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#1
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FN "ahn der Bach" - Namensänderung in historische Schreibweise möglich?
Hallo liebe Ahnenforscher,
hat jemand Erfahrung von euch mit Namensänderungen in eine historische Schreibweise/ Form? Im Namensänderungsgesetz wird ja hinreichend beschrieben was ein "wichtiger Grund" ist und für wen das wann gilt. Allerdings bin ich juristisch nicht sehr bewandert und frage mich nun, wie in der Praxis wohl vorgegangen wird, wenn jemand seinen Nachnamen in eine historische Form ändern will. Beispielhaft wäre mein Nachname Bach. Bachs gibt es gefühlt sehr häufig in Deutschland. Ich habe herausgefunden, dass mein Familienname "ahn der Bach" war. Ich finde hier besonders schön, dass man erkennt wie dieser Name offensichtlich entstanden ist. Natürlich ist dies kein wichtiger Grund, aber ich fände es trotzdem toll diesen historischen Namen zu verwenden um mich von anderen Bachs ein wenig abzugrenzen. Dass man sich nicht einfach ein "von" in den Namen setzen kann, ist natürlich logisch. Wisst ihr also wie es mit "ahn der" aussähe? LG Chris P.S. Bitte entschuldigt, falls dies schon häufiger thematisiert wurde. Ich konnte über die Suchfunktion nichts finden. |
#2
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Hallo Chris,
so genau weiß ich das nicht, kann mir aber kaum vorstellen, dass das geht. Die Familie einer Freundin hatte sogar mal richtige Ärger, weil einige Familienmitglieder in manchen Dokumenten mit "ck" und in anderen nur mit "k" geschrieben wurden. Da wurde die gesamte Familiengeschichte aufgerollt, ein riesiges Theater veranstaltet und am Ende (nach etlichen Monaten der Recherche) wurde dann festgelegt, dass "ck" richtig ist - wohl am Ende einfach weil die Mehrheit der Dokumente darauf lautete. Fakt ist jedenfalls, dass alle aus der Familie identisch heißen mussten. Und hier ging es nur um ein kleines "c" nicht um zwei zusätzliche Worte. Gruß, Sahanya |
#3
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Zitat:
Geändert von Peter Riedl (12.06.2017 um 10:17 Uhr) |
#4
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Hallo Chris,
Du darfst Dich nennen wie Du willst. Ist halt nur ein bisschen unpraktisch, wenn auf Deinem Personalausweis ein anderer Name steht, als der den Du anderen nennst. Dass Du den Namen ändern lassen kannst, der in Deinem Personalausweis steht, ist ausgeschlossen, weil Dein Grund für die Namensänderung kein "wichtiger Grund" ist. siehe: http://www.berlin.de/ba-pankow/polit...kel.216455.php Gruss Geändert von Anna Sara Weingart (12.06.2017 um 12:27 Uhr) |
#5
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Hallo,
meines Wissens ist der erste standesamtliche Eintrag maßgebend, damals beim Wechsel der Zuständigkeit von Kirche auf den Staat 1876. Ein Verwandter von mir 1850 geboren, heiratet 1878 in den Nachbarort, führt nun seinen FN mit einem i am Ende, alle anderen Verwandten blieben beim y am Schluss. Beste Grüße Artsch Geändert von Artsch (12.06.2017 um 13:16 Uhr) |
#6
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Die Thematik hat schon 1908 die Gerichte beschäftigt:
Schreibweise ist original "Wer Jahrzehnte lang seinen Vornamen Walther, Arthur, Theodor usw. mit h geschrieben hat und an dieser Schreibweise hängt, wird einigermaßen erstaunen, daß ihm darin das Standesamt nicht zu Willen sein braucht. Es hatte ein Herr Walther M. in R. den Standesbeamten ausdrücklich ersucht, seinen Vornamen mit h einzuschreiben, doch der Standesbeamte kehrte sich nicht daran. Herr Walther war drüber empört und begann nun einen heißen Kampf um sein teures h. Selbst das Kammergericht setzte er in Bewegung, aber es erklärte die standesamtliche Eintragung für richtig, denn an der neuen, allgemein eingeführten Rechtschreibung nehmen auch die Vornamen teil. Seitdem muß Herr Walther im amtlichen Verkehr ohne sein geliebtes h auftreten". Alles Gute, Marcus |
