Was bedeutet "keusches und reines Ehebett"?

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  • annike
    Erfahrener Benutzer
    • 06.03.2009
    • 329

    Was bedeutet "keusches und reines Ehebett"?

    Hallo zusammen,

    im Lebensbericht von Michael Pinther*1683 in Oberalbersdorf, schreibt er, das sein Vater, Hans Pinther, ein Liebhaber der alten Mode war, siehe Anhang.
    Was bedeutet - ein keusches und reines Ehebett - immerhin haben die 7 Kinder gehabt.

    LG Annike
    Angehängte Dateien
    Zuletzt ge?ndert von annike; 08.06.2017, 11:22. Grund: Rechtschreibung
    Liebe Grüße
    Annike
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #2
    Hallo, Annike!

    Das klingt auf den ersten Blick wirklich etwas "unlogisch" (bei 7 Kindern)

    Tante Google sagt zu "keusch": (aufgrund bestimmter moralischer Grundsätze) sexuell enthaltsam.

    Ich denke bei 7 Kindern eher daran, dass die "moralischen Grundsätze" im Vordergrund gestanden haben. "Enthaltsam" interpretiere ich so, dass man sich in jenem Ehebett nicht "zum Spaß" aufgehalten hat.

    In jenem keuschen und reinen Ehebett ist man seiner "Pflicht" nachgekommen (wobei jeder für sich sein eigenes "Kopf-Kino" in Gang setzen mag )

    Mal sehen, welche Gedanken andere user haben .....
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Artsch
      Erfahrener Benutzer
      • 14.07.2013
      • 1933

      #3
      Hallo,

      nach meinem Verständnis, gehörte dazu auch,
      diverse Krankheiten nicht ins Ehebett einzuschleppen. Also absolute Treue.
      Im Ehebett nicht zu streiten.
      Je nach Glaubensrichtung an bestimmten Tagen enthaltsam zu sein.
      Keine Spielchen
      usw....

      Beste Grüße
      Artsch
      Zuletzt ge?ndert von Artsch; 08.06.2017, 12:04.

      Kommentar

      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4383

        #4
        stimmt, Artsch, auch das gehört dazu!
        Herzliche Grüße
        Scheuck

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15111

          #5
          Hallo
          Zitat von 1697:
          "Ihr keusches Ehebett wurde mit zween Töchtern und so vielen Söhnen gekröhnet."
          Demnach vermute ich, dass "keusch" bedeutet kein außerehelichen Sex zu haben.

          "Die christliche Ehe gilt nach dem Apostel Paulus als brauchbare Gemeinschaft für die Menschen, die dem sexuellen Drang nicht standhalten können. Die römisch-katholische Kirche prägte hier den Begriff der ehelichen Keuschheit." (wikipedia)

          Also man bewahrt seine Keuschheit, auch wenn man Sex hat, dadurch, dass man mit dem Partner verheiratet ist.

          Gruss
          Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 08.06.2017, 12:46.
          Viele Grüße

          Kommentar

          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4823

            #6
            Hallo Annike,

            ich würde das als Symbol für "eheliche Treue" sehen, gerade auch in bezug auf den Satz danach. Vielleicht geht es auf der anderen Seite weiter?
            Gruß
            gki

            Kommentar

            • annike
              Erfahrener Benutzer
              • 06.03.2009
              • 329

              #7


              Hallo zusammen,
              alles sehr gute Anregungen. Und, die Familie war sehr Fromm es ist daher gut möglich was Artsch schreibt.
              Ich habe den Link mal reingesetzt, weiß aber nicht ob es funktioniert. Das Buch wurde 1775 von Michael Pinthers Sohn, Johann, geschrieben. Sehr interessant, vielleicht auch für jemanden der nicht in der Familie forscht.
              Ansonsten online bei Universitäts und Landesbebliothek Sachsen-Anhalt
              Liebe Grüße
              Annike

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4823

                #8
                Hallo Annike,

                der Viewer funktioniert schon, aber die Seite müßtest Du uns noch verraten.
                Gruß
                gki

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                • annike
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.03.2009
                  • 329

                  #9
                  Hallo gki,

                  unten im Bereich Link auf Download, dann kanst du das ganze Buch lesen.
                  Die Seite mit dem keuschen Ehebett ist gleich vorne an.
                  Liebe Grüße
                  Annike

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                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4823

                    #10
                    Also, es sind die Seiten 4 und 5 im Buch:





                    Die Aussage bezieht sich auf seine Mutter, Christina Hofmann, bzw. das "Ehebett" seiner Großeltern.

                    Mangels anderer Ideen bleib ich dabei, daß das eben ein Symbol für eheliche Treue war.
                    Gruß
                    gki

                    Kommentar

                    • Artsch
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.07.2013
                      • 1933

                      #11
                      Zitat von gki Beitrag anzeigen

                      Mangels anderer Ideen bleib ich dabei, daß das eben ein Symbol für eheliche Treue war.
                      Hallo,

                      zu keusch: unter 5.)
                      das Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm sagt dazu, daß die eheliche Treue nur ein Bruchstück von keusch darstellt im alten Sprachgebrauch.
                      Essen, Trinken und anderen Dinge!!! sollten nicht leidenschaftlich werden. Der Begriff Sex in dem Sinne existierte gar nicht.
                      Dies beinhaltet auch, nicht betrunken, übersättigt oder aufgebracht ins Ehebett zu steigen. Sondern gesäubert an Kleidung, Körper und Gewissen. Auch immer Vernunft walten lassen, und so fort ...

                      (Fast möchte man sagen, wenn es anfängt Spass zu machen, ist der Teufel im Spiel oder man wurde verhext!)

                      Beste Grüße
                      Artsch

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                      • AKocur
                        Erfahrener Benutzer
                        • 28.05.2017
                        • 1371

                        #12
                        Wie Atsch schon gesagt hat, zu ehelicher Keuschheit gehörte noch mehr als nur seinem Partner treu zu sein.


                        aus der kathpedia zu Keuschheit:
                        "Die eheliche Keuschheit ist ein Begriff der sich in der Tradition der Kirche erst langsam durchsetzt. Sie ist nicht gleichzusetzen mit der Abstinenz und verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Geschlechtlichkeit. Dies beinhaltet, die Würde und die Grenzen des Partners sowie den Charakter der Fruchtbarkeit des ehelichen Aktes zu respektieren."

                        Die Großeltern des Schreibers hielten sich noch an alte Vorstellungen, die von der Kirche geprägt waren. Gesellschaftlich begann sich das aber zu der Zeit zu ändern (und wir kennen ja alle die Eskapaden den oberen Schichten )

                        Google hat mich auch noch dieses kurze (6 Seiten) Paper finden lassen: "Der rechte Gebrauch und Mißbrauch des Ehe-Bettes. Daniel Defoes frühneuzeitliche Zügelung der sexuellen Triebe"

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                        • annike
                          Erfahrener Benutzer
                          • 06.03.2009
                          • 329

                          #13
                          Vielen Dank an euch alle! Jetzt habe ich eine ungefähre Vorstellung.
                          Besonderen Dank an Artsch und AKocur, führ die Arbeit und Gedanken.
                          Liebe Grüße
                          Annike

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