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  #21  
Alt 25.09.2009, 16:23
GunterN GunterN ist offline männlich
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1785, May

Unglücksfälle:

Am 28. März kamen hinter einem Manne aus Prieborn, Namens Klarnt im Dorfe Schreiberndorf zwey Schlitten. Man rief ihm zu, er sollte ausweichen; er aber schwach am Gehör, hörte den Zuruf nicht und gieng seinen Weg gerade fort. Der erste Schlitten wich aus, der zweyte nicht, und die Pferde, welche im vollen Laufen waren, fuhren den Mann darnieder, traten ihm das eine Bein fast ganz entzwey und das Fleisch vom Knie bis zum Knöchel völlig ab. Unter dem Verbande starb der Verwundete einmal über das andere ab; es ist aber nun Anschein zur Beßerung.

Den 13. April erhieng sich in Glodberg der 17jährige Lehrbursche Rode in dem Schweinestall seines Meisters, des Tuchscheerer Effert, wahrscheinlich aus angebornen Tiefsinn.

Den 14. April endigte der Tagearbeiter Stull im Trunk in denen Dammitscher Häusern an der Steinauischen Vorstadt durch die nehmliche Todesart sein Leben.

Der einige 60 Jahre alte Organist Häsener zu Wilschütz im Guhrauischen hatte seit 17 Jahren öftere melancholische Anfälle, die verschiedne Wochen anhielten. Im März dieses Jahres fanden sie sich wieder ein, und bemächtigten sich seiner so stark, daß er am 14. April auf einem Spaziergange bey der Kirche sich in den Hals schnitt. Ein alter Mann kam dazu. Unfähig vor Schreck ihm zu helfen, läuft er an den nah liegenden herrschaftlichen Hof, ruft einen Knecht, der in vollem Laufe herzuspringt und dem Häsener das Messer entreißt. Dieser aber riß sich voll Grimm mit einer Hand den zerschnittnen Fleischlappen herunter, und nur durch seinen Erretter wurde er von seinen Gewaltthätigkeiten zurückgehalten. Er wurde nach seiner Wohnung geführt, sank aber ohnmächtig nieder, und mehrere Leute trugen diesen Unglücklichen nach hause und verwehrten durch Verbinden der Wunde die Verblutung, bis Arzt und Wundarzt die nähere Besorgung übernehmen konnten. Die Wunde ließ sich wegen des gewaltsam heruntergerißnen Fleisches kaum mit der Handbreite bedecken, doch wurde der Häsener noch gerettet worden seyn, wenn nicht ein heftiger Husten, der seit 7 Monaten anhielt, die Hefte verschiedentlich gerißen und das Wundfieber den Kranken so sehr entkräftet hätte, daß er den 22. April starb.

Den 17. erhenkte sich in Nieve im Namslauischen ein Besitzer einer Freystelle, Namens George Janeck; ein Mann der sich sonst in guten Umständen befand, der aber schwach am Verstande und überhaupt krank an der Selle war, und der immer in Besorgniß lebte, er würde seiner Augen, die ihm von Zeit zu Zeit dunkler zu werden schienen, völlig beraubt werden. Dis hielt er besonders für eine Strafe von Gott, die er über ihn seines vorigen schlechten Lebenswandels wegen verhängen wollte. Er ängstige sich daher sehr, empfand oft die größte Unruhe, und gieng immer mit dem Gedanken um, diesem Übel selbst zuvorzukommen und seinem Leben ein Ende zu machen. Dis zu bewerkstelligen, hatte er auch schon einigemahl Versuche gemacht, aber er wurde daran von den Seinen immer glücklich verhindert, bis er sich endlich die Zeit dazu ersah, wie seine Leute alle dem Gottesdienste beywohnten, und niemand weiter als ein großer Junge, der nicht Aufmerksamkeit genug besaß , bey ihm geblieben war. Der ängstliche Gedanke: Welch ein unnützer Mensch wirst du seyn, wenn du deine Augen verliehrest? (Spekulationen usw. usf. - GunterN)

Den 1. May richtete der Fleischer Ertel in Wammelwitz bey Strehlen ein sogenanntes Gevattereßen aus, wel seine Frau als Wöchnerin zur Kirche gegangen war. Da um die nehmliche Zeit eine Magd niedergekommen war und ihn als Vater des Kindes angegeben hatte, schraubten ihn die Gäste darüber, daß er beyde Gevatterschmäuße auf einmahl ausrichten können. Dieser Spott brachte ihn zu dem raschen Entschluß , sich die Kehle abzuschneiden; da ihm das aber wehthat, leiß er nach, verband sich mit einem Tuch, und versteckte sich auf dem Heustall. Hier fanden ihn die Gäste, die ihn vermißt hatten. Es wurde der Bader Männling aus Schildberg herbeygeholt, der diese Tragicomödie durch Heftung und Verband der Wunde endigte.

