eine alte WAST-Bescheinigung

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  • ManHen1951
    Erfahrener Benutzer
    • 25.08.2012
    • 656

    eine alte WAST-Bescheinigung

    Hallo zusammen,

    nach dem Tode meines Vaters fand ich in seinem Nachlass eine WAST-Bescheinigung aus dem Jahre 1968.

    Datum der ersten Meldung über die Wehrmachtszugehörigkeit: 8.7.1944
    Letzte Meldung: 4.6.1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen

    Wir weisen darauf hin, dass sich bei der Zentralstelle in Kornelimünster keine weiteren Aufzeichnungen befinden
    Die Passagen zur ersten und letzten Meldung würde ich deuten, dass sich u.U. weitere Einträge dazwischen befinden k ö n n e n
    und hier lediglich die Wehrzeit rententechnisch belegt werden soll.

    Nur, wie deute ich den abschließenden Satz zu Kornelimünster?

    Ich möchte es mir eigentlich ersparen, eine Anfrage samt Sterbeurkunde an die WAST zu richten, um nach 1-2 Jahren zu erfahren, dass es keine weiteren Aufzeichnungen gibt.

    (Dieses Thema habe ich aus einem anderen Beitrag extrahiert und bitte um Nachsicht für das Doppel).

    Gruß
    Manfred
    FN Hensel, Petzold, Sparsam, Bärthold, Meissner in Schönwalde / Krs. Sorau und Niederlausitz
    FN Kanwischer, Bebel (Böbel), Sippach (Siepach/Siebach), Roch, Sampert, Minzer in Pabianice / Lodz / Tomaszow

    FN Hoffmann, Petzke, Paech, Seifert
    FN Kuschminder, Stobernack, Seiffert
    FN Mattner, Brettschneider
    in Pommerzig / Krs. Crossen a.d.Oder, D-Nettkow, Gross Blumberg, Lang-Heinersdorf
  • Olivia S.
    Erfahrener Benutzer
    • 27.12.2009
    • 123

    #2
    Hallo!

    Die Passagen zur ersten und letzten Meldung würde ich deuten, dass sich u.U. weitere Einträge dazwischen befinden k ö n n e n
    und hier lediglich die Wehrzeit rententechnisch belegt werden soll.
    Ja, es kann durchaus sein, dass noch weitere Unterlagen vorhanden sind. Für die Rente eines Nicht-Berufssoldaten war/ist es üblich, eine Bescheinigung über die erste und letzte Meldung zu erstellen. Die Zeit dazwischen war nicht relevant, es ging/geht nur um Anfang und Ende des Dienstes.

    Nur, wie deute ich den abschließenden Satz zu Kornelimünster?
    Da muss ich weiter ausholen ...
    Bis zur Auflösung des Bundesarchivs im Jahr 2005 war es bei jeder Dienstzeitbescheinigung nötig, sowohl WASt als auch Bundesarchiv/Zentralnachweisstelle in Kornelimünster anzufragen. (Steht in der Bescheinigung Deines Vaters tatsächlich "Zentralstelle"? So was gab es m. E. nicht. Egal ...) Wenn ein Antragsteller eine Anfrage an eine der beiden Behörden schickte, so hat diese automatisch dafür gesorgt, dass die andere Stelle mitbeteiligt wurde.

    Alle Anfragen in Rentenangelegenheiten, die bis 2005 direkt an die Wast gerichtet worden sind, wurden immer sofort zur Erstbearbeitung nach Kornelimünster geschickt.

    Wenn dann in Kornelimünster die Ermittlungen positiv verlaufen sind, hat man dort eine Bescheinigung ausgestellt, sie dem Anfragenden zugesandt und dann den Antrag zur abschließenden Bearbeitung an die Wast abgegeben. Die hat dann im Erfolgsfall eine einge Bescheinigung ausgestellt. Der "Kornelimünster-hat-nichts"-Satz wurde dann durchgestrichen oder gar nicht erst aufgenommen. Der Anfragende hat also zwei Mal Post bekommen. Ein Mal vom Bundesarchiv und ein Mal von der Wast.

