Meine Italiener in Köln

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  • Merle
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2008
    • 1274

    Meine Italiener in Köln

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1791
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Köln
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): familysearch


    Hallo zusammen,

    ich versuche schon seit einiger Zeit etwas mehr über meine italienischen Kölner herauszubekommen.

    Es handelt sich um eine Familie, die mit gleichnamigen Zinngießerfamilien vermutlich verwandt ist und daher konnte ich mich auf ein Buch von Markus Walz stützen, der diese italienischen Immigranten ziemlich gründlich erforscht hat.

    Er hat (zu meiner Familie) herausgefunden:

    Johann (Joseph) Crachi oo Maria Antonetta Borochi (Barocco)

    Sie hatten zwölf Kinder zwischen 1810 und 1831, alle in Köln geboren. Eine Heirat hat er in Köln nicht gefunden.

    Ich habe inzwischen herausgekriegt, daß Johann Joseph Crachi am 16.12.1832in Forno, Italien gestorben ist, während eines Besuchs in der Heimat. Geboren wurde er ca. 1787 ebenfalls in Forno. Über seine Frau weiß ich nur, daß sie ca. 1791 geboren wurde.

    Bei den italienischen Familien tauchen immer wieder die gleichen Namen auf, aber Borochis gibt es bei Walz nur noch einen Zinngießergehilfen in Neuss. Und auch sonst gibt es zu dem Namen bei google wenig Hinweise.

    Jetzt bin ich auf einen interessanten Hinweis gestoßen. Im Adressbuch Köln von 1795 gibt es einen Anton Albert Bacciocco (keinen Borochi, Barocco o.ä.). Und unter Bacciocco findet man auch deutlich mehr Personen, die im Rheinland gelebt haben. Unter anderem gibt es bei familysearch einen Anton Albert Bacciocco oo mit Maria Margaretha Bachem (Bochem), die am 30.9.1791 geheiratet haben und am 1.11.1791 (ja, ja) eine Tochter Maria Theresia bekommen haben.

    Jetzt ist meine Frage: wie kann ich feststellen, ob es sich um "meine" Maria (Antonetta) handelt? Für wie wahrscheinlich haltet Ihr das?

    Leider gibt es auch Probleme, den Sterbeeintrag von meiner Maria zu finden. Sie taucht ab 1846 nicht mehr in den Kölner Adressbüchern auf. Ich vermute, daß sie bei ihrer ältesten noch lebenden Tochter (meiner Vorfahrin) gelebt hat. Leider ist die mitsamt Ehemann und Tochter aber auch aus Köln verschwunden und ich weiß nicht, wohin sie verzogen sind.

    Bin für Eure Tipps dankbar!

    Gruß
    merle
  • Johannes v.W.
    Erfahrener Benutzer
    • 02.05.2008
    • 1150

    #2
    Hallo Merle

    dazu kann ich dir nur allgemein (als in Italien lebend) antworten:
    Von dem Namen Borochi (sprich: "Boroki") wären plausible Varianten: Borocco (sprich "Boroko"), Borocci ("Borotschi"), Barocci (Barotschi"), Barocco ("Baroko"), Barochi ("Baroki").
    Aber niemals Bacciocco (sprich: "Batschoko"), das ist ein ganz anderer Name, der nie aus den anderen hervorgegangen sein würde (oder umgekehrt).
    Also m.E. nach ist es ein Holzweg und auch die Begründung, daß nur weil es keine Zinngießerfamilie Barocchi o.ä. im Rheinland gab, die Frau anders geheißen haben m u ß, ist nicht sehr stichhaltig ...

    In Italien gibt es eine alte und häufig zitierte Spruchweisheit: "Mogli´e buoi dai paesi tuoi!"
    Das heißt: "Ehefrauen und Ochsen nur aus dem eigenen Dorf (den eigenen Dörfern)."
    (Heute nicht mehr 100% politisch korrekt... )


    Vielleicht hat es der Vorfahr auch so gehalten und die Frau stammte ebenfalls aus Forno (übrigens: ist das Forno Canavese im Piemont? "Forno" allein heißt übersetzt: der Ofen).
    Viele Gastarbeiter haben das auch später, d.h. bis heute so gemacht...

    Viele Grüße
    Johannes
    Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 06.06.2009, 09:33.
    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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    • Merle
      Erfahrener Benutzer
      • 27.07.2008
      • 1274

      #3
      Hallo Johannes,

      danke für Deinen Beitrag.

      Da ich weiß, wie man die Namen ausspricht, dachte ich eher an einen Lesefehler von Herrn Walz.

      Schade, ich fand meine Theorie ganz schön. Es ist nämlich schon so, daß innerhalb dieser italienischen Familien wie wild geheiratet wurde , d.h. es tauchen immer wieder die gleichen Namen auf. Und viele Familien kamen auch aus immer wieder den gleichen Orten wie in meinem Fall Forno (Comm. Valstrona, Piemont).

