Alltag beim Militär

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  • louiseott
    Benutzer
    • 13.03.2016
    • 92

    Alltag beim Militär

    Hallo zusammen,

    ich bin bei meinen Recherchen auf einen Vorfahren gestoßen, der zwischen 1777 und 1789 Soldat beim Militär war, genauer beim altpreußischen Infanterieregiment Nr. 10. Die entsprechenden Daten aus den Kirchenbucheinträgen der Geburten seiner Kinder hänge ich an.

    Leider habe ich keine Vorstellung davon, wie der Alltag dieser Menschen aussah. Offenbar lebte er mit seiner FAmilie auf einer kleinen Hofstelle, wurde später als Kötter geführt. Ging man in Friendeszeiten regelmäßig zum Militär oder nur zu Übungen? Erhielt man in irgendeiner Form regelmäßigen Sold? Gibt es Quellen, wo man mehr darüber nachlesen könnte?

    Ich freue mich über alle Tipps oder Hinweise.

    Vielen Dank und freundliche Grüße

    Ingo

    1777 (Nr. 35): Companie Capitain von Schütz, Regiment General Major von Petersdorff in Bielefeld
    1780 (Nr. 31): Grenadier v. Bandemer
    1782 (Nr. 8): Comp. v. Ledebur
    1785 (Nr. 4): Comp. v. Ledebur; Reg. v. Stwolinsky
    1786 (Nr. 24): Grenadier Ledebur
    1789 (Nr. 26): Grenadier Wolfframsdorf
    1792 (Nr. 24): Heuerling
    1795 (Nr. 13); 1797 (Nr. 20); 1798 (Nr. 78): Heuerling
  • Acanthurus
    Erfahrener Benutzer
    • 06.06.2013
    • 1657

    #2
    Hallo,

    nach Abschluss der Ausbildung wird er einen Großteil des Jahres einer handwerklichen Tätigkeit o.ä. nachgegangen sein, als zusätzliche Einnahmequellen zu dem geringen Sold und eventuell Nahrungszuteilungen. Den Rest des Jahre standen Übungen an.

    Literatur: https://de.wikipedia.org/wiki/Preußi...rmee#Literatur

    Grüße, A.

    Kommentar

    • Gerrit
      Erfahrener Benutzer
      • 11.11.2016
      • 617

      #3
      Hallo,

      die Soldaten des Mannschaftsranges und die Unteroffiziere waren üblicherweise Tagelöhner, Kleinbauern, Handwerker, Heuerlinge etc. in den umliegenden Gemeinden und Städten. Sie waren nicht kaserniert, sondern lebten in den Städten bzw. Dörfern "im Quartier" also bei den Einwohnern, die dafür ein Entgelt bekamen oder auf dem Land bei den Bauern, die sie auch beschäftigten oder als Heuerlinge ein kleines Feld verpachteten. Die Familien zogen - sogar in Kriegszeiten - mit den Soldaten mit bzw. zum neuen Garnisonsort um. Die Ehefrauen wurden dann oft auch in den Alltag miteinbezogen und hatten zur Versorgung des Regimentes mit beizutragen.

      Da oftmals das Los über den -ungeliebten- Wehrdienst entschied, konnte man sich auch freikaufen. Dann bezahlte man einen Stellvertreter in der Zeit, was diesem zusätzliches Einkommen verschaffte.

      Die Soldaten hatten Übungen und Wachdienste (Torwachen, Grenzschutz) zu leisten. Aus dem westfälischen Raum kann ich sagen, dass üblicherweise auf Erntezeiten Rücksicht genommen wurde. Sicherlich unterschieden sich die Lebensbedingungen in den einzelnen Fürstentümern nicht allzu signifikant voneinander.

      Allerdings muss ich das gleich einschränken; die "Vermietung" von deutschen Soldaten an die britische Krone während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges sagt Dir sicherlich etwas https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsc...ngigkeitskrieg

      Leider habe ich zu Deiner angefragten Epoche keine Literatur; interessant sind allerdings die Berichte von Soldaten aus den Koalitionskriegen des Fachverlages Amon.
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