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#1
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FN Possiel
Familienname: Possiel Zeit/Jahr der Nennung: 1800 Ort/Region der Nennung: Neindorf in Niedersachsen Hallo, Ich würde gerne mehr über den Familiennamen: Possiel erfahren. Diesen FN könnte ich eigentlich nicht einordnen. Kein Beruf oder Eigenschaft oder sei es sonst was. Ich könnte mir denken das der FN vielleicht aus dem Althochdeutschen kommt, oder aus dem Altniederdeutschen. Gruß, Robin |
#2
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Hallo Robin,
erwähnt im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln (1834) Am Possiel, eine Domanial-Waldung in der Oberförsterei Königsforst. Als FN eine frühe Erwähnung 1757: Braunschweigische Anzeigen: St. Mart.(in), unter Begrabene: am 9. Sept. des Messerschmieds D. H. Poßiel, Tochter Wilh.(elmine) Christ. Beste Grüße Artsch Geändert von Artsch (17.06.2017 um 15:08 Uhr) |
#3
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Hallo
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#4
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Hallo zusammen,
laut Hans Bahlow Deutsches Namenlexikon kommt in Hamburg häufig der Name Possehl vor. Er sei an der Endbetonung als slawisch erkennbar. Ich vermute, dass es sich bei Possiel um eine Nebenform handelt. Gefunden habe ich Posseel als Begriff im Pfandrecht (es scheint eine Besitzart zu sein) https://books.google.de/books?id=dvB...eel%22&f=false und als wendischen Familiennamen http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=...ument_00003396 (siehe Nr. 511) Die Bedeutung kenne ich nicht. Der Flurname Am Possiel im Kölner Königsforst würde allerdings nicht ins Bild passen. Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (17.06.2017 um 19:02 Uhr) |
#5
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Hallo,
die Formulierung "so mannich Posseel Hafe edder Wahre wert genamen" im Wendisch-Rügianischen Landgebrauch (s. 1. Link im vorigen Post) lässt sich im ersten Anlauf mit "so manch Posseel, Habe oder Ware wird genommen" übersetzen. Die Kombination mit Habe und Ware im Zusammenhang mit (missbrauchtem) Pfandrecht legt nahe, dass es sich bei Posseel ebenfalls um eine Besitzart handelt, und zwar um Grundbesitz. Dazu findet sich im mittelniederdeutschen Wörterbuch von Gerhard Köbler unter dem Stichwort parsel - Parzelle usw. ein ganzes Bündel von Form- und Bedeutungsvarianten: parsel, parsēl, parssel, parcel, parcil, parciell, parseel, parseyl, parzeil, partzel, parzēl, partzeil, porsel, porcel, porcēl, porsil, porsēl, porseel, porzel, persel, perssel, percel, perseel, perzel, pertzel, passel, possel, pessel, parstel, portsīl, bursēl, portziel, mnd., N.: nhd. Einzelstück, Einzelgegenstand, Handelsgut, Handelsware, Stückgut, Parzelle, abgegrenztes Stück Land, Bestandteil, Teil, Teil des Ganzen, Anteil, anteilige Menge, Bestandteil einer Verordnung bzw. eines Vertrags, Artikel, Punkt, Rechnungsposten; Hw.: s. packel, parkel, partel; Q.: Reval KR 1 551 (1432-1463), Beitr. Estl. 13 43, Lüb. Urt. 1 29, Rüg. LandR. 49; E.: s. lat. particula, F., „Teillein“, kleiner Teil, Teilchen, Stückchen, Stücklein, Redeteilchen, Partikel; s. lat. pars, F., Teil; vgl. idg. *per- (2C), V., verkaufen, bringen, Pokorny 817; L.: MndHwb 2, 1400f. (parsel), Lü 282a (portziel); Son.: parstel örtlich beschränkt Für die hier gefragte Namendeutung kommt insbesondere Parzelle, abgegrenztes Stück Land in Betracht. Ein Namensträger Posseel, Possehl, Possiel wäre also jemand mit einem abgegrenzten, zugeteilten Stück Land Auch die rheinische Erwähnung lässt sich jetzt erklären, s. Rheinisches Wörterbuch http://woerterbuchnetz.de/RhWB/call_...00877#XRP00877 Ebenso die Endbetonung beim FN Possehl, Posseel. Aber nicht als slawisches Merkmal, wie von Bahlow vermutet, sondern aufgrund der lateinischen/romanischen Herkunft. Viele Grüße Xylander |
#6
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Hallo noch was gefunden
Hallo
Hanß POßIEL + vor 1697 in Jembke Jembke war einst das größte Dorf im Boldecker Land. Die ursprüngliche Dorfform war die eines wendischen Rundlings. Die Siedlungsanfänge reichen bis in die frühe Zeit der Christianisierung dieses Gebietes, das zum Derlingau gehörte, zurück Mfg Focke13 Geändert von focke13 (18.06.2017 um 21:37 Uhr) |
#7
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Hallo,
drei Ergänzungen zur Deutung von Possiel u.ä. als Wohnstättenname, abgeleitet von mnd. parsel usw. = Parzelle: 1. der Begriff steht im Neutrum, nicht im Femininum wie spätlat./it. particella und frz. parcelle Vergleiche "das Parcell" für ein hier erwähntes Flurstück https://books.google.de/books?id=SrL...3GCK0Q6AEIIjAA Damit erklärt sich auch "Am Possiel" im Kölner Königsforst 2. Namengebend ist mE ein einzelnes, abgetrenntes, ausgesondertes Stück Landes, nicht eine Parzelle unter vielen wie bei der Moorkolonisation, Markenteilung, historischen Stadtplanung, denn in diesen Fällen fehlt das zu einem Namen führende Alleinstellungsmerkmal. Siehe Feldpasseel n. Parzelle im unkultivierten Land (meist entlegene Weidefläche), im westmünsterländischen Wörterbuch http://neon.niederlandistik.fu-berli...b?such=Passeel 3. Warum der Verbreitungsschwerpunkt der Namen dieser Gruppe in Ostdeutschland liegt, und ob alternativ slawischer Ursprung in Betracht kommt, weiß ich nicht. Viele Grüße Xylander |
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