Wer kennt Kalinindorf

***Xtine*** · 16.11.2015, 20:36

Hallo kliste,

bitte immer den Fragebogen ausfüllen!

**jacq** · 16.11.2015, 20:38

Moin kliste,

http://chort.square7.ch/Pis/Orte.pdf

Ortsname: Kalinindorf
Weitere Ortsnamen: Groß-Seidemenucha, Kalinowka, Tatarka
Kolonie (menn.):
Mutterkolonie:
Admin. Zuordnung: Gebiet Nikolajew
Gründungsjahr: 1809
Topografische Lage: [35 H5]
Landfläche: 9.848 Desj.
Einwohnerzahl: 250 (1926), 389 (1942)
Konfession: jüdisch-evangelisch
Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 80 km im O von Nikolajew. In der jüdischen Ackerbaukolonie lebten auch einige Mennoniten als Siedler.
Quellen: [1]; [2 1958, S. 193)

Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalininske
Maps: https://www.google.de/maps/place/Kal...1e5a84!6m1!1e1

Калининдорфский еврейский национальный район

http://evkol.ucoz.com/kalinindorf.htm

Описание истории и географии Калининдорфского района

**kliste** · 16.11.2015, 21:35

Hallo xtine und Jacq!

Danke für eure Antworten. Ich suche Daten vom Zeitraum 1914 bis 1942. mein Großvater lebte mit seiner Familie in Kalinindorf und wurde dort 1941 erschossen. Ich hätte gerne gewusst warum. Aus Erzählung meiner Mutter, die damals 4 Jahre war, weiß ich, dass er gemeinsam mit dem Bürgermeister und anderen Erschossen worden. Bin auf der Suche nach Aufzeichnungen. Über meine Ahnen habe ich schon viel von naseweiß im Forum erhalten, darüber bin ich sehr glücklich! Aber das fehlt mir halt auch noch. Der Name ist Otto Eckstein, er war dort Lehrer.
Gruß kliste

**jacq** · 16.11.2015, 21:52

Moin kliste,

die Bevölkerung war Größtenteils jüdisch.
Bzgl. 1941 s.a. "Einsatzgruppe D"

Just a moment...

https://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0011_0_10631.html

Südostforschung im Schatten des Dritten Reiches

https://books.google.de/books?id=qjVYg3w1A_sC&pg=PA192&lpg=PA192&dq=kalinindorf+1941&source=bl&ots=NHvqHv16Vn&sig=-B8-ziOtf9gNw8_i9NvoH_Cctuo&hl=de&sa=X&ved=0CCoQ6AEwAWoVChMIvOHZ_NqVyQIVg0YPCh2EcA_Q#v=onepage&q=kalinindorf%201941&f=false

Die Geschichte der Südostforschung und ihrer Forschungseinrichtungen ist so gut wie unbekannt - ebenso wie die inhaltlichen und methodischen Grundlagen der in diesem Rahmen betriebenen Forschung und der beteiligten Wissenschaftler. Diese Lücke schließt der von Mathias Beer und Gerhard Seewann herausgegebene Tagungsband Zur Tagung: "Der frische Wind aus Südost wird nicht nur neue Einsichten in die Wissenschaftsgeschichte bringen. Er könnte auch das Fundament freilegen für einen Neuanfang der Südostforschung jenseits des Freund-Feind-Denkens der Politik." Christian Jostmann in der SZ, 29.10.2002 Aus dem Inhalt: Mathias Beer: Wege zur Historisierung der Südostforschung. Voraussetzungen, Ansätze, Themenfelder Michael Fahlbusch: Im Dienste des Deutschtums in Südosteuropa: Ethnopolitische Berater als Tathelfer für Verbrechen gegen die Menschlichkeit Gerhard Seewann: Das Südost-Institut 1930-1960 Christian Promitzer: Täterwissenschaft: Das Südostdeutsche Institut in Graz Christoph Morrisey: Das Institut für Heimatforschung in Käsmark (Slowakei), 1941-1944 Harald Roth: Wissenschaft zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus: Vom Forschungsinstitut der Deutschen Volksgruppe in Rumänien zum Forschungsinstitut für Gesellschaftswissenschaften der Rumänischen Akademie Willi Oberkrome: Regionalismus und historische 'Volkstumsforschung' 1890-1960 Isabel Heinemann: Die Rasseexperten der SS und die bevölkerungspolitische Neuordnung Südosteuropas Christian Töchterle: Wir und die "Dinarier" - Der europäische Südosten in den rassentheoretischen Abhandlungen vor und im Dritten Reich Norbert Spannenberger: Vom volksdeutschen Nachwuchswissenschaftler zum Protagonisten nationalsozialistischer Südosteuropapolitik. Fritz Valjavec im Spiegel seiner Korrespondenz 1934-1939 Gerhard Grimm: Georg Stadtmüller und Fritz Valjavec. Zwischen Anpassung und Selbstbehauptung Krista Zach: Friedrich Valjavec nach seinen privaten tagebuchartigen Aufzeichnungen (1934-1946) Edgar Hösch: Südostforschung vor und nach 1945. Eine historiographische Herausforderung

**kliste** · 17.11.2015, 07:42

!

Moin Jacq!

Danke für die Links! Meine Vermutungen scheinen sich zu bestätigen.

Gruß Stephan

**Anna Sara Weingart** · 18.11.2015, 00:15

Hallo,

Es ist auf dieser alten Karte der mittlere Ort "Бол. Сейдеменуха" (= Welyka Sejdemenucha)

История еврейской земледельческой колонии Малая Сейдеменуха

http://evkol.ucoz.com/m_seydemenukha.htm

Описание истории еврейской земледельческой колонии Малая Сейдеменуха

im Vergleich dazu eine spätere Karte, nach der Umbenennung des Ortes in "Калининское" (= Kalininskoje):

http://khregion.ru/index.php?file=04kalininskoe

das benachbarte "Малая Сейдеменуха" (= Malaja Sejdemenucha) wurde nicht umbenannt
Gruss

**Anna Sara Weingart** · 18.11.2015, 01:01

Hallo,
Hier noch einiges Interessantes über Kalinindorf - http://evkol.ucoz.com/kalinindorf_en.htm
Gruss

**kliste** · 18.11.2015, 15:32

!

Hallo,

vielen Dank für die interessanten Links !!!

Gruß
Stephan

**Anna Sara Weingart** · 18.11.2015, 17:24

Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen

... "Бол. Сейдеменуха" (= Welyka Sejdemenucha)...

Kleine Korrektur:
richtig muss es heißen "Бол. Сейдеменуха" = Большая Сейдеменуха = Groß Sejdemenucha

"Welyka Sejdemenucha" (= Vereinigtes Sejdemenucha) ist dagegen eine Bezeichnung für beide Orte zusammengenommen, also Groß Sejdemenucha und Klein Sejdemenucha (Malaja Sejdemenucha)

Die ursprüngliche Bezeichnung bei der Gründung 1807 war einfach "Sejdemenucha", ist hebräisch und bedeutet "stilles Feld"
Gruss