DNA machtes? Macht der Weg Sinn?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Arcus22
    Benutzer
    • 04.01.2022
    • 76

    DNA machtes? Macht der Weg Sinn?

    Hallo zusammen,

    ich bekomme meine toten Punkte einfach nicht geknackt.
    Da diese in einem Fall bei Generation 4 liegen, überlege ich doch einen dieser DNA-Proben Anbieter zu nehmen und of matches zu hoffen.

    Aber macht das Sinn? Ist die Dichte hier in Deutschland so hoch, dass man da echt Treffer erlangen kann?

    Über die Datensicherheit mache ich mir weniger Sorgen, weil ich habe bereits soviel Gen-Material gespendet, wenn eine Behörde daran interessiert ist, haben sie es eh schon...
    Auch die Krankenkasse weiß schon alles, also werden meine Raten nicht mehr steigen

    Meine Sorge ist eher sinnlos Geld zu versenken.

    Also Frage in die Runde: Lohnt sich ein DNA Abstrich? Und wenn ja bei welchem Anbieter?

    Danke und viele Grüße
    Arcus
  • debert
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2012
    • 898

    #2
    Hallo Arcus,


    Ich erhoffe mir die Klärung eines toden Punktes (uneheliches Kind) 3 Generationen vor mir. Ich habe den Test bei Ancestry gemacht und auch bei MyHeritage hochgeladen.
    Für den toten Punkt war es noch nicht hilfreich, aber bei MyHeritage habe ich einen Zweig 4 Generationen vor mir mütterlicherseits und die Großcousine meines Vaters gefunden und Kontakt und Datenaustausch herggestellt. Das war ziemlich cool und zeigt, dass es funktioniert. Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann den magischen Match finde. Sonst habe ich bisher einige nette Kontakte gehabt und viel zu viel Zeit damit verbracht.

    Kommentar

    • Gastonian
      Moderator
      • 20.09.2021
      • 3325

      #3
      Hallo Arcus:


      Meine Erfahrung (nur ein Datenpunkt): ich habe vor fast 4 Jahren DNA-Tests bei Ancestry und bei FamilyTreeDNA gemacht und dann auch bei MyHeritage, GEDMatch, und geneanet hochgeladen (beachte: auswärtige Tests kann man bei MyHeritage hochladen, aber nicht bei Ancestry). Ich habe da mengenweise Matches aus Amerika und Australien erhalten, meist auf der Seite meiner amerikanischen Mutter, aber auch einen verwertbaren Match eines amerikanischen Nachkommens der Urgroßeltern meines deutschen Vaters. Aber ich habe keinen einzigen verwertbaren Match mit einer in Deutschland lebenden Person erhalten (es gab wohl einige entfernte deutsche Matches auf MyHeritage, aber ohne verknüpften Stammbaum).


      Auch zu beachten: obwohl MyHeritage die größte Testdichte in Europa haben soll, ist es auch zumindest manchmal ein Abzocker (siehe Diskussion hier: https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=239634). Und der Kundenservice befindet sich z.Zt. in einer Kriegszone.


      Mir zumindest hat die DNA-Analyse in meiner eigenen Ahnenforschung nicht geholfen, selbst nicht bei meinen amerikanischen toten Punkten in Generation 5. Ich habe viel zu viel Zeit mit vergeblichen und rasend-machenden Versuchen verbracht, irgendeine Verbindung zwischen den sehr vielen entfernten Matches zu finden, ohne eine echte Spur zu finden. Vor ein paar Wochen (nach dem 23andMe-Debakel) habe ich dann alle meine DNA-Daten (außer dem Y-DNA Test zum Ursprung meiner väterlichen Linie) gelöscht - falls mein Konto geknackt wird, sind nicht nur meine eigenen DNA-Daten einsehbar, sondern auch gewisse Daten meiner Matches, und es ist diese Kombination, die noch nicht den Gesundheitsämtern bekannt ist.


      Wie gesagt, nur ein Datenpunkt - andere mögen bessere Erfahrungen mit DNA-Analyse in deutscher Ahnenforschung gemacht haben.


