Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien

    Liebe Adelsforscher,

    da wir an anderer Stelle schon mehrmals das Thema direkte Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien angeschnitten hatten, eröffne ich dieses neue Thema. Es dürfte recht interessant werden.

    Es geht hier nicht so sehr um die Verbindungen bürgerlicher Familien mit adeligen Familien, die dann den Hochadelsanschluss bringen, die gibt es häufiger. Wobei es auch da ein paar ganz "wichtige" und weitverbreitete Anschlüsse gibt, die durchaus auch erwähnt werden sollten. Es soll hier aber in erster Linie um die seltenen direkten Verbindungen mit Hochadelsgeschlechtern, also Männer aus mindestens gräflichen Häusern mit bürgerlichen Frauen und deren uneheliche Kinder, gehen.

    Eingeladen sind alle, die Spaß an dem Thema haben und vor allem auch diejenigen, die in ihrer eigenen oder in einer ihnen bekannten Genealogie derartige Verbindungen gefunden haben. Schön wäre es, wenn Ihr auch ein wenig Hintergrundinformationen mit einbringen könntet, z.B. welche Quellen Euch für diesen Anschluss bekannt sind (Kirchenbuch, Sekundärliteratur, Webseite, Wappen mit Bastardfaden, Familiengeschichten usw.).

    Es soll nicht nur um die zweifelsfrei belegten Hochadelsanschlüsse gehen, sondern auch um solche, die glaubhaft sind, solche, die bereits widerlegt wurden, solche, die zweifelhaft sind und solche, die Ihr kennt aber keine weiteren Informationen habt. Vielleicht entsteht daraus ja eine recht interessante Diskussion.

    [Edit nachdem das Thema Hochadel in einem anderen Faden aufgekam:
    Hochadel bedeutet per Definition korrekterweise, dynastischer Adel oder ihm ebenbürtige Häuser. Dazu zählen nicht alle fürstlichen Häuser, einige gräfliche Häuser sind jedoch dabei und auch ein freiherrliches Haus.
    Für unseren Faden soll das aber nicht so eng im Sinne der Definition gesehen werden, sondern allgemeiner, im landläufigen Sinne hochgestellte Adelshäuser.]


    Viel Spaß wünscht Euch
    Hina

    PS: Ich habe die angefangene Diskussion hierher verschoben. Allerdings ist mir da technisch etwas durcheinandergeraten, so dass alles im Beitrag von Friedrich zusammengefasst ist. Lasst Euch davon nicht beirren - Frauen und Technik eben .

    PPS: Nils Lenke, herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Forschung, viele weiterbringende Antworten im Forum und viel Spaß mit Deinen neuen "Verwandten" und den anderen Usern hier.
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11326

    #2
    Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien

    Zitat von Hina Beitrag anzeigen
    Interessant wäre übrigens tatsächlich mal die Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien zusammenzutragen. Ich werde dazu demnächst einen Thread eröffnen. Zwei, die widerlegt sind, hatte ich ja schon benannt. Aber es geht ja um die echten.
    Viele Grüße
    Hina
    Moin Hina,

    da bin ich aber gespannt! War ja nicht nur Franz. So nebenbei, ich weiß nicht, ob ich schon mal geflachst habe:

    Franz von Waldeck, Bischof von Münster und Osnabrück, hatte die acht Kinder ja mit seiner "Köchin" Anna Pohlmann. Ich pflege da immer zu sagen: Die konnte eben nicht nur gut kochen und braten, sondern auch gut brüten!!!

    Friedrich

    ----------------------------------------------------------------------------

    Da bin ich auch gespannt.
    Ueber schwaebische Vorfahren habe ich z.B. noch den Johann Wirttemberger im Stammbaum. Das ist, wie ich las, auch ein recht bekannter "Anschluss" und eine Menge schwaebischer Buergers- und Pfarrersfamilien stammen von dem ab...

    Beste Gruesse
    Johannes

    ----------------------------------------------------------------------------------

    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    Franz von Waldeck, Bischof von Münster und Osnabrück, hatte die acht Kinder ja mit seiner "Köchin" Anna Pohlmann.
    Ja, dieser Anschluss des Bischofs an den Hochaldel dürfte wohl unstrittig sein

    hier mal eine Auswahl an Vorfahren: http://worldconnect.rootsweb.ancestr...erin&id=I15978

    und auch noch eine an Nachfahren: http://worldconnect.rootsweb.ancestr...erin&id=I15978

    Grüße
    Lars

    ---------------------------------------------------------------------------

    Moin,

    habe gerade mal über die Nachfahren geschaut. Ich bin etwas skeptisch, weil da wohl Fehler drin sind. Da hat wohl einer schlampig bei Schwennicke oder Waldschmidt (1927) abgeschrieben.

