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#11
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Also, ich kann mich noch ans Waschbrett erinnern, mit dem unsere Omi oder Mama gewaschen haben. Später kam die WM 66 ins Haus. Die konnte zwar nicht schleudern, aber man konnte u.a. darin Würstchen kochen. Zum Wäscheschleudern gabs eine Schleuder, die bei uns noch vor ein paar Jahren im Keller stand. Einen Halbautomaten hatte ich auch mal, war von deren Waschleistung aber nie begeistert. Die WM 66 konnten die nie toppen.
Ein Telefon hatten wir erst nach der Wende. Fernseher gab es glaube erst bei uns als meine Wenigkeit geboren wurde. Farbfernseher gabs bei uns 1986. Meine Schwester und ich waren die ersten, die einen Führerschein 1992 gemacht haben und ich die erste die dann auch ein Auto hatte. Früher brauchte man das kaum, man kam mit Bus und Zug überall hin- nur nicht in den "Westen" Zudem musste man sich bei uns erst anmelden wenn man Führerschein (3 Jahre Wartezeit ohne Beziehungen) und für ein Auto am besten mit der Geburt des Kindes das Auto schon bestellen Hitparade und Disco kam im wechsel immer am Mittwochabend. Später kam Ronnys Popshow, Formel eins.... am späten Samstag Nachmittag dazu. Als ich 1 Jahr war zogen wir in ein Haus mit Toilette im Haus und einem Badeofen, der vor dem Baden angeheizt werden musste. Plomsklo gab es bei meiner väterl. Oma noch bis zur Wende und dort wurde in der Zinkwanne gebadet. LG Silke |
#12
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Hallo, ihr alle,
@ Elwe: Ja, das war ein Toplader @ Frank: Mit dem Weckkessel kannst du vielleicht sechs bis acht Gläser auf einmal einwecken, aber nicht über dreißig! Wie lange sollte das wohl dauern? Ich kann mich an ein Jahr erinnern, wo ich mit meiner Mutter an die 80 Gläser Kirschen an ein oder zwei Tagen (!) eingemacht habe. Ob wir sie damals entsteint haben, weiß ich aber nicht mehr. Das eingemachte Obst wurde mehrfach wöchentlich als Dessert auf den Tisch gebracht, manches bekam auch meine Tante, die uns dafür andere Köstlichkeiten lieferte, z. B. Hähnchen. Schraubdeckelgläser gab es damals kaum, in den Geschäften herrschte eher Dosen-Obst- und Gemüse vor. Geschlachtet haben wir damals auch - bzw. unser "Hausmetzger" Herr Schneider kam dafür ins Haus. Meine Mutter, die sich sehr ekelte, musste jedesmal trotz allem das ablaufende Blut rühren, meine Tante war dann stets unverzichtbar in der Position als "Oberwürzerin- und -abschmeckerin" bei den Wurstwaren, weil auch damit meine Mutter nicht klar kam. In Westfalen wurde auch Wurstebrot und Panhas hergestellt. Die kennen heute nur noch wenige. Euch ein schönes und entspanntes Pfingstfest Franzine123 |
#13
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oder "Bonanza"! Gruß Matthias |
#14
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Hallo,
Bonanza wurde aber nicht Samstagabend gesendet. Aber wer brav und vielleicht schon ein wenig älter war, durfte Samstagabend nach dem Baden im Schlafanzug EWG mit Kulenkampff gucken. LG Pitka |
#15
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Zitat:
Da war mir Rudi Carell lieber. Gruss Assi |
#16
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Vielen Dank für deinen Beitrag, gucke das gerade in der Mediathek und finde es so lustig, das Badezimmer aus den 50igern sieht exakt so aus, wie das meiner Großeltern heute noch
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#17
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Guten Abend,
ich musste grad heftig grinsen. Geboren wurde ich in einém Mietshaus mit Hofklo und Bullerofen. In OWL wohnten wir in einer Art Barakke( Schuppen) mit Klo auf dem Hof, Baden im Spülstein. Als ich vier war baute mein Papa ein richtiges Haus mit Strom und Klo im Haus, aber Badezimmer gab es noch nicht´. Gebadet wurde Samstagsábend im Wäschezuber. Dazu wurden mehrere Eimer heißes Wasser vom Kohleofen zum Zuber gebracht, Dann wurde nach alter gebadet. Erst die kleinen, dann die Größeren und mit dem Wasser wurde dann nachher wenn wir Kinder vorm Radio saßen und die Krimies von Durbridgh und Wallace hörten das Haus gewischt. Ich erinnere mich auch noch daran, das die Windeln(nicht Pampers) im Brüggepot (Brautopf) gewaschen wurden und dann überm Kohleofen getrocknet wurden. Sonntags zwischen den Kirchengängen musste dieser dann mit Schmiergelpaste geschrubbt werden und alles mit der Radiomusik der 50er und 60er Jahre. Eine schwere aber auch schöne glückliche Kinderzeit. Einen schönen Abend wünscht Euch OmaMali |