      VG


      --Carl-Henry
      Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

      Kommentar

      • Der Görlitzer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.11.2022
        • 627

        #4
        Guten Abend allerseits,

        da ich mich bei DNA-Matches nicht auskenne und noch nicht beschäftigt habe, aber trotzdem das Thema sehr spannend finde, möchte ich mich mal mit einklinken. Ich habe auch überlegt irgendwann einen Test zu machen, da bei meinen sehr verzweigten Familien ich vielleicht Glück habe. Wäre es besser wenn ich einen Abstrich mache, oder ergibt es eine höhere Trefferquote wenn ich meine 4 Großeltern darum bitte?

        Mit freundlichen Grüßen

        Kommentar

        • Weltenwanderer
          Moderator
          • 10.05.2016
          • 4364

          #5
          Hallo,

          immer so weit wie möglich zurück testen - vier Großeltern sind perfekt. Mit jeder Generation halbiert sich die weitergegebene DNA, rein theoretisch erscheint also ein DNA-Match bei einem Großelternteil ca. 4x so stark wie bei dir. Je stärker die Übereinstimmung, desto aussagekräftiger auch das Match - bei weit entfernten Verwandten verschiedenen Grades sind die Unterschiede in der Übereinstimmung eher marginal, was es schwieriger macht, abzuschätzen, wie weit entfernt verwandt man ist. Durch die zufällige Vererbung verschwinden auch manchmal DNA-Matches komplett von Generation zu Genration.

          LG,
          Michael
          Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
          Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
          Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
          Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
          Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

          Mein Stammbaum bei GEDBAS

          Kommentar

          • Jürgen_W
            Erfahrener Benutzer
            • 25.08.2021
            • 295

            #6
            Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
            Vor ein paar Wochen (nach dem 23andMe-Debakel) habe ich dann alle meine DNA-Daten (außer dem Y-DNA Test zum Ursprung meiner väterlichen Linie) gelöscht - falls mein Konto geknackt wird, sind nicht nur meine eigenen DNA-Daten einsehbar, sondern auch gewisse Daten meiner Matches, und es ist diese Kombination, die noch nicht den Gesundheitsämtern bekannt ist.
            Hallo Carl-Henry,

            autosomale DNA-Tests sind geeignet für DNA-Matching und außerdem für grobe Ethnizitätsschätzungen, aber darüber hinaus kenne ich bisher keine überzeugenden Beispiele was damit möglich ist.
            Wahrscheinlich fehlt mir die kriminelle Fantasie: Was könnte denn ein US-Gesundheitsamt oder ein Krimineller mit Deiner autosomalen DNA-Datei oder mit Informationen zu Deinen DNA-Matching-Segmenten konkret Schlimmes machen?

            Viele Grüße,
            Jürgen

            Kommentar

            • Gastonian
              Moderator
              • 20.09.2021
              • 3325

              #7
              Hallo Jürgen:


              1) Falls mit dem DNA-Match ein Stammbaum verknüpft ist, dann kann durch die Analyse der näheren Matches die Identität von lebenden Matches, die mit anonymisierten oder verschleierten Namen einen Stammbaum erstellt haben, festgestellt werden (diese Technik wird ja schon von Kriminalämtern in den USA zur Identifizierung von unbekannten Opfern und von Tatverdächtigen benutzt - weshalb z.B. GEDMatch einen "opt-out of Law Enforcement Identification" anbietet, woran sich Kriminelle aber nicht halten müssen).



              2) Genau das, was die Knacker von 23andMe im Darknet anbieten: die Identifizierung von Personen jüdischer Abstammung (entweder direkt durch Ethnizitätsschätzung, welche den Matches auch sichtbar ist, oder indirekt als Matches einer Person, die in der Ethnizitätsschätzung einen hohen Anteil an Ashkenazi-Abstammung zeigt).



              3) Da verschiedene der Anbieter ihre Test-Chips jetzt auch auf die Auffindung von zur Gesundheit relevanten Genen optimiert haben (z.B. "Family Finder + myDNA Wellness" bei FamilyTreeDNA), dann können bei Personen, die eine bestimmte gesundheitsrelevante Genvariante haben, durch den Chromosom-Browser auch Matches gefunden werden, die in der gleichen Gen-Region übereinstimmen und daher wahrscheinlich die gleiche Variante haben.


              VG


              --Carl-Henry
              Zuletzt geändert von Gastonian; 15.11.2023, 12:33.
              Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

              Kommentar

              • Cardamom
                Erfahrener Benutzer
                • 15.07.2009
                • 2024

                #8
                Hallo Interessierte,


                ich habe seit 10 Jahren autosomale DNA-Tests meiner Eltern und teilweise von mir und einer Cousine bei 5 Anbietern. Dazu von meinem Vater Y-Full.