    Friedrich

    ----------------------------------------------------------------------------

    Zitat von Friedrich
    habe gerade mal über die Nachfahren geschaut. Ich bin etwas skeptisch, weil da wohl Fehler drin sind. Da hat wohl einer schlampig bei Schwennicke oder Waldschmidt (1927) abgeschrieben.
    mag sein, das jemand schlampig abgeschrieben hat, die "Quellen" sind ausgewiesen, sehr gern lass ich mich belehren und verbessere...

    Lars

    ----------------------------------------------------------------------------

    Moin Lars,

    also ich nehme Johann Daniel Waldeck (+ 1640), hier als Enkel von Bischof Franz ausgewiesen, und seine Frau, hier als N. Gottlieb ausgewiesen. Beides Blödsinn, um es deutlich zu sagen!

    Johann Daniel Waldeck war ein Sohn des Franz Waldeck (1582 - 1635) und gehört somit in die 4. Nachfahrengeneration. Seine Frau hieß mit Vornamen Gottliebe. Sowohl bei Waldschmidt (1927) als auch bei Schwennicke (2000) bleibt der Nachname offen. Allerdings hat Dr. Hermann Steinmetz, ein Nachfahr auch der bürgerlichen Waldecks, und sehr rühriger Forscher im Waldeckischen schon im Band 50 der Geschichtsblätter für Waldeck (1958) eine Abhandlung geschrieben, in der er den Mädchennamen der Gottliebe Waldeck mit Bilgen angibt, ein aus dem Wittgensteinischen stammender Name.

    Schade, daß in dieser Aufstellung die Nachfahren der Henriette Margaretha Elisabeth Waldeck (1750 - 1823) nicht aufgelistet sind, die 1766 Johann Franz Christoph Steinmetz (1730 - 1791) geheiratet hat, den damaligen Hofprediger in Arolsen und Angehörigen einer Sippschaft, aus der in Waldeck ernorm viele Pfarrer stammten, darunter etliche Hofprediger sowie der Altlutheraner Rudolf Rocholl und sein Sohn Theodor, der vor allem als Maler bekannt ist!

    Also so richtig ausgewogen ist mir die Aufstellung nicht und leider nicht vollständig.

    Friedrich

    ---------------------------------------------------------------------------

    Hallo,

    ich bin neu hier im Forum und sehe dass gerade über Franz von Waldeck diskutiert wird. Von dem und seiner Partnerin Anna Pohlmann stamme ich auch ab (das mit der Köchin ist ja auch nur so ein Schnack, siehe die Biographie von Hans-Joachim Behr), nämlich über den Sohn Christoph von Waldeck (1543-1587) oo Agnes Pagenstecher und dann deren Sohn Christoph Waldeck (1585-1657) oo Ottilie Fesel, weiter über die Tochter Anna Christina Waldeck oo Ludwig Becker usw.

    Über den Christoph W, die Familie Fesel und Ludwig Becker forsche ich zur Zeit etwas ausführlicher. An einem Austausch bin ich interessiert.

    Viele Grüße,

    Nils Lenke

    --------------------------------------------------------------------------

    Einen habe ich noch, den praktisch ein Blinder erkennen würde:

    Als letzter Sohn von Franz ist sein Sohn Christoph aus der Verbindung mit der unbekannten Frau angegeben. Es kann ja wohl nicht sein, daß der einen Sohn hatte, der 1744 geboren wurde!

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11326

      #3
      Franz von Waldeck

      Moin zusammen,

      ja dann erzähle ich noch mal was über den guten Graf Franz zu Waldeck (1491 - 1553), der als jüngerer Sohn des Grafen Philipp II aus der Eisenberger Linie nicht regierender Graf wurde (das wurde sein Bruder Philipp III). Er war u.a Probst in Einbeck, wo er Anna Pohlmann kennenlernte, mit der er immerhin acht Kinder hatte. Laut Waldschmidt (1927) gibt es ein Gerücht, nach dem Franz auf Anraten des hessischen Landgrafen Philipp des Großmütigen eine heimliche Ehe geschlossen hat.

