DNA-Analyse

[goldast]

Ich habe vor kurzem eine DNA-Analyse bei My Heritage machen lassen.Über meine ethnischen Wurzeln war ich ziemlich erstaunt. 30% Britisch/Irisch,34% Balkan und der Rest Nordeuropa.
Bei FTDNA bin ich zu 43% Osteuropäisch, 30% Skandinavisch, aber dann 17% Westeuropäisch.Ein kleines bisschen (7%) aus Mittelasien, der Rest Finnland und Sibirien.
Das passt mir eher, wobei anscheinend ursprünglich meine Wurzeln laut FTDNA im Zentrum Polens liegen und der Ostukraine. Was auch stimmt!
Der Balkan ist nur am Rand.
Hat sich denn einer von euch mal testen lassen? Wenn ja, WO?

LG
Astrid

[Zagard]

Hallo Astrid,

Ich 2014, auch über My Heritage, allerdings haben sie damals die Tests noch nicht selber durchgeführt sondern die Order weiter an Family Tree DNA geleitet, die sie durchgeführt haben. Mein Ergebniss bei My Orgin: 61 % Östliches Europa, 34 % West und Zentral Europa, 4 % Finnland und Nordsibirien und 1% Britische Inseln. Ich habe auch Y-DNA und mtDNA durchführen lassen allerdings sind beide Linien nicht in Böhmen angesiedelt meine Bömische Linie kommt über meinen Großvater Mütterlicher seits. Tatsächlich kann man von der Aussagekraft den autosomalen Test (Family Finder) und mtDNA als Spielerei betrachten da ist die Aussagekraft doch recht beschränkt ist. Tatsächlich bringt nur die Y-DNA Analyse wirklich sinvolle Ergebnisse, aber dann wird es halt auch schnell recht teuer.

LG Florian

[Acanthurus]

Hallo, die Diskrepanzen sind nicht verwunderlich, weil dem relativ kleine meist Anbieter-spezifische Referenzpopulationen (ebenfalls heute lebende Menschen!) zugrundeliegen. Die jeweiligen Populationen sind voneinander nur unvollständig abgrenzbar, weil es keine genetisch homogenen Populationen gibt. Zahlreiche Populationen sind in den Referenzpopulationen nicht oder nur mit kleinen – fehleranfälligen – Fallzahlen vertreten. Die angegebenen Prozentwerte stellen weiterhin Durchschnittswerte aus mehreren Analysen dar, wo eine Analyse bspw. 10 % erbracht hat, die nächste 60 %, usw. Der Endwert nähert sich mit einer mäßig hohen Wahrscheinlicheit der Wirklichkeit an, kann aber auch – unwahrscheinlicher – völlig daneben liegen. Weiterhin muss bedacht werden, dass Vorfahren nicht zwangsläufig in der genetischen Analyse auftreten müssen: Weil du keine DNA von ihnen hast oder im Vergleich zu anderen nur wenig.

A.

[spockymulder]

Es kommt hier wirklich auch immer auf den Anbieter an und auf welcher Grundlage er diese Einschätzung zur ethnischen Herkunft ableitet. Zum Beispiel reflektiert die Darstellung bei FTDNA & Ancestry DNA die letzten 1000-1500 Jahre.

Bei 23andme dagegen die letzten 500 Jahre. Dort wird die Einschätzung auch nochmal neu berechnet falls mindestens ein Elternteil und ein Kind den Test gemacht haben. Des weiteren kann man hier die Darstellung von Spekulativ (50 % Datengrundlage) auf Konservativ (90 %) abändern.
Der letzt genannte Wert ist dann aber eher grob eingeteilt, bietet dann aber einen sehr zuverlässigen Überblick. Vor allem für Menschen mit sehr unterschiedlichen Abstammungen wie z.B. Afro-Amerikanern die dann zum ersten Mal eine Einschätzung haben wir viel afrikanischer, europäische und vielleicht sogar ur-amerikanische Herkunft sie sind.

Den Wert Britisch sollte man bei sowas als Deutscher aber nicht zu wörtlich nehmen, dies kann auch ein Hinweis auf Vorfahren aus Nord-Deutschland sein und ist eben auch ein Erbe der Angel-Sachsen die in mehreren Ländern ihre Spuren hinterlassen haben. Ein Holländer z.B. wird dadurch bei solch einen Test immer einen hohen Anteil Britisch und Deutsch angezeigt bekommen.

Für Europäer ist durch die gemeine Geschichte so eine genaue Einschätzung wie bereits erwähnt schwierig, alleine die aschkenasische Juden haben hier eine sehr homogene Gruppe die sich heute gut feststellen lässt.
So konnte z.B. bei folgenden Fall eine Familie die sicher war das sie nur irischer Abstammung ist, durch durch den ungewöhnlich hohen Wert feststellen das ihr Großvater bei der Geburt im Krankenhaus vertausch wurde und eigentlich jüdische Eltern hatte, dann aber als Ire aufgezogen wurde: http://www.yourgeneticgenealogist.co...entury_27.html

Dies ist aber natürlich nur eine Ausnahme, im allgemeinen ist die Einschätzung zur ethnischen Herkunft sowie auch die Feststellung der eigenen Haplogruppe zwar ganz interessant spielt aber für die eigene Ahnenforschung zu meist keine große Rolle.
Viel nützlicher dagegen sind die entfernten Cousins die man über die Anbieter erhält und mit denen man teile der gleichen DNA somit die selben Vorfahren teilt, mit diesen kann man dann aktiv versuchen die gemeinsamen Verbindung zu finden und seinen Familienstammbaum erweitern.

@goldast
Du kannst dein Rohdaten auch kostenlos bei Gedmatch hochladen und erhälts dort auch eine Einschätzung.

[goldast]

Hallo Sebastian,

da habe ich mich angemeldet. Nur verstehe ich da so einiges nicht, es ist Neuland. Zum Beispiel diese Archaic Matches. Was ist da bedeutungsvoll? Orange, Grau?? Was heißt das überhaupt? Oder dieses Admixture mit Eurogenes K 13 und so weiter. Also ich finde da nicht so eine Aufstellung, wie sie My Heritage gemacht hat.
bei Familytreedna sieht es dann schon anders aus.
LG
Astrid

[Acanthurus]

Hallo,

Eurogenes K13 ist eine andere Referenzpopulation, Archaic Matches vergleicht m.W. mit Daten aus Funden, die einige tausend Jahre alt sind.

Einführende Lektüre gibt es hier: https://isogg.org/wiki/Beginners%27_...etic_genealogy

A.