Lateinischer Sterbeeintrag (17. Jahrhundert)

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  • Huber Benedikt
    Erfahrener Benutzer
    • 20.03.2016
    • 4650

    #46
    an einigen klugen Beiträgen in diesem thread, (einschliesslich deiner).
    Ursus magnus oritur
    Rursus agnus moritur

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    • omega
      Benutzer
      • 11.09.2012
      • 73

      #47
      Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
      Er soll seine "Kegel" oder seine "Helmspitzen" in die Erde eingeschlossen haben?
      : (Mehr Fragezeichen erlaubt das System nicht.)
      Naja, im Sinne von "er hat sie mit ins Grab genommen" habe ich gemeint. Aber du hast Recht damit, dass das keinen Sinn ergibt.

      Im Stowasser ist als Bedeutung von "recludere" noch "offenbaren" angeführt. Vielleicht: Er offenbart seine grauen Haare der Erde? Ergibt das Sinn?

      Wenn "terrae" steht kann es doch eigentlich nicht "in der Erde" heißen? "In" verlangt doch Akkusativ oder Ablativ (siehe auch das Beispiel auf der vorherigen Seite für "einen Gegenstand einschließen": matrem in carcerem.

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      • Huber Benedikt
        Erfahrener Benutzer
        • 20.03.2016
        • 4650

        #48
        Wenn "terrae" steht kann es doch eigentlich nicht "in der Erde" heißen? "In" verlangt doch Akkusativ oder Ablativ ....

        Wo steht denn ein "in" ?

        Der Lokativ gibt den Ort eines Geschehens an (Frage: „wo?“).
        In den Fällen der a- und o-Deklination ist er stets gleich dem jeweiligen Genitiv, z. B.: Romae = „in Rom“.......
        und natürlich auch "terrae"
        Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 06.04.2016, 12:34.
        Ursus magnus oritur
        Rursus agnus moritur

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        • Huber Benedikt
          Erfahrener Benutzer
          • 20.03.2016
          • 4650

          #49
          Wenn mir doch mal jemand beipflichten tät mit den "curas" ;-))))
          Fakt ist, wenns "suas" heisst muss das bezogene Substantiv ein Femininium im Akk. Plural sein.
          terrae könnte auch der Dativ sein.
          mit reclusit als "offenbaren," könnt man schon dran denken:
          "über ziemlich lange Zeit lag er an irgendeinem Stein darnieder, unzählige Tage lang, heut hat er nun seine Sorgen der Erde anvertraut /offenbart "
          Ist zwar lyrisch ,trifft meiner Meinung nach aber sehr gut das erlösende Ende des Siechtums durch den Tod.
          Ursus magnus oritur
          Rursus agnus moritur

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          • henrywilh
            Erfahrener Benutzer
            • 13.04.2009
            • 11784

            #50
            Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
            Wenn mir doch mal jemand beipflichten tät mit den "curas" ;-))))
            Tät ich wirklich gerne , aber ich "lese" "canos suos". Ums Verrecken.

            Und alle lyrischen Vorschläge (einschl. meiner "grauen Haare") kommen mir total abgedreht vor.
            Schöne Grüße
            hnrywilhelm

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            • Huber Benedikt
              Erfahrener Benutzer
              • 20.03.2016
              • 4650

              #51
              jetzt sag ichs dann dem Konrad, der werd dir deinen "canos" schon austreiben ;-)))

              noch eins:
              das Wort vor dem Stein kann grammatisch kein (ali)qua sein.
              wie oben schon mal bemerkt muss es wohl ein "ex" in der Bedeutung "Ursache,Grund" sein. (mit Ablativ calculo).
              Also:
              Ziemlich lange Zeit lag er wegen eines Steinleidens darnieder,.....
              Ursus magnus oritur
              Rursus agnus moritur

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              • henrywilh
                Erfahrener Benutzer
                • 13.04.2009
                • 11784

                #52
                Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                jetzt sag ichs dann dem Konrad
                Das ist eine gute Idee. Wo versteckt der sich eigentlich?

                Und "ex" - das denke ich auch.
                Schöne Grüße
                hnrywilhelm

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                • henrywilh
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 11784

                  #53
                  Ich sehe gerade: Wir haben 1033 Klicks!

                  Kommen wir jetzt ins Fernsehen?
                  Zuletzt geändert von henrywilh; 06.04.2016, 21:25.
                  Schöne Grüße
                  hnrywilhelm

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                  • Huber Benedikt
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.03.2016
                    • 4650

                    #54
                    Wir haben 1033 Klicks!

                    Seite 6 von 6

                    Vielleicht ist das der Grund?
                    6-Seiten ziehen ja viele an.
                    Ursus magnus oritur
                    Rursus agnus moritur

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                    • Rieke
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.02.2012
                      • 1285

                      #55
                      Davon sind bestimmt 100 alleine von mir

                      Ich moechte gerne wissen, worauf ihr euch nun einigt.

                      Liebe Gruesse
                      Rieke
                      Meine Spitzenahnen....
                      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

                      Kommentar

                      • henrywilh
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.04.2009
                        • 11784

                        #56
                        Ok., wieder an die Arbeit.
                        Konzentrieren wir uns zunächst auf das "s__s".