Den 1. May erhieng sich der freyledige Bursche Joseph Hoberg, aus Klein-Rörsdorf gebürtig, zu Langwasser unweit Greifenstein.

Im März fiel des Destillateur Görlichs zu Breslau 3jähriges Kind in einen siedenden Zuckerkessel und starb den 14. März davon.

Den 16. April fiel der Inwohner Hahmsch in Göltschau im Goldbergschen bey dem dortigen Wehr in Wasser und starb den 17.

Den 11. wurde zu Obersteinkirchen im Löwenbergschen der Häusler Dresler im herrschaftlichen Busche beym Holzfällen dermaßen von einem Baume getroffen, daß er die Nacht darauf verstarb.

Den 17. wollte des Häuslers Kindler zu Neuhof im Striegauischen Sohn auf einem Stegedas Eis abstoßen. Da der Stecken abglitschte, stürzte er ins Wasser und kam um.

Den 27. gerieht der Fleischer Dreyer aus Grägersdorf im Nimptschen in den Kretscham zu Skalitz mit einem Paar Bauern in eine heftige Schlägerey. Am 1. May fand man ihn auf dem Karschnber Felde todt. Man weiß nicht, ob er bey der Prügeley eine tödlichen Schlag bekommen, oder ob er unter Weges vom Schlage gerührt worden.

Den 6. May stürzte sich der Herr Polizeyinsprektor Völckel zu Brieg, da er auf Commißion ritt, bey dem Weinberg des Hrn. Director Schultz auf gleichem Wege, da er sich den Handschuh anziehen wollte das Genick ab.

Der Pächter Klinner zu Garbendorf wollte am 8. May fischen; ertrank aber. Er läßt 9 Kinder zurück.

Geändert von GunterN (25.09.2009 um 16:38 Uhr)
  #22  
Alt 29.09.2009, 16:21
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1785, May

Verkäufe adelicher Güter:

Der Herr Graf Wenzel v. Haugwitz die Herrschaft Gellenau in der Grafschaft Glatz, an den Herrn v. Ohlen für 100000 Rthlr.

Der Herr Landrath Graf v. Reder auf Kroischwitz hat Lobendau im Haynauischen vor 108000 Rthlr. von der verwittweten Frau v. Packisch gekauft, und an selbige Steinsdorfer in eben diesem Creyse für 38000 Rthlr. verkauft.

Der Marschcommißarius Leobschützer Creyses, Hr. v. Kehler Gut Klein-Habicht im Coselschen an den Herrn v. Adelsfeld für 25000 Flr. und 50 Ducaten Schlüßelgeld.
  #23  
Alt 30.09.2009, 14:41
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1785, May

Wasserschäden:

So viele Überschwemmungen auch Breslau in diesem Jahrhundert ausgesetzt gewesen, so kommt doch keine derselben der disjährigen gleich.

(1736 war der bisherige Maasstab des höchsten Wasserstandes. Sämtliche Vorstädte Breslaus, einige Häuser ausgenommen waren 1 - 3 Ellen unter Wasser gesetzt, fast alle Brücken unbrauchbar, Dämme niedergerissen, Bäume entwurzelt, kein Ufer erkennbar. Gärten und Äcker über viele Jahre unbrauchbar wegen der Sandablagerungen, 400 Häuser durch Beschädigung einsturzgefährdet. Es wurde Geld gesammelt und Spenden aus dem ganzen Land überweisen. 134 Schiffe sind zur Rettung von Mensch und Tier erschienen. - GunterN)

Die Zahl der verunglückten Menschen reichet zum Glück nicht über 20 hinaus. Unter diesen sind 4 Gärtner, Prause, Härtel, Jobel und Adam, und 4 Schiffer, Pluschne, der Frau und 4 Kinder hinterläßt, Jäckel, Harter und Schulz, die zur Rettung des Viehes in Brandschütz herbeyeilten und in der Fluth ihr Grab fanden, weil das Schiff umstürzte.

