Hallo!
bin neu hier und auf der Spur meines Urgroßvaters. Ich habe ein paar wenige Kerndaten gefunden (zB ancestry), habe aber um das besser zu verstehen eine (ggf. dumme) Frage.
Mein Uropa war Dragoner beim "2. Großherzoglich Mecklenburgische Dragoner-Regiment Nr. 18", er diente dort vermutlich von 1899 (oder 1900) bis 1906. Er wurde dann als Reservist "entlassen".
Merkwürdigerweise ist er 1907 bei der Geburt seines Sohnes im Taufregister als "Sergeant" im "Grenadier-zu-Pferd-Regiment Freiherr von Derfflinger (Neumärkisches) Nr. 3" vermerkt (ebenfalls anderer Standort). Als Beruf ist "Sergeant" angegeben, ein anderer, ziviler Beruf ist nicht vermerkt.
Das Dragonerregiment ist übrigens nicht aufgelöst worden oder ähnliches, beide Regimenter sind auch in WW1 geschickt worden.
Welche meiner Überlegungen ist plausibeler bzw. ist die letzte Überlegung überhaupt möglich. Da sich die damalige Wehrpficht mit der Zeit bei den Dragonern deckt, tendiere ich zur letzten Überlegung, auch wenn sie etwas meiner Meinung nach recht merkwürdiges impliziert.
- mein Uropa war Berufssoldat und hat das Regiment gewechselt (wieso aber dann Reservist?)
- Mein Uropa hat sich nach der Wehrpflicht als Zeit-/Berufssoldat weiter verpflichtet und ist in ein anderes Regiment versetzt worden (sicherlich denkbar).
- Mein Uropa ist 1906 in das Zivilleben übergetreten und umgezogen. Aufgrund seines Reservistenstatus und seines Umzuges ist er automatisch einem anderen Regiment (Derfflinger Regiment), das in seiner neuen Heimatstadt stationiert war, zugewiesen worden, ohne diesem aktiv zu dienen, sondern ausschließlich als Reservist. Mit diesem wäre er in den Krieg gezogen, nicht mit den Dragonern. Auch wenn er ab 1906 einem zivilen Beruf nachging, so ist dennoch in der Taufurkunde seines Sohnes der Beruf "Sergeant" vermerkt (aufgrund des preussischen/deutschen "Militarismus", um das mal ganz platt zu formulieren. Militätische Ränge haben damals aber sicherlich mehr Eindruck gemacht als heute).
Was für die letzte These spricht ist, dass in dem Taufregister, in dem neben der Taufe des Sohnes meines Uropas noch ca. 8 andere Taufen vermerkt sind, ausschließlich alle Väter als Berufsbezeichnung militärische Ränge haben (es werden aber auch andere Regimenter genannt).
Was meiner Meinung nach etwas gegen diese These spricht ist, dass falls es damals tatsächlich Usus war, trotz Zivilberuf militärische Ränge in offiziellen Dokumenten wie Tauf- oder Hochzeitsurkunden (hier ist er nämlich ebenfalls als Sergeant vermerkt) einzutragen, dies zu meiner Meinung nach merkwürdigen Blüten geführt hätte. Dann wäre ja der 60-jährige Bäckermeister, der vor 30 Jahren mal Unteroffizier war, in derartigen Dokumenten weiterhin als Unteroffiziert vermerkt worden.
Das kann ich mir kaum vorstellen, auch weil es total irreführend wäre. Aber wer weiss...
Sehe ich das richtig, dass davon auszugehen ist, dass die Stammrolle meines Uropas (oder sonstige militärische Dokumente, die mehr Aufschluss geben könnten) mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht mehr existiert (aufgrund Kriegseinwirkung WW2)? Was wären mögliche Anlaufstellen, um mehr zum (militärischen) Werdegang meines Uropas zu erfahren, neben dem Bundesarchiv?
Besten Dank schonmal!