    Wenn die Ermittlungen in Kornelimünster allerdings negativ verlaufen sind, hat Kornelimünster den Antrag an die Wast weitergeleitet mit einem Vermerk, dass die dortigen Ermittlungen ergebnislos waren. In dem Fall hat die Wast die endgültige (und einzige) Auskunft versandt - mit dem Hinweis "Kornelimünster hat keine Aufzeichnungen".

    So wusste dann der Rententräger, dass beide Stellen geprüft worden sind.

    Zu Deinem konkreten Fall "Die Zentralstelle in Kornelimünster hat keine weiteren Aufzeichnungen" kann ich leider nur Vermutungen anstellen. Die genauen Arbeitsweisen von 1968 sind mir nicht so geläufig, aber es hört sich fast so an, als ob da Unterlagen im Bundesarchiv gewesen wären und die Wast mit den Meldungen aber zeitlich weiter kommt als Kornelimünster. Warum Kornelimünster (wenn meine Vermutung denn stimmen sollte) den Anfragenden nicht direkt benachrichtigt hat, kann ich nicht nachvollziehen. Dies widerspricht der seit Ende der 70er Jahre gängigen Praxis und ist deshalb auch nur als vage Vermutung meinerseits anzusehen. Da die in Frage kommenden Unterlagen aus Kornelimünster jetzt aber bei der Wast liegen, könntest Du mit einer Anfrage zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

    Mein Tip: Frag ruhig noch mal bei der Wast an - militärischer Werdegang incl. komplette Aufstellung der Kriegsgefangenenzeiten. Ich schätze (aufgrund der Formulierung der Wast zur Entlassung aus der Gefangenschaft), dass es sich hier um westliche und nicht um russische Gefangenschaft handelt. Vielleicht gibt es da ja noch mehr Infos. Ich weiß, "vielleicht" hilft Dir nicht weiter, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

    Das Ganze dauert momentan tatsächlich etwa anderthalb Jahre. Ob es sich im Endeffekt lohnt, dass man dort hinschreibt und dann so lange warten muss, weiß keiner von uns im Voraus und trotzdem probieren wir es. Wer nicht fragt, bekommt keine Antworten.

    Nebenbei - Wenn Du die Sterbeurkunde Deines Vaters vorlegen musst, dann kannst Du einen Scan der Urkunde auch beim Online-Antrag (als PDF-Datei oder ähnliches) ranhängen. Geht relativ einfach. Kostet zumindest kein Porto.

    Viel Erfolg wünscht

    Olivia

    Kommentar

    • Acanthurus
      Erfahrener Benutzer
      • 06.06.2013
      • 1657

      #3
      Hallo, ich würde eine neue Anfrage an die WAST richten, da die Unterlagen mittlerweile deutlich besser erschlossen sind als vor Jahrzehnten. Einschränkend könnte die Überlieferung für die Endphase des Krieges gravierende Lücken aufweisen. Als Sohn solltest du keine zusätzlichen Nachweise erbringen müssen, ihr teilt euch wahrscheinlich ja auch einen Nachnamen. Ich musste bei Schilderung von Verwandtschaftsverhältnissen noch nie ergänzende Nachweise einreichen. Grüße, A.

      Kommentar

      • ManHen1951
        Erfahrener Benutzer
        • 25.08.2012
        • 656

        #4
        Moin,
        ich danke euch beiden!
        @Olivia:
        Du hast recht: Zentralnachweisstelle lautet die Bezeichnung tatsächlich.
        (Lesen bildet und vermeidet Geschwätz ;-) )

        Vater war bei den Amerikanern in Hof/Bayern gute 13 Monate in Gefangenschaft.

        Gruß
        Manfred
        Zuletzt geändert von ManHen1951; 31.03.2015, 11:15.
        FN Hensel, Petzold, Sparsam, Bärthold, Meissner in Schönwalde / Krs. Sorau und Niederlausitz
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