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  • ReReBe
    Erfahrener Benutzer
    • 22.10.2016
    • 2540

    #16
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Üblicherweise wurden Altersangaben dem Taufregister entnommen.
    Der Pfarrer hat dann, um auf das Beispiel 62 8/13 zurück zu kommen, die ihm aus dem Taufregister bekannte Altersinformation (62 Jahre u. 224 Tage) umgewandelt zu 62 8/13. Das mag absurd klingen, ist aber nachvollziehbaren Motivationsgründen geschuldet: Vermeidung großer Zahlen, Vermeidung der Verwechslungsgefahr 224 Tage -> 2 Monate 24 Tage.

    Die Umwandlung ist einfach, wenn man eine komplette Tabelle besitzt, in der den verschiedenen Quotienten die entsprechen Anzahl Tage zugeordnet sind. Dann braucht man das eben nur abzulesen und ein Rechnen ist nicht nötig.
    So eine Tabelle umfasst 365 Quotienten, für jeden Tag des Jahres einen spezifischen.
    Nun ja, dem mag ich nicht ganz folgen, weil:

    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Üblicherweise wurden Altersangaben dem Taufregister entnommen.
    Das würde voraussetzen, dass Geburt bzw. Taufe und Tod in KB derselben Pfarrei verzeichnet wurden, was bei meinen Vorfahren selten der Fall war. In manchen Fällen wurde sogar nur der Tauftag vermerkt.

    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Der Pfarrer hat dann, um auf das Beispiel 62 8/13 zurück zu kommen, die ihm aus dem Taufregister bekannte Altersinformation (62 Jahre u. 224 Tage) umgewandelt zu 62 8/13.
    Im Taufregister stand sicher nicht die Altersinformation 62 Jahre u. 224 Tage. Hierzu musste er zunächst die Differenz zwischen Todestag und Geburtstag (falls vorhanden) ermitteln. Wenn er das genaue Geburtsdatum hatte, wäre es ihm dabei ein Leichtes gewesen, das Alter in der Form xx Jahre yy Monate zz Tage anzugeben, so wie er es ja auch in den Beispielen von Dunkelgraf gemacht hat. Warum sollte er dann hier noch umständlich die Resttage des Geburtsjahres und die bis zum Todestag angefallenen Tage des Sterbejahres ermitteln und diese dann noch in Bruchteilen von Jahren umrechen? Das macht für mich überhaupt keinen Sinn.
    Z.B. * 10.6.1700 + 1.8.1760 ergibt ein Alter von 60 Jahren, 1 Monat und 20 Tagen. Das auszurechnen erfordert weder hohe Rechenkünste noch großen Aufwand.


    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Die Umwandlung ist einfach, wenn man eine komplette Tabelle besitzt, in der den verschiedenen Quotienten die entsprechen Anzahl Tage zugeordnet sind. Dann braucht man das eben nur abzulesen und ein Rechnen ist nicht nötig.
    So eine Tabelle umfasst 365 Quotienten, für jeden Tag des Jahres einen spezifischen.
    Wie zuvor dargelegt, hätte der Pfarrer die Anzahl der Tage aber erst aufwändig ermitteln müssen. Zudem ist auffällig, dass in den von Dunkelgraf genannten Beispielen und auch nach meiner eigenen Erfahrung die "Streubreite" der Quotienten statistisch gesehen viel größer sein müsste. Hier finden wir aber gehäuft x/12 - x/8 - x/24 - x/10 - x/9 vor, was mich vermuten läst, dass diese Angaben nicht aus exakten Geburtsdaten sondern vielmehr aus geschätzten oder ungefähren Angaben resultierten.

    So, dass soll es zu diesem Thema für mich jetzt gewesen sein. Ich hoffe, Dunkelgraf ist jetzt trotzdem etwas schlauer.

    Gruß
    Reiner
    Zuletzt geändert von ReReBe; 18.07.2017, 16:51.

