Zurück   Ahnenforschung.Net Forum > Allgemeine Diskussionsforen > Erfahrungsaustausch - Plauderecke
Hier klicken, falls Sie Ihr Kennwort vergessen haben.

Hinweise

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen Ansicht
  #1  
Alt 19.07.2022, 10:47
Benutzerbild von Balle
Balle Balle ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 2.346
Standard Erklärung gesucht.

Dorothee Christine Meta Cramm bekommt am 24. November 1899 Zwillinge.
Die Kinder sind standesamtlich in Dungelbeck, Peine registriert.
Die Zwillinge sind unehelich geboren, Meta war unverheiratet.


Leider überleben die Kinder nicht, eins wird nur vier Stunden alt, das andere schafft es immerhin vier Tage.
Die Sterbefälle sind ebenfalls im Standesamtsregister eingetragen.
Die Kirchenbücher der Sterbefälle von Dungelbeck sind bei Archion einsehbar, beide Todesfälle sind dort nicht vermerkt.
Da dort ja nicht der Tod, sondern die Beerdigung dokumentiert ist sollte doch ein Eintrag zu finden sein.
Sie sind doch wohl nicht irgendwo verscharrt worden.
Welche Erklärung könnte es dafür geben?
Die Mutter war evangelisch und hat ein Jahr später geheiratet.
__________________
Lieber Gruß
Manfred


Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
Eheschließung 1781 in Zittau
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.07.2022, 10:54
Benutzerbild von Horst von Linie 1
Horst von Linie 1 Horst von Linie 1 ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 12.09.2017
Beiträge: 19.486
Standard

Da kann man ja spekulieren.
Das vier Tage alte Kind starb ohne Vornamen? Also ungetauft?


1. Unabsichtlich vergessen.
2. Absichtlich vergessen.
3. Am Wohnort der Großeltern begraben.
4. Am Wohnort der Großeltern im Familiengrab beerdigt.
5. Vater rk. Daher vom katholischen Pfarrer beerdigt.
__________________
Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

Und zum Schluss:
Freundliche Grüße.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.07.2022, 11:05
Benutzerbild von Balle
Balle Balle ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 2.346
Standard

Beide Kinder haben im Standesamtseintrag natürlich Namen.
Taufeinträge soll es im KB auch nicht geben, beim Standesamt wird eine mögliche Nottaufe leider nicht vermerkt.

Heinrich wurde vier Stunden alt und Anna vier Tage.
Die Mutter wohnte noch bei ihrern Eltern, sie war erst 19.

Die Geburt der Kinder und auch die Sterbefälle wurden dem Standesamt durch die Großmutter der Neugeborenen angezeigt.
Alle wohnten am selben Ort.
3. und 4. hätten im KB dokumentiert sein müssen.
Warum sollten sie der kath. Kirche die Kinder lassen, sie tragen den Namen der Mutter, sie war unverehelicht.
__________________
Lieber Gruß
Manfred


Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
Eheschließung 1781 in Zittau

Geändert von Balle (19.07.2022 um 11:10 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.07.2022, 11:15
Benutzerbild von Horst von Linie 1
Horst von Linie 1 Horst von Linie 1 ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 12.09.2017
Beiträge: 19.486
Standard

Zitat:
Zitat von Balle Beitrag anzeigen
Beide Kinder haben im Standesamtseintrag natürlich Namen.

Warum sollten sie der kath. Kirche die Kinder lassen, sie tragen den Namen der Mutter, sie war unverehelicht.



Natürlich war es damals sicher nicht, einem vier Stunden alten Kind einen Vornamen zu geben.
Habe jetzt keinen Fall parat, erinnere mich aber an im Alter von wenigen Tagen verstorbene Kinder, deren Tod beim Standesamt angezeigt wurde und bei denen "ohne Vorname" oder "Vorname noch nicht erteilt" steht.


Das mit der abweichenden Religion habe ich z.B. in Preßburg gesehen. Die Mutter katholisch, das Kind aber evangelisch getauft.
__________________
Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

Und zum Schluss:
Freundliche Grüße.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.07.2022, 15:43
sternap sternap ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 25.04.2011
Beiträge: 4.040
Standard

Zitat:
Zitat von Balle Beitrag anzeigen
Die Kinder sind standesamtlich in Dungelbeck, Peine registriert.
Zitat:
.....Die Sterbefälle sind ebenfalls im Standesamtsregister eingetragen.
dann ist dem amtlich genüge getan.



Zitat:
Leider überleben die Kinder nicht, eins wird nur vier Stunden alt, das andere schafft es immerhin vier Tage.
möglicherweise klärt sich die frage erst, wenn man die zwillinge als nicht überlebensfähige frühgeborene zwillinge sieht.

