Suche nach einem Vorfahren von Ferdinand-Mahir

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  • Ferdinand 1
    Benutzer
    • 09.06.2013
    • 22

    Suche nach einem Vorfahren von Ferdinand-Mahir

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    seit geraumer Zeit suche ich einen Vorfahre von besagtem Ferdinand Mahir.
    Auf Anraten habe ich alle Archive in München angeschrieben und vom Bay. Staatsarchiv einen Familienbogen erhalten. (s. Anhang)

    Das Staatsarchv schlug vor beim Erzbistum weiter zu forschen, was aber außer Kosten keinen Erfolg brachte.
    Die Damen vom Bistum fanden weder einen Tauf noch einen Eheeintrag weder von Ferdinand noch von dem ersten Kind.

    Was würden ein erfahrenern Historiker jetzt machen?

    Sind die Archivare des Bistums zuverlässig oder sollte man selber suchen und keine schriftlichen Anfragen stellen?

    Der Familienbogen ist in diesem Forum auch im original eingestellt und wurde freundlicherweise sofort übersetz, Ferdinand-Mahir wurde meines Wissens nach mit der Civil-Verdiensmedaillie ausgezeichnet, bekam er auch den Andreas-Orden?

    Wie zuverlässig sind solche polizeilichen Familienbögen, z.B. hinsichtlich des Geburtsortes etc.
    Wenn z.B. der Name von Maier auf Mahir geändert wurde, wurde das vermerkt?

    Vorab vielen Dank für Ihre Bemühungen.
    MfG Ferdinand


    Ferdinand, verh[eiratet], kath[olisch], München, 1777
    + 30.03.1833 am Schleimschlag. D[octor] k[aiserlich] r[ussischer] Koll[egien] Rath g[ewesener] ord[entlicher] Univerßtäts Prof[essor] - des And[reas] Or[dens] M[itglied]

    Klein, Anna Maria Luzinda, --, verheiratet, katholisch, München, 1780
    + 22.09.1846 an Herzgicht u[nd] Altersschwäche
    nun die 6 Kinder + ein adoptiertes

    1. Laura Virginia, geb. 11. Juli 1802, kath[olisch], München,
    Klavierlehrerin in Stuttgart
    2. Eduard Fridan?t, geb. 12. Febr[uar] 1804, kath[olisch], München,
    dessen Wittwe Katharina Mahir hier
    ge[borene] Bäumen (Fr)
    absolv[ierter] Lyzeist nun
    [Regierungs]-Akzessist - jetzt
    [Regierungs]-Assessor? des Ob[er]
    Main Kr[eises]. [Regierungsblatt] 47. 1836
    + in Aschaffenburg
    3. Gustav Adolph, geb. 17. März 1807, kath[olisch], München [darüber steht: "Dillingen"] absolv[ierter] Gymnasiast nun
    Dr. Med. gegen-
    wärtig in Rußland
    Nun Leibarzt S[einer] K[öniglichen] H[oheit]
    des H[errn] Herzogs Leuchtenberg
    in rußische Dienste über-
    getreten vide acta 15547
    4. Guntram Ursmar, geb. 15. Okt[ober] 1808, katholisch, München
    + 19.12.1858 in ... Gymnasist, Rechts Cand[idat]... dahier Zog?
    5. Augusta Elwira, geb. 12. Januar? 1810, katholisch, München
    [darüber geschrieben: Wolfratshausen] ... Haus. hat Kapital
    bei dessen Sohn zu Cassa + 30.4.[18]79 in Oberbeuren.
    6. Joh[ann] Nep[omuk] Oskar, geb. 19. Aug[ust] 1813, katholisch, München [darüber geschreiben: Salzburg] Cand[idat] d[er] Med[izin]
    ... Haus prakt[ischer] Arzt Zog?

    Adoptiert: Holder/ Magdalena/ adoptiert/ kathl./ ledig/ 1823/ Laim/ wurde zu Laim bei Nymphenburg ausgesetzt gefunden.
  • Frank K.
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2009
    • 1318

    #2
    Hallo Ferdinand,

    wenn der Ferdinand auch den St. Andreasorden bekommen hat, so ist dies der höchste Russische Verdienstorden.
    Es ist aber wohl nicht bekannt, wann er diesen Orden verliehen bekam? Es wäre auch interessant nachzuforschen, an welcher Universität er Professor war. Der Name ist mir sonst bisher leider nicht in irgendwelchen Veröffentlichungen aufgefallen.
    Ich habe noch einen Verweis mit Angeben zu seinem Leben und noch einen Verweis gefunden.
    Im Internet findet sich bei gezielter Suche noch viel mehr!
    Ich hoffe, mit dieser Kurzinformation und dem Verweis weiterhelfen zu können.

