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Alt 27.01.2016, 19:21
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Ralf-I-vonderMark Ralf-I-vonderMark ist offline männlich
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Hallo zusammen,

im Hinblick auf die aktuellen Veröffentlichungen von Beständen bei Ancestry ist es vielleicht interessant etwas zu den Hintergründen zu erfahren. Danach ist weiterhin mit neuen Beständen bei Ancestry zu rechnen, auch wenn uns das wann, das was und das wieviel bis zur offiziellen Freigabe der Daten unbekannt bleiben wird.

In einem anderen Thema hat @Kleeschen in seinem Beitrag zur Digitalisierung und Indexierung der Bestände im Zusammenwirken von family.search und Ancestry schon grundlegend richtig vermutet.
vgl. http://forum.ahnenforschung.net/show...73&postcount=5
und http://forum.ahnenforschung.net/show...7&postcount=10

Da es sich um eine generell bedeutsame Frage handeln dürfte, habe ich nun dieses Thema zur Erläuterung ausgewählt und möchte hierzu auf den interessanten Artikel vom 17.03.2014 im familysearch-Blog verweisen:
vgl. https://familysearch.org/blog/de/fra...-familysearch/

Daraus ergibt sich, dass family.search mit kommerziellen Kooperationspartnern (z.B. Ancestry oder MyHeritage) Verträge geschlossen hat, wodurch die Indexierung von digitalisierten Dokumenten (z.B. Kirchenbücher oder Personenstandsregister) geregelt wird.
Die wichtigsten Antworten stelle ich als Zitat kurz vor:
„……………..
Frage: Was genau tragen die Partner dazu bei, dass indexierte Dokumente schneller zugänglich sind?
Antwort: Mithilfe unserer Partner können wir durchsuchbare Dokumente veröffentlichen, die ansonsten erst Jahrzehnte später indexiert würden. In den meisten Fällen digitalisiert und veröffentlicht FamilySearch die Aufnahmen, und der Partner beauftragt ein Unternehmen zu einem vereinbarten Preis mit der Indexierung von Dokumenten.

Frage: Werden die von den Partnern indexierten Dokumente frei zugänglich sein?
Antwort: Wenn der Partner einen Index erstellt, gesteht FamilySearch ihm einen Zeitraum zu, in dem der Index nur über die Internetseite des Partners zugänglich ist. Auf diese Weise kann der Partner die Kosten, die für die Erstellung des Indexes entstanden sind, decken. Falls FamilySearch die Bildrechte seitens des Archivs erhalten hat, wo die Originalaufzeichnungen verwahrt sind, können die Aufnahmen nach wie vor von jedermann auf der FamilySearch-Website eingesehen werden. Nach der erwähnten Beschränkung veröffentlicht FamilySearch dann auch den Index auf seiner Seite.

Frage: Wie kann man bereits vor Ablauf des Zeitraums, in dem der Zugriff beschränkt ist, Zugang zu den Dokumenten erhalten, die von einem Partner indexiert wurden?
Antwort: Zur vertraglichen Vereinbarung mit unseren Partnern gehört, dass Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage schon bald vollumfänglichen Zugriff auf die Dokumentensammlungen haben, die auf den Partner-Websites veröffentlicht werden. Wir stellen klar heraus, dass jedes Mitglied solche Aufnahmen unter nahezu allen Gegebenheiten gebührenfrei einsehen kann. Dieselben Seiten sind allen Besuchern der Family History Library in Salt Lake City und der weltweit über 4.700 Center für Familiengeschichte kostenlos zugänglich. Man kann natürlich auch vorzeitig auf Aufzeichnungen zugreifen, wenn man vom Partner angebotene Dienstleistungen abonniert.
………………“
Demnach dürfte der Ablauf zumeist so sein, dass family.search die Microfilme aus den eigenen Beständen selbst digitalisiert, welche dann für Ancestry oder einem anderen Anbieter auf deren Kosten durch ein beauftragtes Unternehmen entgeltlich indexiert werden mit der Folge, dass für einen bestimmten Zeitraum der Index online nur bei dem Vertragspartner (z.B. Ancestry) einsehbar ist. Nach Ablauf der vereinbarten Nutzungszeit müssten dann nach meinem Verständnis auch die indexierten Daten kostenfrei bei family.search einsehbar sein.

Da für die Abwicklung auch bedeutsam ist, ob family.search die Bildrechte durch das die Dokumente besitzende Archiv erhalten hat, könnte auf diesem Weg möglicherweise die Sperrung diverser Verfilmungen in Deutschland (insbesondere aus kath. Bistumsarchiven) umgangen werden.
Im Idealfall werden auch diese kath. Kirchenbuchverfilmungen von family.search digitalisiert und dann nach erfolgter Indexierung von Ancestry online gestellt.

Hoffentlich bestätigt die Realität meine Theorie und bleibt es nicht nur beim hoffnungsfrohen Wunschdenken.

Viele Grüße
Ralf
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