Zitat:
Da dort ja nicht der Tod, sondern die Beerdigung dokumentiert ist sollte doch ein Eintrag zu finden sein.

vorausgesetzt, sie galten den kirchlichen behörden als kinder.

waren sie als nicht überlebensfähige zwillinge eingestuft, könnten sie - das ist nun allgemein gesagt und noch nicht auf deinen ort angepasst- als beigabe zu einer anderen person, in deren sarg zwar in die erde gebracht, aber nicht extra mit einem kirchlichen akt begraben worden sein.


schätzungsweise ab den 80er und 90er jahren des vorigen jahrhunderts bemühten sich betroffene eltern der deutschsprachigen länder in sogenannten sternenkinder-initiativen um das längst fällige recht, ihre verstorbenen frühgeborenen endlich zuverlässig und ohne kampf, "ausgehändigt" zu erhalten, um sich würdig zu verabschieden und, wenn gewünscht- begraben zu können. eine beigabe zu den operationsabfällen sollte nicht mehr automatisch gestattet sein.
dem stand weiters, z.b. bei missbildungen, das interesse der wissenschaft gegenüber, studenten und gerichtsmediziner an leichen für die lebenden lernen zu lassen.


wenn kommunen armer leute kind verscharrten, so geschah das häufig ohne begräbnisfeierlichkeit und anonym.
__________________
freundliche grüße
sternap
ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 19.07.2022, 15:57
Gastonian Gastonian ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 20.09.2021
Ort: USA
Beiträge: 3.209
Standard

Hallo Manfred:


In Dungelbeck gab es einen neuen Pfarrer im Februar 1899 (http://www.archion.de/p/54d980ef4a/). Schaut man sich die zwei Jahre Beerdigungen an, die er verzeichnet hat, dann ist das jüngste Kind 15 Tage alt gewesen. Der vorherige Pfarrer hat in 1898 das Begräbnis eines 12 Stunden altes notgetauftes Kind verzeichnet, aber auch bemerkt, daß das Begräbnis ohne Beisein eines Geistlichen stattfand (http://www.archion.de/p/d5ba9574b0/); solch eine Bemerkung findet sich nicht beim neuen Pfarrer. Es ist also möglich, daß der neue Pfarrer nur die Beerdigungen verzeichnete, bei dem er auch gegenwärtig war, und daß dies bei Beerdigungen von Notgetauften nicht der Fall war.


VG


--Carl-Henry
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 19.07.2022, 16:08
Benutzerbild von Balle
Balle Balle ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 2.346
Standard

Sie werden sie wohl auf dem Friedhof beerdigt haben und der gehörte doch der Kirche. Ich denke das lässt sich die Kirche vergüten und trägt sowas in die Bücher ein.
Von Seelenheil will ich garnicht sprechen.
__________________
Lieber Gruß
Manfred


Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
Eheschließung 1781 in Zittau
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 19.07.2022, 17:26
sternap sternap ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 25.04.2011
Beiträge: 4.040
Standard

es gab ja noch den bereich außerhalb der friedhofsmauer.


da war es schon ein bakschisch wert, wenn man den totengräber und den pfarrer überredete, das frühgeborene doch zu einer erwachsenen leiche zu legen, die ordnungsgemäß gesegnet wurde.


man müsste die gepflogenheiten des konkreten pfarrers kennen.
__________________
freundliche grüße
sternap
ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.





Geändert von sternap (19.07.2022 um 17:56 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 19.07.2022, 18:47
Benutzerbild von Balle
Balle Balle ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 22.11.2017
Beiträge: 2.346
Standard

Ich kann es nicht verstehen wenn sie mit Mütze oder im Cranze heiraten, wenn vermerkt wird, dass die Kinder ein bißchen früh zur Welt gekommen sind oder wenn gegen irgendwelche andere Kirchenregeln verstoßen wurde und dann sollen die Kinder so verscharrt worden sein..
Sicher reichte eine Beurkundung durch das Standesamt aus, Taufe war keine Pflicht, das Leben ging auch so los und endete manchmal sehr plötzlich.
Aber die Leute waren doch um 1900 noch gottesfürchtig.
Einfach irgendwo dazulegen ohne Eintrag im Kirchenbuch, dann braucht man's nicht, dann kann ich mir doch das Bakschisch auch sparen.
Was sind das für Sitten. Und ganz arme Leute waren sie nicht, auch wenn viele Mäuler zu füttern waren.


Habt ihr in euren Familen schon Ähnliches erlebt ?
__________________
Lieber Gruß
Manfred


Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
Eheschließung 1781 in Zittau
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 19.07.2022, 20:12
Benutzerbild von magic70
magic70 magic70 ist offline weiblich
Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2019
Ort: Meinersen, Niedersachsen, Landkreis Gifhorn
Beiträge: 82
Standard

Hm … es handelt sich hier um uneheliche Kinder …
Die Standesamtliche Meldung ist erfolgt und falls evtl. Der Pfarrer nicht wirklich beliebt war, dann wurde er wahrscheinlich nicht informiert … ???
Spekulation, ich weiss !
__________________
Liebe Grüsse
Dunja


Ich forsche aktuell nach
Kortenbrink (Ostfriesland)
Behmann (Hildesheim)
Groen (Leer/Ihrenerfeld)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 10:00 Uhr.