(Nach der Kälte bis Mitte May kam Wärme, aber mit Dauerregen. Durch knappes Futter gingen viele Schafe ein. das Wintergetreide musste nach Abtrocknen der Felder untergepflügt und die Neusaat sehr verspätet ausgebracht werden.-GunterN)
  #24  
Alt 01.10.2009, 21:46
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1785, May

Brandschäden:

Den 9. März brannte zu Schmottseiffen im Löwenbergschen des Häuslers Klinke Haus und Stallung ab.

Den 4. April des Bauern Tschirsch zu Bertelsdorf im Löwenbergschen sämmtliche Wohn- und Wirthschaftsgebäude; er verlor zugleich sein sämmtliches Vieh und Getraide.

Den 30. April kam Nachmittags in der 4ten Stunde in Sulau auf der Breslauer Gaße bey einer Töpferwittwe im Stalle Feuer aus, und grief so um sich, daß binnen einer Stunde 15 Häuser in Flammen stunden. Die ganze Stadt wurde, da der Wind das Feuer auf sie hintrieb, eingeäschert worden seyn, wofern man nicht durch gute Anstalten das Feuer am Ledergraben, der Stadt und Vorstadt scheidet, erhalten hätte. Es wurden 13 bürgerliche Häuser nebst Stallungen und Hintergebäuden und zwey Dreschgärtnerstellen in die Asche geleget. Sr. Excellenz der Herr Graf von Reichenbach auf Wirschkowitz, welche anderthalb Meilen von Sulau entfernt sind, schickten nicht nur sogleich eine Spritze zu Hülfe, sondern übersendeten auch den Tag darauf an den hiesigen Magistrat ein Geschenk an Gelde zur Vertheilung an die Verunglückten. Aus der nahen Nachbarschaft waren der Herr v. Kessel auf Protsch mit seinen Unterthanen zugegen, die zur Löschung des Feuers gute Dienste leisteten. Die hiesige Grundherrschaft, der Herr Graf v. Burghaus, Erb- und Standesherr auf Sulau, versorgten den Tag darauf sämmtliche Abgebrandte Inlieger, proßeßionirte und von der Garnison mit Getraide, welches nach Beschaffenheit der Umstände und Anzahl der Familien vertheilet, und manchem Hause zu 5 bis 6 Schfl. gegeben worden. Zur schleunigen Unterstätzung der Nothleidenden, veranlaßten auch die herrschaftlichen Officianten eine Beysteuer, wobey 42 Rthlr. und 15 sgl. einkamen, die sogleich an die Abgebrandte vertheilet wurden. Ob das Feuer durch Verwahrlosung entstanden, oder angelegt worden, hat bey der Untersuchung nicht erforscht werden können.

Den 14. brannte in der Nacht zu Herzogswalde im Grottkauischen, einem Hrn. v. Lignowsky gehörig, das Schloß, die Stallung und der Schüttboden ab.
  #25  
Alt 03.10.2009, 20:29
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1785, Junius

Todesfälle:

Den 22. Febr. d.J. starb zu Polckwitz Hr. Ludwig Christian v. Krockow, Lieutenant unter dem v. Mahlenschen Dragonerregiment, ein Sohn des verstorbenen General-Lieutenants von Krockow, in einem Alter von 36 Jahren 11 Monaten an der Gelbsucht, zu der zuletzt die Brutswassersucht kam, beweinet von den Dürftigen, die in ihm einen großen Wohlthäter verlohren.

Den 17. May, Herr Pastor Weizmann zu Peterwitz im Jauerschen, im 77. Jahre an Entkräftung.

Den 20. May d. J. starb die verw. Fr. Baroneße v. Kottwitz, eine geb. Freyin v. Reibnitz an einer Entkräftung , in einem Alter von 70 Jahren 8Moanten und 9Tagen auf ihrem Gut Nieder-Kaufung, eine Frau, die edel vor Gott und Menschen war und daher auch das glückliche seltene Loos hatte, allegemein geliebt und verehrt zu werden.