      Er wurde auf jeden Fall Bischof von Münster und Osnabrück (1532) sowie Administrator von Minden (1529). Als Münsteraner Bischof hatte er sich 1534 mit den Wiedertäufern herumzuschlagen.

      Zu seinen Kindern zählt Christoph, der aus seiner Ehe mit Agnes Pagenstecher, einer Warendorfer Bürgermeisterstochter, zwei Söhne hatte: Franz (1582 - 1635) und Christoph (1585 - 1657). Agnes hatte übrigens vor Christoph schon fünf Männer in kinderlosen Ehen! Läßt Kapitän Blaubart grüßen????

      Franz Waldeck (1582 - 1635) erwarb auf jeden Fall das Wildunger Burggut und begründete die "Wildunger Linie" der bürgerlichen Waldecks, aus der u.a. einige Pfarrer hervorgegangen sind.

      Sein Bruder Christoph (1585 - 1657) ist der Begründer der "Mengeringhäuser Linie". Unter seinen Nachfahren finden sich viele Beamnte und z.B. die Ehefrau des berühmten Mathematikers Carl Friedrich Gauss!

      Auf jeden Fall sind die bürgerlichen Waldecks und ihre Nachkommen in Waldeck und darüber hinaus mittlerweile weit verbreitet.

      Hauptquellen, die mir zur Verfügung standen:
      Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Frankfurt am Main 2000
      Ernst Waldschmidt: Die waldeckische Familie Waldschmidt und die Vorfahren Waldschmidtscher Ehefrauen, Bad Wildungen 1927

      Friedrich
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Leonhard Gundelfinger

        In meinem Beitag handelt es sich nicht um eine Verbindung zwischen einem hochadeligen Mann und einer bürgerlichen Frau, sondern beide sind adelig. Dennoch gilt diese Verbindung als einer der bürgerlichen Hochadelsanschlüsse. Wie das funktionieren soll und was dabei heraus kam, habe ich aus einem recht langen Thread bei uns im Forum zusammengefasst.

        Leonhard Gundelfinger, Bürger zu Ulm, + 1566
        Angebliche Eltern: Schweickhardt (Swigger) von Gundelfingen (1476-26.12.1546) oo Elisabeth Gräfin von Montfort (+ 30.5.1560)
        Quelle: Europäischen Stammtafeln, Band 12, Neue Folge, Tafel 44

        Etwas seltsam mutet an, dass er in den Europäischen Stammtafeln zum einen als ihr illegitimer Sohn gilt und dass das Elternpaar 6 Söhne wie folgt hatte:
        Sebastian Gundelfinger (+ nach 1560)
        Leonhard Gundelfinger (+ 1566?)
        Ulrich v. Gundelfingen (+ nach 1599)
        Peter Gundelfinger (+ [1559,1565])
        Eberhard Freiherr v. Gundelfingen (+ nach 1562)
        Ludwig Freiherr v. Gundelfingen (+ nach 1562)

        Das wären dann 3 legitime und 3 illegitime Söhne ein und des selben Ehepaares. Hier darf man sich wohl zurecht wundern.

        Im Laufe unserer Diskussion meldete sich ein User, dessen Familie Ahnenforschung betrieb, ohne, dass sie wussten, dass Leonhard Gundelfinger, Bürger zu Ulm +1566 ein Hochadelsanschluss sein soll. In der erforschten Genealogie ist von Schweickhardt (Swigger) von Gundelfingen und Elisabeth Gräfin von Montfort keine Spur. Der erforschte Vater war Andreas Gundelfinger, Zwölfermeister der Grautucher und Samtfabrikant, die Mutter ist unbekannt. Die Ahnenreihe führt bis zu Hans Gundelfinger, + 1370 in Nördlingen.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

        Kommentar

        • dirkpeters
          Erfahrener Benutzer
          • 21.10.2008
          • 811

          #5
          Nach kommen des Franz von Waldeck

          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen

          Als letzter Sohn von Franz ist sein Sohn Christoph aus der Verbindung mit der unbekannten Frau angegeben. Es kann ja wohl nicht sein, daß der einen Sohn hatte, der 1744 geboren wurde!
          Hallo Friedrich,

          da magst Du recht haben. In der angegebenen Quelle (Miroslav Marek)
          heißt es:

          he left issue, extinct 1744
          auf gut deutsch, er hatte Nachkommen ausgestorben 1744.