#7
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Lieber Chris(tian) ahn der Bach,
ein kurzer Blick in die zahlreichen Info-Blätter der Behörden bestätigt die geäußerte Vermutung: ein historischer Name ist kein hinreichender Grund für eine Änderung. Ich meine, dass erst mit der Gründung der Bundesrepublik dieses Thema Fahrt aufgenommen hat. Mein Großvater nannte sich plötzlich nach dem 2. WK Kolotzey, obwohl seine Geschwister bei Kolodzey blieben... ...in der väterlichen Familie entbrannte um 1920 ein heftiger Streit über Hellfaier und Hellfeier... ...auf der mütterlichen Seite wandelte sich der Name zwischen 1750 und 1890 von Kersten, Kastigen, Castien, Kastien in Kastin.... ...im Endeffekt: jeder schrieb sich so, wie er es für richtig hielt. Aber alle diese Änderungen fanden vor 1948 statt. Du könntest vielleicht einen Künstlernamen eintragen lassen. Ein Freund heißt mit Vornamen 'Gerfried' und er hasste das so sehr, dass er sich in den Perso den Künstlernamen 'Gary' eintragen ließ. Jetzt darf er so unterschreiben. VG Gerrit PS Das adelige "von" ist inzwischen auch nur noch ein Namenszusatz/Teil des Namens, da Adelstitel abgeschafft wurden. PPS Vielleicht ist ein "einfacher" Nachname auch ein Vorteil? Es gibt z.B. kaum jemanden, dem ich meine dienstliche Emailadresse (...Hellfaier...) nicht buchstabieren muss. Der Postbote lacht sich immer schon tot, wenn er mir etwas für Herrn Wellfrier, Helfer, Helfrich oder Hellfraier in den Briefkasten steckt... ...auch "sind sie Brite?" ..."höhö Höllenfeuer" muss ich mir ständig anhören. |
#8
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Hallo,
ein aristokratischer Name entsteht mit der gewünschten Schreibweise lange noch nicht. Die Namensänderung in die historische Form wäre ja eine Umkehrung der geschichtlichen Namensentwicklung. "ahn der Bach" ist nun einmal ein trivialer Wohnstätten-Name ohne Konkretisierung eines Herkunftsortes, wie es ihn sicherlich häufiger gab. Im Zuge der Entstehung von Familiennamen wurde im deutschen Gebiet die Präposition fallengelassen - anders als in den Niederlanden. Dort sind ähnliche Präpositionen heute noch als direkte Namensbestandteile üblich. Die Adelsnamen waren zum Zeitpunkt ihrer Entstehung meist auch "nur" Herkunfts- oder Wohnstätten-Namen. Erst sehr viel später gab es dann zusätzlich noch den sog. Briefadel, meist für (bürgerliche) Verdienste verliehen und nicht erblich. |
#9
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wo das doch am besten Hellfire heißen sollte ;-)
Sehr schöne Ausführungen mußte schmunzeln. Geändert von Laurin (12.06.2017 um 18:56 Uhr) Grund: Nicht zum Thema gehörenden Text entfernt |
#10
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Hallo, vielen Dank für eure Antworten.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich finde es einfach interessant wie meine Vorfahren hießen, da man erkennt wie dieser Name entstanden ist. Außerdem hätte dies mich von den ganzen Bachs abgegrenzt. Wenn ich von meiner Ahnenforschung erzähle wollen viele immer meine Beziehung zu Johann Sebastian Bach wissen, die es ziemlich sicher nicht gibt. LG Chris |
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