Den 25. May die Frau v. Haugwitz im Liegnitzischen , 73 Jahr alt.

Den 25. May starb zu Altschönau im Hirschbergschen, ohne die Gefahr seines übereilenden Todes selbst zu vermuthen, der Herr Baron von Vogten, Landesältester des Jauerischen und Schweidnitzschen Fürstenthums und Herr der Güter Altschönau und Ober- und Nieder-Mochau in seinem 57. Jahre an einer Verengerung und dazu tretenden Entzündung der Därme, die ehe sein Arzt, den man erst am Tage seines Todes zu ihm berief, eintraf, bereits in einen unheilbaren Brand übergegangen war.

Den 25. May der Hr. Cämmerer Kahlert zu Neurode.

Den 1. Jun. Hr. Rathmann Töpfer in Namslau an der Wassersucht.

An dem selben Tage Hr. Kaufmann Lichter der jüngere zu Hirschberg.

Den 3. Jun. die Frau Prorektorin Stiefin geb. Lentnerin zu Breslau an Krämpfungen, alt 27 Jahr und 9 Monat.

Den 4. Jun. der Königliche Oberbergamtsassessor, Hr. Prätorius zu Breslau am Schlage, alt 49 Jahr und 8 Monate.

Den 5. Jun. Frau Theresia Preußnerin, am Schlage, alt 58 Jahr. Sie war eine gute, biedere, fromme Gattin des noch lebenden ältesten Schlesischen Arztes Herr Doktor Preußners in Frankenstein.

Am 10. Jun. Fräulein Friedericke von Groß zu Tschachave im Trebnitzschen, an Krämpfungen und Schlag, im 8. Jahre.

Am 11. Jun. Frau Christiana geb. Stephanin, des verstorbenen Archidiakoni und Senioris zu St. Bernhardin zu Breslau, Hrn. Koch hinterlaßne Gattin , an Geschwüren alt 38 Jahr 6 Monate.

Am 13. Jun. Hr. Polizeyburgemeister von Teuffel zu Münsterberg.

Herr Senator Göldner zu Sprottau.

der pro emerito erkläret gewesene Postmeister, Hr. von Berg zu Ohlau. Der dasige Postmeister und Cämmerer Hr. Hilscher mußte ihm jährlich 400 Rthlr. abgeben.

Hr. Lorenz Schneider, Pfarrer zu Kunzendorf im Neustädtschen.

Den 18. Jun. Hr. Doctor Uhse zu Schmiedeberg. Er besaß viele theoretische und practische zu einem guten Arzt erforderliche Kentniße, gab sich damit sehr mit der Erziehung seiner Kinder ab und gieng seinen ganz eigenen Weg hier auf der Erde und auch zum Himmel. Die Söhne des Galeas taufen seine Krankheit Sophonia, Lieterie und weis der Himmel wie - die Layen nennen sie Abzehrung.

Geändert von GunterN (04.10.2009 um 21:50 Uhr)
  #26  
Alt 05.10.2009, 22:44
GunterN GunterN ist offline männlich
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1785, Junius

Geburten:

Im April, die Frau Rittmeisterin von Rosenschanz zu Münsterberg einen Sohn.

den 22., die Frau Majorin von Dobschütz zu Brieg einen Sohn.

den 26., die Frau Gräfin von Röder auf Logau und Hausdorf im Löwenbergschen eine Tochter.

den 28., die Frauz Lieutenantin von Kursel zu Münsterberg einen Sohn.

Im May, d.1. die Frau Regiments Quartiermeisterin Werdermann zu Schweidnitz eine Tochter.

den 2., die Frau Pastorin Sabarthin zu Piskorsine im im Herrnstädtschen einen Sohn.

den 6., die Frau Pastorin Torge in Wünschendorf im Löwenbergschen eine Tochter.

den 8., die Frau von Rohr auf Mersine im Herrnstädtschen einen Sohn.

den 10., die Frau Feuerburgemeisterin von Holly zu Goldberg einen Sohn.

den 11., die Frau Lieutenantin von Braun zu Brieg einen Sohn.

den 15., die Frau Gräfin von Posadowsky zu Dammitsch im Steinauischen einen Sohn.

den 20., die Frau von Königsdorf auf Jacobine usw. im Breslauischen eine Tochter, Sophia Henriette Francisca Jacobine.

den 23., die Frau Auditeur Theusner in Rattibor eine Tochter.

den 28., die Frau Justizcommissarius Tschirsch in Frankenstein eine Tochter.

den 29., die Frau Doctorin Herbst in Jauer einen Sohn.

die Frau Hofräthin Hofmann zu Gros-Glogau einen Sohn.

die Frau Cammer-Secretair Treutlern daselbst einen Sohn.

die Frau Canzlei-Inspector Gottwald daselbst einen Sohn.