          Aber Fehler sind verzeihlich und gerade dieses Forum ist zur Diskussion gedacht. Ich habe leider bisher überhaupt keine Nachkommen des Franz in meiner Datenbank.

          Viele Grüße

          Dirk
          www.genealogie-peters.de
          Familienforschung Peters - Datenbank - OFB Schillingstedt

          Kommentar

          • Lars Severin
            Erfahrener Benutzer
            • 08.06.2008
            • 797

            #6
            Nachkommen des Franz von Waldeck

            Moin zusammen,

            klarer Fall, in der Masse geht leider auch schnell mal etwas unter, die Unschärfen werden mit dem nächsten Upload korrigiert sein. Ich bin da relativ leidenschaftslos, denn ich stamme wohl nicht von Franz v. Waldeck ab. Er hatte jedoch viele Deszendenten mit FN Severin, was die Sache für mich dennoch interessant macht. Auf diese habe ich mich in der Darstellung auch konzentriert. Dennoch sollte natürlich alles korrekt sein, insofern natürlich und ausdrücklich meinen Dank für die Hinweise.

            Grüße
            Lars
            pater semper incertus est

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11326

              #7
              Nachkommen des Franz zu Waldeck

              Moin Lars,

              Deinen Worten entnehme ich (erleichert), daß Du mir die Kritik nicht übel nimmst. Was die Nachkommen von Franz angeht: Die Linie seines Sohnes von der unbekannten Frau war im Raum Vechta, soweit ich weiß, ansässig als Beamte. Später soll es einige nach Korbach verschlagen haben, wo sie z.B. das Bürgermeisteramt bekleideten. Diese Linie starb am 22.06.1744 aus. Soviel kann man dazu bei Waldschmidt nachlesen; bei Schwennicke steht nur der Tag des Aussterbens.

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • NilsLenke
                Benutzer
                • 03.03.2009
                • 56

                #8
                Waldeck, Gauss

                Hallo,

                Das mit der Gauss-Gattin als Christoph Waldeck-Nachfahrin würde mich näher interessieren, da ich ja auch aus dieser Linie stamme .

                Wo steht das? Bei Waldschmidt?

                Viele Grüße,

                Nils

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11326

                  #9
                  Gauss-Gattin

                  Moin Nils,

                  schickst Du mir mal per PN Deine E-Mailadresse?

                  Ich mail Dir dann eine Kopie.

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Johannes v.W.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.05.2008
                    • 1150

                    #10
                    schwäbischer Hochadelsanschluß

                    Hier nun der “berühmte“ schwäbische Hochadelsanschluß:


                    Johannes (Hanß) Wirtemberger von (auf?) Tagersheim („der ehrbar' Mann“)
                    * (zw. 1440-1450) + Stuttgart 17.III.1503/04
                    unehelicher Sohn des Grafen Ludwig I. von Württemberg- Urach und der Barbara verehel. Kaltmayer;
                    (und Enkel von Eberhard IV. „der Jüngere“ Graf von Württemberg und der Henriette von Montfaucon, Erbin der Grafschaft Mömpelgard)
                    • Wappen des Johannes Wirtemberger (nach Crusius 2): „In seinem Wappen hatte er 3 Creutzweiss gelegte Hirsch-Hörner und 2 Creutz-weiss gelegte Fische, welche von einer Linie durschnitten waren.“ (Anm.: Die drei Hirschstangen sind das Wappen der Württemberger Grafen, die Fische, d.h. 2 Barben, das Wappen Mömpelgards, s. Wappen Württemberg-Mömpelgard; die „durchschneidende Linie“ war der sogenannte Bastardfaden)

                    oo (um 1470) Walpurga von Reischach

                    |
                    Margarethe Wirtemberger
                    + (nach 1528)
                    oo N. Bidenbach

                    |
                    Johannes Bidenbach, Rentmeister, dann Vogt im Gefolge Herzog Ulrichs
                    * Grünberg, Hessen (um 1500) + Brackenheim, Württ. 1553
                    oo (vor 1528) Elisabeth von Petershain + (nach 1553)

                    |
                    Eberhard Bidenbach Theologe und Reformator
                    * Grünberg, Hessen 2.VII.1528 + Bebenhausen 24.IV.1597
                    oo 1554 Sophie Brenz * 1534/38 + (nach 1597)
                    Tochter des Reformators von Württemberg, Johannes Brenz


