Zwei parallele Familiennamen im Kreis Samter

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  • ulrike G.-W.
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2009
    • 272

    Zwei parallele Familiennamen im Kreis Samter

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1763 - 1823
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Posen, Kreis Samter
    Konfession der gesuchten Person(en): kath.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo an die historisch Bewanderten in Posen und in polnischen Namensgebräuchlichkeiten!

    Bei einer Suche nach der Familie von "Caecilia Szulczewska" aus dem Kreis Samter bin ich auf eine Merkwürdigkeit gestoßen.
    Ich fand die gleiche Person in Einträgen manchmal als "Szulczewska" und manchmal als "Mikolaicz..." benannt und war erst einmal unsicher, ob sie wirklich dieselbe ist. Nach vielem Suchen fand ich auch den Sterbeeintrag ihres Vaters. Hier ist folgende Bemerkung notiert:

    "Stanislaus Mikolajewicz de Officio Patris Szulczewsko".

    Hattet ihr schon einmal solche Abweichungen? Bedeutet das, der Vater von Stanislaus hatte seinen Namen geändert oder war sein offiziell angegebener Vater nicht der Leibliche? Unehelich war er wohl eher nicht, sein Vater erscheint schon mit zwei Namen, wenn ich es richtig entziffere. Und seine Mutter hieß auch Szulczewskich. Kommt das daher? Oder handelt es sich vielleicht um einen Beinamen?
    Welchen Namen trägt der Vater von Stanislaus wirklich?

    Den Scan des Sterbeeintrags füge ich hier auch mal ein.

    Wer kann mir hier Tipps geben?


    Viele Grüße

    Ulrike
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von ulrike G.-W.; 31.08.2017, 23:45.
    Meine Namen und Orte, zu denen ich noch suche:
    Frankfurt/Main: Rothenburger
    Odenwald: Rotenberger
    Taunus: Söllner, Jung, Buchecker
    Offenbach/Main: Schulz, Mehl, Leonhard, Hertzog, Gumb/p
    Pommern: Goldmund
    Hannover: Pape, Hagedorn, Rübenack, Backhaus
    Unterfranken: Ankenbrand, Reinhard, Pfeuffer, Kaemerer, Zehnder, Brach
    Linz (Ö): Reder, Karigl
    Mannheim, Oels: Bartsch
    heutiges Polen: Tabor, Kaczanowski, Hachula, Rataj
    Neumark: Buchholz, Helterhof
  • ulrike G.-W.
    Erfahrener Benutzer
    • 08.06.2009
    • 272

    #2
    Hier habe ich noch den Kopf der Kirchenbuchseite eingestellt, damit sich die einzelnen Spalten erklären.
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    Meine Namen und Orte, zu denen ich noch suche:
    Frankfurt/Main: Rothenburger
    Odenwald: Rotenberger
    Taunus: Söllner, Jung, Buchecker
    Offenbach/Main: Schulz, Mehl, Leonhard, Hertzog, Gumb/p
    Pommern: Goldmund
    Hannover: Pape, Hagedorn, Rübenack, Backhaus
    Unterfranken: Ankenbrand, Reinhard, Pfeuffer, Kaemerer, Zehnder, Brach
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    Mannheim, Oels: Bartsch
    heutiges Polen: Tabor, Kaczanowski, Hachula, Rataj
    Neumark: Buchholz, Helterhof

    Kommentar

    • bielecki
      Erfahrener Benutzer
      • 30.04.2011
      • 155

      #3
      Der Vater war vom Beruf (ex officio) Ortsschulze (scultetus) - wie es in der Vater-Spalte steht. Um 1823 waren die Familiennamen noch nicht immer stabilisiert. In dieser Familie benutzte man anscheinend zwei Namen alternativ - Mikołajewicz konnte ein aelterer Name gewesen sein (aber so sehr alt konnte er auch wohl nicht sein - irgendwo musste in der maennlichen Linie ein Nikolaus/Mikołaj gewesen sein, wobei sein Sohn dann als Mikołajewicz galt und so war es dann auch fortgesetzt). Dann wurde der Mikolajewicz der Ortsschulze auch "Szulczewski" benannt, was moeglicherweise seinen frueheren Namen schliesslich ersetzte, oder zumindest voruebergehend parallel benutzt wurde - ich weiss nicht, wie es in den weiteren Generationen war.

      Im Allgemeinen war so eine Situation damals gar nicht selten.

      Kommentar

      • ulrike G.-W.
        Erfahrener Benutzer
        • 08.06.2009
        • 272

        #4
        Danke für die Erläuterung. Ich habe "de officio" gelesen. Hat das die gleiche Bedeutung?

        Dieser Stanislaus war von Beruf Müller. Kann er trotzdem noch den abweichenden Berufsnamen seines Vaters tragen?

        Bei einem Sterbeeintrag eines anderen Stanislaus Mikołajewicz von 1745 habe ich den Zusatz "Spectabilis, proconsul, advocatus, Sepultus in Eccl." gefunden. Das passt dann wohl zum Schulzen.

        Bei der Suche nach weiteren "Mikołajewicz" fand ich auch Einträge von 1687 in der näheren Umgebung. Dies scheint also wirklich ein bereits älterer Name zu sein.

        Bedeutet die Endung ".. ewicz" dann "Sohn von"?
        Und Frauen habe ich "Mikołajewiczowa" gefunden. Ist das dann eine Ehefrau dazu? Und "Mikołajewiczowna" eine ledige Frau? Es gibt auch "Mikołajewa" und " Mikołajewna".

        Ich finde diese verschiedenen Endungen sehr verwirrend. Und nicht immer scheinen sie konsequent angewendet.

        Weiter fand ich Einträge "de loco" zwischen 2 Namen. Tragen diese Personen auch zwei Namen gleichzeitig? (Beispiel: Laurentius Marciniak de loco Mikołay)

        Dann hätte ich noch eine Frage zu den Schulz/Szulczewski: Ist hier von deutscher Abstammung auszugehen?


        Auf jeden Fall scheint Szulczewski der Name zu sein, der sich später dann auch durchgesetzt hat. Die jüngeren Kinder Stanislaus' sind mit diesem Namen eingetragen.
        Meine Namen und Orte, zu denen ich noch suche:
        Frankfurt/Main: Rothenburger
        Odenwald: Rotenberger
        Taunus: Söllner, Jung, Buchecker
        Offenbach/Main: Schulz, Mehl, Leonhard, Hertzog, Gumb/p
        Pommern: Goldmund
        Hannover: Pape, Hagedorn, Rübenack, Backhaus
        Unterfranken: Ankenbrand, Reinhard, Pfeuffer, Kaemerer, Zehnder, Brach
        Linz (Ö): Reder, Karigl
        Mannheim, Oels: Bartsch
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