Wie übernehmt ihr Kirchenbucheinträge oder andere historische familiäre Schriftstücke

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  • Mariolla
    • 14.07.2009
    • 1698

    Wie übernehmt ihr Kirchenbucheinträge oder andere historische familiäre Schriftstücke

    Guten Abend,
    ich weiß, hier gab es schon einmal eine Diskussion über das Thema.
    Doch nun bin ich etwas im Zweifel.
    Ich übernehme bis 1600 die Kirchenbucheinträge, Dokumente, Schriftwechsel u.s.w. als Bildausschnitt in meinen Chroniken.
    Da ich weiß, dass meine Söhne und Enkel diese Schrift nicht entziffern
    und auch nicht die damalige Ausdrucksweise verstehen können, habe ich den Text in der jetzigen deutschen Rechtschreibung
    unter den eingescannten Einträgen zu Papier gebracht.
    Beispiel: Ein Hülfslehrer = ein Hilfslehrer
    Wenn ich wortgetreu transkribiere, werden meine Enkel wohl mal später
    sagen: " Oma konnte wohl nicht richtig schreiben?"

    Wie habt ihr mit dem Thema abgeschlossen bzw. wie übernehmt ihr das für Eure Nachfahren?

    Viele Grüße Mariolla
    Zuletzt geändert von Mariolla; 17.10.2017, 21:58.
  • holsteinforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.04.2013
    • 2491

    #2
    Moinsen Mariolla,
    wenn es sich um komplexere Texte handelt, bzw. um spezielle Ausdrücke,
    würde ich immer eine Übersetzung beifügen..., nur so wird auch eine
    Chronik für die jüngeren Generationen interessant, die leider kaum noch
    Dialekte, wie z.B. Plattdeutsch, weder sprechen noch verstehen können.

    Beste Grüsse von der Kieler-Förde
    Roland
    Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
    Roland...


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    • Garfield
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2006
      • 2142

      #3
      Hallo Mariolla

      Interessante Frage, mit der ich mich bisher noch nicht beschäftigt habe.

      Spontan fällt mir ein, dass es vielleicht interessant wäre, manche Texte einfach nur zu transkribieren (Dialekt, damalige Schreibweisen usw.) plus eine "Übersetzung" in die heutige deutsche Rechtschreibung. Also sozusagen drei Varianten nebeneinander, die man als Leser dann auch vergleichen kann. Das wird nicht bei allen Texten Sinn machen, aber bei manchen wäre es vielleicht spannend und liesse den Leser besser in die Geschichte eintauchen.

      Ich persönlich würde bei Transkribierungen / Übersetzungen / Anpassungen der Rechtschreibung immer eine Notiz machen, so wie es auch von Verlagen manchmal gemacht wird (z.B. 1. Auflage 1895 / 20. Auflage 1995, überarbeitet und angepasst an die neue Rechtschreibung). Vielleicht als Fussnote oder im Vorwort erwähnen oder so.
      Viele Grüsse von Garfield

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      • Uschibaldi
        Erfahrener Benutzer
        • 10.11.2010
        • 1239

        #4
        Hallo Mariolla!
        Ich habe vorne bei der Erklärung der Abkürzungen noch einen Hinweis angebracht. Zusätzlich die Wörter dann noch als Fußnote.
        LG Uschi
        Angehängte Dateien

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        • Uschibaldi
          Erfahrener Benutzer
          • 10.11.2010
          • 1239

          #5
          Miit Ziffern die Erklärung dazu
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Uschibaldi; 18.10.2017, 10:44.

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          • Mariolla
            • 14.07.2009
            • 1698

            #6
            Hallo holsteinforscher, Garfield und Uschibaldi,

            ich danke Euch für Eure Erklärungen und Meinungen.
            Nur ist es nicht noch schwieriger und umständlicher zu lesen,
            wenn man ständig nach Fußnoten und anderen Hinweisen
            schauen muss. Das Lesen soll für die kommenden Generationen
            interessant und spannend sein. Ich bezweifle das Interesse, wenn
            man ständig nach Erklärungen suchen muss. Das Lesen soll flutschen.
            Auf weitere Meinungen bin ich gespannt.

            Viele Grüße Mariolla

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            • Straight-Potter
              Erfahrener Benutzer
              • 10.04.2015
              • 721

              #7
              Ich überlege gerade am selben Thema. Meiner Meinung nach sollten die Dokumente aber "nur" begleitenden Dokumentationscharakter haben. D.h. werde im Text zur jeweiligen Person alles in Prosa beschreiben und die entsprechenden Stellen mit Fußnote versehen was auf die Quelle hinweist. Diese Quelle werde ich dann im Anhang ablegen, mit entsprechender Transkription und ggf Übersetzung... So kann bei Interesse von der Fussnote auf die Quelle geschlossen werden und dies nachverfolgt werden.