                    Quellen: (das meiste ist aber nicht von mir persönlich nachkontrolliert)
                    - Martin Crusius, Annales Suevici 2 (1595/96), Die Schwäbische Chronick 2, übersetzt von Johann Jakob Moser, 1733, S.163
                    - Europäische Stammtafeln, Bd. 1.2 Tafel 256
                    - G. Schweizer, G. Todt, Ahnenliste Mader (Verein für Familien - und Wappenkunde in Württemberg u. Baden?)
                    - Robert Uhland (Hrsg.), 900 Jahre Haus Württemberg, Stuttgart 1985
                    - Gerhard Raff, „Hie gut Württemberg allewege“, Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig, Stuttgart 1988



                    Von den Bidenbachs stammen eine Reihe württembergischer Bürgersfamilien ab (und ich über eine schwäbische 3xUrgroßmutter).

                    Viele Grüße Johannes
                    Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 04.03.2009, 18:08.
                    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                    Kommentar

                    • AlAvo
                      • 14.03.2008
                      • 6186

                      #11
                      AW:Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien

                      Hallo Hina,
                      hallo zusammen,

                      in der Historie der Circus- und Schaustellerfamilie Renz gab es wohl auch einige dieser "Hochadelsanschlüsse".

                      Wobei nach meinen Erkenntnissen, nur weibliche Mitglieder in adelige Familien einheirateten. Dies geschah im Übrigen sehr zum Unmut von Ernst Jacob Renz, dem Begründer und Betreiber des legendären Circus Renz. Erst bildete er die jungen Damen (Enkelinnen) aus und dann wurden sie von der Manege weg geheiratet.

                      Hierzu die mir bekannten Beisspiele:

                      Amanda "Lucy" Oceana Renz, * 10.01.1874 in Berlin, † 24.03.1949 in Lindau
                      II.oo mit Ferdinand Rudolf Hugo Eduard von Lepel
                      * 29.11.1865 in Coburg, † 12.09.1921 in Berlin
                      III.oo mit Richard von Allweyer
                      * 18.05.1872 in München, † 15.09.1934 in Hörbranz in Vorarlberg
                      Die Ehen blieben kinderlos

                      Quellen:
                      Zirkus Renz/ A. H. Kober 1948, Seite 314
                      Berner Intelligenzblatt 13.02.1907, Kleines Feuilleton
                      und weitere Intelligenzblätter
                      Wikipedia


                      Helga, Antoiette Hager, * 26.07.1877 in Kopenhagen, † 31.10.1951 in Berlin
                      II.oo mit Hugo Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Öhringen
                      * 26.09.1864 auf Schloss Slawentzitz, † 21.10.1928 in Berlin
                      Die Ehe blieb kinderlos
                      Hugo Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Öhringen verzichtete wegen der Heirat auf seinen Titel. Seine Eltern waren Fürst Hugo Karl Friedrich Wilhelm Eugen zu Hohenlohe-Öhringen, * Stuttgart 27.05.1816 in Stuttgart, † 23.08.1897 auf Schloss Slawentzitz
                      oo 1847 Pauline Wilhelmine Karoline Amalie Prinzessin zu Fürstenberg


                      Quellen:
                      Berner Intelligenzblatt 13.02.1907, Kleines Feuilleton
                      und weitere Intelligenzblätter
                      Wikipedia


                      Clotilde Alexandrine Hager, * 14.03.1870 in Hamburg
                      II.oo mit Elimar von Saucken Tarputschen
                      * 27.06.1859 in Königsberg
                      Die Ehe blieb kinderlos
                      Seine Eltern waren, Franz von Saucken Tarputschen, * 1828, † 1881. Besitzer von Gut Schönwiesen/Ostpreussen,
                      oo Berta Gräfin zu Eulenburg

                      Quellen:
                      Zirkus Renz/ A. H. Kober 1948, Seite 314
                      Chronik der Gesellschaft unter dem letzten Kaiserreich/ Fedor von Zobelitz 1922
                      Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil A, 41. Jahrgang. Gotha/Thüringen 1942, S. 459
                      Berner Intelligenzblatt 13.02.1907, Kleines Feuilleton

                      Ob die o. g. Herren hochadelig waren, vermag ich so nicht zu sagen. Dennoch fanden hier Verbindungen zwischen dem "Zirkusadel" und dem Adel statt.


