Identität des Großvaters anhand von Fotos feststellbar?

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  • kgahr
    Benutzer
    • 18.01.2013
    • 11

    Identität des Großvaters anhand von Fotos feststellbar?

    Ich bin auf der Suche nach der Identität meines biologischen Großvaters. Leider habe ich, abgesehen von zwei Fotografien, nur sehr spärliche Informationen über ihn. Ich kenne nicht einmal seinen Namen. Alle möglichen Auskunftspersonen sind schon verstorben, und insgesamt wurde ein großes Familiengeheimnis daraus gemacht.

    Die beiden Bilder zeigen ihn (angeblich) einmal als Wachtmeister der Luftwaffe und einmal als Oberscharführer der SS (datiert mit 19.3.1944).

    Familiengerüchten zufolge stammten er oder seine Eltern aus Sizilien (Catania?). Er muss wohl in Wien (eventuell Wien-Leopoldau oder Aspern) gewohnt haben, jedenfalls als meine Mutter als sein uneheliches Kind im Oktober 1939 dort geboren wurde. In ihrer Geburtsurkunde ist der Vater als unbekannt eingetragen; angeblich war er bereits „anderweitig“ verheiratet.

    Eventuell gab es ein Naheverhältnis zum damaligen Flughafen Wien-Aspern (Luftwaffe, Oma aus Aspern, Mann der besten Freundin am Flughafen tätig..).

    Habe ich irgendeine Möglichkeit oder auch noch so geringe Chance, mit diesen mickrigen Informationen herauszufinden, wer mein Großvater war?

    Bitte um Tipps/Ratschläge/Hilfe!
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  • MCM
    Erfahrener Benutzer
    • 21.12.2012
    • 148

    #2
    Hallo kgahr,

    ich glaube, dass es möglich sein könnte, den Namen deines Großvaters herauszufinden.

    Ich kenne mich mit dem Militär gar nicht aus, aber weiß, dass die auch aufgeführt haben, wer wann eingetreten ist usw. Oft wurden auch Fotos gemacht. Du weißt ja was er war (kannst du dir hier anhand der Uniform vllt von Erfahrenen bestätigen lassen) und wo er vmtl. war. Vielleicht gibt es noch Aufzeichnungen darüber.
    Dann müsstest du wahrscheinlich Fotos durchschauen und gucken, ob due Ähnlichkeit und eine Beschriftung findest.

    Sind die Fotos in einem Atelier entstanden? Vllt könntest du so auf einen Ort stoßen, wo sie gemacht wurden und vllt auch wer da so fotografiert wurde...

    Das sind meine Ideen dazu. Es wird nicht einfach werden, aber ich denke es besteht schon eine Möglichkeit mit viel Glück ihn zu finden...

    Viele Grüße,

    MCM

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    • Saure
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2008
      • 4806

      #3
      Hallo ... (kgahr),

      da Sie schreiben:
      'In ihrer Geburtsurkunde ist der Vater als unbekannt eingetragen',
      interessiert es mich, was das für eine Geburtsurkunde ist.
      Eine Kopie vom Standesamt aus dem Buch für Geburten, oder nur eine Abschrift vom Standesamt.

      Ferner interessiert mich auch, was genau im Kirchenbuch in der Taufurkunde steht.

      Mit diesen beiden Angaben könnte man vielleicht weitersuchen.
      Viele Grüße
      Dieter Saure

      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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      • kgahr
        Benutzer
        • 18.01.2013
        • 11

        #4
        Hallo MCM,

        danke für die Ratschläge!

        Versucht habe ich es bis jetzt beim Österreichischen Staatsarchiv; dort war man sehr freundlich und bemüht, konnte mir aber außer mit der Bezeichnung der Dienstgrade auch nicht weiterhelfen.
        Sonst fehlt mir leider jede Idee, bei welcher Stelle ich anfragen könnte, außer bei der WASt in Berlin.

        Der Tipp mit dem Fotoatelier ist sehr gut, dankeschön, aber das habe ich bereits ausgeschöpft. Die Bilder des Ateliers sind in der Österreichischen Nationalbibliothek archiviert, auch dort war man sehr bemüht, aber genau für 1944 gibt es dort eine Lücke, und die auf dem einen Bild vermerkte Nummer führte nur zu einem Foto eines völlig anderen Mannes.

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        • kgahr
          Benutzer
          • 18.01.2013
          • 11

          #5
          Hallo Herr Saure,

          es ist eine Abschrift vom Standesamt. Die Taufurkunde muss ich bei meiner Mutter ausheben, aber auch dort ist kein Vater vermerkt.