    Viele Grüße

    Frank
    Zuletzt geändert von Frank K.; 18.12.2013, 14:46. Grund: Literaturverweise angehängt
    Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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    • Ferdinand 1
      Benutzer
      • 09.06.2013
      • 22

      #3
      SUCHE Ferdinand Mahir

      Hallo Frank,
      danke für die schnelle Antwort. Das mit dem Andreasorden hat mich auch überrascht, vielleicht könnte nochmal jemand über den Text sehen und es ist ein kleiner Übersetzungsfehler. Ich weiß dass er den Civil-Verdienstorden (Medaille) erhalten hat und persönlich geadelt wurde.
      Professor war er am Lyceeum in Dillingen, Salzburg, Insbruck und ich nehme an München.
      Den Verweis aus Jean Pauls Werken kenne ich und es ist eher als Spaß zu verstehen, ich denke die Herren kannten sich. Wenn es einen Namenswechsel Mahir-Maier gab dann viel früher, vor seiner Zeit in Dillingen.
      Laut Polizebogen kam er und sein erstes Kind in München zur Welt, es lassen sich aber scheinbar keine Taufeinträge finden. Wie lässt sich das erklären?
      MfG Ferdinand

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      • Meisenmann
        Benutzer
        • 27.04.2017
        • 9

        #4
        Ferdinand Mahir

        Hallo Ferdinand 1,

        vier Jahre später, vielleicht ist's aber noch brauchbar. Ich habe zu dieser nicht unberühmten Familie "Mahir" aus dem 19. Jahrhundert manches zusammengetragen.
        Auffallend ist das "Geheimnis" um die Herkunft des angeblich 1777 in München geborenen und dort 1833 gestorbenen "Ferdinand Oskar Mahir". Man überlege sich die Vornamen bezogen auf das Geburtsdatum. "Ferdinand" geht ja in Ordnung, war dennoch um diese Zeit eher selten in Bayern. Aber "Oskar"? Erst die angeblichen Erzählungen Ossians des schottischen Schriftsteller James Macpherson um 1770 machten den Namen "Oscar" auch im deutschsprachigen Raum bekannt - aber doch nach den viel späteren Übersetzungen ins Deutsche. Ich fand erst ab 1811/12 den zweiten Vornamen "Oskar" für Ferdinand Mahir (sen.), nämlich auf dem Titelblatt eines gedruckten Vortrags in Innsbruck und von ihm selbst so angegeben. Erstmals übrigens erscheint namentlich "Ferdinand Mahir" in einer "Sammlung der Churpfalzbaierischen ... Landes-Verordnungen ...", gedruckt 1802, dort unter dem Datum "München den 10. May 1800": Auf sein Bitten als "Lehrers der Weltweisheit in der Pagerie" wurde den wissenschaftlichen Lehrern das Tragen derselben Uniform erlaubt, wie den "Civil-Lehrern" der Militärakademie. Demnach wäre er mit 23 Jahren bereits Lehrer der nichttheologischen, praktischen "Weltweisheit" gewesen. Bei seinem Tode 1833 vermeldeten zwei Zeitungen, er sei mit 56 Jahren gestorben und ich denke, nur von daher wurde das Geburtsdatum "1777" in den Familienbogen übernommen. Er mag, vielleicht, auch etwas älter gewesen sein.
        Nun gibt bereits der Nachname "Mahir" ein Rätsel auf. Er kann laut zweier Bücher von lateinisch "magirus" gleich Koch abgeleitet sein, aber auch von Méir, was ins Französische und zugleich ins Jüdische verweist. Rätselhaft bleibt aber, dass kein "Mahir" außerhalb der hier in Frage kommenden Familie um 1800 in Bayern oder Österreich oder oder fassbar ist.
        Meine persönliche Auffassung geht dahin, dass es sich bei Ferdinand (Oskar) Mahir, 1777 - 1833, um einen in jungen Jahren katholisch Getauften handelt, dessen Eltern und anfänglich er selbst einen anderen Namen trugen und die wahrscheinlich jüdischer Herkunft waren. Die elsässische (siehe Wappengeschichte) oder hugenottische Abstammung erscheint mir wenig glaubhaft und nachgereicht, zumal der protestantische Hintergrund komplett fehlt. Sogenannte "geheime" Judentaufen kamen indes vor, wurden jedoch bislang für Bayern oder auch nur München quantitativ nicht untersucht (im Gegensatz etwa zu Wien). Im übrigen ist es eine vor allem nach Ferdinand Oskar Mahir äußerst spannende Familiengeschichte. Neben der bekannten Tochter Laura reussierten auch die Söhne Eduard und Adolph in öffentlichen Aufttritten als Musiker, auch als Schriftsteller, ehe sie ihren höheren Beamtenkarrieren nachgingen. Laura starb erst nach 1876 in Stuttgart, allerdings vergessen. Bezüglich Ferdinand Oskars Begräbnis in 1833 vermeldete der "Bayerische Volksfreund" unter dem 4. April 1833 kritisch, dass das Leichenbegängnis eines so verdienten Mannes "bloß mit der kalten Formel ohne Kraft und Würde des Augenblicks statt hatte."