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #17
      Zitat von ReReBe Beitrag anzeigen
      ... wäre es ihm dabei ein Leichtes gewesen, das Alter in der Form xx Jahre yy Monate zz Tage anzugeben, so wie er es ja auch in den Beispielen von Dunkelgraf gemacht hat. Warum sollte er dann hier noch umständlich die Resttage des Geburtsjahres und die bis zum Todestag angefallenen Tage des Sterbejahres ermitteln und diese dann noch in Bruchteilen von Jahren umrechen? ...
      Das kann ich Dir sagen: weil die Darstellung im Bruch viel weniger Platz weg nimmt. Papier war sehr teuer, und der Pfarrer war ja ein Schreibminimalist, wie man an seinen spartanischen Einträgen sieht. Er hatte als Pfarrer auch genug Zeit und Langeweile, um sich den Rechenspass noch zu gönnen.
      Andere Pfarrer sind Saufen gegangen, dieser hier hatte seine Passion in der Bruchrechnung. Jeder Mensch hat seine Eigenheiten.
      Ich kann das gut nachvollziehen, weil mein Vater auch so ein Zahlenfreak ist.
      Viele Grüsse
      Viele Grüße

      Kommentar

      • ReReBe
        Erfahrener Benutzer
        • 22.10.2016
        • 2540

        #18
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Das kann ich Dir sagen: weil die Darstellung im Bruch viel weniger Platz weg nimmt. Papier war sehr teuer, und der Pfarrer war ja ein Schreibminimalist, wie man an seinen spartanischen Einträgen sieht. Er hatte als Pfarrer auch genug Zeit und Langeweile, um sich den Rechenspass noch zu gönnen.
        Andere Pfarrer sind Saufen gegangen, dieser hier hatte seine Passion in der Bruchrechnung. Jeder Mensch hat seine Eigenheiten.
        Ich kann das gut nachvollziehen, weil mein Vater auch so ein Zahlenfreak ist.
        Viele Grüsse
        Und warum hat er dann trotzdem mehrfach das "platzfressende" Format xx Jahre yy Monate zz Tage verwendet? Ich kann Deiner Logik einfach nicht folgen.

        Gruß
        Reiner

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #19
          Da hat er keine Zeit oder Lust gehabt. Oder da hatte er wenig zu schreiben, so dass viel Platz da war.
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 18.07.2017, 23:04.
          Viele Grüße

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          • Eva64
            Erfahrener Benutzer
            • 08.07.2006
            • 810

            #20
            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
            D Er hatte als Pfarrer auch genug Zeit und Langeweile, um sich den Rechenspass noch zu gönnen.
            Andere Pfarrer sind Saufen gegangen, dieser hier hatte seine Passion in der Bruchrechnung. Jeder Mensch hat seine Eigenheiten.
            Ich muss jetzt einfach mal sagen: diese Aussage zu den Pfarrern im Allgemeinen und besonderen finde ich total deplaziert und überaus unqualifiziert. Und diese Meinung hält sich in manchen Köpfen bis heute. Das ist wie die Aussage: Alle Blondinen sind doof und alle Rothaarigen jähzornig...

            Eva

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #21
              Zitat von Eva64 Beitrag anzeigen
              Ich muss jetzt einfach mal sagen: diese Aussage zu den Pfarrern im Allgemeinen...
              Hallo, Du hast vielleicht etwas missverstanden. Ich habe keine verallgemeinernde Aussage getätigt. Im Gegenteil: ich habe doch geschrieben "Jeder Mensch hat seine Eigenheiten"
              Die Pfarrer früher haben in der Tat weniger gesoffen, als der Durschnitt der Bevölkerung. Dafür sorgte schon die Aufsicht. Falls meine Aussage missverständlich war, tut es mir Leid.
              Im Übrigen wurde früher in der Bevölkerung verbreitet täglich Alkohol zum Durstlöschen getrunken (dünnes Bier), weil Wasser als unrein und krankheitserregend galt. Gruss
              Viele Grüße

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              • OlliL
                Erfahrener Benutzer
                • 11.02.2017
                • 4598

                #22
                Wenn er doch eh schon die Tage gewusst haben muss, um 13/24 schreiben zu können, hätte er auch einfach 197T schreiben können - ganz ohne Tabelle..... oder 6M17T oder.... 13/24... ein Pfarrer mit Bruch-Splin?

                Die Frage ist ja auch - was auch immer er hätte und könnte.... welche andere Möglichkeit der Interpretation ausser die des Bruches könnte es denn geben.....? Mir fällt keine ein.
                Zuletzt geändert von OlliL; 20.07.2017, 08:55.
                Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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                • Dunkelgraf

                  #23
                  Hallo ihr Lieben,

                  vielen Dank für Eure Beiträge.
                  So ganz weiß ich es immer noch nicht. Aber es scheint durchaus auch andere zu geben, die nichts damit anfangen können beziehungsweise keine einleuchtende Lösung parat haben. Zuerst wollte ich die Frage gar nicht stellen, weil ich meinte, die Antwort wäre so banal, dass ich mich schämen müsste es nicht zu wissen.
                  Scheint aber durchaus etwas komplexer zu sein...

                  Danke
                  Weiterhin viel Spass
                  wünscht Dunkelgraf

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