Im Junius den 1., die Frau von Scheliha in Perschütz im Trebnitzschen einen Sohn.

die Frau Direktor Hellwingin zu Breslau eine Tochter.

die Frau Majorin von Prittwitz auf Ober-Wolmsdorf einen Sohn, Oswald Wilhelm Theodor.

den 2., die Frau Kaufmännin Barnikel in Hirschberg eine Tochter.

die Frau Hofräthin Werner zu Breslau eine Tochter.

den 3., die Frau von Kornacker zu Maliers einen Sohn.

den 9., die Frau Justiz-Commißionsräthin Seidel zu Gros-Glogau einen Sohn.

den 12., die Frau Regierungsräthin von Ende zu Oels einen Sohn.

die Frau Probstin Hermes in Breslau einen Sohn.

den 14., die Frau Reichsgräfin von Nostiz zu Postelwitz bey Bernstadt eine Tochter, Henriette Charlotte Eleonore.

den 22., die Frau Hauptmannin von Wachholz zu Breslau einen Sohn.

die Frau von Groß zu Tschaschaveim Trebnitzschen einen Sohn.

den 13. May, die Frau Hauptmannin von Diebitsch in Leipe im Trebnitzschen einen Sohn, Hans Friedrich Anton.
  #27  
Alt 07.10.2009, 19:21
GunterN GunterN ist offline männlich
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1785, Junius

Heyraten:

Den 10. April. Der Landrath des Jauerschen Creyses Herr von Reibnitz auf Leipe und Altenburg mit der Baroneße von Dyhern aus Gustau bey Gros-Glogau.

Den 3. May. Der Premier Lieutenant des von Rothkirchschen Infanterie-Regiments in Neisse, Herr von Schätzel mir der zweyten Fräulein Tochter des Herrn Ingenier-Majors von Harroy.

Den 9. May. Der Oberschlesische Justizcommißarius Hr. Elsner mit Demoiselle Stöckel, Tochter des verstorbenen Syndicus Stöckel zu Brieg.

Den 16. May der Herr Kriegsrath von Haugwitz mit der Frau von Kotulinsky, geb. von Kluge, auf Streuhoff im Trebnitzischen.

Den 24. May Hr. von Pförtner auf Danckwitz und Neudorf im Namslauischen, mit Fräulein Caroline von Prittwitz auf Lankau.

Den 29. May Hr. von Mondbach auf Blumenthal im Neisseschen mit dem Fräulein von Adlersfeld.

Den 31. May der Amtsrath und Generaölpächter der Sprottauschen Cämmereygüter, Hr. Cyrus, mit der Demoiselle Tochter des Hrn. Hofrath Müller in Rosenau.

Den 1. Junius der Hauptmann und Königl. Postmeister Hr. von Ohlenhausen zu Grottkau, mit der verwittweten Frau v. Strachwitz gebohrne Fritsche in Frankenstein.

Den 1. Junius Hr. Pastor Pinzger in Langenau bey Hirschberg mit der zweyten Dem. Tochter des Hrn. Kaufm. und Sentor Wendler zu Greiffenberg.

Den 22. Junius Hr. Krieges- und Domänenrath Prädel zu Breslau, mit der ältesten Demoiselle Tochter des Hrn. Kaufmann Neumann.

Die jüngste Demoiselle Tochter des Hrn. Cammercanzeley-Direktor Leßmann zu Gros-Glogau, mit dem Hrn. Bergsyndikus Singer aus Berlin.