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        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4834

          #5
          Hallo,

          der F. O. Mahir hatte ja offenbar promoviert, weiß man wo? Um 1800 dürfe die Anzahl der Promotionen pro Jahr doch überschaubar gewesen sein.
          Gruß
          gki

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4834

            #6


            Dort werden einige Werke des F.O. Mahir erwähnt. Ich hab sie auf die Schnelle bei Google Books nicht gefunden, aber vielleicht finden sich in denen Hinweise auf einen Studienort.
            Gruß
            gki

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            • gki
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2012
              • 4834

              #7
              Weitere Forschungsansätze:

              - Validieren des Geburtsortes des ältesten Kindes
              - dann Suche nach Trauung der Eltern an diesem Ort
              - um 1800 könnte bei den Taufen auch schon der "Stand" und die Herkunft der der Mutter angegeben sein
              - Suche nach Trauung dort
              - Suche nach Trauung in Dillingen (Publikationsort)
              Gruß
              gki

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              • BenediktB
                Erfahrener Benutzer
                • 31.05.2006
                • 540

                #8
                Hallo zusammen,

                inde den Absolventenlisten des Wilhelmsgymnasiums in München sind vier Söhne mit Geburtsort verzeichnet:
                Eduard * München
                Guntram * Dillingen
                Gustav Adolf * Dillingen
                Oskar * Salzburg

                Ich würde mal spontan in Salzburg und Dillingen auch forschen, ob sich dort Anhaltspunkte auf die Herkunft des Vaters ergeben...

                VG, BenediktB
                Mein Ancestry-Stammbaum

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                • Meisenmann
                  Benutzer
                  • 27.04.2017
                  • 9

                  #9
                  @ gki: "Der F. O. Mahir hatte ja offenbar promoviert, weiß man wo? Um 1800 dürfte die Anzahl der Promotionen pro Jahr doch überschaubar gewesen sein."

                  In die engere Wahl kommen die Universitäten von Dillingen, Ingolstadt, vielleicht Eichstätt.
                  F. O. Mahir scheint Verbindungen gehabt zu haben zum "traditionell wissenschaftsorientierten Benediktinerorden" (Zitat von Chr. Spehr, Aufklärung und Ökumene, Tüb. 2005). Manches an Mahir erinnert daher auch an den katholischen Aufklärer Beda Mayr (eigtl. Felix Mayr, auch Mair, 1742 - 1794) ... Mayr / Mahir ... Ein Schelm der "Böses" dabei denkt.

                  Laura Virginia Mahir ist die Älteste, tatsächlich in München geboren, weil die Eltern sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhielten. F. (O.) Mahirs erste Publikation war "Rüge, den Anti-Röschlaub betreff", München 1802

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4834

                    #10
                    Zitat von Meisenmann Beitrag anzeigen
                    In die engere Wahl kommen die Universitäten von Dillingen, Ingolstadt, vielleicht Eichstätt.
                    F. O. Mahir scheint Verbindungen gehabt zu haben zum "traditionell wissenschaftsorientierten Benediktinerorden" (Zitat von Chr. Spehr, Aufklärung und Ökumene, Tüb. 2005). Manches an Mahir erinnert daher auch an den katholischen Aufklärer Beda Mayr (eigtl. Felix Mayr, auch Mair, 1742 - 1794) ... Mayr / Mahir ... Ein Schelm der "Böses" dabei denkt.
                    Ich bin eher der Schelm der denkt, daß man halt in ein Archiv gehen sollte, anstelle sich Spekulationen hinzugeben.