                      Viele Grüße
                      AlAvo
                      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


                      Kommentar

                      • Lars Severin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.06.2008
                        • 797

                        #12
                        dies und das

                        Hallo Kollegen!

                        also die v. Lepel waren mE keineswegs hochadlig, die v. Allweyer, kenn ich gar nicht, daher erlaube ich mir darüber auch kein Urteil, über den Stand dieser Familie. Einen Prinz zu Hohenlohe-Öhringen kann man aber sicher mit fug und recht als Hochadlig ansehen. das wäre dann eine gesicherte solche Verbindung wie im Thread gesucht. allerdings möchte ich auch hier einschränken, das im 19. Jh. und später ganz sicher weit mehr solcher Ehen zu finden sind, interessant jedoch sind ja eben solche Verbindungen früherer Zeiten (viell. vor 1700) wo auch eine größere Anzahl Deszendenten "betroffen" sein könnte.

                        Weiterhin stelle ich (ahnungslos) die Frage ob den die v. Grafschaft als hochadlig angesehen werden dürfen? Ich vermute nicht! Dort aber hätte ich mind. eine solche eheliche Verbindung zu brgl. im 16. Jh. Noch weiterhin frage ich an dieser Stelle, was denn mit Familien ist wie den v. Bra(c)kel oder v. Hodenberg ist, die zwar "sicher" dem Hochadel entstiegen sind, die meisten späteren Generationen dem aber nicht angehörten?

                        Beste Grüße
                        Lars
                        pater semper incertus est

                        Kommentar

                        • Hina
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.03.2007
                          • 4661

                          #13
                          Liebe Forscherfreunde,

                          nehmt die ganze Sache bitte nicht ganz so bitter ernst. Es zählt alles, was Ihr schreibt . Falls wir mal auf die Idee kommen sollten, eine Statistik daraus zu basteln, dann behandeln wir die Sache nach exakt definierten Werten . Aber um ehrlich zu sein, bin ich kein Freund von Statistiken, mich treibt eher die Neugier.

                          Johannes, auf den von Dir genannten Anschluss bin ich auch vor einigen Monaten schon mal gestoßen. Erst traute ich der Sache nicht so ganz, aus Erfahrung bin ich da immer erstmal etwas skeptisch. Nach einiger Suche bin ich aber auch auf die von Dir benannten Hinweise gestoßen und habe dann festgestellt, das ist wirklich einer der richtig "berühmten" Anschlüsse.

                          Alavo, das zählt nur ein ganz kleines bißchen , ist aber trotzdem sehr interessant. Wir hatten uns darüber ja schon ausgetauscht, auch über die Verbindung des Reuss, der sich nicht als Heinrich entpuppte. Über Allweyer wurde ja bisher recht wenig veröffentlicht, Bayerisch, auch erst sehr spät in den Adelsstand erhoben. Die hatten nicht mehr viel Zeit, groß bekannt zu werden und womöglich noch einen Titel zu ergattern. Lepel - eine große freiherrliche Familie.

                          Mir geht es in erster Linie um die Verbindungen, aus denen uneheliche Kinder stammten, so dass die Nachkommen zwangsläufig bürgerlich sind. Genau diese Anschlüsse sind es nämlich, um die sich so viele Geschichten ranken, die aber auch vielen bürgerlichen Familien in der Genealogie meist den direkten Zugang zu den dynastischen Geschlechtern bietet.

                          Ganz vergessen hatte ich noch, dass es möglicherweise historisch auch den umgekehrten ehelichen Fall geben könnte, in dem eine hochadelige Dame einen bürgerlichen Herren ehelichte, dann sind die Kinder auch bürgerlich. Mein Großvater väterlicherseits war untitulierter Adel und heiratete in eine gräfliche Familie ein. So ein Hochadelsanschluß zählt aber nicht.

                          Alles andere kann aber gerne hier auch noch eingetragen werden, wir sind ja neugierig .

                          Viele Grüße
                          Hina
                          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                          Kommentar

                          • AlAvo
                            • 14.03.2008
                            • 6186

                            #14
                            AW:Hochadelsanschlüsse bürgerlicher Familien

                            Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                            Liebe Forscherfreunde,

                            nehmt die ganze Sache bitte nicht ganz so bitter ernst. Es zählt alles, was Ihr schreibt . Falls wir mal auf die Idee kommen sollten, eine Statistik daraus zu basteln, dann behandeln wir die Sache nach exakt definierten Werten .