              Interessante Quellen/Fotos usw. (mit spannenden Erkenntnissen) werde ich in den Text "einbauen" sprich als Abbildung. Beispielsweise habe ich einen Militärentlassungsschein von 1822 in dem Merkmale des Aussehens enthalten sind, den werde mit in den Text als Abbildung bringen...

              So ist mein Plan, min aber auch gespannt wie andere das Thema sehen :-)

              Viele Grüße
              Rouven

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              • holsteinforscher
                Erfahrener Benutzer
                • 05.04.2013
                • 2491

                #8
                Moinsen Mariolla, nochmals der Küstenfunk,
                letztlich muss man sich überlegen, welchen Aufwand man betreiben
                möchte. Nun kenne ich deine Dateigröße nicht, Anzahl der Urkunden
                usw..
                Du kannst ja mal, diese Option bieten ja viele Programme an, ein
                Familienbuch erstellen lassen, zzgl. Bilder einfügen, Texte bearbeiten.
                Jetzt könntest du grob einschätzen, welchen Umfang deine Chronik
                erreichen wird, den Faktor Zeit darf man dabei auch nicht unterschätzen.
                Ich habe mal eine kleine Datei als Ortsfamilienbuch erstellt (230 Pers.),
                nur Daten, keine Bilder usw., hier komme ich auf eine Seitenzahl von 28.
                Hier noch ein Tipp, den ich schon oft gegeben habe:
                Geh doch einfach mal in eine Bibliothek und schau dir dort einige
                Chroniken an (Aufbau, Struktur usw.), vielleicht findest du ja eine gangbare
                Lösung für dein Problem…???

                Nochmals Grüsse von der Kieler-Förde
                Roland
                Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
                Roland...


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                • Mariolla
                  • 14.07.2009
                  • 1698

                  #9
                  Hallo holsteinforscher bzw. Küstenfunk ,
                  eine Chronik wurde bereits vor Jahren von mir geschrieben
                  über die väterliche Linie meiner Mutti.
                  Es wurden damals insgesamt 185 Seiten in DIN A 4.
                  Der Aufbau/Struktur ist mir gut bekannt. Ich hatte Glück, denn
                  die Kirchenbücher waren sehr gut lesbar und so habe ich die
                  Eintragungen eingearbeitet. Jetzt geht es aber um meine väterliche Linie und da habe ich allerhand Briefwechsel mit unverständlichem
                  Amtsdeutsch bis 1600. Das ist das schwierige.
                  Wer bereits bei unseren jährlichen Forentreffen dabei war, kennt meine Chronik bestimmt.
                  Viele Grüße Mariolla

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                  • Weltenwanderer
                    Moderator
                    • 10.05.2016
                    • 4362

                    #10
                    Hallo,

                    ich transkribiere generell alle Einträge in mein Ahnenprogramm. Manche Sachen schreibe ich dann doch verständlicher oder kürze ab (z.B. ausgeschriebene Daten).

                    LG,
                    Weltenwanderer
                    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                    Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                    • Mats
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.01.2009
                      • 3391

                      #11
                      Hallo Mariolla,

                      ich habe bisher die Einträge nicht immer transkribiert. Wenn ich selbst etwas flüssig lesen konnte, habe ich darauf verzichtet. Nur bei den schwierigen Handschriften oder schlechten Kopien hab ich die Transkription in die Datenbank aufgenommen, dann aber buchstabengetreu um es besser mit der Kopie abgleichen zu können.

                      Inzwischen arbeite ich alles nach, habe mir dazu eine Spracherkennungssoftware gekauft und diktiere nun täglich ein paar Transkriptionen. Ich lege für jede Person ein Word-Dokument mit den Transkriptionen an, das wird zusammen mit den Kopien abgespeichert und abgeheftet und die Transkription in die Datenbank kopiert.

                      Die Transkription würde ich immer buchstabengetreu halten. Nur so kann man es mit dem alten Text vergleichen, eventuell die Schrift lernen und nach Fehlern suchen. In der Chronik kannst Du ja dann eine zeitgemäße Formulierung wählen.

                      Grüße aus OWL
                      Anja
                      Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                      der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                      also ist heute der richtige Tag
                      um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                      Dalai Lama

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                      • Garfield
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.12.2006
                        • 2142

                        #12
                        Hallo Mariolla

                        Zitat von Straight-Potter Beitrag anzeigen
                        Meiner Meinung nach sollten die Dokumente aber "nur" begleitenden Dokumentationscharakter haben.
                        Davon bin ich bei Mariollas Frage ausgegangen, entschuldige wenn ich das falsch verstanden habe.

