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  • Molle09
    Erfahrener Benutzer
    • 24.03.2009
    • 1379

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    Hallo Ihr Weihnachtsforscher,

    ich forsche gerade an einem Kirchenbuch. Bei den Eheschließungen hat der Pfarrer immer in einer Spalte eingetragen, ob es sich um Witwen, Witwer, Jggs. oder Jgfrn. handelt. Hatte die Zukünftige schon außerehelich ein Kind bekommen, dann schrieb er sie als unverheiratet ein. Soweit so gut. Aber das gibt es auch bei Männern und ich würde gerne wissen wieso da so ein Unterschied gemacht wurde? Ganz sehr stutzig wurde ich nun bei einem Eintrag meiner eigenen Vorfahren, denn sie waren weder Witwe/Witwer noch waren sie schon mit Anderen verlobt, aber auch ein voreheliches Kind gab es auf beiden Seiten nicht. Wieso wurden sie dann nicht als Junggeselle und Jungfer eingetragen, sondern als unverheiratet? Dazu will ich noch anmerken, daß es sich um ein kleines Dorf handelt, also der Pfarrer kannte seine Schäfchen.

    Wer weiß Rat?
    Liebe Grüße
    Mlle
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    Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
    Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

    den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28377

    #2
    Hallo Molle,

    vielleicht hatten die Brautleute schon vorehelichen Kontakt . Zwar ohne Folgen, aber dadurch natürlich keine Jungfrau bzw. Junggeselle (im Sinne der Unschuldigkeit) mehr.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • Luise
      Erfahrener Benutzer
      • 05.02.2007
      • 2300

      #3
      Ja, die beiden lebten bereits vor der Ehe in einem Haus. In einem solchen Falle erhielt der Pfarrer dann von der ihm vorgesetzten Kirchenbehörde die Auflage die Begriffe "Junggeselle" bzw. "Jungfrau" nicht zu verwenden. Das wurde ganz streng gehandhabt. Die Braut musste nicht einmal schwanger sein, dass alleinige Zusammenleben genügte aus.
      Liebe Grüße von Luise

      Kommentar

      • Hannibal
        Erfahrener Benutzer
        • 22.12.2009
        • 1922

        #4
        Hallo,

        ich habe zum Beispiel eine Trauung in der steht, dass wegen begangener Unzucht, die beiden Beteiligten copuliert worden.

        MFG
        Hannibal
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        • Molle09
          Erfahrener Benutzer
          • 24.03.2009
          • 1379

          #5
          Hallo Ihr Lieben,

          danke für Eure Antworten!

          Das haut mich aber schon um! Dann müßte ja das halbe Dorf in Unzucht gelebt haben, wow, wo bin ich hier hingeraten?

          Hm, meint ihr wirklich? Ich will nicht abstreiten, daß es das nicht gab, aber haben da nicht die Väter auf ihre Töchter geachtet? Sie kam aus dem Nachbarstädtchen und war die jüngste Tochter, ihr Vater Witwer und der Bräutigam, na gut der war ein Musikus. Solchen u. ähnlichen Gewerben sagt man ja so einiges nach, er ist 10 Jahre älter als sie, war sie sein Groupie?
          Tsetsetse
          Liebe Grüße
          Mlle
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          • Luise
            Erfahrener Benutzer
            • 05.02.2007
            • 2300

            #6
            Es ging in einer vorehelichen Beziehung genauso anständig zu wie heute auch. So wie heute ohne Trauschein zusammengelebt wird, so gab es das früher auch, nur nicht in so großer Zahl wie heute. Es kann viele Gründe gegeben haben, warum deine Ahnen es getan haben und meist haben die Nachbarn es auch akzeptiert, genauso wie manche darüber geredet haben werden. Auch das ist wie heutzutage.

            Vielleicht war deine Ahnin als Hausmädchen beschäftigt und so sind sich beide näher gekommen.
            Liebe Grüße von Luise

            Kommentar

            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Zitat von Molle09 Beitrag anzeigen
              aber haben da nicht die Väter auf ihre Töchter geachtet?
              Der Papa hats vielleicht auch so gemacht .
              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Molle09
                Erfahrener Benutzer
                • 24.03.2009
                • 1379

                #8
                Hallo Zusammen,

                naja, nun komme ich ziemlich naiv rüber, aber wurde einem doch diese Zeit als so moralisch eingehämmert. Ich mache zwar schon lange genug Ahnenforschung, um zu wissen, daß es da nicht immer so gesittet zuging, aber dennoch war ich in diesem Fall etwas überrascht, wenn das wirklich an dem sein soll, was Ihr so schreibt. Für mich war bisher der Fall so, daß die Beiden im Oktober geheiratet haben und im September des Folgejahres kam das erste Kind und nun stach mir das oben Beschriebene in s´Auge ...