#18
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Hallo,
meine Mutter wurde in Leipzig in einem Mietshaus geboren, in welchem meine Großeltern ein Eckzimmer, direkt über einer Gastwirtschaft bewohnten. Nicht weit davon lebten beide Urgroßelternpaare in größeren Wohnungen, wo meine Großeltern Gelegenheit zum waschen und essen hatten. Als meine Mutter 3 Jahre alt war, zogen ihre Eltern mit ihr von der Stadt auf das Land in ein 2-Familienhaus, welches erst vor 3 Jahren gebaut worden war. 1933 gebaut, hatte dieses Haus noch kein fließend Wasser, aber je eine Toilette pro Familie eine halbe Treppe tiefer. Draußen auf dem Hof stand eine Plumpe. Hier wurde Wasser in die Eimer gepumpt und ins Haus eine Treppe hoch transportiert. Die Mieter oben hatten 2 Treppen zu bewältigen. Eine Treppe tiefer hinterm Haus war das Waschhaus mit rotem Ziegelsteinboden. Hier wurde gebadet und die Wäsche, auch die vom Fußballverein gewaschen. So fand auch ich 1964 im Alter von 3 Jahren dieses Haus vor, als ich das erste Mal meine Großeltern mit meiner Mutter besuchte. Hier wuchs auch mein 9 Jahre älterer Bruder auf, den ich vorher noch nie gesehen hatte. Mein Opa besaß ein Fahrrad mit Hänger, auf welchem er eine Sense und das Futter für die Karnickel transportierte. Ich rannte nebenher. Meinen Bruder, der für die Müllentsorgung zu ständig war, begleitete ich auch zu Fuß. Es gab nur eine Müllsorte und das war Asche. Draußen auf dem Hof an der Seite, war der Ascheplatz. Da hatte man wohl ein großes Loch gebuddelt, da hinein wurde die Asche gekippt. Darüber befand sich eine 2-seitige eiserne Klapptüre, damit die Asche bei Wind nicht herumgeweht wurde. Wenn der Ascheplatz voll war, nahm mein Bruder je einen Ascheeimer rechts und links an den Lenker seines Fahrrades und fuhr damit mehrmals an die Bahnschienen. Während der Fahrt stöhnte er ein ums andere Mal: "Immer ich, faules Schwein!" Dort angekommen, schüttete er die Eimer an die Seite der Bahnschiene. Ob dies so im Sinne des Erfinders war, bezweifle ich bis heute. Man kann sich vorstellen, wenn der Zug kam, wie die Asche aufwirbelte. Mein Onkel (21), der 11 Jahre jüngere Bruder meiner Mutter, heiratete ein Jahr später eine kleine Frau, diese trug einen unglaublichen hohen Dutt und toupierte ihr Haar. Ich war begeistert, hatte ich selbst doch eher einen Jungenhaarschnitt. Zu dieser Hochzeit war ich mit 2 meiner Cousinen Blumenmädchen mit Körbchen. Der vierte im Bunde war mein 2 Jahre älterer Bruder, der trug ein geflochtenes Horn ebenfalls mit Blumen gefüllt. Anläßlich dieser Heirat hatte mein Onkel die Konfession gewechselt. Er, seine Frau und der spätere Nachwuchs bewohnten ein Schlafzimmer im Ort, waschen konnten sie sich in der Küche ihrer Vermieterin, ein Stockwerk tiefer. (Wohnungsknappheit) Ansonsten hielten sie sich mit in der Wohnung meines Opas auf. Meine Oma starb 1970 mit kaum 60 Jahren. Die letzten 12 Jahre hatte sie die Wohnung nicht mehr verlassen, da sie sich durch eine Stoffwechselerkrankung nur noch durch die Wohnung schleppen konnte. Die große Wäsche war also Opas Aufgabe. Auch mein Onkel übernahm die Wäsche in seiner Familie und auch die Fußballkleidung, als mein Opa 1974 mit meinem Bruder in eine kleinere Wohnung zog. Im Hof wurden Wäschestangen aufgestellt, dünne Seile von Stange zu Stange gebunden, und die Wäsche mit Holzklammern (solche zum über die Wäsche schieben) eingequetscht. Wenn es stark windete, kam auch mal eine Stange zu fall und die Wäsche landete (im Dominostil) im Dreck. Also wurden wir Kinder zum Halten abkommandiert, jedes Kind an eine Stange. In den 80-er Jahren kaufte mein Onkel eine