von der DDR umgeben war. West-Berliner konnten nur auf drei Transitstraßen durch das Gebiet der DDR West-Berlin verlassen und in die Bundesrepublik reisen, oder, genauso streng kontrolliert, mit der Bahn. Ohne Kontrollen ging es nur auf dem Luftweg. (Es gab noch ein paar andere Wege, z.B. nach Dänemark oder in die damalige Tschechoslowakei, aber alle Wege der West-Berliner, die Stadt auf dem Landweg zu verlassen, führten durch die DDR.)

                          Beste Grüße
                          Cornelia

                          Kommentar

                          • DaveMaestro
                            Erfahrener Benutzer
                            • 11.03.2012
                            • 1593

                            #14
                            Liebe Cornelia,

                            mein Onkel lebte in Berlin-Marienfelde (Wettelroder Weg 12), meine angeheiratete Tante (vor der Hochzeit) in Berlin-Steglitz (geboren ist Sie in Dahlem) . Ende der 50er Jahre zogen Sie nach Hannover und kehrten in den 60er Jahren nach Berlin-Kreuzberg zurück.
                            Die Ehe wurde 1952 in Berlin-Tempelhof (standesamtlich)/kirchlich Nähe Brandenburger Tor vollzogen. Daher die Frage wie sollen Sie Ihre Hochzeitsreise gemacht haben, wenn die Grenzen schon dicht waren?
                            Ich glaube Deine Grenzkontrollen setzen erst später ein.

                            Gruß Dave
                            Zuletzt geändert von DaveMaestro; 11.02.2017, 06:37.


                            Kommentar

                            • DaveMaestro
                              Erfahrener Benutzer
                              • 11.03.2012
                              • 1593

                              #15
                              1952

                              Hallo,



                              Im Jahr 1952 war es noch möglich in Berliner Ost- und Westsektor mit seinem Ausweis zu passieren. Das es 1953 anders war, will ich nicht bestreiten.
                              Meine Familienfotos belegen jedenfalls die Ausflüge meiner Familie in Berlin-Ost und Potsdam.

                              Gruß Dave


                              Kommentar

                              Lädt...
                              X