                Ja Hina, wer weiß, der Vater lebte das wohl unter Umständen vor.

                Ich danke Euch für die Erklärungsversuche!
                Liebe Grüße
                Mlle
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                • Luise
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.02.2007
                  • 2300

                  #9
                  Ich bin ehrenamtlich für ein Archiv tätig und haben mit solchen Sachen viel zu tun Wir sollten also nicht alles glauben, was in Punkto Moral heute über die "alte Zeit" erzählt wird.

                  Meine Ur-ur-Großmutter lebte über 20 Jahre (1883 bis nach 1904) in "wilder Ehe" wie es in den Akten steht. Nach 19 Jahren machte sich der Dorfpfarrer endlich auf den Weg, um sie zu einer Heirat zu überreden..... aber ohne Erfolg.
                  Liebe Grüße von Luise

                  Kommentar

                  • Karla
                    • 23.06.2010
                    • 1017

                    #10
                    Hallo zusammen!
                    Wenn ich mal was dazu sagen darf.
                    Meine Vorfahren in Moßbach waren verheiratet. Hatten aber trotzdem viele ausereheliche Kinder mit mehreren Frauen gleichzeitig.
                    Ich weis ja nicht, ob die Ehefrauen damals darüber erfreut waren. Aber zumindest hatten sie da mal für ein Jahr Ruhe und es kam kein Kind.
                    Denn bei meinen Vorfahren kam jedes Jahr Nachwuchs.

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11322

                      #11
                      Moin Luise,

                      Zitat von Luise Beitrag anzeigen
                      Meine Ur-ur-Großmutter lebte über 20 Jahre (1883 bis nach 1904) in "wilder Ehe" wie es in den Akten steht. Nach 19 Jahren machte sich der Dorfpfarrer endlich auf den Weg, um sie zu einer Heirat zu überreden..... aber ohne Erfolg.
                      wollte sie keinen heiraten, der nicht mal am Sonntag zur Ruhe kommt?

                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Luise
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.02.2007
                        • 2300

                        #12
                        Jaja, Friedrich, wäre bei dem Begriff "wilder" anzunehmen
                        Sie war evangelisch und er katholisch und vermutlich wollte niemand zum anderen Glauben wechseln. Obwohl es zu der Zeit schon die Alternative des Standesamtes gab.
                        Keine Ahnung woran es wirklich lag. Aber dem Lebensgefährten ist zugute zu halten, dass er nicht nur für den eigenen Sohn (aus wilder Ehe mit meiner Ahnin) sondern auch für die beiden Söhne meiner Ahnin aus erster Ehe gut gesorgt hat.
                        Liebe Grüße von Luise

                        Kommentar

                        • Molle09
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.03.2009
                          • 1379

                          #13
                          Hallo und nochmals vielen Dank für Eure Meinungen!

                          Ich habe mir eben nochmal dieses Thema von Anfang an durchgelesen und dabei eigendlich eine vorläufige Antwort gefunden.
                          Das KB, welches ich durgeforstet habe ist das KB des Ortes, wo er herkommt. Seit kurzem gab es dort einen neuen Pfarrer, der nicht so schreibfreudig war wie sein Vorgänger. Der Vorgänger hatte nämlich bei den Geburten immer dazugeschrieben z.B 1. Kind des Vaters, 2. Kind der Mutter. Daran habe ich immer erkannt, daß die Frau schon ein voreheliches Kind hatte. Das bleibt bei meinen Ahnen, wg. der Schreibfaulheit des neuen Pfarrers, hier im Dunkeln. Außerdem habe ich in diesem KB ja auch nur das Aufgebot stehen, die eigendliche Trauung fand ja im Nachbarort statt, wo sie her kam. Diese KB nehme ich mir erst als Nächstes vor und so kann ich eigendlich erst dann auch erfahren, ob sie nicht schon ein voreheliches Kind hatte. Dieses müßte aber dann schon verstorben sein, denn ich habe bisher nie einen Hinweis darüber gehabt.
                          Da bin ich nun echt gespannt was sich da noch rausstellt!!!

                          Auf jeden fall hätte ich beinahe wieder einen Flüchtigkeitsfehler begangen und bin froh, daß ich Euch um Hilfe gebeten habe, andernfalls wäre es mir sonst nie aufgefallen.

                          DANKE!
                          Liebe Grüße
                          Mlle
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                          • Luise
                            Erfahrener Benutzer
                            • 05.02.2007
                            • 2300

                            #14
                            Ich bin mal neugierig, wie sich alles auflösen wird. Halte uns auf dem Laufenden.
                            Liebe Grüße von Luise

                            Kommentar

                            • Molle09
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.03.2009
                              • 1379

                              #15
                              Gerne doch!
                              Liebe Grüße
                              Mlle
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