          Meinen Sie, dass eventuell in den Büchern tatsächlich der Vater eingetragen sein könnte, und dann in den Abschriften nicht? Ich habe da keine Erfahrungen.

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          • hakaro
            Erfahrener Benutzer
            • 08.07.2012
            • 374

            #6
            Hallo kgahr,

            ich hatte auch so einen Fall!

            In der Abschrift des Geburtseintrags aus dem Standesamt war der Vater NICHT angegeben war. Auf der Kopie des Geburtseintrags gab es aber einen sogenannten Randvermerk. Darin war der Name (mit Geburtsdaten) und den Umständen der Vaterschaftsanerkennung eingetragen.

            Es scheint also so zu sein, dass die Standesbeamten (häufig, immer, manchmal?) die Informationen aus dem/den Randvermerken NICHT in die Abschrift übernehmen.

            Daher kann es sinnvoll sein, eine Fotokopie des Geburtseintrags vom Standesamt anzufordern. Das kostet meines Wissens nicht mehr als die Abschrift.

            Ich vermute mal, dass Herr Saures Anmerkung in diese Richtung geht.

            Viele Grüße und viel Erfolg!
            Harald

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            • Saure
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2008
              • 4806

              #7
              Hallo Harald,

              vielen Dank für Ihre Unterstützung. Genauso habe ich es gemeint.

              Ebenso würde ich mir den Kirchenbucheintrag zur Kommunion oder Konfirmation ansehen.
              Viele Grüße
              Dieter Saure

              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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              • kgahr
                Benutzer
                • 18.01.2013
                • 11

                #8
                Hallo und vielen lieben Dank für die Tipps!

                Ich habe nicht geahnt, dass auf den Standesämtern teilweise so schleißig mit Informationen umgegangen wurde.

                Ich werde diese Möglichkeiten auf jeden Fall ausschöpfen.

                Die Taufpfarre hat mir inzwischen mitgeteilt, dass im Taufbuch jedenfalls kein Vater eingetragen ist. Leider.

                Beste Grüße
                K. Gahr

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                • Saure
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.03.2008
                  • 4806

                  #9
                  Hallo K. Gahr,

                  und wie sieht es hiermit aus:
                  'Ebenso würde ich mir den Kirchenbucheintrag zur Kommunion oder Konfirmation ansehen.'
                  Das war mein Tipp von oben.
                  Zuletzt geändert von Saure; 19.01.2013, 16:00.
                  Viele Grüße
                  Dieter Saure

                  Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                  Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                  Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                  Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Hallo K. Gahr,

                    ich denke schon eine Weile über Ihren Satz von oben nach:
                    'als meine Mutter als sein uneheliches Kind im Oktober 1939 dort geboren wurde'.

                    Da wir den Namen Ihrer Mutter nicht kennen, könnten Sie uns vielleicht kurz den Lebenslauf Ihrer Mutter schildern ?
                    Vielleicht finden wir so weitere Suchmöglichkeiten.

                    z.B.
                    Hat ihr leiblicher Vater für ihre Erziehung, oder bei einem Geburtstag Geld überwiesen ?
                    Hat Ihre Mutter je eine Vaterschaftsklage angestrengt (habe ich das so richtig ausgedrückt ?) ?
                    Wurde das Vormundschaftsgericht eingeschaltet ?
                    Haben Sie im Familienstammbuch Ihrer Großeltern bzw. Ihrer Eltern nachschauen können ?
                    usw.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                    Kommentar

                    • AlAvo
                      • 14.03.2008
                      • 6186

                      #11
                      AW: Identität des Großvaters anhand von Fotos feststellbar?

                      Hallo kgahr,

                      von welchem Standesamt wurde die Original-Geburtsurkunde erstellt?

                      Damit ließe sich vielleicht feststellen, ob Deine Mutter ein sogenanntes "Lebensborn-Kind" war oder auch nicht.
                      Die bisher geschilderten Umstände zeigen Parallelen zu vielzähligen gleichartigen Biografien.

                      Sofern dies jemals zutreffen sollte, gibt es eine sehr interessante Initiative. Sicherlich kann Dir dort mit Rat und Tat weitergeholfen werden.