Geändert von GunterN (08.10.2009 um 21:19 Uhr)
  #28  
Alt 09.10.2009, 21:31
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1785, Junius

Verkäufe adeliger Güter:

Die im May angezeigten Verkäufe von Lobendau und Steinsdorf müssen dahingehend berichtigt werden, daß der Landrath Löwenberg-Bunzlauischen Creises, Hr. Graf von Röder auf Kroischwitz, Lobendau, und der Landrath des Goldberg-Haynauischen Creises, Hr. von Redern, Pilgramsdorf von der Frau von Packisch gekauft, und letztrer ihr Steinsdorf verkauft hat.

Der Landrath Namislauischen Creises, Hr. von Czettritz, sein Gut Krickau an den Hrn. von Ohlen auf Eisdorf und Damnig für 19000 Rthlr. Kauf- und 200 Rthlr. Schlüsselgelder.

Geändert von GunterN (10.10.2009 um 21:14 Uhr)
  #29  
Alt 10.10.2009, 21:01
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1785, Junius

Unglücksfälle:

Die Innliegerin Neumannin zu Geisbach, der Stadt Gurau gehörig, mordete am 15. May ihr mit dem dasigen Freygärtner Dressler aus der Ehe erzeugtes neugebohrnes Kind durch Endruckung der Kehle.

Zu Scheibau bey Wünschelburg erhieng sich am 22. April der Bauernsohn Anton Hartmann aus Melancholie.

Zu Parchwitz wollte dem dasigen Handelsmann Seydel beym Königsschießen am 18. May die Büchse nicht losgehn, er klipperte darüber und unvermuthet brandt sie ab, da eben der 13jährige Sohn des dortigen Bäckers Ulber vorbeygieng. Er blieb auf der Stelle.

Den 21. März früh nach 8 Uhr wurde der Tuchmacher Johann Christoph Weismann zu Goldberg im Mühlgraben todt gefunden. Er war ein stiller frommen Mann, aber seit Jahresfrist in Melancholie verfallen, und brachte Tage und Nächte mit beten zu.

Der 65jähtrige Großärtner Roil zu Rüstern im Lübenschen hat sich am 27. May aus Ungeduld über diesen ganzen Winter durch erlittne Krankheit mit einem Barbiermesser die Kehle abgeschnitten.

Den 20. May erhieng sich in Halbendorf im Striegauschen der 50jährige Dreschgärtner George Pittler.

Den 20. Junius erschoß sich der Bretmüller Hans Quickert von Kroschnitz im Trebnitzischen im klein Perschützer Forste.

Der Fischer Hoffmann zu Regnitz im Neumärktischen fuhr, da er Wasserbeschädigten zu Hülfe eilen wollte, mit dem Kahn auf ein Stück Holz, schlug um und ertrank.

Am 9. May ward zu Neusalz ein mit Holz beladner Kahn von dem heftigen Strome gegen einen Pfahl so gewaltsam geworfen, daß er umschlug und die darin befindliche 3 Personen ins Wasser stürzten. -- Zwey davon sind gerettet, der Eigenthümer des Kahnes aber, der Schiffer Benjamin Piefke, ist von der Fluth verschlungen worden.

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  #30  
Alt 11.10.2009, 21:11
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1785, Junius

Brandschäden:

Den 20. May wurde das Schloß nebst der ganzen Hofereithe in Groetsch Leobschützer Creises den Hrn. v. Fragstein gehörig, ein Raub der Flamme. Das Feuer griff so schnell um sich, daß der Eigenthümer fast gar nichts retten konnte.

Vermischte Nachrichten:

In Girgwitz bey Prausnitz starb im März aus Altersschwäche, Christoph Kadler, der, nachdem er mit seiner ersten Frau 19 Jahre in der Ehe gelebt hatte, eine zweyte heyratete, mit der er noch über ein halbes Jahrhundert verlebte. Sie folgte ihm bald nach.

Den 4. Junius erlebten der Schuhmacher-Meister Sigm. Krause zu Sagan, und seine Ehegenoßin Maria Ktharina gebohrne Dittmannin, ihr 50jähriges Jubelhochzeitsfest.

Der Pächter der Steinauischen Stadtgüter, Hr. Pischel, ist in der großen Waßersnoth (Überschwemmung - GunterN)mit eigner Gefahr mehrere Tage hindurch den Nothleidenden zu Hülfe geeilet, hat ihnen Lebensmittel zugeführet, die Bedrängte errettet, und gethan, was tausende nicht gethan, ob sie es gleich auch thun können.
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