Fotografieren auf dem Friedhof

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    Fotografieren auf dem Friedhof

    Hallo!

    Ich möchte heute gerne mal eure Meinung hören zum Thema 'Fotografieren auf einem Friedhof'.

    Macht ihr das? Findet ihr das pietätvoll, anständig, sittenwidrig ..?

    Ich habe durch alte Grabsteine schon einiges in meiner Familie herausgefunden. Oft sind diese alten Grabsteine ja auch die einigen 'Bilder' zu längst verstorbenen Personen. Diese zu meiner Familie gehörenden Grabsteine zu fotografieren finde ich in Ordnung.

    Auf der anderen Seite arbeite ich gerade an einem OFB meines Heimatortes (derzeit rund 10.000 Einwohner) und der Friedhof hat einige schöne alte Steine. Ich plante, alle Grabsteine zu fotografieren und die Daten in einer Tabelle zu erfassen. Hier kamen bedingt durch Bergbau und einige Fabriken viele Zuwanderer und so eine Tabelle könnte auch für andere Forscher interessant sein, weswegen ich sie auf meiner Webseite veröffentlichen wollte (dazu nur eine Auswahl schöner alter Steine, also nicht alle online).
    Ich habe auch schon angefangen, aber irgendwie fühle ich mich da nicht so recht wohl. Nicht wegen dem Friedhof an sich sondern eher habe ich das Gefühl, etwas falsches zu tun.

    Und der dritte und letzte Grund .. ich fotografiere sehr gerne und entdecke auf meinen Rundgängen auf verschiedenen Friedhöfen immer wieder schöne, kleine Details, welche ich gerne aufnehmen möchte. Aber dazu fehlt mir dann wirklich jeder Mut.

    Also schöne Fotos von eigenen Grabsteinen, schnelle Schnappschüsse nur für die Datenerfassung von allen Grabsteinen, Detailbilder von verborgenen Schönheiten ...

    Eure Meinung, eure Gedanken zu diesen drei Friedhofsthemen würde mich sehr interessieren. Habt ihr schon ähnliches getan, würdet ihr sowas tun, was spricht dafür, was dagegen?

    Danke!
    Zuletzt geändert von emma2412; 24.06.2010, 17:04.
  • Fronja
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 577

    #2
    Tja, das waren auch so meine Gedanken.

    Deshalb war meine Frage im anderen Forum ja, ob ich irgendwo nach einer Erlaubnis fragen muß. Habe ja auch keine Lust nachher mit einer Anzeige am Hals dazustehen.

    Würde die alten Grabstellen schon gerne fotografieren, bevor sie dann vielleicht doch irgendwann weg sind. Ich würde sie dann archievieren und nur auf Anfrage weiterleiten. Namen aber auf einer Seite veröffentlichen.

    LG
    Stefanie
    Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
    Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
    Badzinski, Gellerich - Hannover
    Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
    Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

    Kommentar

    • emma2412
      Erfahrener Benutzer
      • 12.10.2007
      • 457

      #3
      @ Stefanie
      Welche Antworten hast du in dem anderen Forum den erhalten?
      Wie gehts dir rein gefühlsmässig dabei?

      Unser Friedhof wird einerseits von der Pfarre (katholischer, größter Bereich) und zum anderen Teil von der Stadtgemeinde (Urnen, evangelische und andere) verwaltet. Ich habe bei beiden nachgefragt und keiner sah ein Problem bzw. einen Verstoss. Muss aber hinzufügen, dass ich aus Österreich komme. Wie es in anderen Ländern ist, weiß ich nicht.

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11322

        #4
        Moin Emma,

        also von mir aus und für mich ist das Fotografieren alter Grabsteine nie ein Problem gewesen. Es ist eine leise, und ich finde auch, respektvolle Art, sich mit den Verstorbenen auseinanderzusetzen. Du gehst ja nicht pietätlos mit ihnen um. Es ist genauso ein Dokument wie beispielsweise ein Eintrag im Totenbuch.

        Ich würde mir keine allzugroßen Gedanken machen.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Fronja
          Erfahrener Benutzer
          • 12.10.2007
          • 577

          #5
          Hallo Emma,

          eine Antwort habe ich bekommen, das einfach fotografiert wurde.

          Respektvoll finde ich die Arbeit schon. Ich finde, damit hält man irgenwie das Andenken an die Verstorbenen wach.

          LG
          Stefanie
          Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
          Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
          Badzinski, Gellerich - Hannover
          Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
          Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

          Kommentar

          • Silke Schieske
            Erfahrener Benutzer
            • 02.11.2009
            • 4400

            #6
            Hallo Emma,

            Fotos von Grabsteinen haben für uns Familienforscher einen hohen Wert.
            Viele haben meistens nur den Namen oder ungefähre Daten. Durch so eine Fotografie erhält man dann die noch fehlenden Daten, oder mögl. Partner, von denen man ohne Bild nichts gewußt hätte.

            Das einzigste wozu du eine Erlaubnis brauchst, ist das fotografieren in Kirchen. Das kostet dann wohl auch 3,-Euro.

            Ich selber habe auch Bilder von Grabsteinen erhalten. Gehe auch gerne dort Fotos machen, wenn gewünscht.

            Gruß Silke
            Wir haben alle was gemeinsam.
            Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3390

              #7
              Ich hab auch schon Fotos auf Friedhöfen gemacht.
              Einmal für jemanden, der nach langem Suchen endlich den Verbleib des gefallenen Angehörigen erfahren hatte, und die Gräber meiner Urgroßeltern.