                    Laura Virginia Mahir ist die Älteste, tatsächlich in München geboren, weil die Eltern sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhielten. F. (O.) Mahirs erste Publikation war "Rüge, den Anti-Röschlaub betreff", München 1802
                    Was steht denn in dem Taufeintrag zu den Eltern?
                    Gruß
                    gki

                    Kommentar

                    • Meisenmann
                      Benutzer
                      • 27.04.2017
                      • 9

                      #11
                      Weißt denn Du etwas zum Taufeintrag der Eltern? Dann wäre ja die Anfrage von Ferdinand1 und der ganze nachfolgende Kladderadatsch inklusive hier ausgebreitetem Archivmaterial (Familienbogen) zu Mahir längst obsolet. Dem scheint ja nicht so zu sein und infolgedessen steht vorerst dieser Familienbogen, der gewiss nicht das letzte Wort ist. Zu diesem aber passt, dass Laura Virginia offenbar in München geboren wurde und Ferdinand Oskar zu diesem Zeitpunkt noch Zivillehrer der Weltweisheit an der Pagerie war und 1802 in München seine wahrscheinlich erste Veröffentlichung, die sich eng an der Naturphilosophie orientierte, herausbrachte. Das sind freilich Kontexte, die aber wichtig sind. Denn, in welches Archiv der 1001 Archive soll denn "gegangen" werden? Sammelt man vor einem solchen Canossagang "Spekulationen", ich behaupte Indizien (etwa über wissenschaftliche Sekundärliteratur), bekommt das Ganze eine Kontur und aus 1001 Archiven bleiben à la Nürnberger Trichter zielgerichtet wenige übrig. Ferdinand1 schrieb, er habe alle Archive in München angeschrieben. Vielleicht nicht alle, aber selbst wenn dem so war, Archive sind nicht immer der Weisheit letzter Schluss, nichteinmal die Kirchenbucheinträge der Herren Pfarrer und Pastoren. Im Gegenteil, ich wurde selbst mehrfach mit vermeintlich gesicherten Archiveinträgen konfrontiert, die schlicht falsch waren! Also, wenn ich den freilich spekulativen Mayr/Mair/Mahir-Vergleich hier aufbrachte, so hat er eine gewisse inhaltliche Berechtigung, auf der regionalen und sachthematischen Ebene. Meine spaßhafte Zusatzbemerkung hat also einen historisch nachvollziehbaren Hintergrund, wenigstens was die wissenschaftliche Ausbildung und die Denkvorstellungen des Lehrers der Weltweisheit betrifft, F. (O.) Mahir. Oft genug sind es scheinbar querliegende Überlegungen, die plötzlich ein Fenster öffnen. Mehr beabsichtigte ich gar nicht. Im übrigen haben sich meine Fragen, die auf Umwegen auf diesen Thread führten, bereits gelöst. Aber dennoch, ich denke meine "Spekulationen" können möglicherweise den aus genealogischen Interessen Nachfragenden behilflich sein. Grüße
                      Zuletzt geändert von Meisenmann; 22.05.2017, 00:16.

                      Kommentar

                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4834

                        #12
                        Zitat von Meisenmann Beitrag anzeigen
                        Weißt denn Du etwas zum Taufeintrag der Eltern?
                        Nein, da liegt ein Mißverständnis vor: Was ich meinte ist, "was steht denn im Taufeintrag der Tochter über die Eltern?".

                        Da stehen gewöhnlich die Namen, auch der Mädchenname der Frau, es kann aber zb auch "Bierbräuerstochter aus XY" drin stehen. Dann hätte man einen weiteren Anhaltspunkt wo man nach der Trauung suchen könnte.

                        Idealerweise besorgt man sich die Taufeinträge aller Kinder und hofft, daß in einem mehr drinsteht als in den anderen.

                        Dann wäre ja die Anfrage von Ferdinand1 und der ganze nachfolgende Kladderadatsch inklusive hier ausgebreitetem Archivmaterial (Familienbogen) zu Mahir längst obsolet. Dem scheint ja nicht so zu sein und infolgedessen steht vorerst dieser Famillienbogen, der gewiss nicht das letzte Wort ist. Zu diesem aber passt, dass Laura Virginia offenbar in München geboren wurde und Ferdinand Oskar zu diesem Zeitpunkt noch Zivillehrer der Weltweisheit an der Pagerie war und 1802 in München seine wahrscheinlich erste Veröffentlichung, die sich eng an der Naturphilosophie orientierte, herausbrachte. Das sind freilich Kontexte, die aber wichtig sind. Denn, in welches Archiv der 1001 Archive soll denn gegangen werden?
                        Nun, was München angeht, bieten sich das Staatsarchiv und das Hauptstaatsarchiv geradezu an. Vielleicht gibt es zu der Pagerie noch Akten über die Bediensteten.