                        Es kommt ja auch immer auf das Zielpublikum an, tatsächlich würde ich meiner Familie auch keine ellenlangen Fussnoten antun. Mir persönlich aber schon .
                        Als Idee: ich habe letztes Jahr ein Fotobuch zu einer Reise gestaltet und wollte mich künstlerisch ein wenig austoben. Also habe ich nicht alles mit Texten zugekleistert, sondern nur zu Beginn den Ort und das Datum. Dafür habe ich im Anhang zu jedem Foto eine genaue Erklärung geschrieben, jeweils mit Verweis auf die Seitenzahl. So können jene, die es interessiert, hinten nachschauen. Das würde bei einer Chronik sicher auch funktionieren. Allenfalls könntest du den Anhang sogar separat machen, also eine 2-bändige Chronik. Dann kriegen nur jene, die es wirklich interessiert, den 2. Band .

                        Zitat von Straight-Potter Beitrag anzeigen
                        D.h. werde im Text zur jeweiligen Person alles in Prosa beschreiben und die entsprechenden Stellen mit Fußnote versehen was auf die Quelle hinweist. Diese Quelle werde ich dann im Anhang ablegen, mit entsprechender Transkription und ggf Übersetzung... So kann bei Interesse von der Fussnote auf die Quelle geschlossen werden und dies nachverfolgt werden.

                        Interessante Quellen/Fotos usw. (mit spannenden Erkenntnissen) werde ich in den Text "einbauen" sprich als Abbildung. Beispielsweise habe ich einen Militärentlassungsschein von 1822 in dem Merkmale des Aussehens enthalten sind, den werde mit in den Text als Abbildung bringen...
                        So würde ich das bei meiner Chronik auch machen.

                        Zitat von XJS Beitrag anzeigen
                        Die Transkription würde ich immer buchstabengetreu halten. Nur so kann man es mit dem alten Text vergleichen, eventuell die Schrift lernen und nach Fehlern suchen.
                        Das fände ich auch sehr wichtig, daher auch mein Vorschlag zur Unterscheidung von Transkription und Neubearbeitung.
                        Viele Grüsse von Garfield

                        Suche nach:
                        Caruso in Larino/Molise/Italien
                        D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
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                        Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                        Wyss von Arni BE/Schweiz
                        Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                        • Mariolla
                          • 14.07.2009
                          • 1698

                          #13
                          Hallo Weltenwanderer, Straight-Potter , Anja und Garfield
                          entschuldigt bitte meine verspätete Antwort.
                          Ich habe es mir genau überlegt, wie ich jetzt vorgehen werde.
                          Ich werde exakt transkribieren und den Text anschließend in Klammern gesetzt in der neuen Rechtschreibung dahinter platzieren.
                          Das werden wohl alle in der Familie und in den nachfolgenden Generationen verstehen.
                          Ich danke Euch für Eure Meinungen und Tipps.
                          Viele Grüße Mariolla
                          Zuletzt geändert von Mariolla; 23.10.2017, 18:58.

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                          • Masado
                            Benutzer
                            • 14.03.2015
                            • 92

                            #14
                            Hallo Mariolla,
                            ich mache eine Kopie des Eintrages, mit Hinweis woher ich diesen Eintrag habe, und schreibe darunter was ich gelesen habe.
                            Beides wird, als ein Dokument, in meiner Datenbank der betreffenden Person zugeordnet.
                            Separat habe ich einen Ordner mit Quellen (Kirchen- und Standesamtsbücher).
                            Auf andere Quellen verlasse ich mich nicht.
                            Sollte ich Informationen aus anderen Quellen haben, dann gibt es in meiner Datenbank einen Hinweis auf die Quelle der Information und immer einen Vermerk dass das noch in Kirchen- und Standesamtsbüchern zu prüfen ist.
                            Habe ich das betreffende überprüft, dann nenne ich die gesicherte Quelle und schreibe in Klammern die Quelle der ersten Information - meist eine noch lebende Person.
                            Viele Grüße
                            Masado

                            Forschung in
                            Westpreußen, Kr. Putzig, Kr. Neustadt
                            Pommern, Kr. Lauenburg

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                            • Masado
                              Benutzer
                              • 14.03.2015
                              • 92

                              #15
                              Hallo Mariolla,

                              wenn ich diese Situation habe, dann kopiere ich den Originaltext, übersetzte ihn originalgetreu und schreibe, in Klammern und andersfarbig kursiv, die heutige Übersetzung. Alles wird dann zu einem Dokument zusammengeführt und der entsprechenden Person zugeordnet.

                              Ist etwas aufwendig, aber wenn Du jemanden hast der Deine Forschung fortsetzen möchte, dann erleichtert das demjenigen die Arbeit.
                              Zudem kann Dein Nachfolger den Originaltext mit Deiner Abschrift vergleichen, sich anhand der Kursivanmerkungen sein eigenes Bild machen.
                              Vielleicht erlernt Dein Nachfolger so auch das lesen der alten deutschen Schriftzeichen, was ja nicht verkehrt wäre.
                              Viele Grüße
                              Masado

                              Forschung in
                              Westpreußen, Kr. Putzig, Kr. Neustadt
                              Pommern, Kr. Lauenburg

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