                        Beim vorletzten Buchstaben sehen wir, dass der Anstrich unten sitzt und der Abstrich oben.
                        Vergleicht man das mit den An- und Abstrichen der a und o - so steht m.E. fest, dass der vorletzte Buchstabe kein a, sondern ein o ist.

                        Also: suos.

                        (Also z.B. nicht: curas suos)
                        Schöne Grüße
                        hnrywilhelm

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                        • omega
                          Benutzer
                          • 11.09.2012
                          • 73

                          #57
                          Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                          Wenn "terrae" steht kann es doch eigentlich nicht "in der Erde" heißen? "In" verlangt doch Akkusativ oder Ablativ ....

                          Wo steht denn ein "in" ?

                          Der Lokativ gibt den Ort eines Geschehens an (Frage: „wo?“).
                          In den Fällen der a- und o-Deklination ist er stets gleich dem jeweiligen Genitiv, z. B.: Romae = „in Rom“.......
                          und natürlich auch "terrae"
                          Und ein Schreiber des 17. Jahrhunderts soll einen Lokativ verwenden, obwohl er auch einfach "in terra(m)" schreiben könnte, um "in der/die Erde" auszudrücken?

                          Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                          Tät ich wirklich gerne , aber ich "lese" "canos suos". Ums Verrecken.

                          Und alle lyrischen Vorschläge (einschl. meiner "grauen Haare") kommen mir total abgedreht vor.
                          Der Stowasser führt für "canus" unter Anderem "grauhaarig" an und für "cani": "graues Haar." Mir erscheint das nicht so absurd?

                          Könnte es nicht übrigens doch "Schmiede(n?)jacob" heißen? Das zweite Wort in der zweiten Zeile im nachfolgenden Eintrag (Nr. 64) ist meiner Meinung nach nämlich "Schmiedin" und sieht doch recht ähnlich aus?
                          Zuletzt geändert von omega; 07.04.2016, 08:11.

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                          • Huber Benedikt
                            Erfahrener Benutzer
                            • 20.03.2016
                            • 4650

                            #58
                            Guten Morgen,
                            nach einer weiteren durchgrübelten Nacht komme ich immer mehr zur Überzeugung, dass ihr recht habt.
                            canos suos ....sein ergrautes Haar.
                            Dies neben dem Schriftbild auch, wenn man antiquus mit "altehrwürdig" und inveteratus dierum mit " hochbetagt" übersetzt.
                            Auch der Vulgoname dürfte eher Schmiedejakob sein, der Hinweis auf die Schmiedin im nächsten Eintrag ist treffend. Zudem deutet der weitere Name "Lichtermacher" eher auf Metallverarbeitung denn auf Stoffnäherei.
                            Der Marschall als Stallmeister war natürlich auch für die ausreichende Beleuchtung und Versorgung mit (metallenen) Stalllaternen zuständig.

                            Darf ich den höchst interessanten Eintrag damit zusammenfassen:

                            Begraben wurde in unserem Friedhof Herr J.B. genannt Herr Schmiedejakob oder Lichtermacher im Landberg einst Stallmeister in dieser Stadt.
                            Ziemlich lange Zeit lag er an einem Steinleiden darnieder altehrwürdig und hochbetagt, heute nun ist sein graues Haar von der Erde bedeckt.
                            Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 07.04.2016, 10:01. Grund: "in dieser" anstatt "unserer" Stadt
                            Ursus magnus oritur
                            Rursus agnus moritur

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                            • henrywilh
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.04.2009
                              • 11784

                              #59
                              Zitat von omega Beitrag anzeigen
                              Könnte es nicht übrigens doch "Schmiede(n?)jacob" heißen? Das zweite Wort in der zweiten Zeile im nachfolgenden Eintrag (Nr. 64) ist meiner Meinung nach nämlich "Schmiedin" und sieht doch recht ähnlich aus?
                              Nöö.

                              __nei___r

                              sehe ich deutlich. Das ist ein Schneiderjacob.

                              Im nachfolgenden Eintrag steht "Schmidin" (ohne e).
                              Zuletzt geändert von henrywilh; 07.04.2016, 13:42.
                              Schöne Grüße
                              hnrywilhelm

                              Kommentar

                              • henrywilh
                                Erfahrener Benutzer
                                • 13.04.2009
                                • 11784

                                #60
                                Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                                Zudem deutet der weitere Name "Lichtermacher" eher auf Metallverarbeitung denn auf Stoffnäherei.
                                Der Marschall als Stallmeister war natürlich auch für die ausreichende Beleuchtung und Versorgung mit (metallenen) Stalllaternen zuständig.
                                Ein "Lichtermacher" macht m.E. Kerzen, war mit den Seifensiedern in einer Zunft.



                                etc. pp.

                                Also: Selbst wenn wir annehmen, dass der Vulgo-Name auf eine reale Tätigkeit hinweist, so wären wir beim Lichtermacher bei Bienenwachs, Rindertalg und Baumwolldocht.
                                Zuletzt geändert von henrywilh; 07.04.2016, 14:28.
                                Schöne Grüße
                                hnrywilhelm

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