      Dafür, daß sie aus Italien kam, würde allerdings auch sprechen, daß die Heirat offenbar nicht in Köln stattgefunden hat.

      Also hoffe ich weiter, daß ich irgendwann durch Zufall den Sterbeort meiner Borochi-Witwe finde und dann sehen kann, wo sie geboren wurde.

      Gruß
      merle

      Kommentar

      • Johannes v.W.
        Erfahrener Benutzer
        • 02.05.2008
        • 1150

        #4
        Zitat von Merle Beitrag anzeigen
        Und viele Familien kamen auch aus immer wieder den gleichen Orten wie in meinem Fall Forno (Comm. Valstrona, Piemont).
        Danke, das kannte ich nicht: Forno di Valstrona.
        Ich sah Bilder im Net, das liegt ja mitten in den Bergen und in einem langen Alpental, das sich bis zum Lago d´Orta hinzieht: wunderhübsche Gegend.
        Da würde ich glatt mal in den Ferien hinfahren, vielleicht gibt es noch Kirchenbücher und - beinahe noch wichtiger- einen hilfsbereiten Pfarrer.

        Gruß
        Johannes
        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

        Kommentar

        • Merle
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2008
          • 1274

          #5
          Hallo zusammen,

          ich krame noch einmal diesen Beitrag hervor, weil ich immer noch unsicher bin, was meine italienische Vorfahrin betrifft.

          O.a. Markus Walz gibt ihren Namen mit Borochi an (mit einer Ausnahme Barocco) und in den Urkunden, die ich habe, steht auch Borochi oder vielleicht Barochi (wenn ich davon ausgehe, dass man das o mit dem a leicht verwechseln kann). Es gibt aber eine Todesanzeige in der Zeitung für ihren Mann und da steht ihr Name mit Anna Maria Crachi geb. Barrocco. Ist das nicht ein bisschen merkwürdig? Kann man davon ausgehen, dass sie die Anzeige sozusagen Korrektur gelesen hat, dann wäre Barrocco ja richtig. Aber warum ist dann sonst immer Borochi angegeben? Es geht mir wie gesagt nicht um das a oder o, sondern um die Endung: o oder i.
          Leider leider hat sie übrigens auf der einzigen Urkunde (die mir vorliegt) mit eigenhändiger Signatur mit Wittib Crachi unterschrieben .

          Gruß
          merle

          Konnte leider noch nicht nach Forno fahren, obwohl das wirklich sehr romantisch in den Bergen zu liegen scheint. Irgendwann mache ich das aber mal...

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6450

            #6
            o und i

            Hallo Merle,
            mit italienischen Namen kenne ich mich nicht aus, auch ist mein Italienisch dürftig. Könnte es aber sein, dass die Endung -o für den Singular steht, die Endung -i für den Plural? Also sowas wie bei uns "der Hans Müller" und "die Müllers"? Frag doch mal Italiener/innen, ob sie in ähnlicher Weise mit ihren Familiennamen umgehen. Also z.B. "der Giorgio Barocco" und "die Barocchi-Sippschaft"? Nur so eine Vermutung.
            Besten Gruß
            Xylander

            Kommentar

            • Merle
              Erfahrener Benutzer
              • 27.07.2008
              • 1274

              #7
              Hallo Xylander,

              danke für Deinen Beitrag. Grundsätzlich stimmt das mit dem o und dem i ja (sg. und pl.). Ich werde mal versuchen, Italiener zu befragen, das ist eine gute Idee. Und vielleicht sollte ich auch aufhören, nach dem Nachnamen zu suchen. Den gab es für deutsche Namen ja auch nicht (unterschiedliche Schreibweisen bis ins 20. Jahrhundert etc).

              Gruß
              merle

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6450

                #8
                Schreibweisen

                Hallo Merle,

                viel Erfolg, ich bin gespannt. Unterschiedliche Schreibweisen eines deutschen Familiennamens bis heute kenne in einem Fall: da schreiben sich Familienmitglieder sogar innerhalb der Kleinfamilie verschieden, ein Teil so wie sie es bevorzugen, der andere wie es in der Geburtsurkunde steht. Beide Versionen (und noch weitere) waren bei verschiedenen Familienzweigen über die Jahrhunderte gebräuchlich.

                Gruß
                Xylander

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                • MaierBaroggio
                  Neuer Benutzer
                  • 17.04.2014
                  • 3

                  #9
                  Hallo Merle,


                  Ich habe Vorfahren, die Baroggio hiessen. Der Name wurde auch Barotschi, Baroge, Barosch geschrieben. Ich glaube, dass der Name Barozzi auch von dieser Familie benutzt wurde.


                  Ich halte es für möglich, dass deine Borochi auch verwandt sind.


                  Meine Baroggio waren schon vor 1700 in Deutschland. Offensichtlich stammten sie aus der Nähe von Maccagno Inferiore, an der schweizerisch-italiensichen Grenze.

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