an einigen klugen Beiträgen in diesem thread, (einschliesslich deiner).
Lateinischer Sterbeeintrag (17. Jahrhundert)
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Zitat von henrywilh Beitrag anzeigenEr soll seine "Kegel" oder seine "Helmspitzen" in die Erde eingeschlossen haben?
: (Mehr Fragezeichen erlaubt das System nicht.)
Im Stowasser ist als Bedeutung von "recludere" noch "offenbaren" angeführt. Vielleicht: Er offenbart seine grauen Haare der Erde? Ergibt das Sinn?
Wenn "terrae" steht kann es doch eigentlich nicht "in der Erde" heißen? "In" verlangt doch Akkusativ oder Ablativ (siehe auch das Beispiel auf der vorherigen Seite für "einen Gegenstand einschließen": matrem in carcerem.
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Wenn "terrae" steht kann es doch eigentlich nicht "in der Erde" heißen? "In" verlangt doch Akkusativ oder Ablativ ....
Wo steht denn ein "in" ?
Der Lokativ gibt den Ort eines Geschehens an (Frage: „wo?“).
In den Fällen der a- und o-Deklination ist er stets gleich dem jeweiligen Genitiv, z. B.: Romae = „in Rom“.......
und natürlich auch "terrae"Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 06.04.2016, 12:34.Ursus magnus oritur
Rursus agnus moritur
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Wenn mir doch mal jemand beipflichten tät mit den "curas" ;-))))
Fakt ist, wenns "suas" heisst muss das bezogene Substantiv ein Femininium im Akk. Plural sein.
terrae könnte auch der Dativ sein.
mit reclusit als "offenbaren," könnt man schon dran denken:
"über ziemlich lange Zeit lag er an irgendeinem Stein darnieder, unzählige Tage lang, heut hat er nun seine Sorgen der Erde anvertraut /offenbart "
Ist zwar lyrisch ,trifft meiner Meinung nach aber sehr gut das erlösende Ende des Siechtums durch den Tod.Ursus magnus oritur
Rursus agnus moritur
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Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigenWenn mir doch mal jemand beipflichten tät mit den "curas" ;-))))
Und alle lyrischen Vorschläge (einschl. meiner "grauen Haare") kommen mir total abgedreht vor.Schöne Grüße
hnrywilhelm
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jetzt sag ichs dann dem Konrad, der werd dir deinen "canos" schon austreiben ;-)))
noch eins:
das Wort vor dem Stein kann grammatisch kein (ali)qua sein.
wie oben schon mal bemerkt muss es wohl ein "ex" in der Bedeutung "Ursache,Grund" sein. (mit Ablativ calculo).
Also:
Ziemlich lange Zeit lag er wegen eines Steinleidens darnieder,.....Ursus magnus oritur
Rursus agnus moritur
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Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigenjetzt sag ichs dann dem Konrad
Und "ex" - das denke ich auch.Schöne Grüße
hnrywilhelm
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Ok., wieder an die Arbeit.
Konzentrieren wir uns zunächst auf das "s__s".
Beim vorletzten Buchstaben sehen wir, dass der Anstrich unten sitzt und der Abstrich oben.
Vergleicht man das mit den An- und Abstrichen der a und o - so steht m.E. fest, dass der vorletzte Buchstabe kein a, sondern ein o ist.
Also: suos.
(Also z.B. nicht: curas suos)Schöne Grüße
hnrywilhelm
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Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigenWenn "terrae" steht kann es doch eigentlich nicht "in der Erde" heißen? "In" verlangt doch Akkusativ oder Ablativ ....
Wo steht denn ein "in" ?
Der Lokativ gibt den Ort eines Geschehens an (Frage: „wo?“).
In den Fällen der a- und o-Deklination ist er stets gleich dem jeweiligen Genitiv, z. B.: Romae = „in Rom“.......
und natürlich auch "terrae"
Zitat von henrywilh Beitrag anzeigenTät ich wirklich gerne , aber ich "lese" "canos suos". Ums Verrecken.
Und alle lyrischen Vorschläge (einschl. meiner "grauen Haare") kommen mir total abgedreht vor.
Könnte es nicht übrigens doch "Schmiede(n?)jacob" heißen? Das zweite Wort in der zweiten Zeile im nachfolgenden Eintrag (Nr. 64) ist meiner Meinung nach nämlich "Schmiedin" und sieht doch recht ähnlich aus?Zuletzt geändert von omega; 07.04.2016, 08:11.
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Guten Morgen,
nach einer weiteren durchgrübelten Nacht komme ich immer mehr zur Überzeugung, dass ihr recht habt.
canos suos ....sein ergrautes Haar.
Dies neben dem Schriftbild auch, wenn man antiquus mit "altehrwürdig" und inveteratus dierum mit " hochbetagt" übersetzt.
Auch der Vulgoname dürfte eher Schmiedejakob sein, der Hinweis auf die Schmiedin im nächsten Eintrag ist treffend. Zudem deutet der weitere Name "Lichtermacher" eher auf Metallverarbeitung denn auf Stoffnäherei.
Der Marschall als Stallmeister war natürlich auch für die ausreichende Beleuchtung und Versorgung mit (metallenen) Stalllaternen zuständig.
Darf ich den höchst interessanten Eintrag damit zusammenfassen:
Begraben wurde in unserem Friedhof Herr J.B. genannt Herr Schmiedejakob oder Lichtermacher im Landberg einst Stallmeister in dieser Stadt.
Ziemlich lange Zeit lag er an einem Steinleiden darnieder altehrwürdig und hochbetagt, heute nun ist sein graues Haar von der Erde bedeckt.Ursus magnus oritur
Rursus agnus moritur
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Zitat von omega Beitrag anzeigenKönnte es nicht übrigens doch "Schmiede(n?)jacob" heißen? Das zweite Wort in der zweiten Zeile im nachfolgenden Eintrag (Nr. 64) ist meiner Meinung nach nämlich "Schmiedin" und sieht doch recht ähnlich aus?
__nei___r
sehe ich deutlich. Das ist ein Schneiderjacob.
Im nachfolgenden Eintrag steht "Schmidin" (ohne e).Zuletzt geändert von henrywilh; 07.04.2016, 13:42.Schöne Grüße
hnrywilhelm
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Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigenZudem deutet der weitere Name "Lichtermacher" eher auf Metallverarbeitung denn auf Stoffnäherei.
Der Marschall als Stallmeister war natürlich auch für die ausreichende Beleuchtung und Versorgung mit (metallenen) Stalllaternen zuständig.
etc. pp.
Also: Selbst wenn wir annehmen, dass der Vulgo-Name auf eine reale Tätigkeit hinweist, so wären wir beim Lichtermacher bei Bienenwachs, Rindertalg und Baumwolldocht.Zuletzt geändert von henrywilh; 07.04.2016, 14:28.Schöne Grüße
hnrywilhelm
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