                        Dann natürlich das Erzbischöfliche Archiv wg der Taufeinträge und möglicher Traueinträge.

                        Sammelt man vor einem solchen Canossagang "Spekulationen", ich behaupte Indizien (etwa über wissenschaftliche Sekundärliteratur), bekommt das Ganze eine Kontur und aus 1001 Archiven bleiben à la Nürnberger Trichter zielgerichtet wenige übrig. Ferdinand1 schrieb, er habe alle Archive in München angeschrieben.
                        Ich glaub nicht, daß das Erzbischöfliche Archiv in München auf ein bloßes Anschreiben die Bücher aller Pfarren in München durchsucht. Da wird man schon selber tätig werden müssen.

                        Und natürlich findet zB das Staatsarchiv wenn es nach einem "F. Mahir" gefragt wird, so ohne weiteres nichts. Da muß man schon zB nach Akten zur Pagerie fragen und die dann selber auswerten.

                        Vielleicht nicht alle, aber selbst wenn dem so war, Archive sind nicht immer der Weisheit letzter Schluss, nichteinmal die Kirchenbucheinträge der Herren Pfarrer und Pastoren. Im Gegenteil, ich wurde selbst mehrfach mit vermeintlich gesicherten Archiveinträgen konfrontiert, die schlicht falsch waren!
                        Sicher haben die Pfarrer auch mal einen Fehler gemacht.

                        Aber oft ist es die eigene Interpretation, die einem ein Bein stellt. Gerade heute geschehen: Eine Lesung "Khyrmayr" ergab keinen Sinn. Nochmal hingeschaut, Rs und Ks verglichen, und: Da steht "Rhyrmayr", was sehr viel besser paßt.

                        Also, wenn ich den freilich spekulativen Mayr/Mair/Mahir-Vergleich hier aufbrachte, so hat er eine gewisse inhaltliche Berechtigung, auf der regionalen und sachthematischen Ebene. Meine spaßhafte Zusatzbemerkung hat also einen historisch nachvollziehbaren Hintergrund, wenigstens was die wissenschaftliche Ausbildung und die Denkvorstellungen des Lehrers der Weltweisheit betrifft, F. (O.) Mahir. Oft genug sind es scheinbar querliegende Überlegungen, die plötzlich ein Fenster öffnen. Mehr beabsichtigte ich gar nicht. Im übrigen haben sich meine Fragen, die auf Umwegen auf diesen Thread führten, bereits gelöst. Aber dennoch, ich denke meine "Spekulationen" können möglicherweise den aus genealogischen Interessen Nachfragenden behilflich sein. Grüße
                        Das wird sich weisen müssen.
                        Zuletzt geändert von gki; 22.05.2017, 00:30.
                        Gruß
                        gki

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                        • Meisenmann
                          Benutzer
                          • 27.04.2017
                          • 9

                          #13
                          Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Für jene, die weitersuchen wollen, sind die Tipps prima.
                          Etwas habe ich aber noch entdeckt: Ferdinand (Oskar) Mahir durchlief offenbar zwischen ca. 1788 und 1796 zunächst die "Haupt-Stift und Normalschule zu U. L. Frau" in München, um dann jeweils in die höheren Klassen aufzusteigen. Allerdings unter dem Namen Ferdinand Mayr, auch Mair, einmal als Maier geschrieben, "von München". In jeder Klassenstufe erhielt er mehrfach Preise und Auszeichnungen und rangierte beim "jährlichen Fortgang" meist an erster Stelle. Es handelt sich stets um ein- und denselben "Ferdinand", auch wenn noch andere Mitschüler namens Mayr und Mair auftauchen (z.B. ein Emanuel, Andreas und ein Xaver).

                          Eine Durchsicht der gedruckten Matrikel der Uni Ingolstadt-Landshut-München erbrachte kein Ergebnis. Nur eben zwei seiner Söhne (Mahir) und ältere Mayr, Mair etc., darunter auch Ferdinands, die jedoch nicht zu Mahirs Alter passen.
                          Mit Hilfe der konkreten Tipps von gki könnte man nun z.B. für das Jahr 1777 für Ferdinand Mahir, oder für die älteste Tochter Laura, parallel nach dem Nachnamen Mayr, Mair Ausschau halten. Aus welchen Gründen auch immer (Distinktion?), aber die öffentliche Wandlung zum Nachnamen "Mahir" muss kurz vor 1800 erfolgt sein. Wie schon der zweite Vorname "Oskar" erst anlässlich einer Rede in Salzburg am 9. Dez. 1811 auftaucht. Grüße

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