Familienname Dragenius/Dragentyi: Lateinisierte(?) Form von ?

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  • rocco
    Erfahrener Benutzer
    • 21.12.2009
    • 734

    Familienname Dragenius/Dragentyi: Lateinisierte(?) Form von ?

    Familienname: Dragenius
    Zeit/Jahr der Nennung: 1720
    Ort/Region der Nennung: Lütter/Rhön


    Guten Tag,

    mein 6 x Urgroßvater hieß Bartholomäus Dragenius (teilweise auch Dragentiy geschrieben).

    Er war um 1740 Lehrer in Lütter.

    Ich gehe davon aus, dass es sich um die lateinisierte Form des Nachnamens handelt.

    Leider reicht mein Latein nicht aus und im Netz finde ich auch nichts.

    Hat jemand eine Idee?

    VG

    Rocco
    "Wish I didn't have to see now what back then I didn't see" Tobias Sammet (Avantasia)
  • Joachim Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2011
    • 1082

    #2
    Moin und Hallo,
    wahrscheinlich hattest Du das gesamte Internet schon durchsucht! Von daher erspare ich mir das einstellen von Links. Mit der Lateinisierung von Familiennamen, habe ich aus unserem Stammbaum einige Erfahrungswerte.
    Ich hatte dabei auch Glück, das Eltern genannt waren. Da wurde aus dem Namen Barth<>Barthius,
    aus Pöter<>Potinius------------also hatte man dort einfach den Suffix ius angehängt. Der Name Dragentyi, das verstehe ich dann mit der Endung tyi nicht?
    Hast Du in Euren Kirchbüchern den Namen Drage gefunden? Oder ist der FN wohlmöglich gar nicht aus der Gegend!
    Zu dem slawischen Dragomir steht bei Bahlow <>drag <lieb>auch Dragon, Dragosch, Dragatz.
    Drage auch ein Familienname aus England<>William Drage bekannter Arzt und Apotheker 17tes Jahrhundert!
    Erklärungen zu Drage auch bei Genwiki.
    Lehrer aus Lütter um 1740, da sollte es doch Aufzeichnungen geben?
    Gruß Joachim

    Kommentar

    • rocco
      Erfahrener Benutzer
      • 21.12.2009
      • 734

      #3
      Hallo Joachim,

      zunächst vielen Dank.

      Der Gute stammte nicht aus der Gegend, den Traueintrag habe ich noch nicht gefunden.

      Am nächsten Freitag bin ich im Archiv und werde mir das Kirchenbuch von Lütter nochmal ansehen. Vielleicht findet sich doch noch ein Hinweis.

      VG

      Rocco
      "Wish I didn't have to see now what back then I didn't see" Tobias Sammet (Avantasia)

      Kommentar

      • Joachim Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2011
        • 1082

        #4
        Hallo Rocco,
        bei FamilySearch ist der Name auch zu finden. Ungarn!
        Joachim

        Kommentar

        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2152

          #5
          Hallo Rocco,
          ich weiß nun nicht, woher du die Endung -yi hast, aber ich habe schon häufig gefunden, dass es sich bei solchen Endungen um falsch gelesenes -ius handelte.
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

          Kommentar

          • Laurin
            Moderator
            • 30.07.2007
            • 5640

            #6
            Hallo Rocco,

            die Einträge zu Dragenius aus Skandinavien und der von Joachim erwähnte Hinweis auf GenWiki Kategorie: Familiennamen in Ostpreußen,
            Drage (Familienname) *) könnten zu einer möglichen Etymologie hinführen.

            Mit meinen nachstehenden Ausführungen erhebe ich keinesfalls einen Anspruch weder auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit.

            Aus GenWiki:
            Herkunft und Bedeutung:
            Ostpreußen, Westpreußen
            Hinweis auf einen Bierbrauer, eventuell auch auf den Wohnplatz.
            prußisch dragios, dragijos "Hefe"
            vgl. dazu
            litauisch drages "Hefe, Residuum, Treber (ausgelaugte Rückstände des Malzes bei der Bierherstellung)"

            Bei Ortsnamen wohl wahrscheinlicher:
            prußisch-sudauisch dragas "Schilf, Röhricht"

            Varianten des Namens:
            Drogenne (um 1400), „Wore“
            Dragunski, Drogner, Drogolis, Dräger, Dragorius
            Droge, Dragons, Dragunas, Drakschus
            Das Suffix -ius ist hierbei eine baltische Endung für männliche Nachkommen und hat mit dem bei der Latinisierung deutscher FN
            verwendeten Suffix -ius nichts gemein.

            Eine Verschleifung / Verschreibung des recht seltenen FN Dragorius zu Dragenius wäre nicht auszuschließen.
            Hierzu und vor allem zu einer baltischen Herkunft ist erweiterte Ahnenforschung angeraten.

            Anm.:
            *) Diese Seiten wurden erstellt von unserer (leider hier nicht mehr aktiven) exzellenten Baltikum-Spezialistin Beate Szillis-Kappelhoff
            und finden sich auch fast identisch in der Namenskunde im Ostdeutschen Diskussionsforum.
            Zuletzt ge?ndert von Laurin; 08.04.2016, 19:09.
            Freundliche Grüße
            Laurin

            Kommentar

            • rocco
              Erfahrener Benutzer
              • 21.12.2009
              • 734

              #7
              Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.

              Mein Archivbesuch am heutigen Morgen hat keinerlei weitere Erkenntnisse gebracht.

              Bei der Hochzeit im März 1740 war Bartholomäus Witwer, weder die Eltern noch ein Herkunftsort werden genannt.

              Die Trauzeugen sowie die Paten seiner fünf Kinder stammen allesamt aus Lütter und Umgebung.

              Es wird wohl ein Rätsel bleiben.

              Ein schönes Wochenende

              Rocco
              "Wish I didn't have to see now what back then I didn't see" Tobias Sammet (Avantasia)

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              • assi.d
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2008
                • 2676

                #8
                Hallo Rocco,

                hast du den Sterbeeintrag seiner 1. Frau auch in Lütter gefunden? Evt. könnte da ja was vermerkt sein.

                Wie sieht es denn mit der Namensverteilung "Träger" in Hessen aus?

                Gruss
                Assi

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