Waschmaschine, die Ihn aber nicht zufrieden stellte, so wurde weiter mit Waschbrett gewaschen. Bei ihm kann ich mich an keine Schleuder erinnern. Selbst war der Mann. Heute mit über 70 Jahren überläßt er sicherlich inzwischen einer motorisierten Kraft diese Arbeit. Die Schwester meiner Mutter, ist die einzige in dieser Familie, die Auto fahren kann. Alle Nachkömmlinge meiner Generation haben den Führerschein gemacht. Opa hat in den 80-er Jahren seine kleine Wohnung aufgegeben, weil er ein steifes Knie hatte und dadurch die Toilettentür auf der Treppe aus Platzmangel nicht schließen konnte. So knapp bemessen waren dort die Toiletten. Er hatte dann nur noch ein Zimmer auf einem Bauernhof im Ort. 2 Töchter meines Opas heirateten und verließen mit spätestens 20 bzw. 21 Jahren ihre Heimat und machten in den Westen. (Fortsetzung folgt) Beste Grüße Artsch |
#19
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Hallo,
meine Tante (4 Jahre jüngere Schwester meiner Mutter) und Mann landeten in Nordrhein-Westfalen (1957), bekamen aber auch nach einiger Zeit keine zumutbare Unterkunft. Deshalb entschlossen sie sich, in ihre Heimat zurückzukehren. So reisten sie mit ihrem VW-Käfer zur Leipziger Messe wieder ein, weil man da kein Visum brauchte. Die Auflage, die ein Messebesucher hatte war, man durfte den Leipziger Kreis nicht verlassen. Da mein angeheirateter Onkel mit seiner Frau, seine Mutter 3 km außerhalb dieses Kreises besuchte, wurden sie in kürzester Zeit verhaftet. Sie waren verraten worden. Nach langwierigen Verhör und gepfefferten Geldstrafe wurden sie wie Verbrecher bis an die DDR-Staatsgrenze begleitet und ihrer Heimat verwiesen. Neuer Versuch bei Köln, nach einiger Zeit ein Zimmer bekommen, in welchem 2 Töchter geboren wurden. Mitte der 60-er Jahre hatten sie eine Wohnung. Ende der 70-er Jahre kauften sie eine Doppelhaushälfte. Mein Onkel verdiente als Zimmermann gutes Geld, meine Tante putzte eine Arztpraxis und manchmal die Wohnung des Arztes. Hier sah sie, was es an Annehmlichkeiten so alles gab. Viele Jahre früher als meine Eltern kauften sie sich Waschmaschine, Farbfernseher usw... Mein Onkel hatte eine große Eisenbahnanlage (Anfang der 70-iger), die man aus einem Schrank herausklappen konnte. Insgesamt war die Familie moderner eingestellt als meine Herkunftsfamilie. Eben richtige Städter. (Fortsetzung folgt) Beste Grüße Artsch |
#20
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Hallo,
mein Vater geb. 1929, ein Arbeitersohn wurde als 6. und letztes Kind seines Vaters in 2. Ehe geboren. Er selbst bezeichnete sein zuhause als Armenhaus. Seine Eltern und Geschwister waren sehr fleißig. Die 2 Mädchen arbeiteten ab dem 6. Lebensjahr beim Bauern, sein Bruder hatte schon 2 Berufsausbildungen und war eine Sportskanone, als er mit 18 Jahren in den Krieg zog und nicht wiederkehrte. Er war die große Hoffnung der Familie gewesen. 2 weitere Kinder waren schon früher verstorben. Mein Vater war bestimmt traumatisiert. Er absolvierte eine ungeliebte Lehre und war auch vorher in der Schule nicht lernbereit gewesen. Er verstand sich weder mit dem Lehrer, noch mit dem Meister oder mit seinem Vater, der ein Bücherwurm war. Seine Welt waren die Motorräder, mit 19 baute er sich eine französische Rennmaschine auf. (Bauzeit 2 Jahre) Ein Motorrad war noch vom Bruder da. Dann besaß noch eine weitere alte Maschine. Für seinen Vater war das Teufelszeug. Die Mutter unterstützte ihren Sohn nach Kräften sowohl finanziell als auch gegen ihren Mann. Sie war eine durchsetzungsfähige Frau. Einen Führerschein hatte mein Vater nicht. Aber für die Rennmaschine hatte er Papiere anfertigen lassen. Eines Tages wollten die Behörden seine Maschinen in Staatseigentum überführen. Ältere Leute im Ort hatten ihn gewarnt und so konnte er noch rechtzeitig seine Lieblinge untauglich schrauben. Und er hatte der Staatsgewalt noch mit auf den Weg gegeben, sie sollten für eine Maschine arbeiten gehen und sie nicht bei ehrlichen Leuten stehlen. (Fortsetzung folgt später) Beste Grüße Artsch |
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