                            Johannes, auf den von Dir genannten Anschluss bin ich auch vor einigen Monaten schon mal gestoßen. Erst traute ich der Sache nicht so ganz, aus Erfahrung bin ich da immer erstmal etwas skeptisch. Nach einiger Suche bin ich aber auch auf die von Dir benannten Hinweise gestoßen und habe dann festgestellt, das ist wirklich einer der richtig "berühmten" Anschlüsse.

                            Alavo, das zählt nur ein ganz kleines bißchen , ist aber trotzdem sehr interessant. Wir hatten uns darüber ja schon ausgetauscht, auch über die Verbindung des Reuss, der sich nicht als Heinrich entpuppte. Über Allweyer wurde ja bisher recht wenig veröffentlicht, Bayerisch, auch erst sehr spät in den Adelsstand erhoben. Die hatten nicht mehr viel Zeit, groß bekannt zu werden und womöglich noch einen Titel zu ergattern. Lepel - eine große freiherrliche Familie.

                            Mir geht es in erster Linie um die Verbindungen, aus denen uneheliche Kinder stammten, so dass die Nachkommen zwangsläufig bürgerlich sind. Genau diese Anschlüsse sind es nämlich, um die sich so viele Geschichten ranken, die aber auch vielen bürgerlichen Familien in der Genealogie meist den direkten Zugang zu den dynastischen Geschlechtern bietet. Alles andere kann aber gerne hier auch noch eingetragen werden.

                            Viele Grüße
                            Hina

                            Hallo Hina
                            hallo Lars,
                            hallo zusammen,

                            vielen Dank für Euere Ausführungen!
                            Interessant sind solche Verbindungen schon. Für mich haben sie jedoch nicht solch eine Gewichtung, da dies ja nur ein kleiner Teil der gesamten Familienhistorie darstellt.
                            Daher sehe ich die Thematik sowie so nicht verbissen.


                            Viele Grüße
                            AlAvo
                            War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                            Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                            Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


                            Kommentar

                            • Johannes v.W.
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.05.2008
                              • 1150

                              #15
                              Helga, Antoiette Hager, * 26.07.1877 in Kopenhagen, † 31.10.1951 in Berlin
                              II.oo mit Hugo Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Öhringen
                              * 26.09.1864 auf Schloss Slawentzitz, † 21.10.1928 in Berlin
                              Die Ehe blieb kinderlos
                              Hugo Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Öhringen verzichtete wegen der Heirat auf seinen Titel. Seine Eltern waren Fürst Hugo Karl Friedrich Wilhelm Eugen zu Hohenlohe-Öhringen, * Stuttgart 27.05.1816 in Stuttgart, † 23.08.1897 auf Schloss Slawentzitz
                              Die Hochzeit des Prinzen Hohenlohe mit einer Zikusartistin war natürlich einer der Riesenskandale seiner Zeit.
                              Dazu muß bemerkt werden, daß Hohenlohe nicht irgendein Prinz war. Sondern die Hohenlohe-Öhringen besassen neben dem alten, beschaulichen Fürstentum Öhringen (im Hohenloher Land) v.a. die Standesherrschaft Ujest in Oberschlesien und waren auch zu Herzögen von Ujest erhoben worden. Durch den industriellen Aufschwung Oberschlesiens, eigene Tüchtigkeit und Investorengeschick war der Vater, der Herzog von Ujest, zum größten Zinkproduzenten der Welt aufgestiegen. Die Prinzen Hohenlohe-Öhringen galten als einer der reichsten Familien Deutschlands und standen auf einer Stufe mit den Krupps.

                              Zur Unterhaltung sei auch an den Kellner Zoubkoff erinnert, der die Prinzessin Viktoria von Preussen, die Schwester Wilhelm II. geheiratet hatte. Das Restaurant, in dem er nach gescheiterter Ehe arbeitete, hatte ein Schild aufgestellt mit dem Hinweis: “Hier bedient sie der Schwager des Kaisers!”

                              Das aber nur am Rande mit besten Grüßen
                              Johannes
                              Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 05.03.2009, 17:46. Grund: Korrekturen
                              Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X