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Katholische Einträge in evangelischen KB?
Hallo an Alle,
mein Vorfahr Franz Anton Klepsch hat sich irgendwann in Köpenick niedergelassen und ist dort am 06.12.1867 verstorben. Lt. Sterbeurkunde war er kath. und wurde 49 Jahre, 5 Monate und 23 Tage, (geboren etwa 1830) geboren in Zerbst, seine Eltern waren Franz Joseph Klepsch und Friederike, geb. Rigrich. Soweit die Daten aus der Sterbeurkunde. Bei ancestry bin ich in der Sammlung „Sachsen, Deutschland, evangelische Kirchenbücher, 1760-1890“ auf einen Eintrag (leider nur als Namenindex ohne Digitalisate) „gestoßen“ zu Franz Anton Klepsch, geboren 12.10.1830 in Zörbig, Eltern Franz Joseph Klepsch und Johanne Christiane geb. Rüprich. Also passen hier Geburtsort und Vorname der Mutter nicht so richtig und es wäre ein katholischer Eintrag im ev. KB. Des Weiteren habe ich eine Schwester des Franz Anton Klepsch gefunden. Ebenfalls eine Sterbeurkunde aus Köpenick. Marie Birnkraut, geb. Klepsch, kath., verstorben am 21.01.1912 im Alter von 83 Jahren (Geburt etwa 1829).geboren in Zörbig. Eltern Franz Klepsch und Johanna geb. Rüprich Auch hier zu bei ancestry einen Eintrag in der o.g. Sammlung Joh. Marie Rosine Klepsch geb. am 08.02.1828 in Zörbig, Eltern Franz Joseph Klepsch und Johanne Christiane geb. Rüprich. Ich finde es nun etwas ungewöhnlich, dass kath. Einträge in einem ev. KB vorhanden sind. Vielleicht ist es ja auch im damaligen Gebiet des Kernlandes der Reformation durchaus üblich gewesen, kath. Glaubensrichtung mit aufzunehmen? Weiterhin denke ich, dass es sich um Einträge für dieselben Personen handelt. Phonetisch liegen ja Rüprich und Rigrich ja nicht so weit auseinander. Und bei den Vornamen der Eltern und dem Geburtsort kann im Laufe der Zeit ja auch was in Vergessenheit geraten. Wie denkt Ihr darüber? Ich freue mich auf Eure Antworten Danke! |
#2
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Das ist "normal", das kath. in evgl. ist, jedenfalls z.B. auch in meinem Suchgebiet Ostpreußen üblich.
Wenn die nächste katholische Kirche zu weit weg war oder andere Gründe dafür sprachen. ich sekbst musste auch schon öfter in evgl. Büchern nach katholiken suchrn und fand diese auch. Vielleicht kannte man auch den Pfarrer, wer weiss. gruss oliver |
#3
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Hallo Oliver,
Danke für Deine Antwort. Würde ja dann bedeuten, dass man bei Nichtauffinden der gesuchten Personen dann in die "entgegengesetzte" Konfession schauen sollte. Und mein Namens- und Ortsproblem kann ich wohl nur anhand der Originaleinträge lösen, denke ich. |
#4
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Hallo Jens,
weil ich mich gerade auch damit beschäftigen musste: In vielen Regionen gab es den sogenannten Pfarrzwang. Dazu hatte ich mir folgendes notiert: "Luthers Reformation änderte nicht den Pfarrzwang! Allerdings führte sie dazu, dass im Bereich einer Pfarrei nun Menschen unterschiedlicher Konfession leben konnten. In einer katholischen Pfarrei unterlagen also z. B. auch die Protestanten dem Pfarrzwang des katholischen Pfarrers und in einer evangelischen Pfarrei unterlagen auch die Katholiken dem Pfarrzwang des evangelischen Ort-Pastors." LG Karl |
#5
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Hallo,
vielen Dank für dieses Thema. Das ist mir auch schon aufgefallen, als ich nach meiner Urgroßmutter mütterlicherseits forschte. Sie wurde bei der Geburt 1896 - wie ihre beiden Geschwister - im evangelischen Kirchenbuch der Stadt Hamm eingetragen. Die Eltern waren sowohl evangelischer (Vater) als auch katholischer (Mutter) Konfession und haben vermutlich auch katholisch geheiratet. Die Sterbeeinträge der Geschwister (sie verstarben im Baby- bzw. Kleinkindalter) sind auch im evangelischen Kirchenbuch verzeichnet. Eine Erklärung habe ich dafür nicht. Ich ging bislang davon aus, dass dadurch das ein Partner evangelisch war, auch das Kirchenbuch mitgepflegt wurde. Gerrit Edit: Danke Karl, für den Hinweis! https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrzwang Geändert von Gerrit (20.01.2017 um 08:48 Uhr) |
#6
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Zum Pfarrzwang hier noch eine kleine Ergänzung aus einem (auch sonst recht interessanten) Flyer des Stadtarchives von Lippstadt http://www.lippstadt.de/kultur/gesch...nforschung.pdf
Für die katholische St. Nicolai-Gemeinde in Lippstadt wird seit 1807 ein Kirchenbuch geführt, vorher bestand in Lippstadt der evang. Pfarrzwang, d.h. es gab keine katholischen Pfarrgemeinden. Taufen, Trauungen und Todesfälle wurden jedoch in den evangelischen Kirchenbüchern verzeichnet. Das mit dem Pfarrzwang ist allerdings nur so eine Vermutung und muss bestimmt regional- bzw. zeitbezogen erforscht werden. @Gerrit: Mich würde in diesem Zusammenhang noch interessieren, welche Religion dann Deine Urgroßmutter bzw. deren Geschwister hatten? Ist Dir das bekannt? |
#7
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Hallo Karl,
das mit dem Pfarrzwang hatte ich nocht nicht gehört. Bei mir ist es so, dass mein Urgroßvater kath. und seine Frau ev. Geheiratet haben beide in Soden am Taunus und sind später nach Frankfurt/Main gezogen. Ihre beiden Kinder sind evangelisch. |
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