                      Viele Grüße
                      AlAvo
                      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4824

                        #12
                        Ich würde auch nochmal bei der Kirchengemeinde nachfragen, ob es dort aus dem fraglichen Zeitraum ein sog. Rapular gibt. Ich hatte einmal Glück und der im Taufbuch nicht eingetragene Vater war dort verzeichnet. War allerdings um 1850 in Bayern.
                        Gruß
                        gki

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                        • Saure
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.03.2008
                          • 4806

                          #13
                          Ich mußte erstmal nachsehen:

                          Rapular: zum Handgebrauch bestimmte Abschrift, Kladde
                          Viele Grüße
                          Dieter Saure

                          Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                          Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                          • kgahr
                            Benutzer
                            • 18.01.2013
                            • 11

                            #14
                            Hallo Herr Saure,

                            entschuldigen Sie, natürlich, das habe ich nur vergessen zu erwähnen - klar werde ich auch die Einträge zur Kommunion und Firmung anschauen, danke für den Tipp!

                            Was den Lebenslauf meiner Mutter betrifft:
                            Was ich zu Kindheit und Jugend meiner Mutter weiß, habe ich ausschließlich von ihr selbst, wobei meine Mutter gerade zu ihrer Kindheit sehr lückenhafte Erinnerungen hat, vermutlich durch eine Art psychische Blockade bedingt (es gab sehr schwierige Verhältnisse durch einen später hinzugekommenen Stiefvater, sodass meine Mutter vieles bis heute verdrängt und abblockt). Was meine Mutter bewusst weiß oder zu wissen glaubt, ist unter Umständen stark durch die Familie meiner Großmutter beeinflusst.

                            Meine Großmutter wurde 1910 als viertes Kind einer Bäckermeisterfamilie in Wien-Aspern geboren. Sie war eine hübsche Frau und - wie ihre ältere Schwester, die höchstwahrscheinlich eifersüchtig auf sie war, behauptete - "lebenslustig". Jedenfalls wurde sie von dem gesuchten Herrn 1939 schwanger, der ihr daraufhin angeblich erklärt hat, leider bereits verheiratet zu sein.

                            Meine Vermutung ist, dass sich die beiden eventuell über den Mann der engen Freundin meiner Großmutter kennengelernt haben könnten, der auf dem nahen Flughafen Aspern (> Luftwaffe) in irgendeiner Form als "Flieger" tätig war. Leider sind auch die beiden schon verstorben, als ich noch ein Kind und an solchen Dingen uninteressiert war..

                            Die Vormundschaft für meine Mutter, das "ledige Kind", wurde an ihre Großeltern übertragen, in deren Haushalt meine Großmutter und meine Mutter weiterhin wohnten.

                            Meine Mutter kann sich nicht daran erinnern, ihrem Vater jemals persönlich begegnet zu sein; trotzdem muss zumindest in den ersten Jahren noch ein gewisser Kontakt bestanden sein, da das datierte Foto (s.o., als das Kind fast 5 war) die Aufschrift "dein Pappa" trägt. Auch ein kleines Pelzcape, das meine Mutter als Kleinkind auf einem Foto trägt, stammte angeblich von ihm.

                            Meine Vermutung ist, dass der Kontakt auch von Seiten der Familie meiner Großmutter unterbunden wurde. Der Vater wurde dem Kind gegenüber offenbar totgeschwiegen, wenn überhaupt, dann wurde die ganze Geschichte negativ kommentiert.

                            Von Geldüberweisungen ist mir nichts bekannt; eine Vaterschaftsklage wurde definitiv nie angestrengt - meine Mutter hätte wohl auch nicht gewusst, gegen wen, da auch ihr der Name des Mannes nicht bekannt ist.

                            Als sie ca. 9 Jahre alt war, heiratete ihre Mutter (nicht den Vater). Eine Adoption oder dgl. hat nicht stattgefunden.

                            Von der Existenz eines Familienstammbuches weiß ich nichts. Ich glaube, das ist in Österreich nicht so üblich. Mir ist in meiner gesamten Familie noch nie eines untergekommen.

                            Meine Großmutter ist bereits 1965 verstorben, die Verwandten aus ihrer Generation sind auch alle schon seit langem tot, und mit der nachfolgenden Generation wurde dieses Thema offenbar nicht besprochen, wie das halt mal so war.

                            Nicht wirklich ergiebig, oder?

                            Beste Grüße

                            K. Gahr

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                            • kgahr
                              Benutzer
                              • 18.01.2013
                              • 11

                              #15
                              Hallo AlAvo,

                              an so etwas hatte ich überhaupt noch nicht gedacht..

                              Das Standesamt war ein ganz gewöhnliches in Wien, ich muss erst noch einmal bei meiner Mutter nachsehen, welches genau.

                              Aber würde dagegen nicht die Vormundschaft durch die Großeltern sprechen?

                              Beste Grüße
                              K. Gahr

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