              Ich hätte auch keine Skrupel, ein besonders schönes Grab zu fotografieren, solange das Foto nicht für Dummsinn verwendet wird.
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

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              • carinthiangirl
                Erfahrener Benutzer
                • 12.08.2006
                • 1608

                #8
                Ich finde das auch ganz normal auf Friedhöfen Fotos zu machen. Dieser Bereich gehört zum "Leben" wie alles andere auch - und man tut es ja auch mit dem nötigen Respekt. Auch kann man viele Gräber, Grabsteine, Gruften usw. als echte Kunstwerke betrachten, sowie auch als Zeitzeugen. In einem Friedhof kann man oft auch sehr viel Geschichte sehen.
                Man muß nur die Augen offenhalten.
                Wem es interessiert hier ein paar Videos zum Thema aus Wien:
                Wiener Zentralfriedhof - http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Zentralfriedhof
                Teil 1 - Stille: http://www.youtube.com/watch?v=3iz-_...eature=related
                Teil 2 - Sturm:http://www.youtube.com/watch?v=5KbCV...eature=related
                Teil 3 - Frühsommer:http://www.youtube.com/watch?v=PCu-t...eature=related
                Teil 4 - Details:http://www.youtube.com/watch?v=9jitu...eature=related

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                • Rheingauner
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.08.2006
                  • 259

                  #9
                  Es sollte eigentlich eine Friedhofsordnung geben, die am Eingang des Friedhofes aushängt. Wenn da nicht drinsteht, dass Fotografieren verboten ist (was durchaus sein könnte) und man sich entsprechend verhält, sollte es kein Problem sein, dort Fotos zu machen. Evtl. aber vorher nochmal mit der Friedhofsverwaltung bzw. auch dem örtlichen Pfarramt mal reden.
                  Grüße
                  Björn
                  -----------

                  IG Rheingau
                  http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=92

                  Kommentar

                  • moni_g-f
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.04.2010
                    • 948

                    #10
                    Guten Abend allerseits,

                    ich habe erst kürzlich alle Gräber auf unserem kleinen Pfarrgemeindefriedhof fotografiert.

                    Eine ältere Dame fragte mich, was ich da mache. Da dachte ich mir schon: Oh je, jetzt krieg ich gleich Anschiss". Aber weit gefehlt, als ich ihr erklärte, das ich Ahnenforschung betreibe, und mich die Geschichten der Umgebung interessiert, fand sie das total Klasse, das sich jemand "Junges" für den "alten Schmarrn" interessiert (nicht meine Aussage, wortwörtliche Rede der Dame!).
                    Die gab mir dann auch noch gleich ein paar Anekdoten zu dieser und jenem, die auf dem Friedhof die letzte Ruhestätte gefunden hat...

                    Solange man nicht mit den Kindern dort aufkreuzt, die dann mit den Blumen auf den Gräbern spielen (hab ich auch schon gesehen...) und die Friedhofsruhe nicht stört, finde ich das nicht pietätlos, sondern im Sinne für die Heimatforschung.

                    Vg moni_g-f
                    Der Sinn einer Behörde besteht in ihrer Existenz.

                    Geduld ist das Einzige, was man verlieren kann, ohne es zu besitzen.

                    Kommentar

                    • emma2412
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.10.2007
                      • 457

                      #11
                      @ moni_g-f
                      Das finde ich ja mal sehr ermutigent. Hast du den alle Gräber der Reihe nach fotografiert oder nur einzelne, ausgewählte?

                      Kommentar

                      • Sascha Frotscher
                        Erfahrener Benutzer
                        • 26.05.2010
                        • 236

                        #12
                        Ich hab es auch schon gemacht als ich von meiner Freundin ihrer Mutter das Grab fotografiert habe.

                        Finde es für den eigengebrauch ok. Bei anderen Gräbern sollte mann schon aufpassen und sich nicht erwischen lassen.

                        Weil Gräber liefern oft Hinweise wie ein Mensch gelebt hat.Und man hat Anhaltspunkte zu Geburtsdaten und Sterbedatum.

                        Gruss Sascha

                        Kommentar

                        • emma2412
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.10.2007
                          • 457

                          #13
                          @ Sascha
                          Warum sollte man sich nicht 'erwischen lassen'. Siehst du ein Verbrechen darin und meinst du eher die Pietät?

                          Kommentar

                          • moni_g-f
                            Erfahrener Benutzer
                            • 22.04.2010
                            • 948

                            #14
                            Hallo emma2412,

                            ich habe alle Gräber der Reihe nach fotografiert, wie gesagt, ist ein kleiner Friedhof.
                            Da ich mich auch für die Dorfgeschichte interessiere, ist das für meine Forschungen sehr hilfreich.

                            Vg moni_g-f
                            Der Sinn einer Behörde besteht in ihrer Existenz.

                            Geduld ist das Einzige, was man verlieren kann, ohne es zu besitzen.

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                            • moni_g-f
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.04.2010
                              • 948

                              #15
                              Hallo Sascha,

                              das mit dem erwischen lassen verstehe ich auch nicht ganz.
                              Ist ja kein Verbrechen, oder nichts strafbares.
                              Das ganze dann öffentlich ins Internet stellen ist wieder was anderes, das würde ich jetzt auch nicht machen.

                              Vg moni_g-f
                              Der Sinn einer Behörde besteht in ihrer Existenz.

                              Geduld ist das Einzige, was man verlieren kann, ohne es zu besitzen.

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