                Vorher hatte ich schon einen ganz guten Stammbaum erarbeitet.



                Das Geld für einen oder mehrere Tests auszugeben ist immer eine Risikoanlage.
                In meinem Fall habe ich nach einigen Jahren aufgedeckt, daß meine Mutter einen anderen Vater hatte als familiär bekannt war; dann auch nach 2 Jahren mit viel Glück und dank Menschen, die sich nicht an Datenschutzregeln gehalten haben (dadurch waren jüngere Daten im Netz).
                Dazu habe ich viele Linien meines Stammbaums mit DNA-Tests verifizieren können und auch Kontakte mit anderen Forschern geknüpft.

                Interessant war auch, einen Eindruck von den Auswandererzahlen in den Regionen zu bekommen.


                Ehrlich gesagt, kann man nicht sicher sein, was man bekommt.
                Ich halte es aber für eine grandiose Erweiterung der klassischen Ahnenforschung; und manchmal wird mein Ehrgeiz angestachelt, noch weiter in Kirchenbüchern zu forschen, ob ich nicht doch einen gemeinsamen Vorfahren bei einem kleinen Match finden kann.


                Freundliche Grüße


                Cornelia

                Kommentar

                • Arcus22
                  Benutzer
                  • 04.01.2022
                  • 76

                  #9
                  Hallo,
                  danke für eure Meinungen. Ich denke wenn die Abdeckungen bei uns in Europa wirklich noch so dünn sind, dann lasse ich das auch.
                  Ich sehe die Chancen dann doch als ziemlich gering an.


                  In Nord und Süd Amerika habe ich in der 5./6. auch sehr viele ausgewanderte Zweige... aber das bringt mich nicht weiter.


                  Viele Grüße
                  Arcus

                  Kommentar

                  • XodoX
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.07.2022
                    • 199

                    #10
                    Zitat von Der Görlitzer Beitrag anzeigen
                    Guten Abend allerseits,

                    da ich mich bei DNA-Matches nicht auskenne und noch nicht beschäftigt habe, aber trotzdem das Thema sehr spannend finde, möchte ich mich mal mit einklinken. Ich habe auch überlegt irgendwann einen Test zu machen, da bei meinen sehr verzweigten Familien ich vielleicht Glück habe. Wäre es besser wenn ich einen Abstrich mache, oder ergibt es eine höhere Trefferquote wenn ich meine 4 Großeltern darum bitte?

                    Mit freundlichen Grüßen

                    Das wäre definitiv sehr, sehr gut. Konnte ich leider nicht mehr machen, da die Eltern von meinem Vater schon tot sind. Meine anderen Großeltern leben aber noch und das hat definitiv was gebracht. Ich würde die Tests von allen machen, wo es möglich ist. Selber, Eltern, Großeltern..


                    Zitat von Arcus22 Beitrag anzeigen
                    Hallo,
                    danke für eure Meinungen. Ich denke wenn die Abdeckungen bei uns in Europa wirklich noch so dünn sind, dann lasse ich das auch.
                    Ich sehe die Chancen dann doch als ziemlich gering an.


                    In Nord und Süd Amerika habe ich in der 5./6. auch sehr viele ausgewanderte Zweige... aber das bringt mich nicht weiter.


                    Viele Grüße
                    Arcus

                    Wenn halt alle so denken, dann wird es auch nie mehr.

                    Kommentar

                    • Der Görlitzer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.11.2022
                      • 627

                      #11
                      Zitat von XodoX Beitrag anzeigen
                      Das wäre definitiv sehr, sehr gut. Konnte ich leider nicht mehr machen, da die Eltern von meinem Vater schon tot sind. Meine anderen Großeltern leben aber noch und das hat definitiv was gebracht. Ich würde die Tests von allen machen, wo es möglich ist. Selber, Eltern, Großeltern..
                      Vielen Dank dir XodoX und auch dir Michael. Dann werde ich das in Erwägung ziehen solange es noch möglich ist. Nun muss ich nur noch meine Großeltern überzeugen das ich von Ihnen für die Forschung einen Abstrich benötige. Das kann ja noch lustig werden.

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X