Noch eine andere Frage: kann dies jemand lesen?
bin neu hier und auf der Spur meines Urgroßvaters. Ich habe ein paar wenige Kerndaten gefunden (zB ancestry), habe aber um das besser zu verstehen eine (ggf. dumme) Frage.
Mein Uropa war Dragoner beim "2. Großherzoglich Mecklenburgische Dragoner-Regiment Nr. 18", er diente dort vermutlich von 1899 (oder 1900) bis 1906. Er wurde dann als Reservist "entlassen".
Merkwürdigerweise ist er 1907 bei der Geburt seines Sohnes im Taufregister als "Sergeant" im "Grenadier-zu-Pferd-Regiment Freiherr von Derfflinger (Neumärkisches) Nr. 3" vermerkt (ebenfalls anderer Standort). Als Beruf ist "Sergeant" angegeben, ein anderer, ziviler Beruf ist nicht vermerkt.
Das Dragonerregiment ist übrigens nicht aufgelöst worden oder ähnliches, beide Regimenter sind auch in WW1 geschickt worden.
Welche meiner Überlegungen ist plausibeler bzw. ist die letzte Überlegung überhaupt möglich. Da sich die damalige Wehrpficht mit der Zeit bei den Dragonern deckt, tendiere ich zur letzten Überlegung, auch wenn sie etwas meiner Meinung nach recht merkwürdiges impliziert.
- mein Uropa war Berufssoldat und hat das Regiment gewechselt (wieso aber dann Reservist?)
- Mein Uropa hat sich nach der Wehrpflicht als Zeit-/Berufssoldat weiter verpflichtet und ist in ein anderes Regiment versetzt worden (sicherlich denkbar).
- Mein Uropa ist 1906 in das Zivilleben übergetreten und umgezogen. Aufgrund seines Reservistenstatus und seines Umzuges ist er automatisch einem anderen Regiment (Derfflinger Regiment), das in seiner neuen Heimatstadt stationiert war, zugewiesen worden, ohne diesem aktiv zu dienen, sondern ausschließlich als Reservist. Mit diesem wäre er in den Krieg gezogen, nicht mit den Dragonern. Auch wenn er ab 1906 einem zivilen Beruf nachging, so ist dennoch in der Taufurkunde seines Sohnes der Beruf "Sergeant" vermerkt (aufgrund des preussischen/deutschen "Militarismus", um das mal ganz platt zu formulieren. Militätische Ränge haben damals aber sicherlich mehr Eindruck gemacht als heute).
Was für die letzte These spricht ist, dass in dem Taufregister, in dem neben der Taufe des Sohnes meines Uropas noch ca. 8 andere Taufen vermerkt sind, ausschließlich alle Väter als Berufsbezeichnung militärische Ränge haben (es werden aber auch andere Regimenter genannt).
Was meiner Meinung nach etwas gegen diese These spricht ist, dass falls es damals tatsächlich Usus war, trotz Zivilberuf militärische Ränge in offiziellen Dokumenten wie Tauf- oder Hochzeitsurkunden (hier ist er nämlich ebenfalls als Sergeant vermerkt) einzutragen, dies zu meiner Meinung nach merkwürdigen Blüten geführt hätte. Dann wäre ja der 60-jährige Bäckermeister, der vor 30 Jahren mal Unteroffizier war, in derartigen Dokumenten weiterhin als Unteroffiziert vermerkt worden.
Das kann ich mir kaum vorstellen, auch weil es total irreführend wäre. Aber wer weiss...
Sehe ich das richtig, dass davon auszugehen ist, dass die Stammrolle meines Uropas (oder sonstige militärische Dokumente, die mehr Aufschluss geben könnten) mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht mehr existiert (aufgrund Kriegseinwirkung WW2)? Was wären mögliche Anlaufstellen, um mehr zum (militärischen) Werdegang meines Uropas zu erfahren, neben dem Bundesarchiv?
Besten Dank schonmal!
Noch eine andere Frage: kann dies jemand lesen?
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